Gerade im Radio gehört:

Ein finnischer Investor hat der Stadt Oberhausen ein Großprojekt vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Winter-Erlebniswelt, die auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände gegenüber des Centro entstehen soll. Gebaut werden soll Deutschlands grösste und längste Skihalle, eine Eislaufhalle, ein Event-Center und ein Hotel. Das Gesamtprojekt soll 50-60 Millionen Euro kosten, über 600 neue Arbeitsplätze schaffen und auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern entstehen. Eröffnung könnte schon nächstes Jahr sein. Die Stadt hat aber noch nicht zugestimmt.


Ich glaube nicht dran... und wozu brauchen wir hier neben dem Alpincenter in Bottrop noch eine Skihalle?

Weil das Alpincenter in Bottrop totale Grotte ist, vielleicht? Richtig, deswegen! Ich jedenfalls kenne kein vergleichbares Großpojekt, bei dem so viel auf einmal falsch gemacht wurde. Wer dort Skifahren geht und sich nach jeder Abfahrt auf das bescheuerte Förderband stellt gehört gehauen!

Eine gute Skihalle in Oberhausen wäre für mich eine gute Alternative zur Snowworld in Landgraaf. Und in Landgraaf sieht man übrigens viele Autokennzeichen aus dem Ruhrgebiet.

Grüße,

Tim

Hier ein aktueller Bericht.

derwesten.de Weisser-Wahnsinn-und-cooles-Kalkuel-id2973463.html

Eine neue Ski-/Erlebnishalle in fußläufigem Weg... hm...
Ob die auch Jahreskarten für den Biergarten anbieten?

Wenigstens wird das alte Werksgelände mal vernünftig genutzt. Das B&B Hotel und der LIDL waren bis dato nicht der Bringer, dass dort aber momentan ein "Casino" (also 'ne übergroße Spielhalle!) entsteht ist einfach grütze!
Hoffentlich klappt es mit dieser Snowworld. Klingt auf jeden Fall interessant.

Das Alpincenter hat einfach ein grausames Image. Die Qualität dieser Location wird schon klar wenn man dort mit dem Förderband hoch fährt. Die neue Erlebniswelt hingegen verspricht ein Konzept das gut klingt. Mit Hotel, Skihalle und Centro direkt als Nachbarn könnte es sich gut eingliedern. Die neuen Touristen die dann kommen können sich auch auf ein immer breiteres Angebot in der Nähe freuen. Außerdem sind 600 neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen für Oberhausen sehr gut!

Konkurrenz belebt das Geschäft!

Gruß,
Stefan

Cool, dann könnte man auf einer Strecke von ~130 km vier Skihallen abklappern .

Meine Zweifel an diesem Projekt kommen daher, dass im und rund um das Centro schon einige Projekte geplant waren, die aber nie oder nur teilweise realisiert wurden. Und weil das Centro insgesamt auch schon lange nicht mehr das ist, was es mal war. Das wird jeder dort tätige Einzelhändler oder Gastronom bestätigen können. Alleine das (größenwahnsinnige) Management will das nicht erkennen oder zugeben. Aber das ist ein anderes Thema. Als aktuelles Beispiel hierzu sei nur mal der Rückzug von Oscar Bruch aus dem Centro Park erwähnt.

Das Projekt an sich hört sich ja wirklich sehr gut an und könnte bestimmt auch die Neue Mitte insgesamt wieder attraktiver machen und auch mehr Touristen anziehen. Es wäre sicher auch eine Bereicherung für die Stadt Oberhausen, nachdem unsere Eislaufhalle im Revierpark Vonderort so gut wie vor dem Abriss steht. Ob man jetzt aber wirklich noch eine Skihalle braucht, wage ich zu bezweifeln, da ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass die Nachfrage dafür so groß ist. Immerhin gibt es -wie bereits hier erwähnt- neben dem Alpincenter in Bottrop auch noch die Skihalle in Neuss und im holländischem Landgraaf. Sollte hier wirklich die größte und längste Skihalle gebaut werden, dann wird wohl das Alpincenter als Verlierer ausgehen.

Ich persönlich war bisher auch nur in Bottrop und das ist auch schon einige Jahre her. Dieses komische Rollband fand ich auch besch... Also habe ich doch lieber "echten" Schnee bevorzugt. Bis zum Sauerland ist es auch nicht weit vom Ruhrgebiet. Klar kann man die Pisten dort nicht mit denen in Bayern oder Österreich usw. vergleichen, aber eine Alternative ist es aufjedenfall. Und im Sommer brauche ich nicht Skifahren. Dies ist nur meine eigene Meinung, aber gleiche Aussage habe ich auch schon von vielen Leuten gehört.

Wie gesagt, ich glaube zwar nicht wirklich dran, aber ich lasse mich mal überraschen ob und was hier passiert.

Wäre cool.
Hoffentlich eine vernünftige Abfahrt. In Bottrop .. naja!

Snowboarderische Grüße

Künstlichen Schnee zu produzieren kostet extrem viel Energie. Dazu kommen Wassermengen von 1 Million Liter je ha beschneiter Fläche. Von beschneiter Fläche geht man bereits bei einer Höhe von 30 cm aus, was nicht wirklich viel ist. Der Energieverbrauch wird mit 10.000 kWh angesetzt und setzt dabei über 7 Tonnen CO² frei. Selbst wenn man den Umweltaspekt und die optische Misshandlung der Umgebegung (siehe Bottrop) außer Acht lässt, sind allein die zum betrieb notwendigen Energiekosten schier uferlos.

Eine ähnliche Halle wurde mit dem Energieverbrauch von 5 Mio kwh pro Jahr geplant. Dabei stellt dieser Wert nur den Anfang dar. Die Winter werden kürzer und das Jahr insgesamt wärmer. Dass die Enerigekosten damit zusätzlich steigen ist eine logische Konsequenz. Wenn man jetzt noch einen Blick auf die prognostizierten Energiepreise der nächsten Jahre wirft, stellt sich schon die Frage: Wer soll das bezahlen? In Bottrop fehlen jetzt schon die Gäste und das trotz supergünstiger All-Inclusiv Angebote.

Die Frage, ob sich das Ganze lohnt, sollten wir wohl eher dem jeweiligen Investor überlassen. In Bottrop ist es außerdem verständlich, weshalb die Gäste ausbleiben, da andere Skihallen schlichtweg besser sind. Ob man das Ganze dann hinsichtlich des Umweltaspektes mit seinem Gewissen vereinbaren kann, ist wohl Jedem selbst überlassen. Allerdings müsste man sich dann auch überlegen, wie viel Energie wohl ein Freizeitpark und dessen Attraktionen in Anspruch nimmt.

Wie sich Klima entwickelt und wie stark die Energiepreise steigen, nun das weiß eben keiner. Es dürfte auch das große Fragezeichen in der Kalkulation des Investors sein. Genauso wie die Besucherzahlen. Das sind einfach Größen die schwer abzuschätzen sind. Für Bottrop gab es mit Sicherheit auch eine Machbarkeitsstudie die dann entsprechend gut ausgefallen ist. Heute wissen wir, dass die Skihalle in Bottrop nicht gerade ein Glücksgriff war.

Aus Fehlern lernt man. Jeder weiß es und trotzdem soll nun in direkter Nachbarschaft eine zweite Halle eröffnen. Auch wenn die offensichtlichen Fehler von Bottrop (Förderband im Tunnel statt Lift, Optik, etc.) bei der neuen Halle vermieden werden, so kann man doch davon ausgehen, dass die eigentlichen Ursachen etwas tiefer stecken. Bottrop ist schließlich nicht nur wegen der optischen Mängel ein Sorgenkind.

Wer in einen Park will, der muss einen Park besuchen. Es gibt keine Alternative. Wer jedoch Ski fahren will, der fährt in die Berge. Wegen der größeren Pisten, wegen der Landschaft, wegen der Aussicht und wegen der Atmosphäre. Das sind alles Vorteile die eine Halle - auch wenn noch so groß - niemals bieten kann. Eine Halle kann das Rennen deshalb nur über den Preis und den Standort gewinnen. Standort Bottrop war nicht so der Knüller und preislich? Nun, um über die Masse zu gehen, dafür sind Hallen zu klein (selbst Skigebiete stoßen an Ihre Grenzen) und ob sich eine Halle im Premiumsegment halten kann, das wage ich zu bezweifeln. Da fällt die Wahl dann doch eher auf ein Wochenende im richtigen Skigebiet.

Peter schreibt:

Die Winter werden kürzer und das Jahr insgesamt wärmer.

Peter schreibt wenig später:

Wie sich Klima entwickelt (...) nun das weiß eben keiner.

Bevor es hier noch zum Krieg zwischen Peter und Norbert kommt:

IPCC AR4

Chapter 11, Page 873-874!

Schon interessant, was es alles so gibt.
Der Wetterbericht sagt jedenfalls schon seit Tagen zu mir: "Für die Jahreszeit zu kalt."

Weder Norbert noch ich gehören zur Gruppe der Streitsucher

Den Bericht habe ich mir jetzt nicht im Detail durchgelesen, jedenfalls möchte ich die Energiekosten einer solchen Halle echt nicht zahlen müssen. Nachdem sowas zwangsläufig auf den Besucher umgelegt wird, dürfte das eine spannende Kallkulation werden.