Ein Vorwort. Gar nicht so leicht. Und mit jedem Erlebnisbericht wird es schwerer, vernünftige Worte für den Anfang zu finden. Ein Schlag in die Fresse muss es werden, eine volle Breitseite in den unvorbereiteten Leser, sodass dieser lieber die Tagesschau verpasst, als von diesen Zeilen aufzusehen. Und mit jedem Erlebnisbericht wird es schwerer…
Vielleicht ist es aber auch mal ein guter Anfang, einfach keinen Anfang zu haben. Oder was ganz schlichtes. „Am 5. August waren wir im Serengetipark, hier sind die Bilder“. Oder so ähnlich. Aber ich probier einfach mal die erste Methode. Und eine leichte Abwandlung von Idee 2. Also los!
Am 05. August waren wir im
Serengetipark Hodenhagen,
hier kommt der Bericht!
Wenn ihr bis hier gekommen seid, herzlich willkommen zum großen Serengetiabenteuer!
Nach ca. 2,5 Stunden Anfahrt sind auch wir Expeditionsbereit. Gezahlt wird gleich zu Beginn. Kinder 20 Euro, Erwachsene noch mal 400 Cent mehr. Der Führer des PKWs kommt dank einer Freikarte, die man sich im Internet ausdrucken kann, umsonst rein.
Nach dem Counter steht erstmal für die meisten Besucher der obligatorische Gang zu den Toilettencontainern an. Zustand: OK. Hätten wir auch das abgehakt.
Was nun folgt ist eine Schrittgeschwindigkeitssfahrt über eine von tausenden Stahlkäfern geschundene Teerstraße vorbei an Wiesen, Bäumen, Wasserlöchern, mittelschönen Themingobjekten und Schlammkuhlen. 10 Kilometer ist sie lang- die Promenade der Tierstalker. Insgesamt 1500 freilaufende Tiere sollen hier zu sehen sein, verteilt auf 16 Sektionen und 110 Hektar. Etwa eine Stunde dauert das ganze. Für Kleinkinder nach der langen Anreise nicht leicht und so quält man sich schon fast durch einige Anlagen.
Für Tiere hat diese Art von Zoo Vor- und Nachteile. Die Gehege sind riesig, sie haben viel Freilauf und Rückzugsmöglichkeiten. Stören tun natürlich wir. Mit Autoabgasen, Lärm, Stress.
Fazit für mich: Es ist eine andere Art der Tierkonfrontation, die man mal machen kann. In Zoos ist es praktischer dass man aussuchen kann, was man sich anschauen möchte.
In der Savanne kreuzt eine Antilope den Weg
Ah, es gibt noch mehr davon
Man will vor den Besuchern ja gut aussehen
Diesmal ist der Van der kleine
Das Tier stand für ein Interview leider nicht bereit
Zwischenzeitlich hat´s geregnet, also wundert euch nicht über den einen oder anderen Wassertropfen vor der Scheibe
Ob der die Rinde abgeschabt hat?
Die haben sich auch nach fünf Minuten Anlagenaufenthalt nicht bewegt
Blick von der anderen Seite, die Löwendamen liegen immer noch so
Gut gebrüllt, Löwe!
Wenn die Brücke einstürzt, gucken die bestimmt schön doof aus der Wäsche. Oder fressen jemanden auf. Oder so.
Ah, der tut sich was. Ob die einen Fluchtplan aushecken? Ich stell mir schon die Bild-Schlagzeile vor…
Kuscheln
Die Gehege sind wirklich sehr großzügig gestaltet
Bei den Affen wurde es wirklich interessant. Hier herrschte eine unglaubliche Mischung aus Angst ums eigene Auto und Schadenfreude über andere.
Aber letztendlich bekommt jeder das, was er möchte: Der Affe die Fahne, die Gäste den Spaß und der Wildhüter jede Menge Arbeit. Der durfte nämlich um die unter Angriff geratenen Besucherautos kreisen
Einfach hässlich, diese Vögel
Dagegen schon richtig eine Augenweide
Die Tragen den Kopf ganz schön hoch…
…was hier keinesfalls eine Metapher für Arroganz ist, denn…
…die Giraffen lassen sich gerne mal auf unser Niveau hinab
Das Zebra fragt, ob hinten noch ein Platz frei ist. Auch eine Methode auszureißen…
Keinerlei Fluchtpläne?
Hat man die Schnauze voll von Tieren (das ist in diesem Fall natürlich nicht wörtlich gemeint, zum Essen ist- noch- keine Zeit), kann man die übrigen 90 Hektar, ausgefüllt vom Affen-, Wasser- und Freizeitland. Erste Hürde zum Spaß ist das Parken: Die Parkplatzsituation ist (in meinen Augen) etwas kompliziert. Die Ausfahrt aus der Tierwelt führt einmal um den Park herum (das sind ca. 1,5 Km). Am Rand der Straße kann man sein Auto abstellen. Wenn man Glück hat an einen der Wege ins Parkinnere. Wenn man weniger Glück hat (auch mit den Besucherzahlen), findet man sich auf einem großen Parkplatz hinter der Wildwasserbahn wieder. Wer hier sein Vehikel parkt, kann mit einem langen Fußmarsch rechnen!
Da ich den Park schon von vor drei Jahren kenne, habe ich praktisch kein „Wo sind die Counts? DIE COUNTS??“-Druck mehr und kann mich erstmal locker auf die Neuheit konzentrieren. Diese ist großzügig auf bunten Plastikbannern im Park ausgeschildert. Finden würde man sie aber auch so: Die Propeller der Aqua-Safari-Airboats sind im ganzen Serengetipark deutlich zu hören.
Die Anlagestelle befindet sich an einem neu geschaffenen Platz, wo auch ein Bistro entstanden ist. Der Stil ist durchweg als afrikanisch zu erkennen, wobei man den recht einfachen und klobigen Baustil schnell bemerkt.
Logo über dem Eingang
Vollbelegter Wartesaal
Dann hieß es eine Stunde lang warten. Und warten. Und warten. Und schließlich standen wir am Anleger, wo der Kapitän (bekleidet mit einem ultra-hässlichen Blätteranzug) eines der vier im Einsatz befindlichen Wasserfahrzeuge die Kette zum Boot öffnete. Ich ganz vorne rechts mit dabei.
Das Boot wird vorgeschoben
Die Station in der Übersicht
Die Fahrt beginnt
Zur Story ist simpel: Mit einem Propellerboot sollen die Besucher den Riesenaffen King Kong verfolgen und aufspüren.
Das Abenteuer beginnt in einem Weg der Zerstörung, wo links und rechts verschiedene Dekoelemente, Animatronics und Gags versteckt sind. Der Fahrer gibt mal lustige, mal unlustige und manchmal sachliche Kommentare dazu ab und erläutert die King Kong-Problematik.
Ein Tiger. Sieht nicht nur unpassend aus, war es auch
Man hat vergessen die Abwrackprämie einzulösen
Während die Krokodile noch inspirationslos am Ufer gammeln…
…wird die Anakonda, die Schwester von Sarah Connor noch gewartet. Oder ist das ein Tiertrainer?
Nette Idee, die Fußspuren
Luftbilder kann man ja nie genug haben
Im mäßigen Tempo an den Effekten vorbei
Die zerstörirische Kraft von King Kong zeigt sich mal wieder an der Flussmündung
Nach dem Passieren des Dampferwracks folgt der Mittel- und Hauptteil auf dem See. Das Boot dreht mit voller Kraft einige Runden um die Insel. Jetzt verstehe ich auch, warum kleine Kinder einen Gehörschutz tragen müssen! Aber wenigstens hört man bei dem Motorenlärm nicht das Schimpfen der Fahrgäste auf der rechten Seite des Airboats. Dieser werden nämlich teilweise richtig gesoaket, wenn sich das Wasserfahrzeug zur Seite lehnt und eine Monsterwelle auf Insassen und Rucksäcke prasselt. Aber Spaß macht es!
Wie in den berühmten Sümpfen von Florida
Jagt auf dem See
Ein Propellerboot prescht durchs Schlammwasser
Nach dem Actionteil folgt der ruhige Ausklang und das Zurückschippern zum Anleger. Theoretisch ist der Ausklang zumindestens ruhig. Denn an einer etwas bereiteren Flussstelle kommt King Kong aus einem Wasserfall heraus und Wasserfontainen geben den trockengebliebenen Fahrgästen die verdiente Portion H2O.
Finale!
Quelle alles Übels- King Kong!
Mit der Aqua-Safari ist dem Serengetipark ein ganz großer Wurf gelungen. Eine tolle Symbiose aus Action, Unterhaltung, Themenfahrt und Abenteuer spricht fast alle Besucher an.
Ähnliches gilt auch für die etwas ältere Dschungel-Safari, die zweite Topattraktion in der Serengeti. Statt mit Booten geht es hier mit LKWs durch die Tierwelt und einem Waldstück, dem Dschungel.
Wer sich überraschen lassen möchte, sollte folgende Text- und Bilderpassage vielleicht überscrollen, denn hier wird mitunter ganz schön gespoilert. Aber eigentlich sollte man die LKW-Tour sowieso selbst erleben. Wörter und Bildchen können nicht annähernd rüber bringen, was man dort zu sehen, zu hören und zu fühlen bekommt.
Zuerst heißt es aber auch hier erstmal „Anstehen. Die schlange müsste etwa eine Stunde lang sein. Wir sind etwas später gefahren und mussten nur etwa 10 Minuten warten.
Zwei Stunden später war da alles leer
Einer der nett bemalten LKWs steht in der Station bereit
Die Station!
Die Fahrt beginnt etwas langatmig. Die Huckelpiste führt über kleine Hügel in der Tierwelt und der Fahrer erzählt etwas über die dort lebenden Bewohner.
Der Höhepunkt der Fahrt wird gleich zu Beginn erreicht: Niedersachsens höchster Punkt
Da saß der Praktikant am Steuer
Der Wagen schaukelt über die Hügelchen…
…bis es in den Dschungel geht
Dort geht der Waldweg kreuz und quer durch die Natur. Durch Schlammlöcher, an Wasserfällen vorbei, neben Animatronics und Spezialeffekten entlang. Alle Effekte sind dabei teilweise so billig und trashig, dass man teilweise gar nicht aufhören kann zu lachen. So war´s beim letzten Besuch. Am jetzt beschriebenen Wiederkommen haben wir wohl einen humaneren Fahrer erwischt, der leider nicht den wilden Fahrstil und die genialen Kommentare drauf hatte. Sätze wie
„Die Augen vom Löwen leuchten sogar“ oder
“Erst kommt rechts das Feuer, dann links“ konnten die Spannung leider nicht ganz aufbauen.
Lustig war´s trotzdem. Nach der Aqua-Safari die zweitbeste Attraktion im Park.
Durch die Natur brausen…
…an netten, kleinen Szenen vorbei
Keine Safari ohne Schlange!
Schon wieder ein Wagenwrack. Was uns wohl erwartet?
Auf zur Dschungelprüfung!
Ob man den Brettern trauen kann?
Grillparty!
Oder Minivulkan?
Tokio Hotel bildet das Finale
Um das Affenland abzurunden werfen wir noch einen flüchtigen Blick in das benachbarte Affengehege.
Affe
Affen
viele Affen
…Und damit wir auch alle viele Counts haben führt unser Weg zur größeren der beiden Achterbahnen des Parks, dem Froschflitzer. Solide Kinderunterhaltung von
Zierer, ohne Stationsdach. Dafür mit vielen Reibrädern auf allen Schienenteilen, die höher als einen Meter über dem Erdboden sind.
Etwa 2/3 der Anlage
Der Frosch guckt so gelangweilt
Das Foto aus der Gegenrichtung
Gute Laune auf allen Plätzen
Bereit zum Einsteigen!
First Drop
Interessante Schienenkrümmung
Reibräder gibt es auf der Bahn viele
Extreme Steilkurven
Bereit zum Aussteigen!
Bereit zum Gärtnern!
Die Angebote für Familien und Erwachsene haben wir, zumindest im vorderen Parkteil, nun ausgelotet. Aber was gibt’s für die Kleinen?
Aus eigener Erfahrung mit kleinen Geschwistern kann ich sagen, dass gerade die sich im ganzen Park ausgesprochen wohl fühlen. Denen sind vor allem Spielplätze und kleinere Fahrgeschäfte. Und beides gibt es im Serengetipark zuhauf.
Autofahrt auf einem Platz voller winziger Kinderrides, die alle von nur einem Mitarbeiter in einem Riesenpilz bedient wurden
Durch die schmalen Gänge in der Giraffe wurde ich auch gejagt. Kinder können grausam sein…
Ein herrlich nostalgisches Karussell
Nach diesem Ausflug zur anderen Zielgruppe wollen wir hoch hinaus. Das Riesenrad neben der Aqua-Safari ist dazu ideal.
33 Meter isses hoch
Das Wasserland von oben. Auch unser nächstes Ziel ist zu sehen
Gehen wir doch mal etwas näher ran…
Ein nett aussehender Calypso. Leider nicht gefahren
Nebenan der vom onride-Event von vor ein paar Jahren berühmt-berüchtigte Top Spin. Ich habe über den Tag verteilt drei Fahrten absolviert. Drei Fahrten à 22 Überschläge. Macht 66 Überkopfmomente am Tag. Plus Enterprise, der im Wasserland beheimatet ist.
Nicht so wirklich schön, diese Bemalung
Da sehen wir ihn auch mal in Action
Wechseln wir nun ins Wasserland. Von dem man wahrscheinlich in erster Linie eines erwartet: Wasser. Bekommt man auch (ansatzweise): Es gibt eine Wildwasserbahn mit dreckigem Wasser, ein Entchenkarussell und ein paar Tümpel.
Um dem ganzen noch etwas Pepp zu geben, wurden einige Fahrgeschäfte aufgebaut. Der Verkaufsdialog zwischen Parkleiter und Schausteller mag sich etwa so angehört haben:
Parkleiter (PL):Hey ho, hast du noch ein paar gute Fahrgeschäfte?
Schausteller (S):Na klar, ich wollte sowieso gerade mit einer mobilen Toilettenanlage beruflich umsatteln. Hier könnt einen Huss-Flatride von mir haben.
PL:Oh danke, hast du noch mehr Fahrgeschäfte, die du nicht mehr brauchst?
S:Jede Menge! Ich hätte da noch einen Breakdance, einen Condor, einen Rainbow und einen Enterprise. Von einem Verwanden kann ich dir noch das ein oder andere Kinderfahrgeschäft organisieren. Und ehe ich´s vergesse: Eine kleine Achterbahn steht auch noch bei mir im Schuppen. Kannst du was damit anfangen?
PL:Oh danke, ich nehme alles! Du bist wirklich meine Rettung!
S:Nichts für Ungut. Der Condor ist etwas renovierungsbedürftig, aber du und dein team bekommt das schon hin.
PL:Völlig OK, mit ein bisschen Öl und einigen netten Blumen drumherum geht das schon.
S:Mein Bruder ist übrigens Zöllner. An der Grenze hat er vor drei Wochen einen Kinderfreefall, eine Schiffschaukel und eine Wildwasserbahn sichergestellt. Wenn du die auch noch haben willst…?
PL:Ich kaufe ALLES! Es geht doch nichts über gute Zusammenarbeit unter Freunden.
S:Super! Trinken wir einen auf das gute Geschäft! Prost!
PL:Prost!
Enterprise- der spacige Name steht für solides Fahrvergnüpgen
Den Rainbow hat man ansatzweise versucht zu dekorieren. Obwohl ich meine, dieselben Hütten schon mal am Parkeingang gesehen zu haben. Sammelbestellung oder Eigenproduktion?
Trotzdem kann man auf den Dingern Spaß haben
Der oben angesprochene Zweitcount (Beta-Count
) ist hinter einem Pizzaimbiss zu finden. Der Name „Die! Wilde Maus“ ist etwas irreleitend, da es sich nicht um eine Wilde Maus handelt. Kleinen Kindern dürfte das aber herzlich egal sein, die haben großen Spaß auf der Anlage. Und größere haben Spaß am Häkchensetzen.
Wo ist denn nur der Zug hin?
Etwas, was mir jetzt erst aufgefallen ist: Der Zug hat noch nichtmal Maus-Chaisen, wie z.B. die schnellste Maus aus Mexiko
Die wissen, wie man das macht
Der Hauptpart der Bahn
Eben noch fotografiert, jetzt mittendrin
Blick nach hinten
Blick nach links (Kinderfreundlichkeit wird hier groß geschrieben)
Blick nach vorne
Das Fahrprogramm war leider abartig schlecht
Wildwasserbahn war OK, Wasser wie überall im Park sehr dreckig
Zweifelhafter Sieger der „Welche Attraktion hat das unsauberste Wasser“-Challenge ist übrigens das Enten-Karussell (von dem ich leider kein Bild habe). Hier ist das Wasser nicht nur schlammig, sondern rostig! Und das schon seit meinem letzten Besuch…
Schöner sieht dagegen der Breakdance mir originellen Tiergondeln aus.
Müsste eigentlich „Zoo Dance“ oder „Farm Dance“ heißen…
Und mit einer schönen Optik drehen wir das Finale des Parktages: Das Kettenkarussell:
Der Ausschwung ist nicht besonders dolle…
…schön sieht´s aber aus!
Und mit diesen Eindrücken verlassen Wir Tier-, Freizeit-, Wasser- und Affenreich.
Der Serengetipark ist ein gutes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, Countologen und Leute, die den Heide-Park schon zu genüge kennen. Die Thematisierung ist nett, die Fahrattraktionen mal mehr, mal weniger gut. Fazit: Anschauen!