Six Flags Magic Mountain 25.08.09 + 07.09.09
Eines der Highlights unserer letztjährigen Abenteuer-Exkursion war sicherlich Six Flags Magic Mountain, ein Park der zahlentechnisch zumindest an der Westküste der Vereinigten Staaten seinesgleichen sucht. Gut, zugegeben mit Theming konnte Magic Mountain nicht wirklich klotzen. Und trotzdem besaß er durch seinen mit Botanik zugewucherten Berg in der Mitte und dem tollen Setting ringsrum, den Bergen von Los Angeles County doch ein gewisses Flair. So wurden auch viele der Attraktionen auf oder an den Berg gebaut um sich seine Höhenunterschiede zu Nutze zu machen.
Das Einlassritual ist in allen Six Flags-Parks das selbe. Die Mr. Six'sche berüchtigte Tanzeinlage.
Gefolgt vom Countdown und das in Szene gesetzte Öffnen der Tore.
An unseren beiden Besuchstagen war der Park angenehm gefüllt. So angenehm, daß wir bereits am ersten Tag alle 14 "für uns zählbaren" Achterbahnen fahren konnten. Ebenfalls am ersten Besuchstag haben Stefan und ich es vollbracht, zusammen stolze 50 $ nur für Getränke auszugeben. Man muss aber auch dazu sagen, daß die Getränke gar nicht teurer waren als in Deutschland, wir aber aufgrund der ungewohnten Hitze einfach viel Durst hatten. (Es war der erste Parktag, nach ein paar Tagen Kalifornien gewöhnte man sich etwas daran).
Am zweiten Besuchstag gab es eine geniale Aktion von Del Taco, die wir nur rein zufällig über Lautsprecherdurchsagen mitbekamen: Eine Stunde ERT auf X² für lau. Ganz Exklusiv nach Parkschliessung. Man musste sich lediglich im Cybercafe für einen eMail-Newsletter registrieren, worauf man anschliessend mit einem Wristband ausgestattet wurde. Und es hat sich gelohnt. Ich schätze wir waren auf zwei Zügen verteilt gerade mal mit 50 Leuten Nutzer dieses tollen Angebotes. Anscheinend hat das einfach niemand mitbekommen. Auf jeden Fall eine sehr feine Aktion von SF und Del Taco. Und überhaupt: Ich weiss gar nicht, was ich in den letzten Jahren zum Thema Six Flags und Maintenance alles gehört und gelesen habe. Kann ich nichts von bestätigen. Im Prinzip lief eigentlich alles, das im Mehrzugbetrieb und mit recht fixen Abfertigungen. (Gleicher Zufriedenheitsfaktor wie nach
SFDK) Entweder hat die Kette in den letzten Jahren an sich gearbeitet oder wir waren einfach nur im falschen Park.
Déjà Vu
Man kann ja über die Holländer und ihre gewisse "Schlagfertigkeit" sagen was man will. Und dennoch behaupte ich, Déjà Vu ist
Vekoma's Meisterstück. Einfach klasse. Rumpelte zwar ein klein wenig, aber die Fahrt war phänomenal. Tipp: Vorne sitzen!
Und sein Steuerpult.
Gleich nebenan stand Terminator, ein irrer GCI mit typischer Stationsdurchfahrt.
Dieser Wahnsinnsholzaparrat strotzte zusätzlich noch mit Feuereffekt und Onboard-Sound.
Jedoch ging letzterer durch das Gepoltere ein wenig unter.
Theming im Wartebereich.
Die große amerikanische Revolution
Revolution fuhr wie man sich so eine alte Schwarzkopfbahn nach über 30 Jahren Betrieb vorstellt, wie sie zu fahren hat. Es gab zwei, drei kleine Schläge. Ansonsten vollkommen fahrbar. Wer sich noch an "Achterbahn" und den einsehbaren Streckenverlauf erinnert, wird bei der ersten Fahrt vielleicht ein wenig enttäuscht, daß der Berg mittlerweile an einigen Stellen zugewachsen ist.
Unsäglich. Schulterbügel bei einem Schwarzkopf-Looper.
X² betrachte ich nachträglich mit gemischten Gefühlen.
Liftauffahrt mit schönem Blick auf den Park.
Die Idee, überhaupt so eine Bahn zu bauen ist ja schon irgendwie krank. Leider waren die Fahreigenschaften nicht die besten. Innen ging es gerade noch, aber aussen zu sitzen war schon sehr schmerzhaft. Nur von Vibrationen kann man da nicht mehr sprechen. Man wurde schon sehr heftig hin und her geworfen. Ein Problem war auch, daß die Beine sowie der Kopf gar keinen richtigen Halt hatten und während der Fahrt hin und her geschleudert wurden. Das war allerdings bereits das einzige Manko, machte die Bahn vom Innovationsfaktor doch wieder alles wett. Vergesst endlich die konventionellen Airtimeorgien, wo ihr aus dem Sitz abhebt: X² definiert
Airtime 2.0. Es gab da diese Stelle die so perfekt inszeniert war, daß man durch Drop plus Drehung das Gefühl hatte aus einem Flugzeug gesprungen zu sein und sich dabei orientierungslos im Fallwind zu drehen. Sowieso wusste man während der kompletten Fahrt nicht, wo vorne und hinten war. Weiterer Pluspunkt: Wie auch bei Terminator gab es bei X² Feuereffekte und Metallica Onboard-Sound während der Fahrt. Wenn die anderen beiden Exemplare dieses Modell sich ohne dem von mir oben beschriebenen Manko fahren, dann aber Hut ab!
Ein Zug Wartezeit für die Lastrow.
Alles dreht sich, alles bewegt sich. Auf gehts Freunde. Das ganze jetzt nochmal über Kopf.
Batman. Kurz. Kompakt. Und extrem G-lastig. Nach der Fahrt musste ich mich erstmal sammeln.
Fly at the Speed of Fear
Tatsu, mein erster Flyer, kam am ersten Besuchstag zwar auf einige Downtimes. Was aber zeitnah behoben wurde. Die Fahrt war sehr ordentlich. Speziell der Pretzelloop (wo man das Gefühl hatte, man wird stundenlang gegen eine Wand gedrückt) wusste bei uns zu punkten.
Nun mal zu meinem absoluten Favoriten unserer Tour:
Goliath, Giovanola's Definition von guter Unterhaltung.
Goliath überzeugte durch eine butterweiche Fahrt und einer Hammer
Helix. Im Endeffekt war es egal, wie man seinen Kopf hielt, wo man saß, wie man atmete: Es wurde einem in der Schlusshelix immer grau, wenn nicht sogar kurzzeitig schwarz vor Augen. Diese
Helix war nicht normal. Die Leute müssen ja reihenweise mit Nasenbluten und Schwindelanfällen ausgestiegen sein. Aber der Abend ist ja noch lang: Der Coaster fuhr sich trotz seiner neun Jahre sanfter als jede
B&M Bahn nach einem Jahr. Ich kann bis jetzt nicht nachvollziehen, warum Giovanola nicht mehr solcher großartigen Bahnen gebaut hat. Goliath ist das, wovon Coaster-Enthusiasten nachts feuchte Träume bekommen.
Der auf Zack getrimmte Operator sorgte für einen zügigen Start in den Höllentrip.
Ein 77 Meter Drop, gefolgt von einer 180° Kehrt.
Ganz unten im Bild: Die Hardcore-Helix. Ein Traum!
Riddler's Revenge. Ein 1,3 Kilometer langes Stand-Up-Monster mit 6 Inversionen. Spitze!
Dagegen war Scream eher einer der Kategorie "mittelmäßig bis gut"-Floorless-Coaster.
Ninja. Witzige Fahrt für zwischendurch.
Walkthrough bei Colossus.
Schön zu fahrender Woodie. Aber nichts weltbewegendes.
Aufgrund des geringen Andranges leider nur im Einspur-Betrieb.
Percys Railway war eine von vielen Bahnen, die wir nur von aussen zu Gesicht bekamen.
Superman - The Escape auf Maximalhöhe.
Auch hier war nur der linke Track in Betrieb.
Coastermäßig wurden wir nur von Superman und seinem Kindergarten-Launch so richtig enttäuscht, ja wo sogar mein Panda an der Ampel mehr Dampf hat. Aber auch da soll es ja demnächst eine gravierende Änderung geben. Toll dagegen war der höllisch laute Sound, was man im halben Park gehört hat. Wie eine startende Rakete!
Was hier imposant aussah, entpuppte sich leider als "Eine Fahrt reicht, oder Stefan?"-Bahn.
Viper. Fuhr sich etwas besser als beim ersten Anblick erwartet.
Legendär. Die schier endlose Auffahrt in den ersten Looping.
Allerdings wurde die Bahn nachträglich noch mit allerhand Trims ausgestattet. Schade.
Betonwüste Valencia.
Abkühlung durch Sprühnebel. Das Klima war mit fast 40° nahezu unerträglich.
Gold Rusher. Arrows Mine Train Versuch. Kurioses Layout, aber spassig.
Ferner hervorgehoben werde möchte noch das kurze aber sehr nasse Rafting und die Wasserbahn die von den Booten her Erinnerungen an den Panorama Park Wasserbob hoch kommen ließ. Daneben gab es noch einen normalen Logflume und einen kurzen Spillwater. Spektakuläre Dark Rides und Themenfahrten suchte man in Magic Mountain vergebens, was dem Spass allerdings keinen Abbruch tat. Die wenigen Flatrides brauchen aufgrund ihrer Unspektakularität hier ebenfalls keine weitere Erwähnung finden.
Fazit: SFMM ist für Enthusiasten der Park schlechthin. Jeder der Theming und gutes Programm sucht, ist auf dem Zauberberg allerdings schlecht aufgehoben. Die Preise waren OK. Das Personal nett. Und die Pizza bei Papa John's sehr lecker.
Das Video gibt es als
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