Um die erste amtliche Zähltour des Jahres zu bestreiten, ging es gestern in Anlehnung an die klassischen Frühjahrs-BeNeLux-Countologentouren für uns drei Hobbydiskutanten bei beinahe anmutenden Frühlingstemperaturen nach Belgien. Die Anzahl der theoretisch zu holende Counts lag bei 4. Zwei davon sollten sogar für lau sein. Aber langsam, Kinder.
Pünktlich wie die Feuerwehr und farblich auch sehr ähnlich nur weitaus langsamer, startete die Besatzung komplett am frühen Nachmittag aus dem Ruhrgebiet kommend in Richtung Westen. Das fantastische Wetter und die Café del Mar-Sonderchiller-Edition im Wechsler Bullrich's neuen Fiats waren wohl Anlass dafür, daß der Lenker uns seine extremen Cruising-Fahrkünste auf intensivste Weise unter Beweis stellen musste. So verging jedenfalls der komplette Fahrtverlauf ohne die gefühlten 93 km/h nur ein einziges Mal zu überschreiten. Kann man mal empfehlen!
Den ersten Stopp des Tages gab es bereits nach wenigen Kilometern gleich hinter der niederländischen Grenze an einer Tankstelle um sich einige Hackwurscht-Komponenten und Kaffeepads-Großpackungen zu Eigen zu machen. Nach einer weiteren guten Stunde Ländle-Cruising war man dann schliesslich in Wechelderzande, einem 4000-Seelen-Örtchen wo uns die Megaspeelstad bereits sehnlichst erwartete. Die Betreiber dieses Kindervergnügungsparadieses waren bei der Preisgestaltung so sehr von ihrer "Eltern fahren doch sowieso nichts"-Strategie überzeugt, daß für Erwachsene der Eintritt frei war. Genau wie das Parken. Der in diesem Falle ambitionierte Speelstad-Megaexperte Bullrich gab uns dann gleich auch noch eine Führung durch die heiligen Hallen zum Besten.
So standen wir schon nach wenigen Metern in der Queue des Disco Twisters, einem 14 Meter langen
Spinning Coaster, der aber gar nicht spinnen wollte. Vermutlich aber nicht sollte. Schon bei der Beladung wurden wir nämlich vom Belader darauf hingewiesen, daß einseitig gewuchtete Beladungen nicht zulässig sind. Eigentlich schade. Denn in der Chaise saßen schon gierig auf gute Action wartend zwei Kinder mit denen wir dann leider auf Empfehlung des Hauses eine Mischkalkulation in der Sitzplatzordnung eingehen mussten. Anderseits hätten die Kiddies auf dem Gerät wahrscheinlich die Fahrt ihres Lebens gehabt. Ach ja die Fahrt: Diese fand dann im dunkeln mit ein paar lustigen Lichteffekten und einem Eurodance/Trance-Klassiker statt. Wie gesagt, mit ordentlicher Drehung sicherlich geil. Gleich im Anschluss führte uns Chillmaster-Bullrich souverän zum zweiten Count, einer Schaukel auf Rädern - im Fachjargon auch
Butterfly genannt. Diesen noch schnell mitgenommen, ab ins Auto und weiter nach Geraardsbergen.
Der frühe Abend brach schon langsam an, als wir nach einer kurzer Parkplatzsuche sehr nahe am Ort des Geschehens auch den ersten Zuckerwattegeruch der kleinen aber schicken Innenstadtkirmes wahrnehmen konnten. Das Geschehen war auf zwei Plätze verteilt. (Den zweiten fanden wir übrigens erst zufällig auf der Heimfahrt). Preislich war alles recht cremig, nur die Fahrtdauer hätte bei den meisten Geräten noch einen Ticken länger sein können, gemessen an den Massen von Menschen die über den Platz strömten aber ganz Okay. Reko war von dem was wir sahen in Ordnung. Das einzige was an diesem Tag wieder vollends auffiel, waren die typisch BeNeLux'schen Sicherheitsstandards über die ich ja
erst kürzlich berichtete.
Die Tourcrew bestand aus Bullchillrich...
...Four-Finger-Count Tim...
...und dem notorischen Butterfly-nicht-Counter.
Was hier aussieht wie eine illegale Hinterhof-Autowerkstatt in Köln-Porz...
...war in Wirklichkeit ein kleiner Indoorfreizeitpark mit...
...freiem Eintritt für Vollgewaschene.
Eine kleine Gondelbahn gab es auch...
...welche per Fuß angetrieben werden musste.
Das bereits erwähnte Spinning-Modul...
...des italienischen Herstellers EOS-Rides.
Aus dem Hause Heege gab es eine Luna Loop-Stand Alone Version...
...und natürlich auch einen Butterfly.
Mit knapp 10 Minuten die Attraktion mit der längsten Wartezeit.
Plus 2 für den jungen Herrn mit dem Halstuch.
Tassensport für Semiprofessionelle.
Gleich neben der Halle konnten sich die Kiddies noch in einem größtenteils...
....mit konventionellen Spielgeräten ausgestatteten Outdoorbereich austoben.
Aber wir hatten schon genug gespielt und ausserdem...
...lag vor uns noch eine lange Reise...
...bis wir im Stadtkern von Geraardsbergen ankamen.
Einer wirklich idyllischen kleinen Ortschaft in einer leicht hügeligen Provinz.
So wie viele belgische Orte in dieser Region.
Zu entdecken gab es hier unter anderem einen Polypen.
Und noch einen. (Der aber erst später Objekt unser Begierde werden sollte.)
Denn wir mussten uns nach der Ankunft zuerst stärken. Einen Berg Fritten bitte!
Nach dieser Offenbarung ging es endlich auf den Platz.
Man behalte auch bei dieser Konstruktion das Synonym "fliegende Bauten" im Hinterkopf.
Gut gesichert auf belgisch.
Spielende Kinder könnten ohne Probleme unter das laufende Geschäft rennen. Verantwortungslos.
Dieser Dragon stand leider etwas abseits der Piste.
Sitzt, passt, wackelt (definitiv) und hat vieeel Luft.
Den Techno-Würmling hatten wir eigentlich gar nicht auf der Rechnung.
Im Gegensatz zu Geel 2008 leider ohne Laser.
Die fesche Classic-Trance Beschallung wusste aber zu gefallen.
"Steh oder Knie nieder!"
In the heat of the night - Raverposse Part II
Bullrich war von der Ergonomie dieser Achterbahn so sehr gefesselt...
...daß er nach der Fahrt erst gar nicht mehr aussteigen wollte.
Bis zu unserer Ankunft lief der Cocktail-Dream noch.
Anscheinend haben die Sicherungen kurzerhand versagt.
So mussten einige Fahrgäste manuell von ihrem Schicksal befreit werden.
Auch hier lag die Kunst wieder darin, meterhohe Barrikaden zu bewältigen.
Wer braucht schon Rückwände, wenn da hinten bereits Bauzäune vorhanden sind?
Scheibenwischer mit Dach.
Die Sonne ging schon langsam unter...
...und endlich ging es zurück zum einzig sportbaren Gerät des Tages.
Endlich konnte man sich so richtig austoben.
Sofern man überhaupt so lange Beine hatte und auf das Fahrgeschäft kam.
Die Fahrt hatte am Ende ordentlich Dampf.
Und die Gerätschaft ließ sich auch sehr gut drehen.
Allerdings waren wir danach etwas ausser Puste. Winterpause allez!
Den zweiten Platz (von dem wir nichts wussten) fanden wir...
...nur durch Zufall als wir den Heimweg antraten.
Das Gravitron hatte neben tollen Lichteffekten...
...auch einen natürlichen Erschrecker als Kassierer.
Der Blick ins Innere.
Ein wirklich schön anzusehendes Teil.
Fazit: Weit über 500 Kilometer zurückgelegt. Zähltechnisch Gewinner des Tages eindeutig Four-Finger-Count Tim. Spitzen Tour.