Die Wüste ruft, und wir sind gefolgt ... Anfang März und somit rund vier Monate nach der Eröffnung begaben wir uns nach Abu Dhabi, und haben u.a. der Ferrari World auf Yas Island einen Besuch abgestattet. Hauptgrund des Besuches war natürlich Formula Rossa.
Die Ferrari World ist zum grössten Teil überdacht und stellt den grössten Indoor-Freizeitpark dar. Das riesige rote Dach, welches von dem Ferrari-Logo geziert wird, ist das grösste zusammenhängende Dach der Welt. Unter dem Dach findet man - abgesehen von den beiden Coastern - einige Darkrides, eine Wasserbahn und einige Themenfahrten für Kinder, bei denen sich komplett alles entweder über Ferrari, den Motorsport oder Italien dreht.
Seit Eröffnung scheint der Park unter einem Besuchermangel zu leiden. So wurde der Park bereits nach drei Monaten an Aldar, die Entwicklungsgesellschaft von Abu Dhabi, verkauft, und alle Berichte, die wir bislang gesehen haben, lassen das Gleiche vermuten. Und auch an unserem Besuchstag war es sehr leer, so dass wir nach gut 3 Stunden mit allen Attraktionen bereits durch waren. Selbst bei Formula Rossa betrug die maximale Wartezeit 3 Züge, einmal haben wir 5 Züge gewartet, um in der ersten Reihe Platz nehmen zu können.
Und auch mit dem Free Fall Tower "
G Force" scheint es diverse Probleme zu geben. Bislang scheint dieser immer geschlossen gewesen zu sein, und an unserem Besuchstag waren nicht einmal die Sicherheitsbügel an der Gondel befestigt.
Ein interessantes, aber anscheinend schwer aufzugehendes Konzept in einer genialen Kulisse direkt an der Formel 1-Rennstrecke von Abu Dhabi. Man kann nur hoffen, dass sich die Erwartungen noch erfüllen, und dieser Park weiterhin bestehen bleiben kann. Allerdings wird es sicherlich sehr schwer, Gäste anzulocken, die mit Coastern und / oder Ferrari nichts am Hut haben.
Fiorano GT Challenge
Fiorano GT Challenge soll ein Rennen zwischen mehreren Ferrari simulieren. Aus diesem Grund wurden auf der Strecke mehrere Bremsen und Launchtracks verbaut. Um einer Simulation einer Autofahrt möglichst nahe zu kommen, wurde auf ein grosses
Banking in den Kurven verzichtet.
Durch die mehreren Brems- und Beschleunigungsstrecken ist es möglich, die Geschwindigkeit der Züge exakt so anzupassen, dass die Züge immer relativ auf einem gleichen Niveau fahren und auch zur gleichen Zeit in die Station zurückkehren. Dieses mindert natürlich ein wenig den Spass eines Racing-Coasters, allerdings hält sich die Begeisterung der dort Mitfahrenden für Jubelrufe nach Erreichung der Führung - anders al in den USA - eh in Grenzen. Die Passagiere sind mehr mit sich selber als mit dem Nachbarzug beschäftigt.
Was auch hier wieder sofort ins Auge sticht, sind die Züge in Form eines Ferrari 430. Auch da haben sich die Designer wieder richtig ins Zeug geschmissen.
Formula Rossa
Hier kann man Fazit vorab kurz zusammenfassen: Der absolute Wahnsinn !!!
Wenn man den Bahnhof betreten hat, fällt als erstes der einmalig gestaltete Zug auf. In Form eines Ferrari Formel 1-Wagens gehören die Wagen zu den schönsten und genialsten Zügen, die es wohl auf einer Achterbahn gibt. Laut Fernsehberichten wollten die Zugdesigner damals die Pläne des aktuellen Formel 1-Modelles von Ferrari haben, dieses wurde aber abgelehnt, so dass die Züge nach im Handel frei erhältlichen Modellen gestaltet wurden.
Nach dem Einsteigen in die Chaisen wird man als erstes mit dem für
Intamin üblichen Gurt gesichert, bevor man die Lapbars schliesst. Zusätzlich muss man in der ersten Reihe eine Schutzbrille aufsetzen (je nach Wetterlage ist es zeitweise für alle Plätze Pflicht). Für Brillenträger gibt es spezielle Schutzbrillen, die über die Sehhilfe passen. Als weitere Besonderheit sind spezielle Kutten verfügbar, um den Frauen in den arabischen Kleidern einen Schutz vor dem Wegwehen zu bieten, ohne ihre Kutte ablegen zu müssen.
Nach der Abfertigung wird der Zug aus dem Bahnhof hinaus gefahren, und der Zug hakt sich in dem Catch Car ein. Leider ohne jegliches Signal erfolgt dann der Abschuss, und der ist einfach unbeschreiblich. Zwar ist die Intensität des Launches ähnlich wie bei Kingda Ka und Top Thrill Dragster, aber er scheint einfach nicht enden zu wollen. Danach schiesst der Zug den ersten Hügel hinauf, und somit auch leider in die diversen Trim Brakes. Allerdings möchte ich den Hügel ohne die Bremsen auch nicht spüren wollen. Die Bremsen greifen zwar extrem, passen aber prinzipiell zum Thema Formel 1, denn auch da muss schliesslich mal stark abgebremst werden.
Der dann folgende Teil der Strecke ist vom Layout an Desert Race und Rita angelehnt, aber eben alles eine Nummer grösser. Dieser Bereich wird mit extrem viel Speed durchfahren und bietet - je nach Sitzplatz -
Airtime auf den Hügeln. Die Rückfahrt zur Station folgt parallel zum Launchtrack über mehrere Bunnyhops in die Schlussbremse, von welcher aus man um das Wartungshaus herum wieder in die Station gefahren wird.
Die Bahn hat wohl grundsätzlich zwei Probleme: Die Hitze von weit über 40 Grad in den Sommermonaten und der feine Wüstensand, der von dem Wind in jede letzte Ecke geweht wird. Der Hitze wird durch eine extreme Bewässerung diverser Teile entgegengewirkt. So werden nicht nur die Winden, sondern zusätzlich auch Grossteile des Launchtracks, die Schlussbremse und die Räder in der Station gekühlt. Insbesondere die Kühlung der Fronträder in der Station hinterlassen einige Wasserpfützen auf dem Zug, die man bei der Fahrt in der ersten Reihe gern mal abbekommt. Man kann dem ein wenig entgegenwirken, in dem man das Wasser mit den Händen wegwischt.
Gegen Abend war Formula Rossa kurz geschlossen. Die nette Dame am Eingang wollte uns weissmachen, dass es sich um eine "normaly Maintenance" handelte. Nachdem der Eingang aber wieder offen war und wir in die Station kamen, war ein Techniker noch wie wild dabei, irgend welche Knöpfe zu drücken. Daher scheint es sich wohl eher um einen der typischen Störungen gehandelt haben.
V12
Bei V12 handelt es sich um eine Wildwasserbahn, in welcher die Boote durch den V12-Motor eines Ferrari fahren. Die bislang gelesenen Teaser und Animationen sahen extrem vielversprechend aus, umso enttäuschender war aber die Fahrt selber. Die einzelnen Bestandteile des Motors waren nicht grad realitätsnah dargestellt und bestanden zum Teil aus Stoffwänden. Die Fahrt wurde weiter negativ beeinflusst von dem Geruch der Regenjacke, die man während der Fahrt tragen muss.
Speed of Magic
Speed of Magic ist ein 4D-Simulator. Nach dem Betreten der Attraktion bekommt man einen kurzen Preshow-Film (in englisch mit arabischen Untertiteln) gezeigt, in welchem die Spielkonsolen-Figur "Nello" den Autoschlüssel des Ferrari klaut, der auf dem Bett des Kinderzimmers liegt.
Danach geht es weiter, und ausgerüstet mit einer 3D-Brille steigt man dann in den Wagen ein. Ab jetzt leisten wir uns ein packendes Rennen mit Nello und reisen dabei durch die unterschiedlichsten Szenen. Die Chaisen bewegen sich passend zu den Bewegungen in dem Film, womit der Effekt, mit High Speed durch die verschiedenen Landschaftsszenen zu rasen, hervorgerufen wird.
The Pit Wall
Nachdem man den Raum betreten hat, blickt man auf den Kommandostand des Ferrari-Teams. Ein Moderator (mit einigen seltsam klingenden englischen Aussprüchen) führt durch die Show, und auf der Leinwand laufen kurze Filme, die sich um die Formel 1 handeln. Danach bekommt man Fragen mit 3 Lösungsvorschlägen zu den Kurzfilmen gestellt. Die Antworten gibt man mit drei Knöpfen ein, die sich an jedem Sitz befinden. Man bekommt zwar eine Auflösung, welche Antwort richtig war, ideal wäre natürlich noch die Präsentation eines Gewinners.
Made in Maranello
Ähnlich wie bei Speed of Magic fährt man mit den Chaisen durch die einzelnen Szenen. Dieses Mal geht es jedoch um die Entstehung eines Ferrari von den ersten Plänen bis zur ersten Testffahrt. Die einzelnen Stationen werden sowohl als Video, als auch an realen Bauteilen gezeigt.
Driving with the Champion
Hier bekommt man einen einigermaßen witzigen Film gezeigt, in welchem ein Angestellter, welcher heute seinen ersten Arbeitstag bei Ferrari in Maranello hat, zu einer Testfahrt mit Fernando Alonso eingeladen wird, der natürlich ordentlich Gas gibt. Dabei bewegen sich die Sitze, damit man den Speed und die Kurven mitfühlen kann. Allerdings neigen sich die Sitze in die falsche Richtung. Meiner Meinung nach müssten sich diese in einer Rechtskurve nach links bewegen, aber sie folgen eher der Bewegung der Mitfahrer und schwenken ebenfalls nach rechts.
Viele Grüße, Olli