De totaal verruckte Nederlandse Uitstapje | CC+7
DippieDoe + BillyBird Park + Tivoli Berg en Dal + Juliana Toren + Paaskermis
Auch wenn die großen europäischen Majorparks bereits seit Wochen gehörig zum großen Schlagabtausch läuten, waren es am vergangenen Sonntag vier tapfere junge Männer von Welt, die völlig unbeeindruckt und lieber abseits der üblichen Trampelpfade das große Abenteuer Achterbahn suchten. Für Frank, Bullrich, Tim und mich lautete das Motto der mittlerweile 72. Achterbahn-Unterhaltungsreise in die Niederlande mal wieder "Fahren was nicht bei 3 auf den Bäumen ist". Wer braucht schon Europa und Heide Park wenn die wahren Schmuckstücke und Insidercounts still und heimlich in niederländischen Miniparks lauern? Auf unserem Tourplan standen an diesem sonnigen Ostersonntag vier von diesen Miniparks und eine Kirmes. (Einen zweite in Nijmegen durchquerten wir auf unserer Reise zufällig auch noch, die aber aufgrund des fehlenden Bonus Counts von de Cleyn und enormen Zeitdrucks dann noch links liegen gelassen wurde.) Die Tour startete nahezu pünktlich in einem beschaulichen Duisburger Stadtteil, wo Bullrich bereits mit seinem feuerroten Countmobil auf uns drei Langschläfer ungeduldig wartete. Zu counten gab es theoretische 7 Bahnen, davon sogar nur ein
Butterfly. Moralisch also vollkommen unbedenklich.
Nach gemütlichen 114 Kilometern mit ordentlicher DJ Paul Beschallung trafen wir um viertel nach zehn im ersten Park ein. Dieser hieß DippieDoe Kinderspeelland und bot teils Indoor/teils Outdoor neben zwei Achterbahnen ua. noch einige spaßige kleine Flatrides und andere familiengerechte Apparate die mit richtiger Besatzung aber unglaublich Fun brachten. Ein fröhlicher schnuckeliger Park zur Einstimmung. Sowas braucht der Enthusiast von heute zum warmwerden. Lediglich der neue Count "Tyfoon", eine ehemalige Tivoli Gardens-Bahn verunsicherte anfangs noch mit Startschwierigkeiten, die aber nach einer halben Stunde vom Fachpersonal behoben wurden. Nach einem ingesamt unplanmäßig längerem Aufenthalt, ging die Landpartie auch schon weiter zum nur 30 Minuten entfernten BillyBird Park.
Im Gegensatz zum DippieDoe-Angebot empfing uns hier ausser einer kleinen Achterbahn (von abc rides), einem großen Spielplatz, einer Wasserrutsche und einem See mit Sandstrand praktisch nichts wirklich nennenswertes, jedoch gefiel letzterer einem unserer Protagonisten so gut, daß er unseren Aufenthalt doch gleich noch für ein ausführliches Freibad nutzte. Dies war auch der Grund, warum wir im angebotsmäßig schlechtesten Park letztendlich den längsten Aufenthalt hatten. Wer also gerne in Sonne liegen und im See plantschen und eventuell zwischenzeitlich eins, zwei Sachen fahren möchte, ist in Hemelrijk sicher nicht falsch aufgehoben.
Anschliessend führte uns die Tour weiter in den Amusementspark Tivoli Berg en Dal, welcher auch irgendwie total süß war. Der Park war winzig, liebevoll gestaltet und die Attraktionen standen sich gegenseitig im Weg. Ein kleiner Tivoli halt. Die drei Highlights waren die Marienkäferbahn mit wechselnden Farben, der Logflume zum selber anschieben mit Darkrideteil und natürlich der Huss BeeBee. Auch hier wieder mit reichlich Hackwurscht und Fritten am Start, man hätte hier noch ewig lang die köstliche Küche genießen können. Weil die Zeit aber gegen uns arbeitete, mussten wir nach einer guten Stunde schon wieder das Feld räumen.
Ganze 70 Kilometer sollten noch mal vergehen bis wir bei unserem vierten und letzten Park ankamen. Böse Zungen faselten angesichts der nicht eingehaltenen Zeitfenster zwischendurch etwas von
"wird extrem knapp",
"Kassenschluss 16 Uhr" und sogar "
wir müssen uns ein bisschen beeilen" soll angeblich aus irgendeinem Mund gefallen sein. Alles absoluter Blödsinn wie sich noch herausstellen sollte. Denn als wir um kurz nach 4 die Königin Toren erreichten, übermittelte uns die gute Juliana an der Kasse, daß der Park heute schon um 17 Uhr schließen wird, ergo noch eine knappe Stunde Unterhaltung für uns. Also Zeit genug. Reichlich. Wer macht denn da Stress? (Ein Wunder war, daß wir überhaupt noch reingekommen sind, so waren es das Wechselgeld sowie das Kartenlesegerät welche bereits auf dem Weg in die Buchhaltung waren.) Auf ganze liebe Nachfrage ob für uns Schlachtenbummler eventuell ein kleiner Preisnachlass für läppische 55 Minuten Parkaufenthalt zu machen wäre, gab ohne zu zögern ein klares und demonstratives "Nein", hatte man doch schliesslich in der Vergangenheit mit spontanen Countologenbesuchen so kurz vor Kassenschluss doch die besten Zahlen geschrieben. Rumlamentieren nutzte also nichts. Die 20 Schleifen gelöhnt und ab ging es. Da uns die Zeit immer noch davon lief, wurde schnell gecountet was es zu counten gab. Und das war der
Butterfly, sowie der
Vekoma Junior Coaster. Ausserdem bestieg man noch die Dinosauriersteinzeitbahn und den Familien-Sombrero. Das Spukschloss mit dem exotischen Fahrsystem, sollte wohl auch sehr interessant sein, hörte man so im Vorfeld. Lief aber nicht. Ansonsten war der Park eine Ansammlung von sämtlichen Unterbringungen auf engstem Raume. Wie auch schon im Tivoli stand man sich in den gefühlten 12m² auf den Füßen herum. Nur unschöner. Alles zugekleistert mit Rides und übertrieben vielen Mäusen. Man hätte es in RCT2 einfach nicht besser hinbekommen.
Die Dämmerung brach langsam über die Provinz herein und wir brachen auf zur letzten Etappe, der Paaskermis in Enschede. Nach weiteren sich wie Kaugummi gezogenen 110 Kilometern erreichten wir endlich die Grenzgängerstadt in der nochmal alle Kräfte für Count Numero Sieben und einer Shaker-Fahrt mobilisiert wurden, bevor es bei wundervollem Sonnenuntergang und schon mit großer Vorfreude auf die nächsten spektakulären Countologentouren wieder zurück gen Ruhrgebiet ging. Einen großen Dank nochmal an alle Mitfahrer, die es verstanden solidarisch beizustehen und bereit waren, jeden noch so hohen Eintrittspreis für nur wenige Minuten Parkaufenthalt zu blechen, selbst wenn es nichts mehr zu counten gab.
Fazit: Ein Count zählt mehr als Tausend Worte!
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