speedfreak and the turbine go West
Vorwort
Wer die Worte "USA"und "Achterbahnurlaub"hört, denkt zumeist zuerst an Disneyland, Six Flags oder die Cedar Fair Parks. Uns geht das nicht anders. Allerdings versuchen wir immer auch ein paar kleine oder unbekanntere Parks mit in die Tour einzubauen. Denn erstens verbringt man hier im Vergleich zu den großen Parks meist einen sehr chilligen Tag und zweitens findet man hier so manches Schätzchen, das man vorher gar nicht auf dem Radar hatte und das einem Achterbahnurlaub erst die richtige Würze verleiht.
In den folgenden Tagen oder Wochen möchte ich daher über folgende Parks unserer diesjährigen Reise in die Westhälfte der USA berichten:
Übersicht
Adventure City
Scandia Amusement Park
Cliff's Amusement Park
Lakeside Amusement Park
Silverwood Theme Park
Wild Waves Theme Park
Enchanted Forest
Scandia Amusement Park
Wenn man auf der Interstate 15 von San Diego Richtung Las Vegas unterwegs ist, sieht man irgendwann in der Gegend der Stadt Ontario linkerhand eine blaue Achterbahn. Wie praktisch, wollen wir doch genau dieser Bahn einen Besuch abstatten. Dass der zugehörige Park jedoch so verkehrsgünstig liegt, war uns bis vor wenigen Minuten nicht klar.
Klassischer Look
Der Parkplatz ist fast vollständig leer und die Box Office auch.
Sieht eher aus wie ein Postamt
Also die Klingel betätigt, um eine Angestellte herbeizurufen, eine Handvoll Tickets für die beiden Achterbahnen gekauft und hinein. Hinein in die Spielhalle. Denn in diese führt der Eingang.
Richtet man den Blick auf die Hallendecke, könnte das mit dem Postamt immer noch stimmen
Spielautomaten interessieren uns nicht, wir suchen den Ausgang und finden uns vor einer Minigolfanlage im Aussenbereich wieder.
Auch dieses Jahr ist noch nicht das Jahr, in dem wir uns dem Spiel mit Stöckchen und Bällchen widmen werden
Glücklicherweise ist die Achterbahn der Begierde groß und der Park klein, so dass wir gleich wissen, wohin wir gehen müssen. Vorbei an einer Softballanlage zur linken und verschiedenen Fahrgeschäften zur rechten zieht es uns Richtung Miler-Stahl (diesmal die Sohn-Variante, also E&F Miler Industries).
Nee, nee, die Achterbahn ist nicht eingekäfigt
Auch nach Schaukeln ist uns nicht zumute
Hinten links in der Ecke befindet sich teilweise unterhalb der großen Achterbahn der Kiddiecoaster.
Little Dipper Coaster
Kiddiecoaster fahren wir nur in Ausnahmefällen. Dies ist so einer, denn es reizt uns natürlich, immer neue Coastertypen auszuprobieren. Und diese Variante mit den dünnen Schienen wollen wir besonders gerne fahren, haben wir doch vor kurzem aufregende Erfahrungen mit einer Maus aus dem Hause der Familie Miler gemacht. (Ob diese Bahn aus einem der Miler'schen Betriebe stammt, weiß ich nicht und rcdb.com wohl auch nicht. Rein optisch könnte es aber so sein). Passenderweise dürfen wir diesen gerade mal 3m hohen russischen Berg nach Auskunft an der Kasse auch fahren.
Blöd, dass die Bahn geschlossen zu sein scheint.
Gut, dass die freundliche Mitarbeiterin der benachbarten Kindereisenbahn auch für das Ingangsetzen des
welligen schienengebundenen Kinderbespaßungszuges zuständig ist.
Fahrwerk mit Rollen, die aus dem Modellbaukatalog zu stammen scheinen
Ohne größere Platzprobleme lassen wir uns in einer Chaise nieder und harren der Dips, die da unweigerlich auf uns zukommen.
Dip, dip dip
Langsam hinauf ...
... und nicht deutlich schneller wieder herunter.
Der Little Dipper Coaster hat mir besser gefallen als z.B. ein
Zierer Tivoli in der kleinen Ausführung. Durch die steileren Hügel wirkt die Fahrt deutlich dynamischer. Aber: Es ist und bleibt ein Kiddiecoaster. Im weiteren Verlauf der Tour verzichten wir auf weitere Fahrten auf baugleichen Anlagen. Außerdem sind wir ja auch wegen der großen Achterbahn hier, die eine so beachtliche Höhe aufweist, dass sich der Little Dipper Coaster aufrecht stehend darunter verstecken könnte.
Screamer
27,40m ist eine Höhe, bei der ich gewiss nicht mehr von Kinderachterbahn spreche. Wenn ich allerdings die Fahreigenschaften extrapoliere, indem ich den Quotienten aus Höhe Screamer durch Höhe Tree Top Racers mit den Fahreigenschaften der letztgenannten Bahn multipliziere, dann schwant mir nichts Gutes. Andererseits sieht eine Fahrt von aussen aber durchaus geschmeidig aus.
First Drop
Third Drop
Wir entscheiden, dass die Fahrt wohl besonders schrecklich, besonders toll oder von beidem ein bisschen sein wird. Das macht einen Stimmenanteil von 67%, der für die Fahrt spricht.
Die Spannung und der Abstand zum Boden steigen
You've reached the point of no return!
Fährt sich deutlich ruhiger als die meisten Arrow Bahnen
Tolle Bahn! Insbesondere die
Airtime beim zweiten Drop ist beeindruckend. Der Aufschlag des Gesäßes auf den ungepolsterter Sitz nach dem Ende der Flugzeit auch.
Unser Fazit:
Wer auf der I-15 bei Ontario unterwegs ist und seinem Gesäß mal eine kurze Abwechslung von den weichen amerikanischen Mietwagensitzen bieten will, der kann im Scandia Amusement Park seinem Sitzfleisch und seinem Coaster-Count gleichermaßen Gutes tun. Aber auch von den anderen Parks um Los Angeles aus ist es nicht wirklich weit und so eine Miler-Hochbahn ist mal was Anderes.