speedfreak and the turbine go West
Übersicht
Adventure City
Scandia Amusement Park
Cliff's Amusement Park
Lakeside Amusement Park
Silverwood Theme Park
Wild Waves Theme Park
Enchanted Forest
Lakeside Amusement Park
Wenn zwei Parks in einer Stadt ansässig sind, dann hat das nicht nur den Vorteil, dass man sich einiges an Fahrerei sparen kann, häufig hat man es mit zwei komplett unterschiedlichen Parks zu tun, wie das Beispiel Knott's Berry Farm / Adventure City gezeigt hat, die zwar nicht in der selben Stadt ansässig sind, aber dennoch nur 3km voneinander entfernt liegen.
Heute ist wieder so ein Tag. Denn heute sind wir in Denver, Colorado. Während wir morgens in Elitch Gardens bis auf den Twister II eher "Standardkost" geniessen durften, befinden wir uns jetzt in einer komplett anderen Freizeitparkwelt.
So sieht der Parkeingang aus ... von innen
Zum Parken und / oder Betreten des Parks werden zunächst 2,50$ fällig. Stattdessen kann man aber auch einen Coupon der in praktisch jedem Hotel ausliegenden Heftchen verwenden und diese dem Parkwächter in die Hand drücken. Wir machen es so und finden durch Zufall und zum Glück ein schattiges Plätzchen für unseren schwarzen Wagen. Zum Park selbst gibt es keine Hürden mehr zu überwinden und so befinden wir uns nach wenigen Metern mitten im Kinderbereich des Parks.
Hier findet sich ein Miler Kiddie Oval, das wir aber links liegen lassen. Wir wollen uns erst mal einen Überblick verschaffen und dann entscheiden, was wir fahren.
Als nächstes stolpern wir über ein Fahrgeschäft, welches wir so ähnlich zuletzt in Kennywood gesehen haben: Eine geschrumpfte Schildkrötenbahn!
Turtle Junior
Auf der Suche nach einem passenden Coaster finden wir noch zahlreiche andere Rides:
Dragon
Dragon, heute geschlossen. Macht aber nichts, denn wir sind ja auf der Suche nach einem PASSENDEN Coaster!
Whip
Die Großausführung der Peitsche
Loop-O-Plane
Doppelt über Kopf
Heart Flip
Suspended Swinging Teetassen für Verliebte
Ferris Wheel
Riesenrad auf amerikanisch
Autoskooter
Autoskootaaaaaaaaaaaa!
The Spider
Klassisches Vielbeinerfahrgeschäft
Rock-O-Plane
Aufgrund der großen Hitze und müden Knochen verzichten wir diesmal auf eine Fahrt
Parkeisenbahn
Netter Zug vom Park
Der Park ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Park: Grünflächen mit Beeten, Blumen und Bäumen sowie Sitzbänke zum Ruhen und Rasten.
Park and Ride
Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass hier nicht alles toll ist. Einige Rides sind schon ein wenig heruntergekommen und fast überall würde ein Farbeimer dringend benötigt. Absolut unverständlich ist uns aber, dass man ein verrottetes Gestell eines schon lange nicht genutzten Riesenrades einfach so im Park stehen und zuwuchern lässt.
No chaise no ride!
Im Park ist keine Attraktion thematisiert. Es ist eher so, als würde man eine Reise in die Zeit von vor 40 bis 80 Jahren machen. Am deutlichsten sieht man es wohl bei unserem ersten Objekt der Begierde. Wir kaufen uns Tickets und stellen uns bei der Holzachterbahn des Parks in die Warteschlange.
Das ist genau, was der holzbegeisterte Achterbahnfan für eine Fahrt auf dem Wirbelsturm des Parks braucht
Cyclone
Diese 71 Lenze zählende alte Dame hat eine Station, die einen das einundzwanzigste Jahrhundert sofort vergessen lässt.
Der Name lässt auf eine spannende Fahrt hoffen
Besonders hübsch sind die Reliefs, die an den Geländern der Station aufgeschweißt sind.
Geiles Relief. Gäbe es das im Park zu kaufen, ich würde es mitnehmen. Preis (fast) egal.
Die Bremser halten Ausschau nach dem Zug ...
... da kommt er ja!
In die Station wird nur die für einen Zug abgezählte Anzahl an Fahrgästen eingelassen und diese dann den Sitzreihen zugeordnet.
Da Ein- und Ausstieg bei der Bahn getrennt sind, fährt der Wagen leer vor die wartenden Gäste.
Schicker Wagen
Als Sicherungssysteme kommen ein fest montierter Bügel (wie z.B. auch bei Kennywoods Jack Rabbit) und ein Gurt zum Einsatz. Unter "Gurt" ist hierbei ein einfacher Riemen zu verstehen, in den etwa alle 6 Inch eine Metallöse eingearbeitet ist. In eine dieser Ösen hakt der fahrwillige Passagier den am anderen Gurt befestigten Karabinerhaken ein. Fertig. Ein einfaches Prinzip, das jeder sofort versteht.
Einfach. Genial.
Es braucht nicht mehr als eine gelbe Linie ...
Beim Einsteigen weist mich der Ride Op darauf hin, dass die jeweils größere Person einer Sitzbank in Fahrtrichtung rechts sitzen muss. Ich frage mich wieso ...?
Meine Kamera muss auch leider eingepackt bleiben. Aber egal, ich will jetzt endlich fahren!
Ruhe da vorne in der Holzabteilung! Wir wollen endlich losfahren!
Es geht erst in einen S-förmigen dunklen Tunnel, dann auf den Lift hinauf. Ich überlege noch, ob ich die Kamera nicht doch hervorkramen soll, da zieht uns schon der
First Drop in die Tiefe und beschleunigt den Zug. Und beschleunigt den Zug. Und beschleunigt den Zug.
Das sind die besten Sitzplätze im Park
Hallo? Ich denke, ich bin hier auf einer uralten Holzachterbahn, stattdessen ist das hier ein D-Zug! Jetzt verstehe ich, warum man besser die Kamera in ihrer Tasche lassen sollte. Und ich verstehe auch, warum ich rechts sitzen muss: Bei einer der gut gebankten und schnell durchfahrenen Linkskurven ragt unmittelbar links neben dem Track die Struktur nach oben auf.
Lichtraumprofil nach DIN geht anders! Zum Glück, denn sonst böte die Bahn bestimmt nicht den Fahrspaß, den wir gerade erleben. Lustig ist auch der gerade, aber trotzdem gebankte Schienenabschnitt. Vor allem aber die für ihr Alter unglaublich hohe Geschwindigkeit lässt unsere Mundwinkel nach oben schießen und die Augen aufreißen. Bei dieser Bahn gilt: Je oller, je doller! Wer hätte das gedacht!?
Vorbei am Scrambler gehen wir zur nächsten Achterbahn, deren Name schon halb hinter dem Gebüsch hervorlugt und unsere Aufregung schon wieder steigen lässt.
Eigentlich würden wir ja lieber in dem Zug sitzen, der hier gerade den Lifthill verlässt, aber wir können den Ruf von links hinten nicht ignorieren.
Wir sind nicht etwa aufgeregt, weil wir eine unbekannte Bahn fahren wollen. Das Gegenteil ist der Fall. Es handelt sich eher um eine ängstliche Vorfreude oder auch vorfreudige Angst vor der Fahrt auf einer Miler Maus.
Wild Chipmunk
Unsere Erfahrung mit der Wilden Maus Miler'scher Bauart in Adventure City hat uns irgendwie nicht weitergebracht. Wieder stehen wir vor einer solchen Bahn und sind uns nicht sicher, ob wir wissen, was wir uns antun. Dieses Exemplar sieht zudem noch deutlich puristischer aus. Die weiß gehaltenen Wagen weisen nur die jeweiligen Namen auf. "Chip" und "Simon" haben heute Dienst.
Simon ist unterwegs ...
... während Chip beladen wird.
Die Wartezeit nutzen wir, um ein Auge auf die unverhüllte Steuerungstechnik zu werfen.
Wie bekommt man das Signal der an der Beladestation befindlichen und in den drei Grundfarben gehaltenen Bremshebel ...
... zu den Bremsen beim Ausstieg?
Ganz einfach: Mittels unter der Plattform befindlichen Seilzügen und Umlenkhebeln. Nix Elektro!
Endlich sind wir an der Reihe. Schnell in den Wagen gestiegen - wir kennen das Einstiegsprocedere ja bereits - und rauf auf den Lifthill. Die nach Tree Top Racers zweite Fahrt auf einer Miler Wilden Maus ist noch genauso aufregend wie die Erstbefahrung in Adventure City. Was für ein Glück! Das bringt unsere durch die Hitze erlahmten Körpersäfte wieder in Wallung. Go, Adrenalin, go!
Spaß, Angst und so. Ihr kennt das ja bereits.
Nach diesem Zäpfchenritt schließen wir den Tag mit einer Fahrt auf dem Cyclone ab. Gerne hätten wir den Internetbildern zufolge toll beleuchteten Park nach der Dämmerung erlebt. Aber die Hitze fordert heute ihren Tribut von alten Leuten.
Unser Fazit:
Der Lakeside Amusement Park hinterlässt bei uns einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits hat er durch seine vielen klassischen amerikanischen Rides ein gewisses nostalgisches Flair. Leider wird dieses Potential aber durch Vernachlässigung des Parks an vielen Stellen zunichte gemacht. Dennoch werden wir den Park schon alleine wegen seiner absoluten Perle "Cyclone" auf jeden Fall wieder besuchen! Falls wir irgendwann mal wieder in Denver sein sollten ...