speedfreak and the turbine go West
Übersicht
Adventure City
Scandia Amusement Park
Cliff's Amusement Park
Lakeside Amusement Park
Silverwood Theme Park
Wild Waves Theme Park
Enchanted Forest
Wild Waves Theme Park
Was ist das Schrecklichste an einem Achterbahnurlaub in den USA? Man kann nicht ausschlafen! Der Amerikaner neigt eher dazu, etwas später in den Park zu gehen, daher lohnt es sich für den vielfahrfreudigen Achterbahnfreund gleich zur Öffnung des Parks mit dem Ticket in der Hand am Gate zu stehen. Da der Wild Waves Theme Park laut Internetseite heute um 9.00 Uhr die Tore öffnet und wir heute morgen noch 2 Stunden Fahrt zu absolvieren hatten, kann man sich ausrechnen, dass der Tag für uns heute ganz besonders früh begann. Egal, gute Musik im Auto und die selbstgerollten Wraps als Wegzehrung haben uns einigermaßen munter gemacht und wir stehen erwartungsvoll auf dem Parkplatz. Um zehn vor neun. Ganz alleine.
Leere Kassenhäuschen auf leerem Asphalt
Komisch, aber irgendwie tut sich hier nichts. Erst um fünf nach neun besteigen langsam ein paar Damen die Kassenhäuschen und reingelassen werden wir erst um halb zehn. Im (!) Park steht dann ein Schild, dass der Park heute um 9.30 Uhr öffnet. Lieber Wild Waves Theme Park, Pluspunkte sammeln geht anders!
Immerhin, die zahlreichen Schulkids gehen erstmal alle zum direkt links hinter dem Eingang gelegenen Wasserpark.
Für den Wasserpark ist es uns zu kalt und den Tag mit einer Arrowbahn zu beginnen finden wir auch eine schlechte Idee
Hinter den Bäumen in der Nähe der Schiffsschaukel liegt unser erstes Ziel
Wir gehen den Hügel hinauf und verschwinden in den Bäumen. Hier soll die Holzachterbahn des Parks stehen, sagt der Parkplan. Hoffentlich ist er genauer als die Angabe der Öffnungszeit …
Ah, da ist sie ja!
Timberhawk: Ride of Prey
Von hinten herangepirscht ...
… finden wir den Eingang trotzdem.
Wie auch schon gestern in Silverwood sind wir heute die ersten Gäste in der Station und auch heute stellen wir uns wieder für die Front Row an. Es kommen noch zwei Gäste dazu und dann werden die Gates geschlossen, die Gurte und Bügel kontrolliert und es kann wieder losgehen.
Vor den Fahrspaß stellte der Holzachterbahnbauer den Kettenaufzug
Die Bahn hat ein getwistetes Layout ohne besonders aufregende Airtimemomente, allerdings mit viel shake, rattle & roll, wobei die Betonung auf „shake“ liegt. Wir fragen uns, ob so viel seitliches Geeiere wohl vom Designer gewollt war. Andererseits, die Konstruktion wirkt nicht unterdimensioniert. Selten haben wir so viel Holz an solch einer „kleinen“ Achterbahn verbaut gesehen.
Seeehr viel Holz
Aber: Eier hin, Holz her, Spaß macht die Bahn. Sicherlich kein Juwel, wie die beiden Bahnen von gestern, aber wir sind schon deutlich schlechtere Woodies gefahren. Also fragen wir die jungen Mitarbeiterinnen, ob wir nicht einfach zu einer zweiten und später dritten Fahrt sitzen bleiben dürfen. Immerhin ist seit Fahrbeginn noch kein neuer Gast aufgetaucht. Wir haben Glück und dürfen sitzen bleiben. Insbesondere die dritte Runde nimmt irgendwie gar kein Ende … … … wir hängen in der Schlußbremse fest! Eigentlich würden wir ja lieber fahren, aber dann nutzen wir eben die Zeit für eine kleine fotografische Erkundung der näheren Umgebung.
Vor uns: Pneumatisch betätigte Bremsen im Öffnungsstreik
Mittendrin: Wir. Hinten: Die Mitfahrer, genauso entspannt wie wir.
Rechts: Flora und Fauna. Finde den Specht, der gerade seinen Kopf in den Baumstamm steckt!
Von links der Spruch, den die Amerikaner wohl schon mit der Muttermilch aufnehmen: „Are you okay?“ „Yes, we have fun!“ Zehn Minuten später kommt ein Mechaniker vorbei und überredet den Kompressor zur Wiederaufnahme seiner Tätigkeit und schon hat die Bahn wieder genug Luft, um uns aus den Bremsen zu entlassen.
Der Holzfalke hat wieder Luft und ist deshalb in sein Nest zurückgekehrt
Gönnen wir dem asthmageschwächten Raubholzvogel doch eine kleine Verschnaufpause und gehen mal weiter, um den Park zu erkunden. Hier oben im Wald ist der Park wirklich schön. Viel Wald und alles gepflegt. Mal gucken, wie es im Unterstübchen des Parks aussieht …
Da hinten wollen wir nachher wieder hin!
Eine Gelände- und Niveauebene tiefer treffen wir auf den zweiten Coaster. Quasi den Magnum XL-10 des Wild Waves Theme Parks, der hier aber einen nicht ganz so innovativen Namen hat.
Kiddie Coaster
Das linkskurvenlastige Layout wird durch das frische Braun auf dem Zug wieder ausgeglichen
Ferris Wheel
Einseitige Aussichtsfahrt
Kang-A-Bounce
Mit dieser freundlich lächelnden italienisch-australischen Hüpfkooperation würden wir gerne fahren. Sie aber nicht mit uns, denn hier springt heute gar nichts.
Wohl im Winterschlaf, was?
Lumberjack Falls
Dieser Spillwater ist uns heute zu kühl und zu nass. Und im Moment auch zu ausgefallen.
Timberaxe
Dieses Suspended Überkopfkarusell ist uns heute zu hangtimelastig.
Man merkt schon, wir sind wieder untercoastert und fangen an rumzuzicken. Zeit für einen Coaster! Der Weg führt uns zur nächsten Attraktion italienischer Herkunft. Immerhin dreht dieses Exemplar zuverlässig seine Runden. Da beginnen sich unsere Mundwinkel wieder zu heben.
Klondike Gold Rusher
Diese Wilde Maus fährt sich wie … eine Wilde Maus halt. Nichts Weltbewegendes.
The Wild Thing
Der Name der nächsten Achterbahn verspricht viel Action, der Name des zugehörigen Herstellers verspricht viele Schläge. „The Wild Thing“ ist eine Loopingbahn von Arrow. Aber man soll ja nicht urteilen, bevor man die Bahn nicht gefahren ist. Stellen wir uns doch trotz etwas längerer Queue einfach mal an. Es wird zwar nur im Einzugbetrieb gefahren, aber erstens ist die Streckenlänge überschaubar und zweitens scheint die Abfertigung zügig zu gehen. Zumindest jedes zweite Mal. Merkwürdig …
Ein Wimpernschlag und vierzig Minuten später und wir sitzen im Zug. Endlich!
Alle halten sich fest. Sie werden wissen warum!
… und für so was steht man so lange an!
Bei der Ankunft in der Station erfahren wir, warum jede zweite Abfertigung schneller aussieht, es in der Queue aber trotzdem nur schleppend voran geht: Es wird nämlich bei Ankunft des Zuges kurz gefragt, wer aussteigen möchte, dann wird gegebenenfalls manuell der zugehörige Wagen entriegelt, von dem Weichei befreit, wieder verschlossen und kontrolliert und es geht direkt auf zur Runde zwei! Keine Ahnung, wieso, weshalb und warum?! Von Kiddiecoastern kennt man Doppel- oder Dreifachrunden ja, aber bei so einer Loopingachterbahn? Egal, vorbei an weiteren Fahrgeschäften machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Holz.
Octopus
Wie jetzt? Octopus oder Fischquartett in Drachenmaul?
An einem großen, sehr großen asphaltierten Platz steht die wohl lauteste Attraktion des Parks. Ich weiß nicht, was man mit dem Fahrgeschäft gemacht hat, aber ein direkt neben mir vorbeifahrender Holzachterbahnzug kommt mir leiser vor als diese Höllenmaschine. Bei genauerer Betrachtung sehe ich den Grund für diesen Schallangriff: Die Rollen sind nicht nur winzig, sondern ebenso wie die Schiene aus Stahl. Kein Wunder, dass das Ding so laut ist!
Ring of Fire
Ich mach’ den Krach!
Ein zweites Kuriosum ist der gigantische Raucherbereich, der sich unmittelbar vor dem Feuerring befindet. Die Raucherecken und –zonen, die wir bisher in den USA in den Parks gesehen haben hatten meist eine Fläche von ungefähr 2x4m oder so. Hier entspricht die Breite der Glimmstengelbenutzerabstellzone fast der gesamten Fahrgeschäftsbreite und auch die Tiefe ist mit geschätzten 10 Metern beeindruckend. Wozu diese riesige Fläche? Wird hier in den nächsten Tagen ein Betriebsausflug von Philip Morris erwartet? Oder hofft man auf eifrige Nutzung, um dem Ring of Fire wenigstens ein bisschen Thematisierung zu verleihen? Wir wissen es nicht! Wir gehen einfach wieder zum Holz!
Zum Abschluss des Tages begleiten wir den Falken noch ein paar Runden auf seinem Beutezug bevor wir uns zeitig auf die Weiterreise machen.
Durch’s Gehölz
Unser Fazit:
Wild Waves Theme Park ist -zumindest im unteren Bereich- der asphaltreichste Park (bezogen auf die Gesamtfläche), den wir bisher besucht haben. Dafür hat er hier auch die chaotischste Wegführung. Die Attraktionen sind einfach irgendwie und irgendwo an den unübersichtlichen Wegen platziert. Einzig der obere Bereich mit der zwar nicht überragenden aber dennoch gut fahrbaren Holzachterbahn weiß ein bisschen Parkatmosphäre zu verbreiten. Sollten wir mal wieder in der Nähe sein, werden wir wohl leider keine Zeit für Wild Waves haben, denn ich vermute, dass wir uns dann „zufälligerweise“ in einem anderen Park aufhalten werden.