Um von unserem Dollywood-Besuch zu berichten, muss ich ein wenig ausholen. Erstens, um begreiflich zu machen, was für ein Stimmungsheber der Park sein kann und zweitens, weil der gesamte Abstecher in die Berge routenplanerisch nicht wirklich fix war und somit alles Drumherum irgendwie zu einem Gesamterlebnis dazu gehört. Ausserdem muss noch eine Hotelwarnung ausgesprochen werden.
In Asheville, unserem Übernachtungsort nach Carowinds, ist leider ein grösseres Finanzproblem aufgetreten, das meiner guten Ferienstimmung ziemlich abträglich war: Mein noch daheim gewechseltes Bargeld war aufgebraucht und meine doofe Reise-EC-Karte funktionierte nicht. Stets kam am Bankomaten die Meldung, der PIN-Code sei falsch. Was aber schlicht unmöglich ist, da es eine mir geläufige Zahlenfolge ist, die ich bei mehreren Karten gleich habe - auf der letztjährigen Reise hat sie problemlos funktioniert. Mit einer anderen EC-Karte, wo ich
garantiert denselben PIN-Code habe, konnte ich am selben Automaten ohne weiteres 50$ rauslassen. Ich verstand die Welt nicht mehr! Und so probierte ich es wieder und wieder und wieder... Bis die maximale Anzahl Versuche aufgebraucht war und die Karte gesperrt wurde. Also den Kundendienst daheim in der Schweiz kontaktiert - wo ich auf einem Tonband landete. Nach Ortszeit war es Samstagabend und das Tonband machte mir klar: Bis dienstags brauchst du nix zu wollen - wegen Pfingsten. Da es sich ja um eine Art Notfall handelte, rufe ich also noch die Sperr-Hotline an - die meines Erachtens eigentlich 24/7 erreichbar sein müsste - nur um auf demselben Scheiss-Tonband zu landen!!! Was ist das denn für ein Saftladen?! Man stelle sich vor: Portemonnaie weg, man will die Karte sperren, aber eine Tonbandstimme sagt einem: Nichts zu machen für drei Tage?! Und dafür auch noch das halbe Prepaid-Guthaben vertelefoniert?! Ich war echt kurz vorm Durchdrehen. Ich musste schliesslich zu horrenden Gebühren mit meiner Kreditkarte Bargeld rauslassen. Wohl war mir dabei überhaupt nicht, da diese ein Reise-Modell nach einem Prepaid-System ist und der dort aufgeladene Betrag ziemlich knapp budgetiert für die Automiete und Hotels reichen sollte. Die Kollegen konnten mich dann aber beruhigen und haben mir klar gemacht, dass ich auch eine "leere" Prepaid-Kreditkarte gegens Ende der Reise ja zumindest zum Reservieren von Hotelzimmern gebrauchen kann und ich dann vor Ort jeweils einfach Cash bezahlen soll - bis dahin würde die doofe EC-Karte bestimmt wieder funktionieren. Und im Notfall würden sie mir sicher auch was vorschiessen.
Trotzdem war die Stimmung am Nullpunkt, als wir am Sonntag dann durch den Great Smoky Mountains National Park nach Pigeon Forge, TN gefahren sind. Aber die wunderschöne, geheimnisvolle Berglandschaft und der anschliessende Parkbesuch in Dollywood konnten den unschönen Vorfall wieder etwas in den Hintergrund rücken. Vielleicht wird auf den Bildern im Bericht klar, weshalb.
Clingmans Dome
Der lustige Aussichtsturm auf der Spitze.
Auch wenn wir wie die typischen Ami-Touristen nur kurz durchgefahren sind und die Landschaft daher bloss von einigen Aussichtspunkten neben der Passstrasse und eben vom gut 100 Meter oberhalb eines Parkplatzes gelegenen Aussichtsturm auf uns einwirken liessen - es war einfach beeindruckend. Der für diese Berge typische Nebel, die teilweise kahlen Bäume, die Stille... All dies ergab eine absolut mystische, fast schon gespenstische Stimmung, die absolut einmalig ist und es nicht zu verpassen gilt!
Beim Bergabmarsch zurück zum Auto hat es uns dermassen verregnet, dass wir beim Auto dann erst einmal die Strandtücher aus dem Kofferraum fischten und die Heizung im Wagen aufdrehten. Auf 2000 Metern über Meer war es eben doch etwas kühler als auf dem vorangegangenen Teil der Reise, besonders bei solcher Nässe. Bei der Weiterfahrt ins Tal durchquerten wir immer wieder regelrechte Regenwände, die dann eine Meile später schon wieder aufhörten, als ob jemand den Hahn zugedreht hätte. Sehr viele lokale Regengüsse in dieser Gegend!
Die Talfahrt nach Pigeon Forge verlief besser als erwartet, da unser Chevy anders als der im letzten Jahr gemietete Dodge zwei klar ersichtliche niedrigere Gänge für Bergabfahrten hatte. Es gab sogar Verkehrsschilder, die einen dazu aufforderten, diese einzulegen - so ist man nicht ständig auf den Bremsen geritten.
In Pigeon Forge angekommen, staunten wir erst einmal über den beeindruckenden Parkway, der sich zwischen Gatlinburg, Pigeon Forge und Sevierville erstreckt. Hier sind glaube ich so ziemlich alle Hotel-, Motel-, Laden-, Tankstellen- und Restaurantketten vertreten, die mir von meinen USA-Reisen bekannt sind, zahllose kettenlose Etablissements aber genauso. Auch einige namhafte Touristenattraktionen wie z.B. eine Titanic-Ausstellung, verschiedene Dinnershows, unzählige Gokart-Anlagen und kleinere Rummelplätze finden sich hier. Irgendwie ein totales "Redneck Las Vegas", das Ganze.
Umso mehr wurmte dann auch unsere wirklich popelige Hotelwahl.
Dieses Howard Johnson's, vormals offenbar als das Americana bekannt, hat seine besten Zeiten definitiv schon hinter sich. Die Zimmer waren geräumig, gemütlich, sauber und preiswert, aber wirklich
alles rundherum - die Lobby, der Frühstücksraum, die Treppenhäuser, die Lifte, die Flure, die Parkplätze, Beleuchtungen - war einfach nur schäbig und baufällig. Ganz zu schweigen vom layoutmässig eigentlich recht ansprechenden, jedoch komplett algenverseuchten Pool, der auf dem Bild zu sehen ist. Erfahrungsberichte auf Tripadvisor bestätigen, dass dieser selbst einen ganzen Monat nach unserer Übernachtung dort noch nicht gereinigt worden ist. Dieses Geld scheint man sich hier wohl lieber zu sparen. Da wir ja eigentlich eh nur wegen Dollywood hier waren, scherte es uns nicht weiter. Aber für zukünftige Übernachtungswillige in Pigeon Forge kann ich nur empfehlen, eine umfassende Vorrecherche zu machen, gerade auch nach "No-Name"-Hotels. Denn besser als mit diesem HoJo fährt man allemal.
Nach kurzem Ausspannen machten wir uns auf zum Park. Wie erwartet war der Parkplatz an diesem Pfingstsonntag bis zuhinterst gefüllt, aber im Park selbst hielten sich die Menschenmassen merkwürdigerweise in Grenzen - sogar an den grossen Attraktionen war praktisch Walk-on angesagt. Wir nutzten übrigens eine interessante Option: Tickets, die nach 15.00 Uhr gekauft werden, sind auch gleich den ganzen Folgetag gültig. So konnten wir ein paar schöne Abendstunden bis zur Schliessung um 19.00 Uhr nutzen und den folgenden Montag dann auch noch etwas entspannter angehen. Auf diese Weise relativierte sich der zunächst happig erscheinende Eintrittspreis von 57$ ein wenig. Aber auch sonst - und wie! Bilder sagen hier wieder einmal mehr als tausend Worte:
Einen so schön angelegten und dermassen sorgfältig, detailverliebt und einfach bezaubernd gestalteten Park sieht man echt nicht alle Tage! Unzählige bis in den hintersten Winkel auf die anvisierte Zeitspanne thematisierte Häuser und Fassaden... Bächlein, Wasserräder, Seen und Teiche, Blumenornamente, Statuen, Ausstellungsobjekte und viel, viel Grün! Läden mit authentischer, handgefertigter Ware, die sich definitiv vom üblichen Themenpark-Souvenir-Krimskrams abhebt: von Glasbläserei-Erzeugnissen über echte Kiefernmöbel bis hin zu hochwertigen Lederwaren, Schmuck und Schnitzgut gibt es hier allerlei für einen Freizeitpark total Ungewöhnliches, das einen in blankes Staunen versetzt! Gestalterisch ist dieser Park wirklich der absolute Oberhammer und rein themeingmässig wohl auf einer Stufe mit Disney und Universal anzusiedeln. Es wäre echt zu schade, sich hier bloss "durchzucounten" - wie die Fotostrecke beweist, muss man hier einfach dieses ganz spezielle Flair auf sich einwirken lassen. Dafür sorgt nicht zuletzt auch eine umwerfende Duftsphäre, die von verschiedenen Restaurants, Imbissbuden, Süsswarengeschäften und sonstigen Ständen ausgeht, die lokale Spezialitäten anbieten. Alleine dieser immer wieder wahrnehmbare Duft nach Zimtgebäck (volle Zustimmung, Björn!) und die wirklich mundwässrig machenden und auch so riechenden Grillspezialitäten an manchen Ständen...
Einfach mal "Dollywood Skillet" in die Bildersuche bei Google eingeben, und sehen, was dabei rauskommt. Zusammengefasst: Man fühlt sich wirklich wie in eine andere Welt und eine andere Zeitspanne versetzt! Das Ganze ist so schön und mit Liebe zum Detail gemacht, dass man praktisch überall mit gezückter Kamera stehen bleiben und etwas Bedeutsames einfangen kann.
Obgleich wir erst eine kurze Besichtigungsrunde einmal um den ganzen Park hinter uns hatten und bis zu dem Zeitpunkt noch nichts gefahren sind, waren wir uns einig: Diese Mühe war es wert. Ich kann Björn und Herrn Herre nur gänzlich zustimmen: Ein Dollywood-Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Auch wenn man nur zum Gucken herkommt!
Aber eigentlich hatten wir Jungs ja mehr vor. Daher wurde zunächst die Mystery Mine unsicher gemacht.
Dieser Eurofighter überzeugt weniger durch tolle Fahreigenschaften als vielmehr durch die grandiose, sagenhafte Inszenierung! Aus der Station hinaus führt die Strecke zunächst eher langsam und über viele unerwartete, steile kleine Drops und Kurven (darunter auch eine "auf die falsche Seite geneigte" wie bei Steel Hawg in Indiana Beach) durch den ersten Teil der Minenschächte. Das Themeing ist einfach grossartig! Hunderte kleine Lichter, ein mysteriöses Minenarbeiter-Lied, dichte Dampfwolken, an die Wand gemalte Schienen, die einen in die Irre führen... Wow. Danach folgt der erste der beiden senkrechten Lifte, die als Minenaufzug gestaltet sind. Oben angekommen, begibt man sich ans Tageslicht und schlängelt sich hierauf durch den auf den unteren drei Fotos abgebildeten Streckenabschnitt mit einem fast senkrechten Sturz, einem
Horseshoe Turn und zwei sich an einen Hang schmiegenden Spiralen. Daraufhin entert man erneut die Minenschächte und wird dort abgebremst. Krähengeräusche und ein hexenartiges Lachen künden Unheil an. Dramatische Musik erklingt, dann wird man im zweiten Senkrechtaufzug hochgezogen. Stroboskope erzeugen Gewitterstimmung, ein Bildschirm an der Spitze des Lifts gibt den Eindruck, als ob ein anderer Minenturm gleich über einem zusammenkracht, die Musik und die Geräuscheffekte sind auch darauf abgestimmt. Danach wird es dunkel und still, man passiert die Spitze und findet sich vor einer Art Falltür wieder. Stillstand. Jetzt folgt der Höhepunkt der Bahn: Direkt hinter einem engen Loch vor einem entzünden sich Dynamitstangen und in letzter Sekunde taucht man vor dem in der Frontrow wirklich heiss spürbaren Feuereffekt ins Loch hinab - direkt in einen stattlichen, mehr als senkrechten Sturz, der auch noch leicht getwistet ist. Einen derartigen Überraschungseffekt hatte ich schon lange nicht mehr auf einer Achterbahn - einfach irrsinnig toll! Mit dem gewonnenen Schwung absolviert man danach eine aufsteigende, eineinhalbfache Heartline-Roll, die direkt in einen Halblooping mündet. Danach folgt noch ein kleines Hopserchen, dann ist bereits die Schlussbremse erreicht.
Mystery Mine fährt sich stellenweise etwas ruppig - vor allem der Outdoor-Part und eigentlich sämtliche Kurven sind ziemlich rappelig. Die zahlreichen Drops dagegen sind aber smooth und geizen nicht mit fantastischer
Airtime! Sowohl die kleinen als auch die beiden grossen schicken die Fahrgäste einige Male stark in die bequemen Schulterbügel hoch! Und die Thematisierung ist so stimmig und toll, dass man die etwas unangenehm durchquerten Kurven rasch wieder vergessen hat. Spätestens die letzte grosse Schussfahrt haut einen komplett aus den Socken! Dieses Zusammenspiel von Musik, Dunkelheit, Licht- und Feuereffekten sowie dem wirklich bombastischen Sturz an sich ist ein sensationelles Finale und einfach einmalig gut! Trotz leichter Roughness meine Lieblingsbahn im Park! Hier sind wir an beiden Besuchstagen oft gefahren. Klasse, diese Anlage!
Hier ein gutes Onride-Video von Herrn Alvey:
youtube.com watch
Der nahe gelegene Huss Topple Tower ist diese Saison geschlossen. Wie man dem Schild entnehmen kann, bestehen einige Unstimmigkeiten zwischen Huss und dem Park.
Der
GCI Woodie Thunderhead sollte die nächste und auch letzte Station an diesem Abend sein.
Die Fahrt ist ein absoluter Hochgenuss! Kurvig, verdreht, rasant, mit zahlreichen kurzen
Airtime-Abschnitten und purem Woodie-Feeling! Die lange Strecke schlängelt sich durch ein kleines Tal und schmiegt sich stellenweise schön an die beiden Seitenhänge. Toll ist natürlich auch der in den USA sehr effektive Station-Fly-by drei Bilder weiter unten - Amis lieben es, hier so laut wie möglich zu schreien, um die wartenden Parkgäste im Bahnhof komplett aus dem Häuschen zu bringen.
Zweifellos die beste Holzachterbahn auf diesem Trip, aber fairerweise muss man auch sagen, dass dies angesichts des diesbezüglichen Angebots in den besuchten Parks kein schwer zu erkämpfender Titel war.
Ganz klar eine absolute Top-Bahn, aber in meine persönliche Woodie-Top-Ten hat sie es nicht geschafft. Die ist gänzlich mit Exemplaren der letzjährigen USA-Reise gefüllt.
Aber bei Zweizugbetrieb und null Andrang an beiden Tagen haben wir hier gleichwohl einige tolle Fahrten genossen und sie war auch die erste Bahn, die wir am zweiten Besuchstag gleich zuerst angesteuert haben.
Danach sind wir weiter zum Tennessee Tornado gegangen.
Um diesen letzten Looper, den Arrow vor dem Bankrott noch gebaut hat, ranken sich ja regelrechte Smoothness-Legenden.
Und tatsächlich: Für einen Arrow fährt sich die Bahn erstaunlich sanft! Natürlich sollte man dabei keinen Schweizer oder Schwarzkopf-Fahrkomfort erwarten - leichte Vibrationen gibt es schon. Aber im Arrow-Vergleich sticht dieses Exemplar ganz klar angenehm hervor. Und auch die Strecke weiss zu überzeugen: ein langer Lifthill, der einen natürlichen Hügel hinauf führt; dann ein grandioser, komplett in den Berg eingegrabener
First Drop, ein riesiger
Looping, dessen Ein- und Ausfahrt weit auseinander liegen; daraufhin eine Overbanked Turn, gefolgt von einem kleineren
Looping und einem Sidewinder, als Abschluss noch ein Hügelchen durch den grossen
Loop hindurch, dann ist die Fahrt schon zu Ende. Fällt dank des wirklich bemerkenswerten Fahrkomforts in die Kategorie "kurz aber knackig" und lud zu vielen spassigen Wiederholungsfahrten ein!
Kletterparcours Adventure Mountain
Die Indoor-Bahn Blazing Fury ist eigentlich mehr Darkride als Achterbahn, hat aber gegen den Schluss drei Schussfahrten, die sie wohl als Coaster zählen lassen. Hier mussten wir ziemlich lange warten, da zunächst nur ein Zug im Einsatz war und kurz vor unserer Fahrt dann noch ein zweiter auf die Strecke geholt wurde, der erst einige Testzyklen mit Mitarbeitern machen musste. Dank der stolzen Fahrzeit der Anlage nahm dies etwas Zeit in Anspruch. Über Lautsprecher wurde das Vorgehen aber gut erklärt und man wusste immer genau, wie lange es noch etwa dauern würde. So hatte man dann auch etwas Zeit, die als Feuerwehrwache gestaltete Station zu beäugen. Auch hier gab es wieder lustige Details bis in den hintersten Winkel zu entdecken - u.a. lustige Schilder und das oben abgebildete Animatronic mit den Beinen des Feuerwehrmanns an der Rutschstange.
Die Fahrt selbst beginnt zunächst als Themenfahrt durch eine brennende Stadt aus vergangener Zeit. Ist wirklich hübsch gemacht, es wird sowohl mit Lichteffekten als auch mit einfachen Tricks wie z.B. über Ventilatoren aufgehängten, feuerrot leuchtenden Textilien gearbeitet. Ausserdem lassen sich einige Animatronics mit herrlichem Südstaaten-Gequassel entdecken. Zweimal gibt es auch etwas ruhigere Szenen, wo man die brennende Stadt scheinbar verlässt und im Mondschein schimmernde Teiche mit Wasserfällen umrundet. Irgendwann folgen dann die drei Schussfahrten, nach denen man immer gleich wieder abgebremst wird und die alle eine "Flucht" vor der drohenden Feuersbrunst zum Zweck haben. Wenn ich das richtig rekapituliere, folgt die erste gleich nach einer Szene, wo die momentan überquerte Brücke in Brand zu geraten scheint. Danach findet man sich in einem dunklen Tunnel wieder und taucht quasi unter eine Lokomotive ab, die frontal auf einen zuzuschnaufen scheint. Und als letztes flüchtet man ähnlich wie bei Mystery Mine vor kurz vor der Sprengung befindlichem Dynamit, dann ist schon bald wieder die Station erreicht.
Auch dies wieder ein tolles Vergnügen mit erstaunlicher und faszinierender Inszenierung! Nicht verpassen!
Die grosse
S&S-Schaukel Barnstormer sind wir nur einmal gefahren, da an beiden Besuchstagen jeweils nur eine Seite in Betrieb war. Macht dank der minimalen Bügel und dem tollen Fahrtwind trotz des etwas kurzen Programms aber auch hier grossen Spass!
Nicht verpassen sollte man in Dollywood die grandiosen Wasserbahnen! Daredevil Falls in der Nähe von Blazing Fury ist eine klassische Log Flume mit doppelsitzigen Baumstämmen wie Splash Mountain im Magic Kingdom. Hier lassen sich ebenfalls wieder lustige Themeing-Details bis in die hintersten Ecken und Höhlen bestaunen! Nass wird man aber vor allem auf der Zuschauerbrücke und durch verschiedene kleine Wasserspeier, die auf der ganzen Strecke verteilt sind - die einzige grosse Schussfahrt ist vergleichsweise trocken, netzt an heissen Sommertagen aber erfrischend den Kopfbereich.
Deutlich nasser geht es auf den grandiosen Mountain Slidewinders zu! In seltsamen Schaumstoff-Fünferschlitten saust man hier über eine kurvige Wasserrutsche einen bewaldeten Abhang hinunter. Den Höhenunterschied zum Startpunkt muss man zu Fuss überwinden - ein weiterer Hauch von "Wie exotisch im Amiland!" auf diesem Trip.
Unglaublich, was für Schräglagen man hier in den Kurven trotz einiger rauer Bremsflächen erreicht. Ein Riesengaudi! Das Spritzwasser schwappt hier unfair verteilt, dafür aber umso stärker immer bei den gleichen Insassen ins Boot. Während der eine Kollege hier praktisch trocken rauskam, durften der andere und ich unsere Shorts auswringen! Leider war hier nur eine Spur in Betrieb und so blieb es wegen der etwa viertelstündigen, sich kaum vorwärts bewegenden Schlange bei nur einer Fahrt.
Die beiden Mitstreiter haben danach noch das Rafting und den Splash Battle bei Mystery Mine ausprobiert, ich habe derweil noch eine Fotorunde durch den Park gemacht.
Bald haben wir noch eine Fahrt mit der Parkeisenbahn unternommen. Wie Björn in seinem letzten Bericht ja schon erklärt hat, trifft dieser Begriff im freizeitparktechnischen Sinne hier jedoch nur halbwegs zu: Erstens kommt nämlich eine echte, schnaufende Dampflok zum Einsatz und zweitens führt die Strecke ein gutes Stück aus dem eigentlichen Park hinaus - hügelaufwärts und durch den tiefen Wald auf ein kleines Hochplateau, wo man dann wieder kehrtmacht. Gut 25 Minuten ist man hier insgesamt unterwegs. Die Kehrschlaufe am obersten Streckenpunkt führt um einige Häuser und Themeing-Requisiten herum, die aus Zeiten stammen, als der Park noch andere Namen trug. Laut den Informationen aus den Lautsprechern hiess er bis in die 80er sogar Silver Dollar City - was eine enge Beziehung zum gleichnamigen Schwesterpark in Missouri beweist. Der Aufkauf durch Dolly Parton erfolgte erst später.
Wir sind ja vor allem auch aus einem Grund mitgefahren: Von Thunderhead aus konnte man nämlich deutlich blaue
B&M-Schienen ausmachen! Diese wollten wir von der Eisenbahn aus fotografieren - nur ist der Wald dort leider zu dicht, um aussagekräftige Bilder schiessen zu können. Dennoch könnt ihr ja mit der Lupenfunktion mal das obige Bild ausspionieren.
Angeblich soll es ja ein Wingrider wie Raptor im Gardaland werden. Man darf gespannt sein!
Als Abschluss unseres Dollywood-Besuchs haben wir, ähm, noch versucht, uns eine Show im Celebrity Theater reinzuziehen. Das war dann aber wie erwartet nicht so unser Fall. Im halbleeren Saal wurde das Publikum zu peinlichen Mitmach-Aktionen gezwungen, der gesamte Sound kam ab Band und unterschied sich für unsere Country-Banausen-Ohren eh nicht gross vom Gedudel, das man im ganzen Park ab Lautsprecher hört. Die Story war, soweit ich folgen konnte, auch nur hauchdünn und bloss dazu da, möglichst viele berühmte Country-Song-Einbauten zusammen zu kitten. Jedenfalls sind wir da, als es einigermassen unauffällig war, leise wieder rausgeschlichen. Steinigt uns ruhig.
Wir zogen es vor, uns nun auf den langen Weg nach Georgia zu machen.
Zum Abschluss dieses Berichts noch einige Bilder vom Bereich County Fair.
Und total random, aber erwähnenswert: Hier wird ja eine ganz besonders seltsame und langgezogene Variante des Südstaaten-Akzents gesprochen. Wenn man das nachmachen will, muss man irgendwie immer die Backen einsaugen!
Irgendwie klingt alles nach "Dew, dew, dew". Das Highlight war eine Einheimische, die im Parkplatz-Tram hinter uns sass und per Telefon ihre AAA-Mitgliedernummer durchgab. "Uåäàn, näään, tüuu, fäääv, tieeän-twenny-seäveen..." Auweia! Hier muss sich der Reisende mitunter also etwas anstrengen, wenn er alles mitkriegen will.
Dollywood war ein echtes Highlight auf diesem Trip! Alleine schon die ihresgleichen suchende, wirklich aussergewöhnlich schöne Thematisierung rechtfertigt einen Besuch voll und ganz. Aber auch einige der Bahnen sind einzigartig und ebenso wie das Parkgelände einfach grossartig in Szene gesetzt. Das Schlendern durch die wirklich liebevoll gestalteten Themenbereiche und das bezaubernde, einmalige Flair, das man hier vorfindet, wird einem noch lange in guter Erinnerung bleiben. So hob sich die Laune nach einigen unschönen Erlebnissen in diesem Abschnitt der Reise dann doch deutlich. Auf diese Art konnten wir die lange nächste Autofahrt nach Atlanta dann doch recht entspannt antreten, wo sich dann am folgenden Dienstag dann auch die Bargeld-Sache endlich zum Guten wendete.
Dankeschön fürs Lesen! Der nächste Bericht folgt aus Six Flags Over Georgia.