Nach unserem Abstecher in die Great Smokies führte unser Roadtrip dann wieder nach Süden, in Richtung Atlanta. Ursprünglich hatten wir vor, dem direkt am Weg liegenden Lake Winnepesaukah, a.k.a. Lake Winnie, noch einen Besuch abzustatten. Leider war der Park geschlossen - erst ab der nächsten Woche nach unserer Durchfahrt würde er täglich offen sein, vorher nur an Wochenenden und an ganz merkwürdig ausgewählten vereinzelten Werktagen. Sehr schade, denn hier hätten wir gerne einiges mitgenommen - u.a. den Woodie-Klassiker Cannonball, die angeblich ja total seltsame Wildwasserbahn und vor allem auch den Orbiter! Ich bin ja sonst nicht so der Flatride-Fanatiker, aber das muss ja ein ganz eigenes Kaliber sein! Seht selbst:
youtube.com watch (der Link stammt aus Coaster-Fans
Bericht über Lake Winnie).
So sind wir an Chattanooga dann eben vorbei gedüst und direkt weiter nach Powder Springs gefahren, einen Vorort im Westen von Atlanta. Dort haben wir uns ein etwas teureres, aber immer sehr gutes Holiday Inn Express für zwei Übernachtungen gegönnt - nach dem HoJo-Debakel in Pigeon Forge war dies eine echte Wohltat! Fantastische, moderne und geräumige Zimmer, ein hübscher Pool, sehr angenehme Aufenthaltsräume und Flure, ausgesprochen freundliches Personal, ein kleiner Waschsalon und - wie eigentlich immer bei Holiday Inns - ein für Motelmass sensationelles Frühstücksbuffet mit sehr guter Auswahl und diesen fantastischen, warmen Zimtteilchen!
Kennt die jemand von den USA-Gereisten hier im Forum? Die sind echt spitze, da freu ich mich immer drauf bei Holiday Inn-Übernachtungen!
Die Lage war super für unsere Bedürfnisse. Von da aus war man rasch in Six Flags Over Georgia, und auch zur Endhaltestelle einer ins Stadtzentrum von Atlanta führenden U-Bahnlinie war es nicht weit. Ein idealer Ausgangspunkt also für eine Visite in SFOG und eine Stadtbesichtigung am Tag darauf. Ausserdem lag eine Bank direkt auf der anderen Strassenseite, wo ich am Dienstagmorgen dann noch vor dem Frühstück rasch rübergesprintet bin, um den neu erstellten PIN-Code meiner Reise-EC-Karte auszuprobieren. Hat dann auch wunderbar geklappt und so war die Cash-Versorgung für den Rest der Reise endlich wieder sichergestellt. Puh!
Mit einem herrlichen Frühstück im Magen haben wir dann also Six Flags Over Georgia angesteuert. Ich mit meinem Season Pass bewaffnet, die Kollegen mit online um ganze 10$ ermässigt erstandenen und im Business Center unseres Hotels ausgedruckten Tickets. Im Eingangsbereich sah es nach einem eher vollen Besuchstag aus, aber die Menschenmassen verteilten sich dann wunderbar im doch recht grossen Park. Nur bei der Neuheit Dare Devil Dive gab es eine längere Schlange, alles andere konnten wir praktisch mit Walk-on fahren.
Wir waren echt erstaunt, was für ein schön angelegter Park SFOG ist! Für Six Flags irgendwie untypisch hübsch! Viel Grün und Schatten, gepflegte Gartenanlagen, ansehnliche Häuserfassaden, picobello sauber und einige richtig liebevolle und kreative Thematisierungs-Ansätze, die uns zum Schmunzeln gebracht haben. Allein schon der Name des Westernbereichs: Lickskillet - Schleckpfanne! Wie kommt man bitteschön auf sowas?
Irgendwie gab es überall schöne Fotospots und Plätzchen zum Gucken, Verweilen und Staunen. Wirklich sehr hübsch und angenehm aus dem Six Flags'schen Einheitsbrei hervorstechend. Meines Erachtens sogar der schönste Six Flags-Park, den ich bislang besucht habe - sofern man denn die Movie World Madrid seit dem Verkauf nicht mehr mitzählt.
Unser erstes Ziel war der für diese Saison neue Eurofighter Dare Devil Dive.
Etwa 20 Minuten mussten wir hier bereits wenige Minuten nach Parköffnung warten. Auch wenn alle Sechserwaggons unterwegs sind, ist diese Anlage eine totale Kapazitätsgurke. Für einen Park wie SFOG, wo eigentlich alle anderen Achterbahnen mindestens zwei lange Züge mit vielen Sitzplätzen haben, ist dieser Bahnentypus denkbar ungeeignet. Ich konnte mit einem Single Rider in der Frontrow Platz nehmen, die beiden Mitstreiter sassen hinter uns. Die Restraints sind klasse! Ich bin Blue Fire in Rust noch nicht gefahren, aber von den Bildern her scheint dies hier ein ganz ähnliches Bügelmodell zu sein. Der übergeneigte
First Drop ist mit diesen Dingern jedenfalls ein unvergleichlicher Adrenalinschub, genauso wie die wunderbaren Inversionen und Kurven danach! Echt sensationell! Aber ich kann meinen "Vorberichtern" nur beipflichten: Die Zwischenbremse greift etwas gar stark, so dass der zweite Part dann ziemlich langsam durchfahren wird. Allerdings geniesst man dadurch auch aussergewöhnliche Hangtime in der Rolle und kann die dort vereinzelt platzierten Gestaltungselemente wie einige übergrosse Verkehrshütchen oder auch einen Nebeltunnel etwas genauer betrachten. Insgesamt eine sehr spassige Fahrt, die man aber unbedingt als erstes mitnehmen sollte!
Weiter ging es zum Platzhirsch, dem
B&M Speedcoaster Goliath.
Nach einer absolut sensationellen Backrow-Fahrt wusste ich: Dies ist mein neuer Lieblings-
B&M-Speedcoaster! Die fantastischen Schussfahrten, die steilen Hügel, die irrsinnig schöne und stellenweise auch richtig starke Floating
Airtime, das tolle Setting vor dem Eingangsbereich des Parks... Hier stimmt einfach alles! Dank fehlender Zwischenbremse kommt man auch in den Genuss eines durchgehend hohen Tempos. Und das absolute Highlight - das hab ich irgendwie schon im Voraus geahnt - ist natürlich die grandiose 540-Grad-Abwärtshelix, wo die Strecke wieder in Richtung Station kehrtmacht. Einfach grandios, wie man dieses Manöver in der letzten Reihe im Zug erlebt: Zuerst schwebt man aus dem Sitz, bevor man dann ziemlich abrupt zur Seite knickt und schon einen Sekundenbruchteil später dann fest in die Sitzschale gedrückt wird. Da bleibt man dann auch, während man immer schneller werdend abwärts rast. Der absolute Oberhammer! Der Rückweg zur Station bietet
Airtime ohne Ende und als Abschluss noch einen Umschwung mit einem fiesen finalen Hopserchen vor der Schlussbremse.
Genial, diese Bahn! Zusätzlich noch interessant: Die Abfahrt vom zweiten Hügel ist laut RCDB 53.3 Meter hoch - rund 1.5 Meter
höher als der
First Drop! Wenn man das vor Ort erlebt, macht das tatsächlich irgendwie Sinn, da der erste Sturz noch völlig auf Parkgelände und über die Dächer von Häusern neben der Wildwasserbahn gebaut ist - erst über den ersten, über Georgia Scorcher hinweg führenden Hügel verlässt man das Parkgelände. Der folgende zweite Sturz kann dann ziemlich nah über die Zufahrtsstrasse hinweg abtauchen und damit durchaus höher als der
First Drop sein. Die Schussfahrt vor und die Ausfahrt aus der
Helix streifen darüber hinaus die Wasseroberfläche eines kleinen Sees in einer Art Mulde vor der Zufahrtsstrasse - erneut ein Gewinn von einigen wertvollen Höhenmetern, die für zusätzliche Power sorgen!
Man stelle sich das Geräusch vor!
Mhmmm...
Hops!
Weeeeee! Ein Traum, die Anlage! Hier haben wir viele unvergessliche Fahrten genossen, die meisten davon hinten im Zug, aber bei so wenig Andrang dann auch noch einmal ganz vorne, wo der starke Fahrtwind die Augen tränen lässt. Ein echter Plausch!
Als nächstes stand der
B&M Flyer Superman - Ultimate Flight auf dem Programm!
Kannte ich ja schon aus Chicago, für die beiden Mitstreiter war dies jedoch eine Premiere! Dieses Modell hat im Gegensatz zu den anderen in Illinois und New Jersey eine Doppelstation. Da bei unserem Eintreffen hier aber noch null Andrang herrschte, war dies eh kein Thema. Obwohl die Restraints hier ja etwas anders designt wurden als auf den Flying Dutchmen von
Vekoma und die eigentliche Oberkörpersicherung im Prinzip nur aus einem weichen Schulterbügel besteht, hat die Abfertigung genau wie in Chicago jedesmal ewig gedauert. Hier haben offenbar die Fussfesseln, die sich zusammen mit dem Schulterbügel öffnen und schliessen sollten, des öfteren versagt. Nach einer meiner Fahrten ist mir das auch passiert: Sonst öffnen die Fussdinger sich gleichzeitig mit dem Hochschieben des Schulterbügels, auf diesem Sitzplatz jedoch irgendwie nicht, so dass ich hier zuerst laaange auf einen Ride-OP warten musste, der mich bei seinem Eintreffen dann zunächst für eine weitere Fahrt festtackern wollte. Mit Seitenblick auf die schon sauer dreinschauenden Parkgäste an den Gates musste ich ihm klarmachen, dass ich gerade von einer Fahrt zurückgekehrt bin und sich die Fussdinger eben nicht geöffnet haben.
Die Fahrt als solches ist absolut wunderbar, besonders der Pretzel
Loop ist natürlich erste Sahne! Das Nach-vorn-Kippen und die danach auftretenden positiven Gs sind unglaublich intensiv! Und auch das anschliessende Umherfliegen mit dem finalen Twist ist klasse - wenn auch etwas kurz. Aber im Gegensatz zu meiner Fahrt auf dem Exemplar in Six Flags Great America war hier ja Walk-on angesagt, so dass das Anstehzeit-Vergnügen-Verhältnis eh ein ganz anderes war.
Diese Anlage wurde auch ein Stück weit in bestehendes Gelände integriert anstatt einfach nur auf einen ehemaligen Parkplatz gestellt - so machte es mir hier weniger aus, dass mein Blick auch auf diesem Exemplar praktisch nach unten gezwungen wurde. Denn hier sind viele Near-Misses mit Pflanzen, kleinen Hügelchen, Kiesflächen und Mulden angesagt, die man mit Blick nach unten sogar besser wahrnimmt. Trotzdem seltsam, dass es mir auf Manta im Sea World eine Woche später viel besser und weniger krampfig gelungen ist, den Blick nach vorn zu richten. Kann das sein, dass man dort irgendwie "tiefer" in den Westen hängt und der Kopf somit weniger durch die Lehne daran gehindert wird, sich um 90° nach hinten zu richten, damit man nach vorn sieht? Wie auch immer: Bei den Flying Dutchmen finde ich diesen Punkt für mein Befinden besser gelöst, ausserdem überzeugt mich das
Vekoma-Standardlayout streckenmässig mehr. Trotzdem sind die Supermen natürlich absolut geniale Anlagen, besonders bei so kurzer Wartezeit wie hier.
Übrigens wurde kurz nach unseren Fahrten die Schlange etwas länger, da traf auch schon die nächste Flotte an Mitarbeitern ein, um die andere Seite der Station in Betrieb zu nehmen. Six Flags kanns also auch anders!
Next up: die Woodie-Schönheit Great American Scream Machine!
Ein echter Hingucker mit dieser leuchtenden patriotischen Farbgebung! Aber seid gewarnt: Hier sind Züge mit Sechserwaggons im Einsatz! Die inzwischen auf Lake Compounces Wildcat und Carowinds' Thunder Road erprobte Sechserwagen-Theorie gilt hier ebenfalls: Unbedingt in die Mitte setzen, dann erlebt man eine sehr erträgliche, spassige, airtimereiche Fahrt und darf zusehen, wie die Insassen vor einem heftig rumspicken.
Bei unseren drei Fahrten hier hat sich dies jedesmal bewahrheitet! Nur auf den letzten drei Abschlusshügelchen half auch dies nichts mehr - da wurde man dann auch auf dem Mittelsitz doch recht übel rumgeschüttelt. Allerdings macht mir so ein einzelner ruppiger Abschnitt einer ansonsten tollen Fahrt nie etwas aus. Mir hat damals sogar Magnus Colossus in Terra Mítica gefallen, wo sich die Schussfahrten und die Helices wie Tag und Nacht gefahren sind.
Wie dem auch sei: Zweizugbetrieb bei null Andrang ermöglichte uns hier einige schöne Fahrten! Ich würde sogar behaupten: mit Wissen um die besten Sitzplätze war dies einer der besten Woodies der Tour!
Und nun: Ninja!
Hier war ich ob den recht einhelligen Vorabberichten auf das Schlimmste gefasst - und wurde dann positiv überrascht! Dieses Streckenknäuel fuhr sich bei unserer Fahrt im letzten Wagen bei weitem nicht so schlimm wie befürchtet. Meine Schultern berührten genau das obere Ende der Schulterbügel, so dass es kein Headbanging im klassischen Sinne gab: Der Kopf wippte zwar schon recht wackelig, aber so natürlich ohne ein schmerzhaftes seitliches Hindernis mit der Strecke mit. Und Vibrationen im Sitzbereich hielten sich in Grenzen. Irgendwann in dieser Saison hat die Bahn ja noch einen Zug von der ehemaligen Great American Scream Machine aus Six Flags Great Adventure geerbt. Scheinbar haben wir diesen bei unserer Fahrt erwischt, hat der Anlage laut einigen neueren Berichten offenbar ja auch echt gut getan! Natürlich war das jetzt nicht
die Offenbarung, aber dennoch eine positive Überraschung, wenn man die gängige Meinung zu dieser Bahn kennt. Ausserdem war ich von der Streckendichte begeistert: Es gab eine Menge Headchopper und Near-Misses mit dem Stützwerk.
Nun führte unsere Parktour am recht nass aussehenden Rafting vorbei...
...wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt Dare Devil Dive. Dort ging es dann leicht hügelabwärts in den Themenbereich Gotham City, wo schon zwei Top-Bahnen auf uns warteten. Den Anfang macht der Schwarzkopf-Klassiker Mindbender!
Wie gerne hätte ich von dem genialen Teil mehr vielaussagende Fotos gemacht! Aber wir waren einfach zu sehr mit Fahren beschäftigt! Dafür, dass die Bahn nun doch schon einige Jahrzehnte ihren Dienst tut, fährt sie sich
sensationell sanft! Das ist mit Worten kaum zu beschreiben und vor Ort einfach ein wunderbares Erlebnis! Nach dem Lifthill durchquert man erst einmal eine Kurve, bevor es dann über eine Abfahrt direkt in den ersten
Looping geht. Hierauf steigt man in die Höhe, danach folgt eine riesige, sehr intensive abfallende und gleich wieder aufsteigende Schrägspirale, die ein gutes Stück in eine natürliche Mulde hinab führt. Anschliessend gehts wieder aufwärts und nach einer Kehrtwende folgt eine weitere Schussfahrt noch tiefer in diese Mulde herab, wo dann der zweite
Looping absolviert wird. Danach ist die tolle Fahrt leider schon zu Ende - aber bei Walk-on und Zweizugbetrieb auf einem derartigen Kaliber ist man seeehr rasch wieder in der Station!
Fantastisch, diese Bahn! Die ungeheuer starken positiven
G-Kräfte in den Loopings und der Schrägspirale, einige in der Backrow äusserst schicke
Airtime-Momente, das tolle Ausnutzen der natürlichen Mulde, das für zusätzliche Power sorgt, sowie die schlicht unfassbare Laufruhe machen den Mindbender zu einem absoluten Knüller! Auf keinen Fall verpassen!
Nach Los Angeles, Madrid, Chicago und New Jersey folgt nun mein Batman Nr. 5.
Was kann man bei einem Batman denn anderes schreiben, als dass er einfach rockt?
Auch dieses Exemplar bietet wie die anderen eine unglaublich krasse Fahrt, die einen abwechselnd volle Pulle in den Sitz drückt und dann gleich wieder um volle 360 Grad zur Seite schleudert. Einfach ein geniales Standardlayout! Auf dieser Ausführung kam es mir ausserdem so vor, als dass sie ihren Fahrgästen das Blut ganz besonders stark in die Beine pumpt. Irgendwie stärker als alle anderen bislang gefahrenen, hier hab ich stellenweise echt gedacht, dass gleich meine Zehen explodieren!
Hier mussten wir zum ersten Mal seit Dare Devil etwas länger warten, etwa eine Viertelstunde oder so. Ausserdem ist die Station ganz seltsam konzipiert: Irgendwie gibt es für die hinteren zwei oder drei Reihen bloss ein Einlasstor, so dass ein ungleichmässiger Menschendurchlass entsteht, was zu unnötigem Gedränge führt. Oft haben die Parkgäste nicht geschnallt, dass beim hintersten verfügbaren Tor gleich acht oder zwölf Leute durchkönnen, um alle Sitzplätze zu füllen, so dass viele selbst bei dieser Schlange oft leer geblieben sind. Ist es vielleicht so, dass diese hinteren Reihen an vollen Tagen nur für Flashpass-Inhaber verfügbar sind? Bei unserem Besuch war das ja zum Glück kein Thema, aber zwecks Optimierung des Throughputs hätte man wirklich die Station anpassen oder die Menschenmassen besser lenken und auf alle Reihen verteilen können.
Jetzt begaben wir uns wieder in die Nähe des Eingangsbereichs, wo wir eine Fahrt mit dem
B&M Stand-up Georgia Scorcher tätigten!
Ein Bild hiervon ohne Goliath-Elemente hinzukriegen kann schwierig werden.
Hier war ebenfalls wieder Walk-on und Zweizugbetrieb angesagt. Auch diese Fahrt hat Spass gemacht! Viele wunderschön getwistete Abschnitte, die stehend echt toll zu fahren sind, und ein paar deftige Ladungen positiver
G-Kräfte! Irgendwie füllt sie super die Lücke zwischen den grossen smoothen und den kleinen rappeligen
B&M Stand-ups. War definitiv angenehmer zu fahren als Iron Wolf und Vortex, aber auch rappeliger als z.B. Riddler's Revenge und Mantis. Aber wenn man die Ohren frei macht (sprich: Sonnenbrillen und Ohrringe auszieht) und schön mit dem Kopf mitwippt, dann ist die Bahn ganz prima zu fahren.
Nun ging es am Eingangsbereich vorbei, rüber zur Georgia Cyclone.
Dieser spiegelverkehrte Coney Island Cyclone-Klon ist im wesentlichen eins: Brennholz. Die Fahrt im letzten Wagen hat uns hier übel zugerichtet, besonders arg durchgeschüttelt hat es uns in der Kehrtwende in der Nähe der Station. Immer mal wieder greifen extrem starke Trimbremsen, so dass man über viele Hügel nur noch so kriecht - was aber nicht heisst, dass es bei langsameren Tempo weniger ruppig zu und her ginge. War irgendwie nicht lustig - hier war man nur noch froh, wenn es vorbei war. Allerdings muss man auch sagen, dass die
Airtime in der Backrow nicht zu verachten ist: Der eine Kollege und ich sind dort dank etwas locker eingerasteter Bügel und einem ebenfalls recht lockeren Doppelgurt stellenweise zentimeterweit aus den Sitzen geschwebt!
Acrophobia hat für die Herren der Schöpfung eher schmerzhaft ausgesehen. Da haben wir lieber zugesehen und uns über die Mimik der unten gerade abgebremsten männlichen Fahrgäste amüsiert.
Als nächstes haben wir Wile E. Coyote's Canyon Blaster ausprobiert.
Ja, auch wir machen ab und an mal einen auf Credit Whore. Aber mehr aus Neugier, nicht zum Counten.
Ausserdem braucht man hier ja kein Kind zum Mitfahren. Für einen vermeintlichen Kiddie Coaster macht die Bahn echt grossen Spass! Vor allem die Tunnelabschnitte werden rasant durchfahren und tauchen irgendwie viel tiefer ab als man erwarten würde.
Erwähnenswert ist auch noch der Dahlonega Mine Train. Hierbei handelt es sich um eine überraschend grosse Anlage mit sage und schreibe drei Lifthills! Auch wenn der Abschnitt nach dem zweiten etwas sinnlos und kurz ist, Spass kann das Teil bei null Andrang trotzdem machen. Sofern man sich denn im Tunnel nach der Schussfahrt vom dritten Lifthill nach vorn lehnt - ist der Rücken dort nämlich in Kontakt mit der Lehne kriegt man einen dumpfen Schlag verpasst. Aber mit diesem auf die schmerzhafte Tour erlernten Wissen sind wir trotzdem noch ein zweites Mal gefahren, denn der erste Teil ist durchaus kurzweilig und schmiegt sich stellenweise auch schön an einen schattigen Hang.
Als Abschluss unseres Besuchs in Six Flags Over Georgia haben wir dann noch eine Fahrt mit dem ultimativen "Sind wir hier echt noch bei Six Flags?!"-Ride unternommen: Monster Mansion. Hierfür haben wir auch eine etwas längere Wartezeit in Kauf genommen.
Diese Bootsfahrt führt durch einen typischen Südstaaten-Sumpf, wo eine Horde knuffiger Monster-Animatronics gerade eine Party feiert, zu welcher erstmalig auch Menschen zugelassen sind. Irgendwie treibt man dann aber kurzzeitig vom Partygelände weg, in die dunkleren Teile des Sumpfs... Ein paar Fotos sollten nun für sich sprechen, bevor ich zuviel verrate! Denn dieser Darkride ist für einen Six Flags-Park nicht nur total exotisch, sondern auch überraschend detailreich inszeniert. Besonders das hier schon wieder ganz anders als in Dollywood klingende Südstaaten-Gequassel einiger Figuren zaubert den Fahrgästen ein Schmunzeln aufs Gesicht. Nicht verpassen!
Bereits am Nachmittag hatten wir alles mehrfach gefahren und gesehen. So beschlossen wir, den wunderschönen Tag nun bei einem guten Essen im Cracker Barrel und am Hotelpool ausklingen zu lassen.
Six Flags Over Georgia war ein weiteres Highlight auf unserer Reise! Ein absolut untypischer, wunderschön angelegter und gepflegter Six Flags-Park mit einer einzigartigen, fantastischen Auswahl an mehrheitlich grandiosen Bahnen! Ich würde mich wie erwähnt sogar soweit hinauslehnen und behaupten, dass dies der schönste Six Flags ist, den ich je besucht habe. Die wirklich fast durchs Band tollen Bahnen, die guten Abfertigungen und die für einmal auf dieser Reise eher niedrige Luftfeuchte haben für einen grossartigen Tag voller Spass gesorgt. Sollte man sich sowieso in der näheren Umgebung von Atlanta aufhalten, kann ich für diesen Park eine volle Empfehlung aussprechen. War wirklich super!
Dankeschön fürs Lesen. Nach unserem Besuch hier stand zunächst eine ausgiebige Besichtigung von Atlanta auf dem Programm, danach nahmen wir die lange Strecke nach Florida in Angriff. Der nächste Parkbericht folgt dann also aus Wet 'n' Wild in Orlando.