Nach unserem Besuch in Six Flags Over Georgia und der Stadtbesichtigung von Atlanta führte unser Roadtrip dann nach Florida hinab, nach Orlando. Die ersten 150 Meilen dieser elends langen Strecke haben wir gleich noch nach unserer Stadtbesichtigung bewältigt. Nach einer unbedingt nötigen Übernachtung in Cordele, GA - "the watermelon capital of the world"
- nahmen wir am nächsten Tag dann die etwa 300 noch fehlenden Meilen in Angriff. Dabei kamen wir zu unserer Überraschung noch an Wild Adventures bei Valdosta, GA vorbei - uns war gar nicht bewusst, wie direkt dieser Park an unserer Strecke gelegen hätte. Hätte man irgendwie fast auch noch mit einplanen sollen, wenn es so am Weg liegt, aber wie schon bei der letzten USA-Reise haben wir uns eh viel zu viel vorgenommen.
Nach endloser Autofahrt zeigten sich dann endlich die ersten Palmen und Werbeschilder für Disney und Universal. Völlig k.o. haben wir es dann doch noch geschafft und checkten in ein nettes Comfort Inn in der Nähe von Wet 'n' Wild ein. Als Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen in den nächsten Tagen war es eigentlich keine schlechte Lage - wenn denn die Sand Lake Road nicht wäre. Die dort wirklich entsetzlich langen Ampelschaltzeiten haben für Verkehrschaos zu jeder Tages- und Nachtzeit gesorgt. Distanzenmässig kurze Fahrten zu Restaurants, Supermärkten und den Parks haben hier manchmal echt ewig gedauert, besonders wenn man noch den International Drive kreuzte oder irgendwo links abbiegen musste. Wir mussten hier lernen, etwas Zusatzzeit einzuplanen, um jeweils pünktlich zu den Parköffnungen vor Ort zu sein.
Nach diesen ersten Gehversuchen bereiteten wir uns dann auf die kommenden Parkbesuche vor. In Kissimmee besorgten wir uns unsere FlexTickets Plus (für die beiden Universal Parks, Sea World und Aquatica, Wet 'n' Wild und Busch Gardens), ausserdem mussten wir uns für uneingeschränktes Bodyslide-Vergnügen in den Wasserparks noch zwei Paar neue Badehosen in einem Target kaufen - ohne gewisse Verzierungselemente im Pobereich (
man erinnere sich ).
So stand dann einem Besuch im Wasserpark Wet 'n' Wild tags drauf nichts mehr im Wege!
1998 war ich mit der Familie schon einmal hier. Damals waren die Islands of Adventure noch im Bau - ich erinnere mich noch gut, wie man von den Rutschentürmen aus ein grünes Gerüst sah, das später einmal der Incredible Hulk Coaster werden sollte.
Beim damaligen Besuch hatte ich hier einen Riesenspass - ich habe nur allerbeste Erinnerungen daran. Bei diesem Besuch konnte ich also viele Vergleiche zu früher ziehen. Gleich vorweg: Das war nicht wirklich zum Vorteil des Parks. Überhaupt nicht. Doch von vorn.
Am Eingang haben wir hier zum ersten Mal unser FlexTicket ausprobiert. Wir wurden beim Kauf angewiesen, beim ersten Einlass in einen der Parks speziell zu erwähnen, dass dies der "first use" sei. Das haben wir also gemacht und die freundliche Dame hat dann noch genau erklärt, weshalb das so gehandhabt wird: Nebst dem Scannen des Strichcodes erfolgt die Verifizierung nämlich auch über einen Fingerabdruck auf einer speziellen Glasfläche. Wird dieser beim ersten Mal nicht sorgfältig oder vollständig erfasst, kann dies zu Schwierigkeiten bei allen folgenden Parkeinlässen führen. Nun, trotz dieser Sorgfalt bei der "Ersterfassung" kam es sowohl bei uns als auch bei viiielen anderen Touristen immer wieder zu Verzögerungen bei allen Parkbesuchen in den nächsten Tagen. Egal an welchen Tagen, egal in welchem Park - dieser Identifizierungsprozess ist im wesentlichen eine Lotterie. Mal klappte es sofort, mal nach mehreren Versuchen, mal gar nicht. Manchmal half es, das Handgelenk quasi soweit wie möglich nach hinten zu kippen, manchmal nicht. Das zuständige Personal meinte, es läge an der Luftfeuchte, dass dies hin und wieder nicht funktioniert. Demnach eine sehr kluge Wahl in Florida! Und was Sarkasmus ist, weiss ich auch nicht. Wie auch immer: Wenn alle Stricke gerissen sind und diese Identifizierung per Fingerabdruck partout nicht geklappt hat, durfte man je nach Park auch einfach den Daumen scannen oder eine Unterschrift auf einem Blatt Papier dalassen. Seid also vorgewarnt! Dennoch ist das FlexTicket eine tolle Sache, die einem viel Geld sparen kann.
Endlich im Park haben wir uns noch ein Schliessfach besorgt, uns umgezogen und der Spass konnte losgehen. Nur eins noch: Die Sales Tax ist bei den Schliessfachgebühren nicht dabei und das steht so auch nicht auf der ausgehängten Preisliste. Wenn man also in der Warteschlange der Spindmiete schön brav 8$ zusammensucht, wird man bei der eigentlichen Transaktion dann rasch noch zusätzliche 52¢ rauskramen dürfen. Auch dies als kleine Vorwarnung.
Das Wellenbad beim Eingang.
Jetzt aber auf zu meinem einst allerliebsten Rutschenturm: Mach 5!
Der Startturm dieser drei Mattenrutschen befindet sich auf einem Hügel. Zuerst winden sie sich in Kurven, Spiralen und Schussfahrten runter, dann vereinigen sie sich als Abschluss noch zu zwei grossen finalen Stürzen, die den Hügel runterführen. Sieht beeindruckend aus und macht auch eine Menge Spass! Die eigentlichen Rutschpartien bereiten tatsächlich fast genau so viel Vergnügen wie damals. Aber eben nur fast: Vor der letzten Schussfahrt wurde seit meinem letzten Besuch eine bremsende Wassereinströmung installiert. Man hebt auf der letzten Kuppe zwar immer noch respektabel ab, kriegt dabei aber eine geballte Ladung Wasser ins Gesicht - was den Spass natürlich trübt. Die haben meine einstige Lieblingsrutschanlage kastriert! So steigt halt der sehr ähnliche Bodyslide-Tower in Cedar Points Soak City auf diesen Rang.
Die ersten paar Fahrten konnten wir noch ohne nennenswerte Schlange machen, weil es noch früh war, aber als wir später für ein paar Wiederholungsfahrten zurück kehrten, trafen wir hier abfertigungstechnisch den blanken Horror an. Früher konnte man für jede Spur auf dem Turm einzeln anstehen, heute wird man vom Lifeguard einer Spur zugeteilt. Wird bei viel Andrang natürlich schwierig, alle Spuren auszuprobieren. Bei unserem Besuch konnte man das aber eh vergessen: Die auf dem oberen Foto rechte Spur war nämlich ohne irgendeinen nachvollziehbaren Grund nur für Kinder unter 10 Jahren reserviert. Stand kein Kind unter 10 dort an, wurde die Rutsche beim jeweiligen "Durchgang" einfach freigelassen. Auch ein Weg, um die Kapazität um ein Drittel zu vermindern. Und um das Wort "Durchgang" hier noch begreiflich zu machen: Obwohl die Spuren unterschiedlich lange und die Rutscher unterschiedlich schnell sind, wird gewartet, bis der letzte Rutscher das riesige Endbecken verlassen hat. Dass sich so natürlich alles abscheulich in die Länge zieht, erklärt sich von selbst. Das war nicht immer so: Anno 98 gab es Flaggen an einer bestimmten Stelle aller drei Spuren - die konnte man vom jeweiligen Startpunkt aus sehen. War der vorangehende Rutscher da durch, durfte man selbst los. Und ganz common sense-artig wiesen die Bademeister die Rutscher jeweils an, hinter etwas langsameren Rutschern und Kindern einen etwas grösseren Abstand als nur die Flaggendistanz einzuhalten. Ganz einfach und auch absolut sicher genug. Heute wird dagegen lieber mit der Kollegin über Hair Extensions gequatscht und blöd mit doofen Parkgästen diskutiert, anstatt das nötige Startsignal zu erteilen. Und dahinter stauen sich die leute in einer 25-Minuten-Schlange. Da krieg ich die Krise! Ich muss wohl nicht gross ausführen, dass eine gleiche Schlange wie oben auf dem Bild damals
wesentlich schneller abgefertigt war und das Rutscherlebnis so einen wesentlich höheren Suchtfaktor hatte.
Unendlich schade, dass eine so geniale Anlage durch schlichtes Nichtbenutzen vorhandener Kapazitäten, Drosselung am geilsten Punkt und einer absolut unterirdischen Abfertigung nur noch ein Schatten ihrer selbst ist!
Als nächstes stand The Flyer auf dem Programm - kannte ich damals noch als Fuji Flyer. Dabei handelt es sich um zwei etwas breitere Rutschen unter Mach 5, die man in langen Viererbooten berutscht. Trotz stolzem Besucheraufkommen an diesem Tag ist soweit wir das beobachten konnten immer nur die eine Spur in Betrieb gewesen. Allerdings auch die bessere! Genau wie früher hat man auf der kurvigen Passage unter den Abschlussschussfahrten von Mach 5 hindurch extreme Schräglagen erreicht. Sehr schön! Hier sind wir dank kurzer Schlange auch einige Male gerutscht.
Next up: The Blast. Diese Attraktion startet direkt unter dem grossen Rutschenturm auf dem Hügel und umrundet ihn quasi einmal zur Hälfte, bevor es über die letzte grosse Schussfahrt ins Endbecken geht. Kannte ich damals noch als Raging Rapids - eine klassische Crazy River-Rutsche, wo man in Einzelreifen von einem Zwischenpool in den nächsten gesaust ist. Heute ist es eine durchgängige Spur ohne Zwischenbecken, die mit einer Art Wasserwerk-Thematik versehen ist. Von allen Seiten wird man aus unter Überdruck stehenden Wasserrohren beschossen, saust unter Wasserfällen und durch Dampftunnel hindurch. Hat ebenfalls Spass gemacht! Das Upgrade, das die Bahn erhalten hat, ist toll und hier war die Abfertigung bei unseren ersten Fahrten auch noch in Ordnung. Später musste man dann am Endbecken jeweils laaange auf einen Ring warten, den die ankommenden Rutscher an die Wartenden abzugeben haben. Das kenne ich ja auch aus anderen Wasserparks. Mühsam war hier aber, dass direkt neben dem Endbecken ein riesiges, aufgestapeltes Zusatzkontingent an Ringen für diese Rutsche vorhanden war, das schlicht nicht genutzt wurde. Langsam kam der Verdacht auf, dass das Leute-absichtlich-warten-lassen System hat.
Die beiden Röhren der Black Hole-Anlage waren früher stockdunkel. Vor einigen Jahren wurde eine Umgestaltung mit vielen Lichteffekten vorgenommen, darum heisst sie heute Black Hole: The Next Generation. Beide Varianten sind toll - während früher die wirklich totale Orientierungslosigkeit begeisterte, kommt man heute in den Genuss von zahlreichen, bunten und genial aussehenden Lichteffekten in beiden Spuren. Nur vermiest einem auch hier das ganze Drumherum das Rutscherlebnis. Ich erinnere mich, wie man hier früher einen Abstand von 20 Sekunden einhalten musste, der als Countdown auf einem kleinen Bildschirm über dem Röhrenstart angezeigt wurde. Das ist natürlich längst Schnee von gestern. Es gibt heute zwar Ampeln, aber die dürfen weder die Rutscher noch der für beide Spuren zuständige Lifeguard verwenden! Der jeweiligen Röhre wurde man auch hier einfach wieder zugeteilt, so dass ich im Gegensatz zu den Mitstreitern nicht beide ausprobieren konnte. Ausserdem hat man unglaublich blöd getan, weil jemand aus unserer Dreiergruppe immer alleine in einen Doppelreifen musste. Einer der Lifeguards hat uns sogar vorgeschlagen, dass zwei von uns rutschen und der übrige dann einfach unten warten soll, aus Kapazitätsgründen. Mit einem leicht aggressiv von mir geäusserten "Excuse me?!" mit Seitenblick auf einen auch hier prominent vorhandenden Stapel nicht genutzter Ringe, ist er aber rasch wieder davon abgekommen. Besser für ihn.
In der Nähe befindet sich der futuristisch anmutende Turm, von dem The Surge und Disco H2O starten.
Muss ich extra erwähnen, dass die Abfertigung auch hier an beiden Bahnen unter aller Sau war? Disco H2O wurde ja nachträglich an den bestehenden Turm angebaut, daher wurde aus Platzgründen auch das "Doppelstartbecken" von The Surge geopfert. Auch die Tatsache, dass sich die beiden Bahnen das gleiche Förderband für die Rutschhilfen teilen, hilft nicht unbedingt. Wenns hochkam, wurde auf jeder Bahn etwa alle eineinhalb Minuten ein Viererreifen losgeschickt. Kein Vergleich zu früher, wo die runden blauen Raftingboote von The Surge dank des Doppelstartbeckens und der einfacheren Beladung in einem geschätzten 20-Sekunden-Takt den Turm verliessen.
The Surge macht mit den Viererringen auch deutlich weniger Spass als früher mit den runden Raftingbooten. Mit letzteren hat man sich endlos gedreht und in den Kurven ziemlich extreme Schräglagen erreicht. Mit den Viererreifen mäandriert man hier ziemlich gemässigt über die kurvige Strecke. Ein paar der alten Boote sind übrigens noch im Einsatz, etwa jedes 20. Bötchen oder so auf dem Förderband war noch so eins. Wir durften dann auch beobachten, wie das "for safety reasons" unbedingt nur auf The Surge zum Einsatz kommen durfte, und für grosse Verwirrung bei Badegästen und den Bademeistern gesorgt hat...
Der grosse Behemoth Bowl Disco H2O hat dagegen einen Riesenspass gemacht! Die ersten Schussfahrten in den Trichter sind grandios! Wie auch bei Bakuli in Holiday Worlds Splashin' Safari ist aber auch hier der eigentliche Trichter etwas unglücklich konstruiert. Wegen einer irgendwie "eckig" geratenen Wand im Einströmungsbereich der Startröhre werden die Viererreifen gleich gegen die Mitte des Trichters geschickt, so dass man nur wenige Runden schafft. Sehr schade, denn die bunten Disco-Lichter und das Gedudel im Innern der Konstruktion machen echt Laune! Bei einer unserer Fahrten ist sogar
"Shake Your Booty" von KC & The Sunshine Band gelaufen, was ja im deutschsprachigen Raum durch die Simpsons Berühmtheit erlangt hat.
Hier sind wir also trotz doofer Abfertigung mehrere Male gerutscht.
Bubba Tub sieht von aussen her besser aus als sie eigentlich ist. Auf den Geraden nach den Schussfahrten bremst man irgendwie so stark ab, dass man auf den folgenden Kuppen jeweils nur ganz leicht abhebt. Hier war mit Abstand die längste Schlange im Park - schon ganz kurz nach Parköffnung. Schuld ist unter anderem der interessante Lift, der die Boote in einer aufgestellten Position hochbefördert und seeehr langsam ist. Ein Junge, dem wir beim Schlussbecken zugehört haben, brachte es auf den Punkt: "We've queued like half an hour for
this?"
Nun folgt das absolute Highlight im Park: Bomb Bay!
Als Junge hab ich mich beim letzten Besuch noch nicht draufgetraut - dieses Mal musste sie also noch bezwungen werden! Hier wird man über eine Falltür aus der Bombe heraus direkt in die 23 Meter hohe, steile Rutsche fallen gelassen! Ein unvergleichlicher Adrenalinschub! Und schon seit den frühen 90er-Jahren hier präsent! Alle, die sich so über die kürzlich von Proslide "wiederentdeckten" Falltür-Starts auf den
Looping-Wasserrutschen freuen, sollten auch mal den hiesigen Prototyp würdigen! Gab es meines Wissens auch im inzwischen geschlossenen Wet 'n' Wild Las Vegas.
Das Rutscherlebnis ist ein echter Nervenkitzel: Man steigt in die Bombe, direkt auf die gummibehaftete Falltür drauf. Mit gekreuzten Armen über der Brust und gekreuzten Beinen lehnt man sich an die schräge Rückenwand. Dann schliesst der Bademeister die Tür, ein Ventilator und Windgeräusche schalten sich ein, während die Bombenkonstruktion nun ein kleines Stück vorwärts, direkt über den Rutschenstart gefahren wird. Dann Stillstand. Die Spannung steigt ins Unermessliche, soviel Schiss hatte ich glaube ich noch nie auf einer Wasserrutsche! Und plötzlich: KLACK! Weg ist der Boden, runter gehts! Irgendwie ist es nur noch kalt, am ganzen Körper spürt man prasselndes Spritzwasser von unten, eigentlichen Rutschenkontakt fühlt man nur noch an den Schulterblättern und den Füssen. Irgendwann "fängt" die Rutsche einen dann aber "auf", fest wird man danach in den Rutschkanal gepresst, bis man sich wieder gerade legt und mit einem Affenzahn in den Bremsbereich schiesst. Hier sollte man sich auf einige Schmerzen gefasst machen und vor allem auch die Pobacken zusammen kneifen, bis man zum Stillstand kommt. Nicht umsonst stehen hier Toiletten in unmittelbarer Nähe.
Das Biest ist bezwungen! Ein sensationelles Erlebnis! Vom gleichen Turm startet übrigens auch Der Stuka, eine ähnliche Rutsche, bei der man dann aber klassisch über eine Kante geschoben wird. Wir sind aber lieber Bomb Bay gefahren, auch weil hier wieder nur ein Bademeister für beide Spuren zuständig war...
Dort, wo früher die beiden ineinander verschlungenen Röhrenrutschen Blue Niagara gestartet sind, ist heute der Startpunkt von Brainwash, einem eingehausten Proslide Tornado. Für die Installation hierzu wurde auch eine in den See gegossene Betonplatte des ehemaligen "Wasserkanonen-Karussells" Hydra Fighter genutzt. Ich hab mich schon im Vorfeld unseres Besuchs gefragt, ob die Warteschlangen-Trennung auf der Spiralentreppe des Turms so ohne weiteres funktionieren würde, insbesondere seit der endgültigen Installation des Reifenlifts. Und tatsächlich: Will man mit Brainwash fahren, muss man sich erst in eine Schlange an dessen Schlussbecken stellen, wo man dann Plastik-Armbänder ausgehändigt bekommt (!). Nur mit einem solchen darf man dann das mittlere Deck auf dem grossen Rutschenturm betreten.
Die Fahrt selber ist dann jedenfalls super-spassig! Die verschiedenfarbig beleuchteten Röhrensegmente, die tollen Lichteffekte, die total psychedelisch blinkende violett-grüne Beleuchtung im eigentlichen Trichter und die wirklich seltsame Sounduntermalung mit gruselig-mystischen Klängen und gehauchten Kinderlieder-Strophen (!) werten das ohnehin schon tolle Tornado-Rutscherlebnis gleich noch eine Spur auf. Zusammen mit Bomb Bay die beste Bahn im Park! Leider auch hier mit unglaublich schleppender Abfertigung.
Als rutschenmässiger Abschluss: The Storm, eine doppelte Trichterrutschenanlage. Trotz grossem Andrang war bis weit nach Mittag nur die eine Seite geöffnet. Rutscht sich wie andere Trichter auch, aber in der eigentlichen Schüssel verliert man wegen Wasserdampf komplett die Orientierung! Würde natürlich mehr Spass machen, wenn man nicht eine Viertelstunde dafür anstehen müsste. Ausserdem empfehle ich hier, für die Bademeister rein showmässig mit überkreuzten Beinen loszufahren und diese dann während der ersten Schussfahrt wieder zu öffnen. Sonst erlebt man einen unangenehmen Druck auf die unten liegende Ferse, wenn sie mit den Trichterfugen in Kontakt gerät.
Der recht hübsch gestaltete Lazy River, in den man im Gegensatz zu anderen Wasserparks auch ohne einen Ring hinein darf und von mehreren Einstiegen aus zugänglich ist. Diese Attraktion hat seit meinem letzten Besuch ein deutliches Upgrade erhalten, mit Bodensprudlern, Wasserfällen, alten Florida-Werbeschildern und sogar einigen Key West-Fischerhäuschen. Nur ist dies alles zum Fotografieren nicht gut zugänglich, da die geniale Kinderattraktion Bubble Up auf der "Inselmitte" des Lazy Rivers entfernt und durch mietbare Picknickzelte ersetzt wurde. Da durfte man natürlich nicht hinein, auch wenn sie leer waren und man nur Fotos schiessen wollte.
Auch der Kinderbereich des Parks wurde seit meinem letzten Besuch stark umgestaltet. Damals hatte es einen von Fuji gesponserten, wasserspeienden Zeppelin hier.
Nebst einigen kleinen Rutschen und dem auch in anderen Wasserparks vorhandenen umstürzenden Wasserkübel gibt es auch eine Mini-Version des Lazy Rivers und des Wellenbads!
Und noch einige allgemeine Bilder der Anlage zum Abschluss...
Diesen zugegebenermassen nicht sehr schmeichelhaften Bericht bitte nicht falsch verstehen: Die Rutschbahnen sind in Wet 'n' Wild total klasse und machen grossen Spass. Bis man allerdings mal auf den Rutschen ist, braucht es aber viiiel Geduld - die Abfertigungen sind einfach unter aller Sau! Besonders schmerzhaft erlebt man das natürlich, wenn sich der Andrang wie bei unserem Besuch eigentlich noch in Grenzen hält. Und insbesondere wenn man wie ich früher schon mal hier war und erlebt hat, wie effizient es eigentlich zu- und hergehen
könnte! Statt die Kapazitäten wieder auf alten Glanz zu bringen, ist man hier sehr "Six Flags" vorgegangen: Es wird ein Drängelpass angeboten. Jepp, richtig gelesen - dieser unfaire Blödsinn hat nun auch die Wasserparks erreicht. Wenn ichs recht im Kopf habe, hiess das Ganze "Express Pass", kostete 32$ pro Kopf und man erhielt dann ein blaues Armband oder so. Völlig klar, warum es uns so vorgekommen ist, als ob man die Schlangen teilweise künstlich lang gehalten hat! Wir haben den Drängelpass an diesem Tag nicht oft im Einsatz gesehen, aber ich kann nur sagen: Dafür ist dieser Park mit seinen viel zu engen Aufstiegen an den Rutschentürmen und der verschiedenen Örtlichkeiten, wo die Rutschhilfen verfügbar sind, überhaupt nicht genügend ausgestattet. An vollen Tagen darf man sich hier also auf das totale Chaos gefasst machen. Selbst einem Wasserrutschen-Fanatiker wie mir vergeht da der Spass voll und ganz. Eine Schande, dass dieser einst so grossartige Wasserpark zu dem verkommen ist, was sich heute dort zeigt! Ich empfehle, einen grossen Bogen drum zu machen, auch wenn der Eintrittspreis oft bei Multitickets dabei ist und auch wenn man Wasserparks sonst mag. Spart euch Zeit und Nerven, fahrt lieber an den Strand, da hat man einfach mehr davon. Ausserdem bietet Orlando ja sonst genügend andere Attraktionen und sicher auch bessere andere Wasserparks.
Dankeschön fürs Lesen. Ich verspreche, dass der nächste Bericht kein Verriss wie dieser hier wird - denn er folgt aus den genialen Universal Studios.
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."