Am Samstag verwirklichte ich eine Tour die ich schon seit einigen Jahren plante, nicht erst seit dort ein Alpine Coaster steht.
Bis Sulzbach-Rosenberg fuhr die Bahn, dann sollte es mit dem Bus weiter gehen. Zu meiner Überraschung war der „Bus“ der 12 sitzige unbeschriftete Sprinter, der dort stand. Als einziger Fahrgast fuhr ich so nach Hirschau. Eigentlich sollte dieser Bus nur am Marktplatz mitten im Ort halten. Der Fahrer setzte mich dann aber etwas günstiger ab und machte dafür sogar einen kleinen Umweg. So verkürzte sich mein Fußweg etwas und das Ziel war schon nicht zu übersehen:
Ein Sandberg mitten in der Landschaft…
Aber am Berg gibt es zahlreiche Freizeitangebote:
Das ist die Skaterstrecke, die durch die Ausläufer des Sandberges führt:
Der Farbenwald ist ein Wanderweg durch den bewachsenen Teil des Sandberges, wo einige farbige Stelen aufgebaut wurden
Startpunkt des Geologieparks mit mehreren Stationen:
Blick auf den Hauptbereich des Freizeitgeländes:
Direkt neben dem Sport- und Eventgelände erstreckt sich ein Campingplatz:
Werlebnis-(Wasser)-Spielplatz am Fuße des Berges:
Restaurant Piazza del Monte:
Zwischen Campingplatz und Sandpiste liegt noch das Dünenfreibad:
Außer der Liegewiese ist ein großer Teil des Geländes auch sandig, u.A. mit Beachvolleyballplätzen:
Der Schwimmbadkiosk hat eine Theke nach innen zum Schwimmbad und eine nach Außen zum Freizeitbereich:
Wer keine Skiausrüstung hat (oder seine ordentliche Ausrüstung nicht versauen will) kann hier Skier leihen:
An der Kasse sind Karten für den Skilift und den Montecoaster erhältlich:
Zugang zum Coaster:
Machen die auch Nachtfahrten, oder wozu wurden teilweise Batterierückleuchten montiert?
Über eine 90-Grad-Kurve erreichen die Schlitten den Lift:
Blick zurück auf die Talstation:
Der Sandberg ist erstaunlich steil. Hier kann man die Hangneigung erahnen:
Der erste Liftteil ist geschafft. Die Wagen klinken aus, fahren um die Kurve und weden dann weiter hinaufgezogen:
Der Gipfel ist erreicht:
Wer sich jetzt über die ganzen Stahlseile wundert: Daran ist der Alpine Coaster aufgehängt. Normalerweise werden die Stützen ja per Erdnägeln befestigt. Hier im San funktioniert das aber nicht so recht. Daher wurden oben Fundamente errichtet, an denen dann der Coaster aufgehängt ist und so am Abrutschen gehindert.
Vor dem Beginn der Strecke steht eine Ampel, die Akustisch und optisch den Abstand vorgibt:
Und dann beginnt die Strecke direkt mit einer schönen Steilkurve:
Auf der der Piste abgewandten Seite sind direkt die ersten Wellen in der Strecke eingebaut:
Hier sieht man, warum der Coaster an die Kette gelegt wurde: Ohne die Seile würde er mit der Zeit den Hang hinunterrutschen. Außerdem ist überall unter den Stützen der Sand mit Matten gesichert, damit der Sand nicht wegrieselt und der Coaster dann in der Luft hängt:
Ein Jump führt dann in den
Kreisel:
Weiter führt die Strecke auf dem Bergrücken entlang, durch einen Zaun vom aktiven Teil des Berges getrennt:
Auch hier sind wieder die Fundamente zu erkennen, an denen die restliche Strecke aufgehängt ist:
Der untere Streckenteil führt durch den bewaldeten Abschnitt des Berges. Doch auch hier besteht der Boden nur aus Sand, weshalb die Strecke mit Stahlseile gesichert ist:
Eine erneute Steilurve:
Die Schlusskurve:
Noch ein letzter Sturz in den ersten Vorhang…
…bevor einen spätestens hier die Selektivbremsen verzögern:
Bitte Aussteigen:
Wartebereich der Schlitten zwischen Aus- und Einstieg:
Der Coaster war deutlich besser als ich erwartet hatte, mir hat er richtig Spaß gemacht. Und alleine schon von der Konstruktion her ist das so etwas außergewöhnliches, dass man ihn mal gefahren sein muss.
An meinem Besuchstag war zufällig die Sandski-EM im Gange. Schön, dann gibt es auch Würstchen und Kuchen:
Der zweite Besuchsgrund (eigentlich der erste, war er doch schon deutlich vor dem Coaster hier) ist der Skilift:
Das ganze ist im Prinzip eine Standseilbahn, die wohl aus Schleppliftteilen gebastelt wurde. Der Antrieb mit Steuerung und Bedienpersonal ist im Talstationsgebäude untergebracht:
Umlenkung der Seile auf die Strecke:
Zugang mit den Tickets durch ein Drehtor:
Der Ausgang ebenso:
Die Führung der Fahrzeuge besteht aus Holz. In der Talstation sind die Sensoren zur Steuerung zu erkennen. Als Notendschalter dient wohl der mechanische Schalter:
Der Wagen ist da:
Befestigung des Seil auf der Bergseite:
Wenn ich das richtig deute, ist hier auch die „Notbremse“ verbaut: Sollte sie Seilspannung nachlassen oder das Seil reißen, fällt die Schaufel auf den Sand, gräbt sich dort ein und verhindert so einen Absturz des Fahrzeugs.
Noch eine Besonderheit dieser Bahn: Die Fahrzeuge laufen nicht auf Rollen, sondern gleiten mit Kufen auf dem Holz.
Die Bergstation ist erreicht:
Als Notendschalter ist hier eine von Schleppliften bekannte Reißleine verbaut:
Die als Umlenkstation auf dem Berg verbauten Teile sehen auch eher nach Schlepplift als nach Standseilbahn aus:
Ein Blick von der Bergspitze nach hinten:
Bzw. eigentlich war das der Blick nach vorne Richtung Hirschau. Denn das ganze Freizeitgelände liegt auf der Ortsabgewandten Seite. Die dortigen Kaolinwerke sind auch immer noch in Betrieb, so dass der Sandberg als Abraumhalde weiter wächst (in die Breite).
Wieder zurück auf der Freizeitseite: Der Skihang kann bewässert werden. Ob das dazu dient, den Hang etwas zu stabilisieren?
Die linke Hälfte der Piste war für die Meisterschaften reserviert, rechts konnte jeder fahren:
Die Boarder-Wettkämpfe waren leider schon beendet.
Und wie in (fast) jedem Skigebiet gibt es auch hier Maschinen zur Pistenpflege:
Auch Nicht-Skifahrer können übrigens Spaß im Sand haben und sich ein solches Bockerl leihen:
Das sieht dann so elegant aus:
Auf der anderen Seite der Seilbahn ist ein Teil des Hanges für Fußgänger freigegeben. Wer möchte kann also auch zu Fuß auf den Berg. Dauert dann aber 15-20 Minuten und man ist klatschnass geschwitzt. Jedenfalls bei de Wetter.
Der Sand ist übrigens anders als man ihn vom Strand oder aus natürlichen Dünen kennt. Die Körner sind viel scharfkantiger, wodurch der Sand aber auch etwas stabiler liegt.
Noch ein letzter Blick über den Campingplatz auf den Sandberg:
Auf der anderen Seite des Campingplatzes ist im Wald noch ein Hochseilparcour eingerichtet:
Nach 3,5 Stunden neigt sich mein Besuch dem Ende zu. Mit hat es wirklich gut gefallen. Ein guter Alpine Coaster, zwei technisch ungewöhnliche Anlagen, Urlaubsfeeling im Sand und der wohl erste Tag seit 3 Wochen, an dem absolut kein Zeitdruck bestand
Mein Bus für die Rückfahrt war dann sogar einer der wenigen, die direkt am Freizeitgelände halten, so dass auch kein halbstündiger Fußweg zurück nach Hirschau nötig war.