Lightwater Valley
Ein kleiner sehr weit abgelegener Park mit einer Hand voll Achterbahnen und Flatrides. Darunter wohl eine berühmt berüchtigte Achterbahn, der man nachsagt, dass sie die brutalste der Welt sei.











The Ultimate: (6/10)
The Ultimate ist die Bahn, auf die ich wohl mit am meisten gespannt war. An dieser Bahn scheiden sich ja die Geister vieler Achterbahnfans. Wir sollten nun die Ehre haben eine morgendliche ERT auf der Bahn zu haben.
Die Bügelkonstruktion ist schon etwas ausgefallenes, so wie der Rest des Coasters auch. Die Konstruktion dieser Bahn geht auf das Konto der British Railroad Company. Wer dort auf die Idee kam eine Bahn zu bauen… keine Ahnung.
Die 2 Lifte sind wohl die langsamsten auf der Welt. Insgesamt dauert eine Runde auf der Bahn etwas über 7 Minuten. Sitzt man im Zug relativ weit vorne hängt man nach dem ersten Lift aufgrund des langen Zuges noch eine ganze Weile im First Drop. Dann beginnt die Fahrt. Eines muss man der Bahn lassen, sie führt einem vor Augen wie verdammt schwer es ist eine sanfte und ruhige Bahn zu bauen. Der Wagen hüpft über die Strecke, als hätte jemand Kieselsteine auf die Schienen gelegt. Die Kurveneinfahrten sind im RCT3 Style gebaut. Der Abschnitt nach dem ersten Lift besteht bis auf leichte Kurven nur aus Hügeln, welche mit jeder Runde der ERT schneller überfahren wurden und gegen Ende sogar schon ordentliche Airtime mit sich brachten.
Die eigentliche Achterbahn beginnt aber erst nach dem zweiten Lift. Man stürzt in einen Tunnel aus Bäumen in ein Tal hinab. Nun folgt etwas, dass sich mit Worten kaum beschreiben lässt. Vom Layout her pendelt man innerhalb dieses Tales immer in Steilkurven von der einen Seite zur anderen. Ist man auf dem zweiten Lift und sieht die Hochpunkte der Kurven (welche über 20m tiefer liegen als der Lift), kann man sich schon fast denken was dort auf einen wartet. Man wird so gewaltig zur Seite aus dem Wagen rausgerissen, dass es von hinten so aussieht, als reißt der Mensch vor einem fast durch. Respekt allen Leuten die in diesem Abschnitt die Arme oben gehalten haben. Ich habe es nach der ersten Fahrt bleiben gelassen, um meinen Rücken zu schonen und mich lieber gescheit festzuhalten. Nicht dass man es falsch versteht, der Teil der Bahn ist absolut geil und total abgefahren, aber er ist halt auch einfach verdammt brutal. Nachdem man 6 Mal von Talseite zu Talseite gependelt ist folgt das, was ich mir bei Achterbahnen irgendwie immer einmal gewünscht hab, nämlich einfach eine gerade Strecke, die mit hoher Geschwindigkeit durchfahren wird. Mit geschätzt ca. 60km/h donnert man hier neben einem Feldweg entlang. Allerdings frage ich mich ernsthaft, wie man es hier geschafft hat auf einer einfachen Geraden so verdammt viele Schläge einzubauen. Es fühlt sich wie schon gesagt so an, als hätte jemand Kieselsteine auf den Schienen verteilt, über die der Wagen einfach so drüberfährt. Es folgen zwischen den geraden Abschnitten 2 Hügel. Auch hier ist das absolut kranke, dass man während man aus dem Sitz gerissen wird vom Bügel und den Seitenlehnen so verprügelt wird, dass es einfach nicht nachvollziehbar ist, wo das herkommen soll. Bevor sich die Bahn auf den letzten kleinen Lift in die Station einhakt folgt noch eine Kurvenkombination, welche einen die Seitenlehnen nochmals spüren lässt. RCT lässt grüßen…
Ich muss sagen, dass ich von dieser Bahn irgendwie fasziniert bin. Sie ist verdammt brutal, aber die Fahrt ist genial. Man fragt sich die ganze Zeit, wie jemand eine solch kranke Bahn und solch bescheuerte Fahrfiguren bauen kann. Insgesamt haben wir 5 Runden am Stück gedreht, sodass man die Bahn mal in allen Zugteilen testen konnte. Vorne ists noch am „angenehmsten“.
Interessant ist auch wirklich, wie spürbar die Bahn pro Runde schneller geworden ist. So extrem konnte ich das bis jetzt noch bei keiner Bahn beobachten.


Und Rommss in die Kurve, RCT lässt grüßen.





Bei der ersten Fahrt hatte ich schon fast Angst, dass der Zug hier stehen bleibt.


Raptor Attack: (8/10)
Ich muss zugeben, dass es sich hierbei um eine Bahn handelt, bei der ich nicht ansatzweise wusste, was mich hier erwartet. Durch ein kleines Loch krabbelt man in einen dunklen Gang. Der Gang ist wie eine Kanalisation gestaltet. Über eine Treppe in einem Turm geht es weiter runter, bis man irgendwann in der Station ankommt. Dort wartet dann eine Chaise einer Schwarzkopf Wildcat auf einen. Da dies meine erste Wildcat war, kannte ich das Layout noch nicht. Die Bahn steht in einer stockdusteren Halle. Im Verlauf der Strecke sind 6 Raptor-Animatronics angebracht, welche an den entsprechenden Stellen angeleuchtet und mit dem passenden Sound untermalt werden. Die Schlussbremse ist dann mit Euro Sat vergleichbar. Wenn man das nicht erwartet, feuert es einen gewaltig in den Bügel. Man muss der Bahn lassen, dass sie sich butterweich gefahren hat. Es gab keinen einzigen Schlag und keine Vibrationen. Der Ausgang ist vergleichbar mit dem Eingang. Alles ist sehr stimmig und das lautstarke rütteln eines Raptors an einer Tür kann den ein oder anderen Fahrgast sicherlich gewaltig erschrecken.


The Twister:
Eine weitere Reverchon Spinning Maus. Nix besonderes. Vielmehr gehen einem diese Bahnen sehr schnell auf die Nerven. Nicht zuletzt gab es auch hier eine viel zu extrem eingestellte Schlussbremse.



The Ladybird:
Ein Zierer Tivoli mit relativ kurzem Layout. Der halbe Zug war gesperrt. Fuhr sich eigentlich ganz ruhig und angenehm.








Catapillar Coaster:
Wie in fast jedem kleineren Park in England zählt auch hier ein Big Apple zu den Attraktionen. Allerdings liegt dieser so abgeschieden vom Weg, dass wir uns mehrmals fragten, ob die Onrider nicht heute die einzigen Besucher dieser Bahn sein würden. Der Ride OP schien nicht sonderlich glücklich über seinen Arbeitsort zu sein. Dafür kontrollierte er im Gegensatz zu den Bügeln lieber 5 Mal die Kette am Eingang, ob sie auch sicher eingehängt war…
Auch hier wünscht man sich nach der ersten Runde einfach nur raus. Dass man dann 3 weitere Runden über den Kurs gurkt ist dann halt das Übel für den Count.


Weitere Bilder:











Zusammenfassung:
Bis auf die Wildcat machte Park leider keinen sonderlich gepflegten Eindruck.. Vieles steht einfach mitten auf der Wiese und wies so einige Roststellen auf. Insbesondere der Wellenflieger am Eingang gab sehr sehr komische Geräusche von sich. Das ist eigentlich sehr schade, da der Park dort draußen irgendwo im Nirgendwo sehr idyllisch liegt. Wenn man mal ein paar Gärtner einstellen würde, könnte man dort definitiv noch schöne Gartenanlagen anlegen.

eine Frage, läuft den der Chaos wieder im Park oder wurde er verkauft? bei unserer Tour war er leider nicht fahrbar!

Danke für diesen ausführlichen Bericht und auch die ausführlichen Bewertungen in deinen anderen Berichten. Bei meiner nächsten GB-Tour steht der Park ganz sicher auf der Liste...