Anfang letzter Woche war ich auf Mini-Skandinavien-Tour. Vom Flughafen aus fuhr ich direkt in den ersten Park: Tusenfryd bei Oslo. Das Wetter war eher bescheiden, schlechter als es der Wetterbericht vorhergesagt hatte. Schon bei der Landung wurde man von dunklen Wolken und Nieselregen empfangen.
Bei Einfahrt auf den Parkplatz von Tusenfryd hörte der Regen aber auf. An der Parkplatzeinfahrt stand ein Mädel von Tusenfryd, die jedes Auto stoppte und irgendwas erzählte. Ich habe kein Wort verstanden, und sie war offenbar das einzige Wesen in ganz Skandinavien, das kein Englisch spricht… Sie ließ mich dann so durch und ich konnte oben auf den kleinen asphaltierten Hauptparkplatz in der Nähe des Eingangs fahren. Dort standen Mittags um 12:00 rund 30 Autos, es war also nicht gerade voll. Der Einlass mit dem Movieparkpass ist auch absolut unkompliziert: Man geht direkt an den Einlass, der Mitarbeiter trägt den Pass in eine Liste ein und schon ist man drin.
Über die berühmten Rolltreppen gelangt man durch Speedmonster hindurch in den Park:
Die ganze Tour war sehr spontan aus einem Anfall von Fernweh entstanden. Allerding fehlte mir die Zeit mich ordentlich vorzubereiten… Was wusste ich also vom Park? Der Park liegt vor Oslo an einem Berghang, der Zugang erfolgt über eine Rolltreppe, es gibt mehrere Coaster (keine Ahnung, welche genau), darunter der Ronny-Coaster. Das war´s eigentlich auch schon.
Also ging es am Karusselll…
…direkt nach rechts. Vorbei am Autoskooter…
und in die Warteschlange, die einmal um den Wellenflug herum führt.
Der scheint übrigens aus Deutschland zu stammen:
Und schon war ich in der Station von Speedmonster:
Wie man sieht war es tatsächlich leer. Trotzdem lief Speedmonster im Zweizugbetrieb! Und es lief tatsächlich so ab, dass der Zug einfährt, alle Bügel werden geöffnet, wer da ist darf einsteigen, sofort werden alle Bügel wieder geschlossen und Abschusss. So waren dann meist halb leere Züge unterwegs.
Abschuss in den Tophat mit der ersten
Inversion:
ganz netter Umschwung:
Mh, was soll ich zu diesem Coaster sagen? Ich war recht enttäuscht. Der Abschuss und vielleicht auch der Anfang der Strecke ist ganz nett, aber der Bahn fehlt irgendwie die Action und Power. Da waren meine Erwartungen wohl viel zu hoch. Da hat man mehr von Desert-Rita-fahren, wo der Abschuss meinem Empfinden nach sogar stärker ist…
Gegenüber steht dieses Ding:
Ich dachte, es handele sich um ein Maze. Aber total falsch gedacht…
(wer sich auch überraschen lassen möchte, sollte jetzt nicht weiterlesen).
Die Leute wurden aber immer in recht große Gruppen gestaut und dann eingelassen. Vielleicht doch ein Madhouse? Nein, auch das nicht.
Zunächst betritt man einen Preshowraum. Da ich noch nachträglich eingelassen wurde, habe ich den größten Teil davon aber nicht mitbekommen. War aber nicht schlimm, denn Norwegisch verstehe ich doch recht wenig
Danach bekam man eine 3D-Brille in die Hand gedrückt und betritt den nächsten Saal. Aha, das ist dann wohl ein interaktives Kino mit einer Laserpistole an jedem Platz. Aber auch das ist noch nicht die ganze Wahrheit. Denn der ganze Raum ist eine drehende Plattform, es gibt Kino- und interaktive-Ballersequenzen auf zwei Bildschirmen, echte Deko wird mit einbezogen, die Pistolen ballern mal mit „unsichtbarer Munition“ und werden mal zum Laserschwert im Nebelgefüllten Raum. Hinzukommen diverse 4D-Effekte, auch in den Sitzen eingebaute. Dazwischen rotiert der Raum in Karussellgeschwindigkeit.
Eine absolut verrückte aber sehr lustige Attraktion! Sollte man unbedingt besuchen.
Direkt dahinter wartet der
Vekoma-Looper mit einfallsreichem Namen Loopen:
Standard, lässt sich übrigens abgesehen von zwei Haklern auch sehr gut fahren.
Die Kinderfahrgeschäfte in der Parkmitte lasse ich dann links liegen:
Nächstes größeres Fahrgeschäft ist die Wildwasserbahn. Und die hat noch eine klassische Doppelladestation:
Es folgt der Lift, oben ein bisschen Zick-Zack…
Und dann der abschließende Drop:
Das besondere ist dabei, dass man oben nicht wie üblich erst noch auf ein kleines Förderband rumpelt. Es geht dort direkt vom Schwimmen im Kanal in die Abfahrt über. Dürfte es gerne öfters geben!
Als nächstes stand die Holzachterbahn auf dem Programm:
Durch den hügeligen und recht langen Anstellweg komme ich in der Station an, wo es wieder äußerst leer war.
Ab auf den Lift:
Auch hier herrschte Zweizugbetrieb bei kaum bis gar keinem Andrang. Das gleiche Spielchen wie bei Speedmonster: Bügel auf, Bügel zu und Abfahrt. Egal wie viele Personen im Zug sitzen. So eine ERT im Privatzug hat doch auch mal was…
Die folgende Fahrt auf dem Thunder Coaster ist absolut unbeschreiblich! Ein wenig rau, wie eine Holzachterbahn eben sein muss. Dabei aber prima gepolsterte Sitze. Eine klasse Strecke am Berghang. Der Hauptdrop erfolgt erst nach einem Drittel der Strecke und nutzt dabei geschickt die Hanglage aus und führt unten in einen hölzernen Tunnel hinein. Danach folgen einige Kurven und
AIrtime-Hills. Und was für welche! Man wird äußerst brutal aus dem Sitz in den Hüftgurt katapultiert. Dagegen kann eine EGF einpacken! In der Schlussbremse hatte ich ein so breites Grinsen wie schon lange nicht mehr im Gesicht.
Wie im ganzen Park galt auch bei dieser Bahn: Nach jeder Fahrt müssen alle aussteigen, egal ob und wie viele Gäste an den Gates warten. Man darf aber auf der Ausstiegsseite stehen bleiben, die Gates werden geöffnet, wartende dürfen einsteigen, Gates werden wieder geschlossen und dann darf man vom Ausgang aus die freien Plätze wieder besetzten. Man konnte also den ganzen Tag dauerfahen musste nur immer aufstehen und sich wieder hinsetzten
Und davon machte ich ausgiebig Gebrauch bei diesem geilen Coaster.
Den Sinn von diesen Dingern habe ich immer noch nicht verstanden…
Eine Sackgasse führt wieder hinunter Richtung Parkplatz zum Super Splash:
Das war die einzige Bahn im Park, in der man sitzen bleiben durfte. Und auch diesen Bahn lief natürlich mit zwei Booten.
Daneben kündigt sich bereits die Neuheit 2013 an:
Selbstverständlich bin ich ALLE Achterbahnen gefahren…
In Tusenfryd gibt es auch einen kleinen Wasserpark, der tatsächlich geöffnet war (es regnete und war recht frisch, so dass ich mit T-Shirt+Pulli+Jacke unterwegs war):
Auch Rutschen gibt es. Eine Multilane:
Und diese Rutsche, die wohl mit Reifen befahren wird:
Als ich mich nach drei Stunden dazu durchgerungen hatte, diese gelbe Rutsche mal testen zu wollen, hatte man den Wasserpark aber geschlossen. Absolut verständlich angesichts des Wetters. Es hatte sich bisher auch kein einziger Badegast hierher verirrt.
Oberhalb des Wasserparks dreht neuerdings dieser
Vekoma seine Runden. Ich bin den zwar schon im Mirabilandia gefahren, aber bei den Wartezeiten kann man ja eine Fahrt mal einschieben.
In Italien hatte der aber noch keine Einzelbügel, oder?
Ganz oben auf dem Berg stehen dann noch ein Haufen Flatrides.
Schiffschaukel:
Und ein
S&S-Turm mit toller Aussicht über den Park:
Das Kinderland nebenan:
Die Dinger schienen sehr drehfreudig gewesen zu sein:
Der Skycoaster ist natürlich Aufpreispflichtig:
Krake, die sehr nach Einschlafprogramm aussah:
Was für eine coole Station für einen Verkehrsgarten!
Außerdem steht oben am Berg noch eine Giantfrisbee:
Und die hat genau das, was dem Exemplar im Bobbejaanland seit einigen Jahren fehlt: Den vollen Ausschlag bis weit über die 90 Grad hinaus:
Und daraus resultierend massenhaft Schwerelosigkeit.
Zum Abschluss noch ein Blick auf den Märchenweg durch das Wäldchen:
Wie lässt sich der Park jetzt zusammenfassen? Etwas schwierig…
Ein überragender Holzcoaster! Eine Kinderbahn mit Abschuss, die nur durch Ronny zum Kultobjekt wurde. Ansonsten doch ziemlich Standardkost. Die Mitarbeiter waren durchweg freundlich und gut gelaunt. Ein „Seid ihr bereit?“ oder Abklatschen bei der Stationsausfahrt waren Standard. (Gibt es eigentlich in Tusenfryd, oder Skandinavischen Parks allgemein eine Altershöchstgrenze von maximal 25 Jahren für die Mitarbeiter
).
Aber irgendwie fehlte es an Flair. Der allgegenwärtige Maschendrahtzaun ist nicht hübsch, vieles wirkt einfach so lieblos hingestellt. Ein paar (wenige) andere Ecken waren dagegen ansprechend bepflanzt. Vielleicht lag es auch am Wetter oder dem total leeren Park, das einfach etwas Stimmung fehlte…
Nach drei Stunden quasi Dauerfahren genehmigte ich mir noch ein Pizzamenü (ein Stückchen Pizza und Getränk für umgerechnet 9,44!).
Dann machte ich mich so langsam auf meine Reise südwärts…