Warnung: Dieser Bericht spiegelt die subjektiven Eindrücke zweier Coasterverrückter wider und erhebt keinerlei Anspruch auf objektive Darstellungen und/oder Beschreibungen.
Der Schreibstil ergibt sich daraus, dass wir alles in Kurzform als Tagebuch auf einem handtellergroßen Notizblock notiert haben. Und zwar während der Autofahrten und so, wie es uns gerade einfiel.
Das Notierte ist nichts anderes als schriftgewordene Gedankensprünge von speedfreak und the turbine.
Gesundheitswarnung!
Dieses Tagebuch ist nicht nur sehr lang, es enthält auch viele Bilder mit Inhalten, die entweder nichtssagend oder unscharf fotographiert sind! Von daher ist viel Lesekondition gefragt. Legt daher hin und wieder eine Pause ein und vergnügt euch mit euren Lebensgefährten oder wer oder was sonst gerade verfügbar ist. Die Autoren dieses Textes lehnen jedwede Haftung für Unfälle, Scheidungen, Computerausfälle oder sonstige stimmungsdrückende Ereignisse ab!
Der Tourverlauf
Tag 1 - 24.05.2012Es geht wieder los!
Nach 8 Stunden Flug in der Seniorenklasse von Delta Airlines und ohne jegliches Individualentertainment setzen wir mal wieder wohlbehalten auf dem Kontinent unserer zu Holz und Stahl gewordenen Träume den Fuß auf festen Boden.
Entgegen jeglicher Erzählungen geht es hier im niegelnagelneuen Terminal von Atlanta sehr zügig durch die Immigration und so schnappen wir schneller als erwartet unsere murrenden Koffer vom Gepäckkarussell, die dort gerne noch ein paar Runden mehr gedreht hätten.
Im Parkhaus der Autovermietungen erwartet uns dann die erste Urlaubskatastrophe. Der vorbestellte Mietwagen, ein Chevrolet Impala, steht für uns bereit - in Silber! Wenn es eins gibt, das bei uns eine akute Netzhautverkrampfung auslöst, so sind dies silberfarbene Autos. Das Gute ist, dass man innensitzend von einem derartigen Farbunglück nicht so viel mitbekommt.
Lake Winnepesauka
Ohne nennenswerten Stau verlassen wir Atlanta in Richtung Nord-Westen mit dem Ziel, heute noch über weißes Holz zu hoppeln.
Nach den ersten zwei Stunden gegenseitige Gewöhnung –wir und Wagen, Wagen und wir-, unserer übermotivierten Navigationsdame, Musik, die in diesem Fahrzeug niemals zuvor gespielt wurde und reichlich guter Laune erreichen wir unseren ersten Freizeitpark der USA Tour 2012. Erst jetzt realisieren wir so langsam, dass wir tatsächlich wieder in Amerika angekommen sind. Hier erwartet uns ein traditioneller amerikanischer Freizeitpark mit einem weißen Woodie, einem Twister, einem Tilt a Whirl und einem See in der Mitte, über die ein Seilbähnchen fährt. Sehr gemütlich.
Selbstverständlich widmen wir die erste Fahrt unseres Urlaubes dem Canonball. Er ist zwar nicht hoch und das Layout löst zunächst auch keine Begeisterungsstürme bei uns aus, doch im Wagen sitzend animiert uns diese hölzerne Kanonenkugel durchaus zu ausgiebigem Gackern. Der Wechsel von hohen zu verhältnismäßig flachen Hügeln führt auf den niedrigeren Vertretern dieser mathematischen Kurvenformen zu reichlich Airtime. Sprich, Po und Mundwinkel gehen gleichermaßen nach oben.
Vom Lifthügel aus entdecken wir ein neues Sportgerät der O-plane Klasse. Fly-o-Plane heißt dieses gute alte Stück und sieht auf den ersten Blick aus wie ein gewöhnlicher Pressluftflieger. Aber weit gefehlt! Sind die Arme des interaktiven Rundfahrgeschäftes erst mal angehoben und in Fahrt, kann man mittels Steuer die Propellerstellungen verändern, sodass die Pilotenkapsel in Schwingung um die Längsachse gebracht werden kann. Nutzt man zusätzlich eine optimale Gewichtsverlagerung kann man diese Schwingungen zu kompletten Rotationen aufschaukeln. Was von außen spielerisch aussieht, ist ein gutes Stück harte Arbeit. Hier wird uns zudem die Bedeutung des physikalischen Schwerpunktes klar. Ohne aktive Aktionen pendele ich jeweils aufrecht sitzend aus, während Bruno dagegen immer Kopfüber seine stabile Lage erreicht. Fly-o-Plane ist wie die anderen O-Plane-Vertreter sportlich herausfordernd und dank fehlender Polsterung in der Pilotenkanzel reichlich Blaufleckfördernd.
Natürlich fahren wir auch den 85 Jahre alten Boat-Chute mit gefühlter 25 minütiger Tunnelfahrt im Stockdunklen und einem Holzlifthill mit anschließender Abfahrt, die uns eher an einem Nautic Jet erinnert.
Der Walmart Supercenter ist direkt neben unserem Super 8 und nachdem wir unsere Einkäufe getätigt haben und jetzt vor einer Dose Budweiser, einer Packung Jack Links und zum Dessert einen Becher Ben & Jerrys sitzen, ist uns endgültig bewusst: Wir sind wieder in Amerika!
Gimpfahrt des Tages:
Alleine in der Frontrow Cannonball
Tag 2 - 25.05.2012von Chattanooga bis Malvern
In Form und Farbe die Nummer 1 in der Liste der langweiligsten PKWs der Vereinigten Staaten. Das Nummernschild hingegen ist mit seiner Materialwahl - Pappe- schon fast als avangardistisch anzusehen.
Wir haben uns ein Ziel gesetzt: Wir wollen diesmal die Staatenschilder fotographieren, wenn wir von einem in den folgenden Staat fahren.
Nicht einfach, das mit den Staatenschildern, aber bis jetzt scheint es zu klappen!
In unserem Chevy, auf dessen Farbe wir nicht eingehen möchten, fahren wir auf 2 bis 4 spurigen Interstates immer gerade aus. Bei jeder Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit ertönt dieses bekannte blimm-blimm-blimm, als seien wir nicht angeschnallt oder hätten irgendeine der möglichen Wagenöffnungen nicht geschlossen. Munter testen wir alle in Frage und nicht in Frage kommenden Knöpfe des soweit noch unbekannten Fahrzeuges, um dieses allmählich nervende Geräusch abzustellen.
Wir möchten an dieser Stelle auf keinen Fall eine Geschwindigkeitsüberschreitung empfehlen, aber wir haben immer sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn wir uns dem allgemeinen Verkehrsfluss angepasst fortbewegt haben.
Nachdem uns klar wird, dass der Chevy die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen eigentlich gar nicht kennen kann, fällt der Verdacht sehr schnell auf unsere übereifrige Navigationsdame Mary-Lou Taylor. Ehrlich – bei dieser zarten Frauenstimme kann man doch nicht ahnen, dass sie auch zu solch profanen Signaltönen fähig sein kann. In ihr steckt seit ihrem Softwareupdate weit mehr als erwartet. Im Wust neuer Funktionen finden wir den entsprechenden Knebel, um Mary-Lou fortan bei Geschwindigkeitsdiskussionen das Mitspracherecht zu entziehen.
Mary-Lou, unsere Navigationsdame, darf den sweet-salty Schokoriegel mit ihrem Kabel an die Kühlung schmiegen, während wir schon mal die selbstgerollten Wraps verspeisen.
Langer Fahrtag heute, aber auch im Auto kann man seinen Spaß haben.
In der Annahme, heute einen Coasterfreien Tag zu haben, sehen wir einige Meilen hinter Memphis direkt an der Autobahn eine winzige Kirmes, die uns zu einem spontanen Abstecher lockt. Nach näherer Begutachtung entpuppt sich die Kirmes als erstens geschlossen, zweitens in Auf- oder Abbauphase befindlich und drittens als absolut coasterfrei.
Kompaktkirmes, coasterfrei und halbaufgebaut.
Der krönende und verdiente Abschluß eines USA Coastertourtages (auch wenn es heute gar keine Achterbahnen zu besiegen gab)!
Dass über den Waschbecken in den Toiletten Hinweisschilder mit ausführlicher Bedienungsanleitung zum Händewaschen hängen, ist uns bekannt. Dass da unter anderem auch Schilder hängen, auf denen hingewiesen wird, dass sich Mitarbeiter die Hände waschen müssen, ist uns ebenfalls nicht neu. Eine diesjährige Neuentdeckung ist ein "Employees must wash hands" Hinweisschild bei McDonalds mit darunter stehendem Text in Blindenschrift.
Tag 3 - 26.05.2012Das Holz finden Sie im Séparée
Magic Springs & Chrystal Falls
Hot Springs mit seinen 35750 Einwohnern beherbergt nicht nur einen McDonalds, bei dem wir unseren Kaffee als zweites Frühstück einnehmen, sondern mindestens 35 verschiedene Kirchen auf dem Weg vom Ortsschild bis zu eben jener genannten Burgerbräterei.
Auf dem Parkplatz von Magic Springs angekommen machen wir uns direkt auf die Suche nach Big Olli und ActroN, denn an die Kassen müssen wir uns zum Glück nicht anstellen. Die Tickets konnten wir bereits in unserem Super 8 mit einer Vergünstigung von 8 $ erstehen. Diesen Rabatt mussten wir gestern allerdings mit einer kompletten Durchfrostung unseres täglich Budweiser aufgrund des viel zu kalt eingestellten Kühlschrankes bezahlen.
Big Olli hat uns bereits entdeckt und winkt schon von weitem vom Eingang. Nach einer Doppelrunde auf dem X-Coaster und Abhaken des übrigen Stahls, steht eine große Herausforderung auf dem Plan. Wo ist das Holz?
Der Trick, das Holz hinter dem Wasserpark quasi abgetrennt vom übrigen Park zu platzieren, hält uns nicht davon ab, dennoch recht zügig zum Objekt unserer größten Begierde zu gelangen. Der Arkansas Twister, oder besser gesagt der Arkansas Out and Back, wie er korrekterweise heißen müsste, hat das, was einem Wodan sehr gut zu Gesicht stehen würde. Geschwindigkeit und Lautstärke, dazu eine ordentliche Portion Shake, Hoppel und Roll. Hoppel? Ja. Auf der zweiten Hälfte der Strecke hat man das Gefühl man säße auf einem paarungswilligen Karnickel auf dem Weg zur Erfüllung seiner Triebe. Sehr witzig. Wir glauben nicht, dass dies vom Hersteller so gewollt war, sondern dass diese Schienenwelligkeit das Ergebnis jahrelanger Gerstlauerzugmassage ist. Dies ist auf jeden Fall eine Fahrfigur, die es Wert ist, in das Portfolio von Holzfahrfiguren aufgenommen zu werden.
Interessant ist, dass der Twister wie auch der gestrige Cannonball im eigentlichen Sinne keine Achterbahnen sind sondern eher gedengelte Ovale. Aber solange es Spaß macht, ist uns die Namensgebung relativ egal, zumal Dengelovalbahn ziemlich dämlich klingen würde.
Um 16:00 Uhr entscheiden wir nun nicht mehr in den Twister einzusteigen, sondern die anstehenden 630 km nach Oklahoma anzugehen.
Gegen 23:00 Uhr fahren wir direkt hinter zwei Achterbahnen vom Highway ab und können anschließend aus dem Fenster unseres Super 8 sogar das Parkriesenrad sehen. Freundlicherweise werden uns auch hier schon die Tickets für den Park zu einem ermäßigten Preis verkauft.
Gimpfahrt des Tages:
Rerider ohne Anstellen im Arkansas Twister
Tag 4 - 27.05.2012Diamond Back und Silver Bullet, aber nicht von B&M
Aus unerklärlichen Gründen verweigert das Ladegerät unseres Laptops aktuell seinen Dienst. Bei einer Akkubetriebsdauer von allerdings nur 7,5 Minuten, die einen 4 minütigen Bootvorgang beinhaltet, ist dies schon irgendwie entspannungshemmend. Da wir aber im Land der unbegrenzten Internetanschlüsse sind, der Park erst um 12:00 Uhr die Pforten öffnet und wir schon um 11:00 Uhr das Zimmer räumen müssen, nutzen wir die Chance, unser Laptop auf dem Parkplatz mit dem Autoladekabel zu betreiben. Wir hocken also gemütlich vor unserem Super 8 Hotel, mit Blick auf besagtes Riesenrad und buchen uns ein Hotelzimmer für die nächste Nacht.
Frontier City
Nach der Durchschleusung durch die Sicherheitskontrollen, die schärfer als beim Flughafen sind – zumindest wenn man Rucksäcke, Kinderwagen oder sonstige Waffen dabei hat - steuern wir direkt den Diamond Back an, der hier in Oklahoma nicht von B&M sondern von Arrow ist.
Auch der Silver Bullet ist kein gebürtiger Eidgenosse sondern ein edler Schwarzkopf Loopingcoaster. Bruno nimmt im letzten Wagen Platz, schließt den Lapbar und hat schon Spaß, bevor die Fahrt überhaupt losgeht. Wieder ein Beweis für die beglückende Auswirkung einer Anton’schen Achterbahnaura.
Die Wildcat scheint Holz eines schon älteren Jahrgangs zu sein. Die Strecke versteckt sich sehr schön zwischen den Bäumen. Im Banhhof angekommen ist uns dennoch nicht entgangen, dass auch unser dritter gefahrener Woodie wieder nur eine Krumm-O-Bahn ist, von Acht weit und breit keine Spur.
Schwarzkopf geht immer!
Tolles Motiv! Das findet wohl auch die Igelfrisur, die mir genau im Auslösemoment die Birne vor die Linse schiebt.
Die Wildcat scheint Holz eines schon älteren Jahrgangs zu sein. Die Strecke versteckt sich sehr schön zwischen den Bäumen. Im Banhhof angekommen ist uns dennoch nicht entgangen, dass auch unser dritter gefahrener Woodie wieder nur eine Krumm-O-Bahn ist, von Acht weit und breit keine Spur.
Der Park hat den Durchnässungsgrad des Raftings exakt an die heutigen Temperaturen angepasst. Renegade Rapids ist ein würdiger Name einer Schnellrundbootfahrt, die nicht nur erstmals meine fabrikneuen Sandalen flutet, nach dem Ausstieg werden wir sogar darauf angesprochen, welche Attraktion einem eine derartige Erfrischung verpasst.
Da heute noch 420 km Richtung Westen zurückzulegen sind, verabschieden wir uns von Antons Vermächtnis und dem Wildkatzenholz am frühen Nachmittag und bedauern es, aufgrund der stetig wachsenden Besucherzahlen nicht noch die eine oder andere Runde mehr auf diesen beiden Bahnen gedreht haben zu können.
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Lastrow Silver Bullet
An den Restareas in Texas stehen nicht nur wie bei uns WCs sondern auch TORNADO SHELTER - Aha!
Tag 5 - 28.05.2012Warum auch voll leere Parks voll doof sein können
Wonderland Amusement Park
Überpünktlich am Ziel angekommen, ergattern wir einen schattigen Parkplatz unter einem Baum und haben sogar Zeit genug, außerhalb des Zaunes schon mal reichlich Fotos von sehr kreativen und frisch lackierten Loopings zu schießen.
Heute am Memorial Day scheint der Amerikaner anderen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen und so ist der Park angenehm leer. Als Erstfahrer im Cyclone verbrennen wir uns halb den Hintern. Der kleine Wagen stand mit seiner herrlich dunklen Kunstledersitzbank nämlich den ganzen Vormittag in der prallen Sonne und wartete dort nur auf uns. Und wenn man sich nicht traut, den Po abzusenken, kann man so eine lustige Fahrt irgendwie gar nicht richtig genießen.
Ist wie handgemachte Peperonipizza: Sehr heiß, alles andere als rund, aber total geil!
Im Eingang des Big Coaster stehend macht uns der Operator klar, dass mindestens 8 weitere Personen nötig sind, um das für uns so wichtige Knöpfchen drücken zu dürfen, welches den Zug in Gang setzten wird. Da die Bahn direkt zentral am Hauptweg liegt, warten wir. Prompt gesellen sich weitere Fahrwillige zu uns und schon kann die Fahrt auf dem gebügelten Stahl losgehen. Nicht nur, dass die Fahrt auf dieser Achterbahn sehr sanft ist, der Park hat diesem frisch lackiertem Schmuckstück ein echtes technisches Leckerli spendiert: Wirbelstrombremsen! So sanft auf den Boden Amarillos zurückgekehrt können wir ebenso wie die anderen Mitfahrer einer zweiten Fahrt nicht widerstehen.
Zeit für die nächste Herausforderung. The Hornet benötigt 6 zusätzliche fahrwillige Gäste um seinen Flug beginnen zu können. Das sollte eigentlich leichter sein, sind es doch zwei weniger als bei seinem Vorgänger. Eigentlich. Das Problem dieser Bahn ist, sie steht am äußersten Ende des Parks in einer Sackgasse und ist zudem aufgrund der nicht vorhandenen Höhe ebenso nicht exponiert. Zwar wartet mit uns bereits eine Mutter mit Tochter, aber die texanische Halbfamilie scheint mit dem männlichen Part auch ihre Ausdauer zuhause gelassen zu haben und verlässt nach 5 Minuten die Queue. Wir geben uns vorerst ebenfalls geschlagen und machen uns auf den Weg zum Texas Tornado, der inzwischen auch schon geöffnet haben sollte.
Hier warten bereits 3 Thrillseeker, sodass wir frohen Mutes sind, dass es bald los geht. Kurz beim Ride OP nachgefragt wie viele Personen den nötig sind, schüttet dieser uns einen verbalen eiskalten Eimer Wasser über der Kopf, der unser Tornadofieber auf 0°C abkühlen lässt. Der Zug muss bis auf den letzten Platz belegt sein, sonst wirbelt hier weder der Tornado, noch sonst irgendein Stäubchen. Wir zählen 1, 2, .., 5, 6, 7, …10 Reihen mal jeweils zwei Plätze das sind 20 -in Worten zwanzig- Personen, die benötigt werden, will er nicht als Heegescher Schmetterling zwischen den beiden Loopings enden. Wir warten 10 Minuten und entscheiden, dass wir uns im Schwierigkeitsgrad deutlich langsamer steigern sollten und begeben uns zurück zur grünen Hornisse.
Noch auf dem Weg sehen wir überraschenderweise, dass diese bereits abflugbereit wartet. Bruno sprintet los und bittet den Ride Op um eine winzige Verzögerung, damit auch der knielahme deutsche Fahrgast noch die Möglichkeit des Zusteigens erhält. Geschafft!
The Green Hornet
Aber jetzt wird es richtig, richtig schwer. Zur Ausarbeitung einer ausgetüftelten Strategie fahren wir erst mal eine Runde mit der Seilbahn.
Wir lieben Sessellifte in Freizeitparks!
Beim Texas Tornado verlassen gerade die beiden letzten tapferen Recken unter den Wartenden den Bahnhof, sodass jetzt und hier genau Null Menschen anstehen. Unser Plan sieht also folgendes vor:
Teil eins unseres Planes führt uns zum Gästeservice , wo wir fragen, ob der Park nicht eine Ausnahme machen könne, da wir erstens nicht nur tolle Fotos und Berichte von diesem Park schreiben wollen, sondern auch zweitens aus dem fernen Deutschland sind, uns drittens nicht sehnlicher wünschen, als den world famous Texas Tornado zu fahren und viertens die traurigsten Menschen der Welt sind, wenn wir diese einmalige Bahn, die immerhin der Grund für diesen sehr weiten Schlenker in unserer Tour ist, nicht fahren können. Die Dame im Parkoffice ist sehr entgegenkommend und sagt, sie könne leider keine Ausnahme machen. Erzählt aber auch irgendwas von Ride OP anrufen, den Zug in einer halbe Stunde fahren zu lassen und wenn nötig, Personal zur Bahn abzukommandieren, um den fahrnotwendigen Füllgrad zu erreichen. Wir bedanken uns überschwänglich und gehen Halbfrohenmutes zurück zum Tornado, der speckig in seinen frisch lackierten amerikanischen Farben in der Sonne glänzt.
Teil zwei unseres Planes sieht mehr Eigeninitiative vor. Während Bruno vorsichtshalber dem Ride OP von unserem Besuch im Office erzählt, begebe ich mich zum Ausgang des gegenüber stehenden Pinfaris, um alle wristbandtragenden Big-Coaster-erfahrenen Achterbahnfreunde zu einem Upgrade auf dem Texas Tornado zu bewegen. Und siehe da, meine echte Verzweiflung zeigt Wirkung. Ein älteres Ehepaar kauft sich sogar extra Tickets, um uns diese begehrte Fahrt zu ermöglichen. Kurze Zeit später haben wir schon einen beachtlichen Füllgrad des Hopkinszuges erreicht und ein Durchzählen ergibt, dass nur noch zwei Personen nötig sind, um die Abfahrprozedur einleiten zu können. Jetzt geht sogar der gerade anwesende Mechaniker der Bahn los, um Personal zum Mitfahren zu organisieren.
Als das abkommandierte Parkpersonal eintrifft ist der Zug ob unserer Werberufe aus dem Bahnhof heraus bereits komplett gefüllt.
Das Klicken der Bügelverriegelung ist nach diesem Kraftakt das schönste und lieblichste Geräusch in unseren Ohren und eine würdige Belohnung für unsere Bemühungen. Aus unserer Er-Fahrung des Dragon im Adventurelandpark, Iowa, dem Blutsverwandten des hiesigen Überkopfsteelies heraus sitzen wir allerdings mit mehr Bedenken als Begeisterung im Frontcar, lassen uns dies aber nicht anmerken und machen laut jubelnd und klatschend mächtig Abfahrtsstimmung. Sehr positiv von den unglaublich soften Fahreigenschaften überrascht, strecke ich nach dem ersten Looping sogar meine Ärmchen in die Luft und jubel jetzt tatsächlich aus voller Begeisterung. Dies ist mit Abstand die hart erkämpfteste Fahrt, die wir je hatten. Juchhu. I love Hopkins! Und je kreativer sie aussehen – desto Hopkins.
Coasterästhetik I
Coasterästhetik II
Coasterästhetik III
Joyland Amusement Park
Um den zweiten Park pünktlich um 17:00 Uhr Ortszeit gemäß unserer Planung zu erreichen, müssen wir 210 km fahren. Eine schnurgerade Strecke, eine Höchstgeschwindigkeit von 75 mph (120.7 km/h was hier wirklich nur selten vorkommt), kaum Verkehr und schon ist das Planziel sehr chillig erreicht.
Woran erkennt man, dass man in Texas ist? Es sind Ölpumpen statt Rinder auf den Feldern!
Nachdem wir einmal aufgrund eines fast trockengelegten Tankes ein bißchen unentspannt auf dem Highway Ausschau nach Chevyverträglichem Brennstoff halten mußten, sind wir jetzt gewapnet: Die semiautomatische Erinnerungsfunktion am Autoradio verhindert ungewollte Stops am Highway.
Zumindest haben wir das Ziel schon stark eingekreist, vermuten wir. Die Adresse ist Mary Lou unbekannt und weit und breit ist kein Hinweisschild am Straßenrand zu finden. Wir folgen der Zielstrasse, den Canyonlake Drive, um einen idyllischen kleinen See herum, mit vielen nett angelegten Rast- und Grillplätzen. Als wir den See einmal komplett umrundet haben und wieder am Ausgangspunkt ankommen und nicht die kleinste bunte Glühbirne zu entdecken ist, fragt Bruno einen jungen Mann, der gerade in Begriff ist, seinen Grill aus oder in seinen Pick Up zu packen. Dieser hat immerhin schon mal was von dem dubiosen Namen Joyland gehört und ist sich auch sicher, dass der Park hier irgendwo im Erholungsgebiet liegen sollte. Sein Kumpel dagegen deutet semiwissentlich in eine Richtung, die wir dankend einschlagen. Wer hätte das gedacht, hinter einer von Bäumen verdeckten Kurve kommt tatsächlich ein Galaxi zum Vorschein.
Der Park ist, wie auch sein mittäglicher Vorgänger, wie eine stationäre Kirmes aufgebaut: Ein langer asphaltierter Weg, an dem sich links und rechts die Attraktionen befinden.
Hier geht es deutlich lebhafter zu und es herrschen unerbittlich hohe Temperaturen. Da wir heute noch eine weitere noch längere Fahrtstrecke vor uns haben, entscheiden wir uns für den Kauf eines 10er Ticketblocks und steuern damit bewaffnet direkt die Herschell Maus an. Zugegeben, wohl fühle ich mich in dieser Kleinstrakete nicht wirklich und das, obwohl uns hier nicht der Popo angedünstet wird. Nach der ersten Kurve schießt es mir durch den Kopf, dass sich mit jeder weiteren Kurve das Tempo noch erheblich steigern wird, der Radius aber der gleiche bleibt. Verzweifelt versuche ich mich in die Kurven zu legen, was aber natürlich keinerlei Wirkung hat, außer, dass es mir selbst vielleicht ein besseres Gefühl gibt.
Während mir eine Miler Maus eher Spaß und Angst und Spaß bereitet, ist es hier eher Angst und Spaß und Angst. Nach harter Bremsung kommen wir dann doch wohlbehalten zurück in die Station.
Unser erster Kontakt mit einer Herschellmaus
Zur Erholung streben wir eine Fahrt auf dem Galaxi unseres Vertrauens an.
Kaum ein Trashpark ohne Galaxi
Zur Erholung streben wir eine Fahrt auf dem Galaxi unseres Vertrauens an.
Da wir gerade in Stimmung sind und uns kein Fremdkind ausleihen müssen, fahren wir sogar das hiesige Kinderböhnchen. (Zur Erklärung: Böhnchen ist unsere Bezeichnung für ovalförmige Kleinstachterbahnen mit Kleinsthuppel für Kleinstmenschen.)
Milerovalbahn
Während der obligatorischen Seilbahnfahrt erspähen wir das Highlight des Parks. Sein Name ist O-Plane, Roll-O-Plane. Diesem Schätzchen opfern wir unsere letzten Tickets und besteigen gemeinsam eine Gondel, in der wir mit einem in der Familie der O-Plane bekannten Sicherungssystem fixiert werden. Die Betonung liegt hierbei auf Fixierung, der Komfort muss leider draussen bleiben. Dieser Vertreter lässt zwar kein sportliches Eingreifen der Mitfahrer zu, aber wer meint, sich hier gemütlich zurücklehnen zu können liegt komplett falsch.
Das Roll-O-Plane ist zwar nicht interaktiv aber dennoch nicht weniger spaßig
Es kribbelt nicht nur in den Füßen!
Und hier zeigt uns Frollein Anita, wo sich die beste Attraktion des Parks befindet
Die letzte Fahrt des Tages bestreiten wir in unserem antifarbenen Chevy und fahren 530 km Richtung Dallas / Arlington. Aufgrund der Kenntnis, dass aktuell Hurricanesaison herrscht, beschleicht mich doch ein etwas flaues Gefühl, in das sich vor uns zusammenbrauende Tiefschwarz hinein zu fahren. Ich bitte Bruno nach tanzenden Schnorcheln Ausschau zu halten. Diese bekommen wir aber zum Glück nicht vom texanischen Unwetter geboten. Was uns dagegen geboten wird, ist weit mehr als das, was uns alle Disneyparks der Welt zusammen an Feuerwerk bieten könnten. Wir sind uns einig, solch ein Lightshow-Naturspektakel noch nie zuvor gesehen zu haben.
Abenddämmerung in Texas bei drohendem Unwetter
Brennender Himmel, der sogar den Fokus der Kamera beeindruckt hat
Gimpfahrt des Tages:
Die am härtesten erkämpfte Fahrt unseres Coasterdaseins: Texas Tornado Frontrow.
In Texas riecht es überall nach Öl.
Tag 6 - 29.05.2012Voll verstahlt!
Six Flags Over Texas
Nachdem wir nach dem gestrigen Gewitter arge Bedenken haben, heute aufgrund von Regen nur vor geschlossenen Attraktionen zu stehen, begrüßt uns der Tag mit strahlender Sonne und brüllender Hitze und das schon in den frühen Morgenstunden. Da wie immer in der USA gilt: "Der frühe Onrider fängt den Spaß!", finden wir uns mehr als zeitig vor dem Park ein und können sogleich vier Fahrten ohne nennenswerte Wartezeit auf einem der Hauptgründe unserer weiten Anreise drehen. Der geschlechtsumgewandelte New Texas Giant überzeugt selbst uns eingefleischte Holzfreaks auf ganzer Linie. Dieser neue Holzstahl fährt sich einerseits so sanft wie wir es zuvor auf keinem B&M erlebt haben, andererseits versucht er an mehreren Stellen, uns katapultartig in eine geostationäre Umlaufbahn zu schicken.
Der echte Woodie in diesem Park folgt der Tradition der drei bisher gefahrenen Hölzer, die allesamt ein Kreuzen des eigenen Tracks verweigerten. Mit dieser Erkenntnis fahren wir kichernd in den Bahnhof ein.
Der hiesige Mr. Freeze erwartet uns hier in Texas als doppelt gespiegelte Ausgabe seines Zwillings aus St. Louis. Gespiegelt ist nicht nur sein Layout, dieser kalte Freund schießt seine begeisterten Mitfahrer auch noch rückwärts aus dem Bahnhof, was uns deutlich besser gefällt. Vorsprung durch Rückwärtsfahrt!
Richtig böse ist Titan. Während sein Bruder Goliath vom Magischen Berg einem in der Helix die Lichter abdunkelt, ist Titan gleich an zwei Stellen "Bad to the bone". Nicht ganz unschuldig daran sind aber sicherlich auch die gnadenlosen Temperaturen.
Da wir von neuen Texas Giganten nicht genug bekommen können, beschließen wir den Parktag genau hier zu beenden. Während wir drei Minuten vor dem offiziellen Parkschluss in die Schlussbremse einfahren, diskutieren wir darüber, welche Strategie am erfolgsversprechendsten für eine weitere allerletzte Fahrt sein könnte. Schnell noch mal rum laufen oder nach leeren Sitzplätzen Ausschau halten, in die man ungesichtet hineindiffundieren könnte?
Im Bahnhof angekommen eröffnet uns der New Texas Giant Zug seine dritte Alternative, indem er die Bügel einfach nicht entriegeln will. Der ratlose Ride Op schickt unseren Zug daraufhin Richtung Lifthill, wo wir samt unwilligen Untersatz temporär geparkt werden und ruft den Mechaniker. Dieser macht ein paar ganz tolle Sachen am Schaltpult, die im Endeffekt dazu führen, dass auf eine Evakuierung verzichtet werden kann und wir auf die letzte Fahrt des Tages geschickt werden. Heute schien die Coastersonne wieder mal ganz besonders hell auf uns herab! Ein wahrer Six Flags Day!
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt auf dem New Texas Giant in der Lastrow.
Tag 7 - 30.05.2012Morgandämmerung
Die texanische Freizeitparkausschilderung greift erst dann, wenn man die Einfahrt zum Parkplatz bereits gefunden hat. Zum Glück stehen in den meisten Parks von weitem sichtbare Stahlmonster, die einem die Orientierung erleichtern.
Sea World San Antonio
Als wir wie immer frühzeitig das Auto auf dem Parkplatz von Sea World verlassen herrschen schon Temperaturen, die weit jenseits von mitteleuropäischen Hochsommertagen liegen. Uns wird gerade bewusst, dass die schwarzen Asphaltflächen aus den Six Flags Parks durchaus auch Vorteile haben, zumindest wenn man seine Sonnenbrille im Auto vergessen hat. Der helle Boden hier reflektiert das Licht so grell, dass wir kaum gucken können. Das Parkareal scheint zudem grenzenlos zu sein, soweit sind die Attraktionen verstreut und so latschen wir mit zusammen gekniffenen Augen Richtung Hoch-Aal-Stahl.
Wie wir es nicht anders erwartet hatten, bringt diese Morgantliche Achterbahnfahrt mit Airtime und einer ordentlichen Prise Speed unseren Kreislauf in Schwung.
Langer Aal an langem See
Fette Stützen für einen kleinen Zug
Fisch zum Frühstück ist also doch äußerst bekömmlich. Also weiter im Menü und auf zum großen weißen Raubfisch. Dieses Stahlmonster ist uns eher als Fledermausverwandtes Getier bekannt, aber egal, Great White hin Batman her – Spaß macht dieses B&M invertierte Layout eigentlich immer, überall und vor allem als zweites Frühstück.
The Great White. Sieht aber aus wie: Terminator 13: Shark Attack!
Batgreatwhiteman
Achja, Tiere gibt's hier auch!
Huckepack auf dem Reptil
Journey to Atlantis gibt's hier in der Atlantika Supersplash Version
Allgemein kommt uns der Park für seine Weitläufigkeit eher attraktionsarm vor und kann einem Vergleich mit Sea World San Diego kaum standhalten, obgleich uns San Diego seinerzeit keine Achterbahn im klassischen Sinne bot. Ganz besonders deutlich wird uns dies, als wir die Shamu-Show in einem Becken von gefühlter Swimmingpoolgröße dargeboten bekommen. Zur Erinnerung: Shamu ist kein Goldfisch, sondern wie in jedem Sea World ein ausgewachsener Killerwahl.
Vielleicht bin ich, was diese Shows angeht, vorbelastet oder nicht ganz vorurteilsfrei. Was in San Diego noch wie spielerischer Umgang mit dem riesigen Nichtfisch aussah, wirkt hier wie knallharter Drill.
Unser Abendessen jagen wir heute ausnahmsweise mal nicht im Walmart, sondern beim Whole Foods. Die Auswahl an frischen Kräutern, Gemüse und Obst übersteigt schon fast das Sortiment unseres Gemüsehändlers unseres Vertrauens vom Aachener Wochenmarkt. Das tolle Angebot versetzt uns jedenfalls - genau wie die Preise - in Staunen. Deshalb werden wir auf die Besuche bei Walmart nicht gänzlich verzichten. Dort sind zudem die Miteinkäufer viel interessanter.
Lecker Abendessen
Gimpfahrt des Tages:
Steel Eel Frontrow
Tag 8 - 31.05.2012Wir sind keine Schrankenfreunde!
Six Flags Fiesta Texas
Die Anfahrt zum Park gestaltet sich genau so wie gestern und wir finden ein Parkhinweisschild exakt eine Kreuzung vor der Einfahrt zum Parkplatz. Die Sonne hat sich hinter einer dichten Wolkendecke versteckt und generiert von dort aus Niedriggartemperaturen, so dass wir heute nicht gegrillt, sondern schonend gedämpft werden. Da wir die Tücken des Texanischen Wetters nicht einschätzen können, vergessen wir heute mal nicht die Sonnenbrillen im Auto und begeben uns mit höchster Priorität zum verwindungsfreudigen Klippenholz.
Dort vor dem Eingang des Big Woodie erklärt uns ein Angestellter, dass die Attraktionen nur bei Gewitter nicht weiter betrieben werden und dass er selbst, solange er hier arbeitet, noch nie Regen erlebt hätte. Weit beunruhigender ist dagegen die Information, dass aktuell noch an den Bremsen oder anderen Eingeweiden des Rattlers Wartungsarbeiten vorgenommen werden und um diese frühen Morgenstunden hier noch gar nichts rattelndes zu erwarten sei.
Um diesen seelischen Dämpfer besser verdauen zu können, pilgern wir weiter. Hinter der großen, in den Park ragenden Klippe thront nämlich der rot-blau beumhangte Superanabolikaner auf seinem mächtigen Looping. Dieses Layout am und auf dem Klippenrand ist einfach fantastisch in Szene gesetzt, was den Fahrspaß erheblich steigert. Wo in aller Welt gibt es noch einen verdammt großen Looping, der unmittelbar an einer senkrechten Felswand steht? Das hier ist ganz großes Kino!
Da leider immer noch warnwestenbekleidete Menschen auf den Spuren der Klapperschlange zu sehen sind oder alternativ ein Zug auf dem Lifthill steht oder eine Testfahrt mit leerem Zug gemacht wird, begutachten wir zunächst die anderen Stahlfreunde aus nächster Nähe. Bezüglich einer Fahrt auf dem Rattler bleiben wir aber zuversichtlich, denn man kann an den Aktionen deutlich erkennen: Hier wird ernsthaft gearbeitet!
An dieser Stelle möchte ich mein Lob und meine Anerkennung allen Mechanikern zum Ausdruck bringen, die dieses Jahr schon zahlreiche spaßmindernden Ausfälle zeitnah beheben konnten. Jungs, ihr seid meine Helden!
Halbwegs entspannt sibbeln wir in der Nachmittagshitze einen großen Eisshake, Geschmacksrichtung Mint & Cookie, welcher selbstverständlich aus dem hiesigen Ben & Jerrys Laden stammt. Kaum ist der Becher geleert, entdeckt Bruno wieder einen fahrenden Zug über dem sich bewegenden Großholz. Im Gegensatz zum Vormittag sind aber diesmal deutlich viele gen Himmel gereckte Ärmchen im Wagen zu erkennen. Jetzt sind wir quasi nicht mehr zu bremsen. Oder doch?
Muss doch ausgerechnet jetzt die blöde fußlahme Parkeisenbahn vor uns den Weg kreuzen. So stehen wir vor Freude halb explodierend vor geschlossenen Schranken und hoffen, dass die Signalglocken schnellstens verstummen und sich die rot-weiß-gestreiften Wegversperrer endlich wieder heben. Doch das tun sie nicht. Störung! Ist das nicht blöd? Fahrbares Holz, zum Greifen nah und wir werden daran gehindert, einfach einzusteigen.
Holz fahren können wir gut, aber darauf warten können wir quasi gar nicht und keiner weiß, wie lange diese Schrankenerektionsbeeinträchtigung noch dauert. Deshalb machen wir Kehrtwende und suchen uns den Umweg durch die Eisenbahnunterführung und tun somit gleichzeitig etwas für unsere Kondition.
Man hat ja schon so einiges über den Rattler gehört und das, was der Zug mit der Holzkonstruktion anstellt, wenn er darüber hinweg rollt sehen wir jetzt live. Dass Holz durchaus arbeitet, kennen wir, aber dass es dabei solche arge Verrenkungen macht wie diese Struktur hier, versetzt uns in staunendes Gelächter. Jetzt sitzen wir tapfer mit gemischten Gefühlen ob unserer ersten Fahrt in der Lastrow.
Die Fahrt ist einfach nur verdammt schnell und saugut. Die Funktion der 900° Helix erschließt sich uns aber nicht ganz. Zweieinhalb Runden hüpfen und hoppeln wir immer schneller werdend im Kreis. Man hat das Gefühl, der Park wollte einen kleinen Woodie und einen Wellenflieger bauen. Der Designer hatte aber dann die Idee, beides zu vereinen und einen großen Woodie daraus zu machen. Man merkt der Bahn an, dass sie hier geschwindigkeitsmäßig ans Holzlimit geht und genau deshalb lieben wir sie!
Für die letzte halbe Stunde begeben wir uns noch mal auf die andere Seite der Felsklippennase, um zum Abschluss noch ein paar Runden dem bodenbefreiten Superhelden zu widmen. Hier ist es jetzt herrlich leer und wir dürfen sogar immer wieder die freien Plätze im Zug auffüllen bis uns der Ride Op zu verstehen gibt, dass es gerade die letzte Fahrt des Tages war. So eine Frechheit! Wir sind doch noch gar nicht coastergesättigt!
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Lastrow im Rattler.
Tag 9 - 01.06.2012Fliegendes Holz und schwimmende Raumschiffe
Galveston Island Historic Pleasure Pier
Der Abstecher zum Galveston Pier gehört eigentlich gar nicht wirklich in unsere Route, sondern begründet sich sehr spontan auf irgendwelche Gerüchte über einen nagelneuen Eurofighter. Tatsächlich ist dieser Pier erst seit sechs Tagen prä-geöffnet. Überall wird noch gehämmert und gewerkelt und selbst die windige Seeluft vermag nicht den Geruch frischer Farbe zu verdrängen. An der Kasse wird uns erklärt, dass der Iron Shark fährt! Allerdings erst um 16:00 Uhr. Von daher belassen wir es bei einem einfachen Zutrittsarmband ohne Inklusivfahrten, denn an unserem nächsten offiziellen Tourstop wartet bereits höchst interessantes Holz auf uns.
Eingang zum Pier
Der eiserne Hai schläft noch
Auch für Bier ist es noch viel zu früh
Hübsch, aber wir haben heute noch reizvolleres vor uns
Kemah Boardwalk
Wir sind doch irgendwo hier in Texas, oder?
Den Kemah Boardwalk beginnen wir mit einer kleinen Schnitzeljagd: Der Ticketschalter beim Boardwalk Bullet ist geschlossen, im Fenster hängt ein Schild mit der Aufschrift "Tickets erhalten sie am Riesenrad". Am Riesenrad angekommen ist der dortige Ticketsverkaufschalter allerdings ebenfalls geschlossen, im Fenster hängt ein Schild mit der Aufschrift "Tickets erhalten Sie am Karusell". Aha! Am Karusell ist dann aber tatsächlich das Kassenhäuschen besetzt und da die hiesige Achterbahn bereits lautstark über den Track donnert, gibt es hier ein Armband mit allen Fahrten inklusiv.
Doppeltes Wristband = Doppelter Spaß
Der Boardwalk Bullet stammt aus dem Hause der Schwerkraft Gruppe und ist ein wirklich sehr ansehnlicher und beeindruckender Berg Holz. Mit unserem All-You-Can-Ride Armbändchen freuen wir uns in der ersten Reihe über dieses Wildholz zu schießen. In solchen Fällen pflegt Bruno den Ausdruck "Sapperlot" zu benutzen. Diese kompakte Bauweise beinhaltet mehr Schienenstrecke, als man erwarten würde und fährt im ersten Drittel das zu schnell, was man im letzten Drittel zu langsam ist. Gesamtwertung: Der Kracher!
Fliegende Promenadenkugel
Großartiges Holz
Holz, großartig
Nach so einer Fahrt fällt es schwer, kein blödes Grinsen im Gesicht zu haben
Vertieft in die Beobachtungen der Strukturverwindungen, während die Züge über den Track bügeln, fällt uns vermehrtes Hubschrauberaufkommen über unseren Köpfen auf. Natürlich ist der Boardwalk Bullet eine Bahn, die auch wir gerne aus der Vogelperspektive beobachten und fotografieren würden, aber für so coasteraffin halten wir die Texaner dann doch nicht. Um eine ähnlich gute Aussicht auf dieses Schmuckholz zu bekommen, beschließen wir eine Fahrt auf dem Aviator und dem Riesenrad zu drehen.
Aviator
Wir könnten mal wieder Riesenrad fahren!
Mal sehen was wir so sehen!
Oh, es gibt ja auch noch ein kleines Riesenrad ...
... und eine Schiffsschaukel!
Es muss irgendwo eine undichte Stelle gegeben haben, in der durchgesickert ist, dass wir nicht vorhaben, das Kennedy Space Center zu besuchen. Wir finden es aber äußerst zuvorkommend von den Amerikanern uns daraufhin ein original Space Shuttle zur Begutachtung aus nächster Nähe vorbei zu schicken, während wir ungehindert unserem Hobby, dem Holzachterbahnfahren, frönen können. Bei so viel Gastfreundlichkeit lassen sogar wir uns zu Sightseeing hinreißen. Insbesondere, wenn wir die einzigen Gäste im Riesenrad sind und unsere Gondel gerade gefühlte 10 Minuten am obersten Punkt angehalten hat. Thank you!
Nach ein paar letzten Flügen auf der Holzkugel steigen wir wieder in unseren Chevy, denn heute geht der Trend zum Drittpark!
Diese Strecke müssen wir noch zurücklegen
Texanische Wetterkapriolen: Der Möhrentornado
Nach langer Zeit haben wir es endlich mal wieder geschafft ein Staatenschild zu fotographieren. Und zwar ohne zu starkem Gegenlicht, ohne Sichtbehindernde LKWs auf der rechten Spur und einigermaßen rechtzeitig abgedrückt!
Dixie Landin'
Man nehme eine flache Wiese und streue vereinzelt ein paar Kirmesfahrgeschäfte und vier Standardachterbahnen darauf, dazwischen ein paar Bäumchen und fertig ist ein Dixie Landin'.
Anders als in den bisher besuchten Parks verhält es sich hier mit dem Bezahlen von Speis und Trank. Plagt einem der Hunger oder ist die Kehle ausgetrocknet, so muss man hier erst bunte Zettelchen gegen bunte Zettelchen tauschen, sprich Food-Tickes kaufen.
Wie zu erwarten ist der beste Coaster im Park derjenige mit den aufgrund der Farbe und der kantenlosen Silhouette fast nicht fotografierbaren Chaisen. Im Maurer Söhne Spinner namens Extreme ist insbesondere der Beladungsvorgang extrem. Es dürfen pro Chaise jeweils nur zwei Fahrgäste einsteigen, die aber bitteschön diagonal gegenüber sitzend Platz zu nehmen haben. Das ist die erste Fahrt seit der Troy Challenge, die wir nicht nebeneinander sitzend bestreiten. Wir beschließen daher Extreme von einer Achterbahn zu einem reinen Count zu degradieren. Hart für die Bahn, aber sie ist selbst Schuld!
Rein körperlich betrachtet ist diese Ladungsverteilung vielleicht doch nicht so verkehrt, denn irgendwie fährt sich diese Bahn eckig. Und eine eckige Fahrt mit Rotationen reduziert unseres Erachtens gewiss nicht die Anzahl der blauen Flecke.
Der Welt langsamster Boomerang Aufzug im hiesigen Ragin Cajun lässt Erinnerungen an The Ultimate wach werden. Das Entladen des Zuges erfolgt obendrein erst, nachdem das CatchCar wieder zurück gekrochen gekommen ist und sich am Zug angekoppelt hat. Danach läuft der Operator an den Wagen entlang und entriegelt manuell die Sicherheitsbügel.
Kein besonderes Bild aus keinem besonderen Park
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Boardwalk Bullet Frontrow
Tag 10 - 02.06.2012Rote Welle Richtung Wasserpark
Wer lesen kann ist klar im Vorteil, denn: Aufgepasst beim Tanken! Dieser Vorgang ist eigentlich sehr unkompliziert. Kreditkarte durch den Leser ziehen, Benzinsorte wählen, Zapfpistole in den Tankstutzen stecken und warten, bis das Auto mit Flüssignahrung für die kommenden Kilometer versorgt ist. Normalerweise oder in 99% aller Tankvorgänge kommt nach Beendigung des Tankvorganges die Frage nach der Quittung. "Do you want a receipt?" Üblicherweise bestätigen wir diese freundliche Nachfrage mit "Ja". Hier in Mississippi werden wir vom Tankautomaten aber zunächst ganz dreist zuerst gefragt "Do you want a Car Wash?", was Bruno geistiggegenwärtig mit "Nein!" bestätigt.
So ermöglichen wir all den Fliegenkadavern auf unserer Frontscheibe noch eine weitere kostenlose Rundreise durch die Südstaaten der USA.
Welcome to Mississippi!
Welcome to Alabama the Beautiful!
If you had your front window cleaned, you would have seen!
Apropos Frontscheibe: Nach der Begegnung mit einem von einem LKW hochgeschleuderten kleinem Irgendwas ziert seit vorgestern ein schönes Sternenmuster in Walnussgröße unseren transparenten Windabweiser.
Waterville USA
Waterville USA ist im eigentlichen Sinne ein Wasserpark, der nebst einer Holzachterbahn noch drei Kinderrundfahrgeschäfte beherbergt. Man muss schon ziemliche Ausdauer an den Tag legen, um sich diese zähe Anfahrt auf dem Highway mit roter Welle bis ans Küstenzipfelchen zu zumuten. Oder einfach nur ga-ga genug sein - so wie wir. Der Cannonball-Run ist -mal wieder- ein Vertreter aus der Holzklasse der sich nicht kreuzenden Tracklinge. Jeder der Scream @ Six Flags Magic Mountain aufgrund seines Parkplatzstandortes nicht mag, der kann sich getrost die gefühlten 287 roten Ampeln beim Anfahrtsweg zum Cannonball Run sparen. Denn dieser steht wirklich und tatsächlich auf dem Parkplatz. Dennoch werden wir vom Weißholz mit seinen kleinen Airtimehügeln und seinem heftigen Shaken in den Kehren für die mühsame Anreise entschädigt.
Cannonball, die zweite
Karibikholz
DAS nennen wir einen Parkplatzcoaster
Gimpfahrt des Tages:
Canonball Run
Tag 11 - 03.06.2012Coastern wie in Zombieland?
Wild Adventures
Heute sieht der Plan vor nach Pacific Playland zu gehen, dem Nicht-Zombieland-Kenner eher unter dem Namen Wild Adventures bekannt. Und es gibt genau vier verdammt gute Gründe warum wir hier sind. Erstens: Twinkies. Zweitens: SnoBalls. Drittens: MTN Dew Code Red. Viertens: Cheetah.
Savanne mit stehenden und liegenden Tieren
Höchste Erhebungen von Giraffe und Gepard
Leider bleibt uns hier die Erfüllung der ersten drei Wünsche verwehrt.
Immerhin erhalten wir einen direkten Zugang zu Cheetah, da hier, wie an allen anderen Attraktionen die Wartezeit gleich Null ist. Wir nutzen also die Chance, alle in unserem Lieblingsfilm vorkommenden Flatrides wie z.B. die Schiffschaukel und den Fire Cracker aus der Sicht der Hauptdarsteller des Films zu begutachten. Besonders viele Tallahassee-Gedächtnisrunden drehen wir auf der wilden Maus.
Tallahasseegedächtnismaus
Zur Gruppe der besonders merkwürdigen Achterbahnen gehört der Viking Voyage, dessen Drop von oben gesehen steiler als der EGF wirkt und dessen Kurvenradien enger als die von Wilden Mäusen sind. Und immerhin muss man hier mit einem dreier Zuggespann hindurch, was die Sache nicht nur nicht einfacher macht, sondern von der Bahn bei jedem Übergang Gerade-Kurve mit einem heftigen Schütteln der Wagen quittiert wird. Spaßig, aber bei unachtsamer Mitfahrweise durchaus blaue Flecken fördernd.
Der Park ist eigentlich wunderschön gemütlich. Wäre das Parkpersonal nicht so unglaublich gelangweilt, würde man sich hier noch wohler fühlen. Die einzige begeisterte Ride Opse im gesamten Park arbeitet am Swamp Thing. Gut gelaunt kommentiert sie die Wiederankunft unseres Zuges in der Station und schickt uns prompt noch eine weitere Runde über den Track, da keine Mitfahrer an den Gattern stehen.
Am Ende des Tages sind wir uns sicher: Dies ist definitiv nicht Pacific Playland, denn es gibt hier keine Twinkies - nicht mal auf explizite Nachfrage. Voll blöd!
Vor Mama's Pizza Hütte steht der wahre Geschmack!
Unterschiede in der Außen- und Verteidigungspolitik wird den amerikanischen Kindern schon im Fruchtgummiregal vermittelt:
Verweichlichte deutsche Mini Rainbow Frogs VS. knallharte amerikanische Army Guys
Einreise nach Florida
Als wir nach der Weiterfahrt Richtung Tampa unser Hotel erreichen, traue ich meinen Augen nicht. Vor unserem Fenster leuchtet eine angestrahlte Sheikra über die Mauer. Wie soll ich bei so einem Anblick bloß schlafen können? Und Bruno hat mir vorab nichts davon verraten!
Abendessen in Tampa
Gimpfahrt des Tages:
Tallahassee Gedächtnisfahrt auf der Wilden Maus.
Debit oder Kredit? Tanken ist im Lande der bargeldlosen Zahlungsmittel mehr als einfach. Vorausgesetzt, man hat beide Plastikkärtchen bei sich. Viele Zapfsäulen verlangen bei der Benutzung der Kreditkarte den ZIP-Code, was auf gut deutsch Postleitzahl bedeutet, eine solche deutsche wird in den meisten Fällen jedoch nicht akzeptiert. Aber als geübter Amerikatourist hat man jetzt selbstverständlich auch sein Debit-Kärtchen dabei. Einfach die EC Karte durch den Leseschlitz ziehen, Pin eingeben und schon kann der Tank mit dem gefüllt werden, was unser Auto auf dem Weg zur nächsten Achterbahn füttert.
Tag 12 - 04.06.2012Fußlahme Geparde
Busch Gardens Tampa
Cheetah Hunt, auf die ich mich nach den tollen Bildern wirklich extrem gefreut hatte, ist eine ganz schlimme Ernüchterung. Wer die Bedeutung des Wortes Cheetah nicht kennt, müsste annehmen, es handele sich hierbei um eine sehr träge Schlangenart, die sich nach ihrem Mittagsschläfchen vom Baum herab windet, um sich anschließend durchs Flussbett zu schlängeln. Bruno und ich sehen uns an und wissen sofort, was der andere denkt: "Ist das alles - ist das wirklich schon alles?" Wir finden, dass Cheetah Hunt fantastisch in Szene gesetzt ist und die Züge äußerst stylisch aussehen. Ihr ist somit das Potential, unsere Nummer 1 auf Tampaschen Boden zu werden, durchaus gegeben. Hierzu müsste man allerdings alle kinematischen Werte mit dem Faktor 2 bis 3 multiplizieren, so herrscht bei uns verwöhnten Edel-Stahl-Freaks statt eines Sturms nur eine Begeisterungsflaute.
Sheikra ist nicht nur die größte Bahn im Park, zu ihren Füßen liegen zudem die verschiedenen Hölzer, auf denen die Leckereien für das Zambia Smokehouse geräuchert werden. Wir genießen daher geräucherte Rippchen und geräucherten Lachs mit Weißkohlsalat und Blick auf den First Drop, den zweiten Drop und der beachtlichen Wasserfontäne, die Sheikra beim Flug über das Wasser gen Himmel schleudert.
Montu punktet ganz klar mit Ihrer Größe und dem Batwing, einem Fahrelement, das unserer Meinung nach viel zu selten in Invertern zu finden ist. Eine leere Queue verleitet uns hier zu reichlich Wiederholungsfahrten.
Bei Air Groover sind die heutigen Zustiegsbestimmungen verschärft. Der Ride OP lässt nur Mitfahrer in die Bahn steigen, die den Air Groover Flug Test bestehen. Dieser sieht vor, sich mit einer Hand auf den Kopf zu klopfen, während man gleichzeitig mit der anderen Hand kreisförmig über den Bauch reibt. Wir können diese schwierige Aufgabe mehr oder weniger gut meistern und sehen sicherlich unglaublich intelligent dabei aus.
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Sheikra Frontrow
Tag 13 - 05.06.2012"Sie wollen wirklich schon gehen? ... und kommen nicht wieder ... ?"
Legoland Florida
Das ist der entspannteste Legolandtag unserer Coastergeschichte. Die Karten Kaufen wir mit 11$ Ermäßigung im Publix Supermarkt gegenüber des Haupteingangs. Die frühe Ankunftszeit fordert ihren Tribut: Wir müssen leider auf quengelnde und nervende Kinder vor uns in den Queues verzichten und können jeweils direkt einsteigen.
Der Coastersaurus ist ein kleiner Woodie mit noch viel kleineren Zügen. Im Wagen ist weniger Platz, als in den meisten uns bekannten Kinderböhnchen. Nachdem Bruno seine 1,93m in einem nur Verpackungsingenieuren möglichen und inzwischen nicht mehr reproduzierbaren Faltverfahren auf Kleinstformat verdichtet hat, quetsche ich mich in den noch verbleibenden Restraum, so dass eine zusätzliche Sicherung dank Presspassung eigentlich nicht mehr nötig wäre. Trotzdem genießen wir die Fahrt ohne Blessuren an Leib und Zug.
Das Lost Kingdom Adventure fahren wir sogar zweimal, machen einen kompletten Rundgang durch den Park und sind nach 80 Minuten wieder draußen. Das Tinitus erzeugende Geschrei eines Mädchenduetts, welches im Drachencoaster leider direkt hinter uns saß, vermochte nicht zu verhindern, dass wir jetzt gut gelaunt auf dem Weg zu Sheikra sind, die wir dank Kombi-Ticket heute gleich nochmal kostenlos besuchen dürfen.
Busch Gardens Tampa
Der Wettergott und die Sicherheitsvorschriften von Busch Garden sehen für uns ganz andere als die von uns geschmiedeten Pläne vor. Statt Vielfahren heißt die Devise heute, im Regen stehen und vergeblich warten. Aber da wir hier im Urlaub in einem wundervollen Park sind, bleiben wir ganz entspannt, trinken unter einem SonnenRegenschirm bei herrlich warmen Regen einen Kaffee und beobachten die Tiere aus dem Sky Train und der Parkeisenbahn.
Fun Spot & Old Town
Fun Spot und Old Town liegen Side by Side irgendwo in Kissimmee. Old Town wirkt allerdings, wie der Name schon sagt, ganz klar älter. Noch nie zuvor sind wir in solch einen verwarzten Zug gestiegen und sind uns hier im Windstorm Coaster sitzend auch nicht ganz sicher, ob eine Mitfahrt so eine weise Entscheidung ist. Die Fahrt ist aber durchaus sehr spaßig. Dieser Non--Inverted-Dive-Loop, wie wir diese Schienenkrümmung seit dem Besuch des Hurricane im Santa Cruz Boardwalk betitelt hatten, fahren sich extrem spannend - vor allem wenn man dabei ein bisschen um sein Leben bangt.
Gimpfahrt des Tages:
Die Abreise vom Legoland nach nur 80 Minuten Besuch im Park
Tag 14 - 06.06.2012Fliegende Fische
Sea World Orlando
Hätte sich Sea World nicht diese fischigen Achterbahnleckerbissen in den Park gestellt, so währen wir gar nicht hier. Wir nutzen die morgendliche Präparkfüllung, um zwei schnelle Runden auf dem Manta zu fliegen. Tolle Bahn und schön in Szene gesetzt.
Jetzt stehen wir vor der Wahl, entweder im anströmenden Menschenschwarm ertrinken oder sich von dem Kraken in die Fänge nehmen zu lassen. Wie zu erwarten, fällt uns die Entscheidung nicht schwer. Wir geben uns dem Seeungeheuer hin. Und, wie das beim Umgang mit unfreundlichen Meeresbewohnern so ist, es wird nass. Doch Kraken trifft daran gar keine Schuld, denn es beginnt einfach nur zu Regnen. Im Gegensatz zum Klima in Deutschland, wo die Temperatur bei Regenfällen gerne Schutz im Kellerbereich sucht, sind wir hier einfach nur von mehr Wasser umgeben. Die Temperatur bleibt vom Regen unbeeindruckt - genau wie wir.
Journey to Atlantis gefällt uns von allen Sea Worlds hier dank aufwändiger Darkswimparts am besten.
Um einen Vergleich zu bekommen, wagen wir auch hier in Orlando noch mal einen Blick in die Shamu-Show, obwohl wir von der letzten Vorstellung schon nicht sehr angetan waren. Und ja wir geben zu, diese ist größer-schneller-weiter, was aber nichts daran ändert, dass Meeresbewohner nicht dressiert gehören, sondern in ihren natürlichen Lebensraum oder alternativ, lecker gewürzt bei uns auf den Grill.
Nach dieser heuchlerisch-natürlichen-heilen Welt lechzen wir nach einer authentisch-künstlichen Atmosphäre: Auf zu Universal!
Universal Orlando
Vorbei an der sich momentan in Störung befindlichen Hollywood Rip Ride Rockit begeben wir uns als erstes zu Twister. Besonders beeindruckt uns hier, wie Universal es schafft, beim Öffnen der Türen zur Attraktion draußen einen Platzregen beginnen zu lassen. Perfekt aufeinander abgestimmt! Schöne Show, die uns in herrlich in Universal-Stimmung versetzt.
Jetzt brauchen wir aber einen ordentlichen Ritt, also rauf auf die Mumie. Bei nicht weiter erwähnenswerten Wartezeiten drehen wir mit wachsender Begeisterung gleich mehrere Runden. Pre-Show, Feuer und weitere Spezialeffekte machen diesen Ride zu unserer Nummer 1 unter den wickelkonservierten Sarkophagbewohnerachterbahnen.
Nach einer kurzen Stippvisite in den Disasterstudios freuen wir uns jetzt, die Ausstellung The Universe and You zu besuchen. Genau genommen werden wir vom Sturm halb hinein geblasen und vom horizontalen Regen halb hineingespült. Männer in schwarz begleiten uns durch diese äußerst informative Ausstellung, an dessen Ende wir wissen: Wir sind alleine im Universum, alleine mit Fantastillionen von Regentropfen!
Da Universal alle Gebäude auf Kühlschranktemperatur betreibt, hält man es am besten unter freiem Himmel im warmen Regen oder zwischen den Feuereffekten bei der Mumie aus.
Uns freut, dass am frühen Abend Regentropfen wie auch Menschenmengen deutlich weniger werden. Noch mehr begeistert uns, dass der Hollywood Rip Ride Rockit den Betrieb mit Fahrgästen wieder aufgenommen hat. Nun gibt es keine Alternative mehr, als jetzt den direkten Kurs zum rockenden Achterbahnstahl einzuschlagen. Wir haben allerdings ein Problem. Das Musikangebot entspricht überhaupt nicht unserem Gusto. Was also ist zu tun?
Unser Rezept für eine äußerst unterhaltsame Fahrt: Man nehme einfach den Titel, der maximal weit vom eigenen Musikgeschmack entfernt liegt und Einem extrem absurd erscheint. In unserem Fall lautet das Genre Country, die Band Charlie Daniels Band und der Titel "The devil went down to Georgia". Da wollen wir auch noch hin, aber erst später, denn jetzt haben wir hier so viel Spaß, dass uns vor Lachen die Tränen aus den Augen kullern.
Tag 15 und Tag 16 - 07.06.2012 und 08.06.2012Der Sieg der Superhelden
Universal Orlando
Der neue Tag begrüßt uns mit typischem Hurricane Season Wetter, wie wir es hier in Florida gar nicht anders kennen gelernt haben. Die Paarung eines kleinen Regengusses vor dem Frühstück mit hohen Temperaturen führen zu Dampfgarverhältnissen während wir den Fußmarsch vom Days Inn zum Parkeingang zurücklegen.
Da alle Universal Besucher den unglaublich geheimen Insidertipp erhalten, ganz früh zum Harry Potter Land zu gehen, schlagen wir die entgegengesetzte Route ein. Wir steigen daher über einen komplett leeren Bahnhof erstmal in den unglaublich grünen und unglaublich lauten Hulk.
Um seitens der Darkrides noch steigerungsfähig zu bleiben, beginnen wir mit dem "alten" Spiderman, um uns später vom "jungen" Harry Potter verzaubern lassen zu können. Da sich die ganzen Muggels in Hogsmeade befinden, steigen wir auch hier in der Zentrale des "Daily Bugle" ohne jegliche Wartezeiten in das firmeneigene Observierungsfahrzeug.
Nachdem die Seitenwand des Fahrzeuges herunter geklappt ist, tun unsere Kinnladen das gleiche. Wir haben ja schon den einen oder anderen sehr guten Darkride besucht, aber was uns hier geboten wird, ist mehr als nur erstaunlich.
Von diesem fantastischen Abenteuer mit Spiderman ordentlich angeheizt, wollen wir wissen, ob das junge Zauberlehrlingsblut von Harald Töpfer dies tatsächlich noch toppen wird. Angezeigt werden 60 Minuten Wartezeit, die uns jetzt aber nicht abschrecken können. Denn die längste Wartezeit haben bestimmt die Muggel, die in der Schlange zum Zauberausstattungsspezialisten für authentische Zauberstabsplagiate aus China namens Olivander anstehen.
Nach kurzweiligen 35 Minuten Wartezeit in der liebevoll und filmnah gestalteten Warteschlange durch Hogwarts steigen wir erwartungsvoll in die Kuka-powered Flugbestuhlung.
Zweifelsohne ist dies ein sehr genialer Ride und insbesondere die großen Animatronics wissen zu beeindrucken. Bei den Filmsequenzen jedoch werden Erinnerungen an unseren 18 Jahre alten Röhrenfernseher wach. Zu unscharf erscheint uns das Bild und zu unharmonisch sind die Übergänge zwischen Film- und Realszenen.
Ohne Frage, stünde der Ride alleine für sich im Park, würden wir ihn vielleicht als Weltklasse bezeichnen, so aber zeigt der Blau-Rot Maskierte Klebeseilwerfer dem pubertierenden Holzstäbchenschwinger, wer hier der wahre Meister ist. Nach unserer Ansicht gibt es an Spiderman nichts zu verbessern! Hier gibt es im Gegensatz zum flachen Zauberlehrling gestochen scharfe Bilder und es ist quasi nicht zu erkennen, wo Kulisse aufhört und Filmeinspielung beginnt.
Die Dragon Challenge besteht darin, dass die Züge versuchen, mit einem größtmöglichem Abstand zueinander ihren uninspirierten Track zu absolvieren. Es treten gegeneinander an der Chinese ich hab die Hosen voll Fireball gegen den Hungarian ich zieh den Hornschwanz ein. Schade, dass man hier die Spielregeln geändert hat, denn so muss jeder Bahnverlauf für sich alleine wirken. Die eigentlich tolle Auslegung als Duelling Coaster wird jetzt ins negative gekehrt, denn als Einzelbahn gefahren, bekommt man nur eine völlig unharmonische Abfolge von Fahrfiguren von den Drachen serviert.
E.T. fällt dagegen aus einem ganz anderen Aspekt aus dem Universal Portfolio. Er wird dem hohen Niveau der anderen Attraktionen einfach nicht gerecht. Insbesondere erschließt sich uns nicht die Bedeutung der Barcode-Passports, auf denen unsere Vornamen gespeichert werden und die wir vor dem Einstieg in die Fahrgondeln wieder abgeben müssen. Es passiert nichts damit, außer dass wir die Wartezeit jetzt mit dem Philosophieren über den Sinn oder Unsinn dieses Plastikkärtchens beschäftigt sind.
Da man mit so einem merkwürdigen Ride einen Coastertag nicht beenden kann, gehen wir direkt zurück zum Hollywood Rip Ride Rockit. Diesmal wählen wir verschiedene Zufallsnummern der Bonus-/Hiddentrack Liste und da wir natürlich die Liste nicht auswendig beherrschen, lassen wir uns auf diesem Weg überraschen. Die Zufallsstücke lösen genau wie die Countrymusik einen Lachanfall bei uns aus.
Aufgrund der Mehrfachfahrten mit unseren auffälligen Coastershirts werden wir wiedererkannt und deshalb von einer sehr netten Ride Opse zu einer Wiederholungsfahrt eingeladen, indem wir über den Personalsteg hinter dem Steuerungsstand vorbei wieder direkt in die Beladungszone laufen dürfen. Das ist ganz klar die Gimpfahrt des Tages.
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Spiderman
Gimpfahrt des Tages:
Reride auf dem Hollywood Rip Ride Rockit auf Einladung einer sehr süßen RideOpse
Tag 17 - 09.06.2012Aua, aua, aua!
Georgia's on our mind. Remember the rain!
Family Kingdom
Dem Swamp Fox wurden vor kurzem ein paar Töpfe frischer Farbe spendiert. In frischem weiß mit grünen Schienen und auberginefarbenen Handlauf sieht er sehr einladend aus. Freudig steigen wir in die Lastrow des nagelneu wirkenden Zuges. Genau so freudig steigen wir auch wieder aus, weil wir uns nur Tickets für eine einzelne Fahrt gezogen haben und die Fahrt massiv weniger einladend ist als die seiner Aufmachung.
An dieser Stelle der Strecke ahnt man vom Unheil noch nicht viel ...
... hier auch nicht.
Wenn die Fahrt vorbei ist, reicht es, sich an der Struktur zu erfreuen, Zug ist überflüssig.
Ein schicker B&M im Freestyle Music Park nützt uns gar nichts, wenn uns der Zugang zu diesem Park verwehrt bleibt
Gimpfahrt des Tages:
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Tag 18 - 10.06.2012Heut' fahren wir Verbolten, weil wir es so wollten
In North Carolina ist es coastertechnisch noch recht finster ...
In Virginia dagegen strahlt die Sonne
Busch Gardens Williamsburg
Viele abgespulte Meilen und zwei Staatsgrenzen später kommen wir gegen 15 Uhr auf dem Parkplatz von Busch Gardens an. Im Park führt uns der Coasterdrang auf direktem Wege -man kennt sich hier ja aus- in die Queue der drei Wochen alten Neuheit Verbolten.
Da es nicht ungewöhnlich ist, dass solche Neugeborenen noch an diversen Kinderkrankheiten leiden, verlassen wir nach 15 Minuten Wartezeit die Queue aufgrund der Durchsage, dass die Bahn leider eine temporäre Störung hat. Da aber noch jede Menge zeitliche Luft bis Parkschluss vor uns liegt, verlieren wir noch nicht die Hoffnung, sondern besuchen unsere Busch Gardens Großlieblinge Alpengeist und Griffon, die seit unserem letzten Besuch vor zwei Jahren nichts von ihrem mächtigen Reiz verloren haben. Über Italien und Apollos Chariot zurück im Schwarzwald angekommen wagen wir eine zweite Invasion der mittlerweile deutlich geschrumpften Restqueue.
Gerade als wir im Gatter auf die letzten Wartenden treffen, hören wir eine Lautsprecherdurchsage, dass Verbolten jetzt wieder die Fahrten mit Fahrgästen aufnimmt. Unter allgemeinem Jubel und Klatschen aus dem Wartebereich fahren die wirklich ganz bezaubernden und sehr detailverliebte Züge, die wie echte klassische Sportwagen aussehen, in die Schlussbremse. 15 Minuten später sitzen wir selbst in der Lastrow des blauen Verbolten.
Die Fahrt ist zwar nicht übermäßig rasant, aber für uns etwas völlig Neues, da wir ein Freifallelement in einer Achterbahn bisher nicht kennen. Dafür kommt uns aber der letzte große Schlußdrop noch aus der Zeit des Big Bad Wolf sehr bekannt vor. Leider bleiben wir nicht die einzigen Interessenten an einer schwarzwäldlichen Spritztour, deshalb entscheiden wir, eine weitere Fahrt auf später zu verschieben.
Wir lassen uns einmal vom ebenfalls recht neuen Mächtower fallen und finden uns anschließend mit Brezel und Coke Zero am Zaun von Verboltens Ladestation wieder, um der weltschicksten Coasterzüge mit Fahrern bei der Ausfahrt zu beobachten. Nach Beendigung unseres Picknicks im Schwarzwald und somit gestärkt für eine etwas längere Wartezeit zieht es uns wieder Richtung Eingangsportal des verbotenen Blitzes.
Jetzt ertönt wieder eine Lautsprecherdurchsage mit der Mitteilung, Verbolten werde heute leider keine Schreckensfahrt mehr drehen. Da wir hier jetzt nichts mehr verpassen, können wir endlich ganz entspannt Alpengeist und Griffon fahren. Und morgen ist auch noch ein Tag!
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Last Row Verbolten
Tag 19 - 11.06.2012Voll krank
Busch Garden Williamsburg
Heute ist der Tag des Verbolten! So denken wir freudig gespannt bei der Einfahrt auf den Parkplatz von Busch Gardens. Denkste! Zusammen mit dem Wechselgeld bekommen wir ein ärztliches Attest ausgehändigt, dass Verbolten Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und alle weiteren Kinderkrankheiten dieser Welt bescheinigt und ihn heute krank schreibt, so daß er den ganzen Tag nicht fahren wird.
Egal, also ist dann heute eben der Tag der großen B&Ms. Nachdem wir gestern reichlich Griffonflüge mitgenommen haben, steht uns heute irgendwie der Sinn nach großen Weißinvertern und nachdem wir uns auf Alpengeist so richtig warm gefahren haben, können wir kaum noch damit aufhören.
Dank der angenehm geringen Parkfüllung schaffen wir sogar eine Mittagspause in Italien, eine Kaffeepause in Irland und eine weitere Kaffeepause in England und genießen einen sehr entspannten und trotzdem sehr achterbahnlastigen und gleichzeitig chilligen Tag in unserem Lieblingspark.
Vor unserem Hotel, dass sich in Parknähe für unsere morgige Vergnügung befindet, finden wir einen 7eleven, welcher für uns ein Pacific Playland Vollendungspaket bereit hält: Twinkies, Sno-Balls und MTN Dew Code Red. Und so zelebrieren wir unseren Zombielandgedächtnisabend mit Blick auf die Lauflichter am Dominatorlifthill.
Zombielandstarterpaket
Gimpfahrt des Tages:
Alpengeist Frontrow
Tag 20 - 12.06.2012Neue Kurve, alter Greyout
Kings Dominion
Nachdem wir mit frisch gekauften Tickets den Park betreten, beginnt ein leichter Nieselregen. Da wir es von anderen Cedar Fair Parks so gewohnt sind, erwarten wir, dass sich ab diesem Moment keine der Achterbahnen hier im Park mehr bewegt. Fehlanzeige, die erste Runde drehen wir auf Dominator im Nieselregen, um so besser die Wartezeit überbrücken zu können, bis die hinteren interessanteren Teile des Parks für das Publikum geöffnet werden.
Als die Absperrbänder fallen, stürmen wir mit flotten Schritten zur ästhetisch vollendetsten Schienenkonstruktion, die die Welt je gesehen hat. Dieser zu rotem und gelben Stahl gewordene Traum sieht nicht nur unendlich edel aus, an ihm wurde seit unserer letzen Visite auch die erste Highspeed Kurve so modifiziert, dass man ihm die Puschi-Puschi-Bremsen entlang des First Drops chirurgisch entfernen konnte. Während manch Onrider an dieser Stelle noch diskutieren würde, ob es sich jetzt um einen neuen Count handelt oder nicht, sitzen wir schon abfahrtsbereit in der Lastrow. Schnell noch die Bügel der 4 Mitfahrer gecheckt und die leeren Plätze gesichert. Dann heißt es wieder: "Gentleman - staaart yoouuur eeengine!"
Wie schon vor zwei Jahren geht es hier schneller den Lift hoch, als es bei den meisten Drachen, Würmern, Schmetterlingen und sonstigen Kleinstviechern bergab geht. Und diesmal geht es ungebremst zu Tal!
Wieder einmal stelle ich fest, dass ich den richtigen Nicknamen habe. Hallelujah, ist dieser Freund hier schnell!
An einer Sache hat der Umbau aber zum Glück nichts verändert: Der Verdunklungsfaktor vor dem ersten Airtimehügel ist dank höherer Geschwindigkeit immer noch der gleiche. Mit anderen Worten, die Bahn macht uns wahnsinnig viel Spaß. Wir fühlen uns nach jeder Fahrt jünger, was nicht zuletzt unter anderem an dem regenbedingten Hochgeschwindigkeitspeeling liegen könnte. Ab jetzt heißt es immer im Wechsel fahren, einen Zug warten, fahren, einen Zug abwarten, fahren, usw. bis wir aufgrund einer technischen Störung in unserem Fahrenthusiasmus abrupt unterbrochen werden.
Kein Problem, wir gehen einen Becher Grizzly trinken und fahren 5 Runden Starbucks und während wir holzfröhlich so vor uns hin shaken, ratteln und rollen sichten wir nicht nur am Boden liegende, in Frührente geschickte gelbe und rote Intimidator305 Teile, sondern auch in der ferne einen Zug in ziemlich genau 305 Fuß Höhe über den Boden.
Das bedeutet das Ende der Holzzeit und wir wiederholen einfach das, was wir heute Morgen schon gemacht haben. Hoch - Runter - Schnell - Spaß - Kurve - Dunkel - Hell - Regen - aua - Lach - Schnell - Kurve - Rechts - Links - Brems - Freu - noch mal - noch mal!
Schließlich müssen wir zum Auto zurück, um die Weiterfahrt zum kleineren Intimidator anzutreten. Da hört auch der Regen auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Was für ein geiler Tag!
Dies ist der Staat, in dem immerhin ein Teil des kommenden Parks liegt
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt auf Intimidator 305 Lastrow.
Tag 21 - 13.06.2012Linksverkehr
In diesem Staat liegt der zweite Teil des heute zu besuchenden Parks
Carowinds
Da wir diesen Park bereits vor zwei Jahren besucht haben ist heute schon wieder Chilltag, den wir mit 10 gepflegten Runden auf Afterburn beginnen, ohne den Zug verlassen zu müssen. Die Bahn könnte zwar dringend einen neuen Anstrich vertragen, die Fahreigenschaften sind aber über jeden Zweifel erhaben und toll finden wir das Layout sowieso.
Chillen bedeutet aber auch Kaffee trinken und Intimidator fahren, denn im Vergleich zu seinen 73 Fuß höheren Bruder ist der I232 die reinste Kaffeefahrt.
Wir nutzen den heute leeren Park auch, um mal einen der vielen neuen Cedar Fair Windseekern zu fahren und uns unter dem Wasserfall im Rafting fast komplett zu duschen.
Einen Wunsch kann uns der Park aber leider nicht erfüllen. Nur zu gerne wären wir die rechte Spur des Thunder Road gefahren. Dort herrscht heute jedoch wie schon 2010 Linksverkehr.
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt des Tages Frontrow Afterburn
Tag 22 - 14.06.2012Mensch ärgere dich nicht!
Six Flags over Georgia
Der neue Tag in Atlanta begrüßt uns schwülwarm/bedeckt und mit gelegentlicher Inkontinenz vereinzelt undichter Wölkchen. Diese fahrgefährdende Wetterkombination veranlasst uns dazu, die uns wichtigsten Bahnen zuerst anzugehen. Gesagt getan sitzen wir im Georgia Cyclone, in dem Bruno aufgrund der massiven Airtimeeinwirkung erst mal einen ordentlichen blauen Fleck auf den Oberschenkel gehämmert bekommt.
Die Great Amerikan Scream Machine verpasst uns die Flugzeit deutlich sanfter. Einstimmig sind wir der Meinung, dass dieses Holz optisch ein Prachtstück mit großartigem Fahrspaß ist.
Nach dieser Fahrt beginnt allerdings das heutige Six-Flags Drama: Supermann fährt noch gar nicht, da er erst gegen Mittag den Betrieb aufnimmt. Wir versuchen unser Glück beim Mind Bender. Im Eingang zur Queue wird uns mitgeteilt, dass die Bahn jeden Moment fahren wird. Voller Hoffnung in der Station angekommen heißt es allerdings, dass aufgrund der aktuellen Wetterbedingungen der Betrieb weiterhin noch eingestellt bleibt. Unglaublich unglaubwürdig, da erstens weder Regen vom Himmel fällt und zweitens der in 10 Metern Entfernung stehende Batman in regelmäßigen Abständen über den Track rollt.
Dann ist dies eben unser nächster Kandidat. Hier müssen wir feststellen, dass leider die beiden letzten Reihen nicht beladen werden, sondern für nicht anwesende Flash-Passler frei gehalten werden. Für das was hier passiert, ist beladen zudem eh das falsche Wort. Denn es geht quasi gar nicht voran. So eine Behandlung der Besucher bringt uns nicht weiter, außer der Steigerung unseres Frustfaktors.
Da mittlerweile auch die Sonne zum Vorschein kommt, kann Six Flags die Weatherconditions nicht mehr als Ausrede benutzen, die Bahnen still stehen zu lassen. Also bleibt die Abfertigungsgeschwindigkeit überall totale Grütze, damit auch heute bei einem nicht übermäßig gefüllten Park reichlich Besucher zum Kauf eines Flash-Passes angeregt werden.
Bei uns ist die Schmerzgrenze aber leider überschritten, denn wir sind nicht bereit, einem Park, der so geführt wird, auch noch zusätzlich Geld in den Rachen zu schieben. Wir schalten stattdessen einen Gang runter, warten brav und geduldig an den Attraktionen, soaken eine Runde in der Splash Zone des Spillwaters und entscheiden, den Park frühzeitig nach einer für uns letzten Runde Lastrowfahrt auf der Amerikanischen Schreimaschine zu verlassen und uns den Rest des Nachmittags mit Ben & Jerry's Eis zu trösten.
In Richtung Ausgang schlendernd wagen wir noch einen Blick in die Queue von Dare Devil Dive und stellen fest, dass hier nicht mehr wirklich viel Betrieb herrscht. Erstaunlich, ist dieser Kollege doch einer der Kapazitätsgurken erster Güte. Auch scheint die Abfertigung deutlich flotter zu laufen als in den Vormittagsstunden. Logo, jetzt kauft ja eh keiner mehr einen Flash-Pass und man will ja abschließend einen guten Eindruck hinterlassen.
Mit seinen Wägen und Schulterbügelfreien Haltesystem wird der Dare Devil Dive sofort zu unserem Lieblingseurofighter.
Da man so aber einen grandiosen Urlaub nicht beenden kann, versuchen wir unser Glück auch noch mal in der Queue des altehrwürdigen grünen Schwarzkopfes. Jetzt empfängt man uns nicht mit blöden Ausreden, stattdessen präsentiert man uns einen leeren Bahnhof und Zwei-Zug-Betrieb. Ohne auszusteigen drehen wir eine nach der anderen Runde auf Antons Edelstahl und beenden diese Session nur, weil leider die Blase zu drücken beginnt. Tja, der gute Anton hat's mal wieder gerichtet, so daß der letzte große Urlaubsparktag nicht als Desaster endet und wir semiversöhnt sind.
Gimpfahrt des Tages:
Erste Fahrt Lastrow American Scream Machine
Tag 23 - 15.06.2012Good bye Amerika
Dixieland Fun Park Fun Junction USA
Das ist ja voll schade, dass heute Nachmittag unser Flieger nach Düsseldorf abheben will! Da wir aber sowieso das Hotel räumen müssen, wagen wir noch einen Abstecher zum Dixieland Fun Park, wo angeblich ein Galaxi -so Bruno- auf uns wartet.
Was hier steht, ist aber alles andere als ein Galaxi, es ist der kleine Bruder des Viking Voyage aus dem Pazific Playland. Dieser schüttelt uns noch mal lustig um die Kurven und wir freuen uns, vor unserem Abflug in diesem sehr merkwürdigen kleinen Park zu sein, der überhaupt nur aus stillgelegten und in Betrieb befindlichen Go-Kart-Bahnen und endlosen zweckentfremdeten Parkplatzflächen zu bestehen scheint.
Ehemalige Parkplatzfläche, die jetzt die im Park liegt
Kein Kinderböhnchen, oder doch?
The management is not responsible for accidents ...
Milerweiter Coasterspaß
Tolle Fahrt, das finden nicht nur wir
Im Flugzeug sitzend beobachten wir, wie auf dem Rollfeld lustige Hütchenspiele mit verschiedenen Koffern aus unserer Maschine gespielt werden und so rollen wir erst mit zweistündiger Verspätung auf die Startbahn.
Während andere USA Touristen dadurch ihren kompletten Erholungswert aufbrauchen, sind wir mit so viel positiven Erlebnissen der letzten drei Wochen geladen, dass uns die Abflugsverzögerung elegant am Allerwertesten vorbei geht.
Gimpfahrt des Tages:
Miler
USA in Zahlen - die Urlaubsstatistik 2012
Gefahrene Meilen: 5518 (8880 Kilometer)
Durchquerte Staaten insgesamt: 12
Georgia, Tennessee, Arkansas, Oklahoma, Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama, Florida, Georgia, Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina, Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia
Souveniers:
31 Quetschpennies
2 T-Shirts
Lachgarantie auf:
Roll-O-Plane
Rattler
Boardwalk Bullet
Fly-O-Plane
Holywood Rip Ride Rockit im The devil went down to Georgia Remix
Verdammt viele Fahrten auf:
Cannon Ball
Arkansas Twister
New Texas Giant
Superman Krypton Coaster
Connonball Run
Montu
Spiderman
Hollywood Rip Ride Rockit
Mummy
Alpengeist
Griffon
Intimidator 305
Intimidator
After Burn
Mind Bender
Verkostete Ben & Jerry's Sorten:
Greek Frozen Yoghurt - Banana Peanut Butter
Greek Frozen Yoghurt - Raspberry Fudge Chunk
Blueberry Cheescake
Greek Frozen Yoghurt - Blueberry Vanila Graham Swirl
Greek Frozen Yoghurt - Strawberry Shortbread
Chocolate Therapy
Coconut 7 Layer Bar (Scoopshop)
Rocky Road-isch
Mint - Cookie (Shake)
Red Velvet Cake
What a Cluster
Chocolate Nougat Crunch
Bonaroo Buzz
Boston Cream Pie
S'mores
Cinnamon Cereal Swirl (Scoop Shop Universal)
Peanut Butter Cup
Creme Bruleé
Banana Cream Pie
Cheesecake Brownie
Coasterhighlights: New Texas Giant, Intimidator 305
Non-Coaster-Highlight: The Amazing Adventures of Spiderman
Coaster-Non-Highlight: Cheetah Hunt
Counts: 94
Nichtgefahrene Counts: 8
Wild Kitty@Frontier City (Fehlendes Schienenteil)
Wile E Coyote's Grand Canyon Blaster@SF Over Texas (Kinderbohne)
Gwazi - Lion@Busch Gardens Tampa (Wartung)
Wacky Worm@Old Town (zu Wurm)
Pteranodon Flyer@Universal Studios (Zutritt nur mit Kind)
Speedy Gonzalez@Family Kingdom Amusement Park (zu Wurm)
Thunder Road(Right)@Carowinds (Thunder Road fuhr heute nur im Linksverkehr)
Lucy's Crabbie Cabbie@Carowinds (Kinderbohne)
Die diesjährige Danksagung geht an:
Den Erfinder der Sonnencreme mit LF 50.
Die Verantwortlichen der NASA, die den Transfer des Space Shuttles nach Houston mit unseren Urlaubsplan abgestimmt haben.
Teva, für unendlich bequeme, wasserfeste und luftig-leichte Urlaubslatschen, die zudem so hübsche Weißhautstreifenmuster auf den sonst gebräunten Fußrücken hinterlassen.
Jack Links für die besten Trockenkleinflachsteaks aus der Tüte.
Big Olli und ActroN für stimmungssteigernde Begleitung in Magic Springs.
Das weltbeste Coastertourplanungstool auf Coaster-count.com.
Dosenbier aus der Brauerei hinter unserem Lieblingspark.
Endlich ist's vollbracht. Die onride Software hat uns zwar zum Schluß aufgrund des etwas erhöhten Ausmaßes noch einen Stolperstein auf den Weg gelegt, aber wir hoffen, ihr habt euch stolperfrei durch unseren Bericht gelesen. In diesem Sinne:
Macht's gut und danke für den Fisch!
Die PLastikkarten bei ET haben übrigens sehr wohl einen Sinn: ET verabschiedet sich persönlich von euch und sagt euren Namen, kurz vor Ende des Rides. Leider nuschelt der Wicht so sehr, dass man das kaum mitbekommt. Die ET Fahrt mag ich dennoch irgendwie.
Ich gebe zu: Ich habe den "Top-Bericht"-Button gedrückt, als ich den Bericht noch gar nicht gelesen habe. Das ist jetzt ca. 1,5 Stunden her und mit etwas Ablenkung habe ich diese größtenteils lesend verbracht.
Top!
Everyone is entitled to be stupid, but some abuse the privilege.
Einige Leseetappen später meinte er: Von Atlanta aus nach Texas rüber? Von da aus unbekannte Counts an der Golfküste abgrasen, nur um für BGT, Legoland, SeaWorld und weitere Spezial-Countchens noch kurz nach Florida abzuschwenken und dann noch im wesentlichen die erste Hälfte unserer Tour von 2011 anzuhängen?! Seid ihr noch bei Trost, meine Helden? Dankeschön für diese einfach wieder nur genial geratene Ausgabe eures Tour-Tagebuches, für zurechtgeschliffene Sprachperlen und Bonmots, für unterhaltsame Weg-Anekdoten von Anfahrten, die irgendwie nur ihr auf euch nehmen könnt und schlicht für Lese- und Schwelgevergnügen pur! Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Ausgabe!
"Sometimes your shallowness is so thorough it's almost like depth."
Vielen vielen Dank für die unterhaltsammen - gefühlten 10 Stunden.
Nur beim Begriff Killerwal raste ich innerlich aus! Schwertwal, Orca, komischer übergewichtiger Delphin da gibt es doch so schöne Begriffe...
Als Lehrbeauftragter einer staatlichen Hochschule muss ich Euch erst einmal aus pädagogischen Gründen rügen: das, was Ihr da an Trips durch die USA unternehmt, ist einfach falsch. So viele wunderbare Sehenswürdigkeiten lasst ihr links und rechts am Wegesrand liegen, dass sich mir einfach nur die Nackenhaare hochstellen. Pfui!
Jetzt, wo das gesagt ist: Eure Trip-Berichte transportieren in einer Art und Weise ein "Road-Trip-Feeling", das mich an die legendären "Bilder aus Amerika" mit Dieter Kronzucker und Joachim Friedrichs erinnert. Was ihr da macht, ist einfach nur großartig und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, wenn ihr beiden einmal wieder das Notizblocktagebuch auspackt.
Und ganz davon abgesehen: Leute, die erkannt haben, dass Spiderman mehr kann als Harry Potter, sind mir grundsätzlich sympatisch.
Großes Kopf-Kino, vielen Dank dafür. Oder wie Helge sagen wurde: Voller Aufregung lus ich den Bericht. Er war sehr gut.
Quadratische Bilder aus Freizeitparks: instagram.com/multimueller
So. Jetzt bin ich mal wieder endgültig an dem Punkt, dass ich mir selbst böse dafür bin, es immer noch nicht rübergeschafft zuhaben. Danke dafür! Und für den unterhaltsamen Nachmittag (bzw. einige Etappen davon)!
In memory of Space Mountain - De la terre à la lune - RIP 1/16/2005
Bruno, das Ticket mit dem barcode hat wirklich keinen Sinn die Namen aber schon, et sagt von jedem der im Fahrrad sitzt am Ende die Namen man versteht es nur kaum .
Schade, fertig.
Ich habe den Bericht absichtlich über mehrere Tage verteilt gelesen, denn das Notizblocktagebuch ist zuverlässig vorfreudeerweckend und deshalb stimmungsaufhellend. Nun bin ich traurig, dass es zu Ende ist. Aber ich lese es bestimmt noch öfter... später.
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