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Die Höhenkletterer vom Hansa-Park
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Teliuss
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Aufsteiger Liam Kreutschmann

Deutschland . NW
 
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Link zum Beitrag #884457 Verfasst am Sonntag, 07. Oktober 2012 20:02
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Relax
Lübecker Nachrichten Die Höhenkletterer vom Hansa-Park

Täglich werden die 37 Fahrgeschäfte überprüft. Die LN waren mit den schwindelfreien Handwerkern unterwegs. Sie müssen bis zu 99 Meter hoch hinaus – bei Wind und Wetter. Eine nicht ganz ungefährliche Arbeit.

Sierksdorf – Täglich werden die 37 Fahrgeschäfte überprüft. Die LN waren mit den schwindelfreien Handwerkern unterwegs. Sie müssen bis zu 99 Meter hoch hinaus – bei Wind und Wetter. Eine nicht ganz ungefährliche Arbeit.

Sobald es hell wird, geht es für Sören Brandt (21) hoch hinaus. Der Mechatroniker ist einer von 15 Mitarbeitern des Hansa-Parks in Sierksdorf. Täglich überprüfen sie die 37 Fahrgeschäfte. Das bedeutet: Nicht nur die Wagen am Boden, sondern auch die Bremsen und andere Einzelteile in luftiger Höhe – bis zu 100 Meter hoch – müssen täglich gecheckt werden.
Der Himmel ist grau, aber das Thermometer zeigt zwölf Grad an, der Wind weht nur schwach, es ist trocken. „Das sind gute Arbeitsbedingungen, auch wenn es nicht besonders schön ausschaut“, sagt Sören Brandt. Dann klinkt er sich mit seinem Sicherheitsgurt am „Torre del Mar“ – einer Mischung aus Kettenkarussell und Höhenaufzug – ein und klettert eine weiße Leiter hoch. „Ich muss nicht nur die Bremsen, sondern auch die Ketten der Gondeln prüfen. Der Spruch, eine Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied, stimmt wirklich. Ein Riss kann ausreichen, dass etwas Schlimmes passiert“, betont Sören Brandt.

Für den 21-Jährigen ist es die erste Saison als Höhenkletterer im Hansa-Park. Der Mechatroniker erinnert sich noch gut an die ersten Arbeitseinsätze auf dem 85 Meter hohen Fahrgeschäft. „Da war ich etwas unsicher, aber man gewöhnt sich dran. Angst habe ich aber keine“, versichert Sören Brandt.

Henrick Kazanczuk, der technische Leiter des Parks, erklärt, warum Angst für die Arbeit über dem Erdboden ungeeignet ist. „Angst würde verunsichern und sich hinderlich auf die Aufgaben auswirken. Wir haben Mitarbeiter, die nur am Boden eingesetzt werden, andere gehen gerne hoch hinaus. Man sollte aber Respekt haben, sonst wird es gefährlich.“ Schließlich kann es rutschig oder windig sein. „Auch wenn man angeleint ist, kann man abrutschen, sich den Kopf aufschlagen. Man muss vorsichtig sein“, sagt Sören Brandt.

Extreme Bedingungen gehören zum Job dazu – auch wenn sie nur selten vorkommen. „Als 1988 der ,Holstein-Turm’ gebaut wurde, haben wir uns keine Gedanken über die Höhe gemacht. Es war kalt, fast minus 25 Grad. Da ist die Arbeit wirklich hart“, erinnert sich Henrick Kazanczuk (59).

Doch die schönen Momente überwiegen für die Elektroniker, Maschinenschlosser und Industriemechaniker. „Wenn es im Frühling grün wird oder der Raps blüht, dann klettere ich besonders gern auf die Fahrgeschäfte. Der Blick ist wunderschön“, sagt Kazanczuk. Die Schönheit von Landschaft und Himmel ist es auch, die Sören Brandt an seinem Arbeitsplatz so fasziniert. „Wenn die Sonne auf- oder untergeht, das ist jedes Mal toll. Es ist nie das gleiche Bild“, schwärmt der junge Mann.

Doch bei all den schönen Sinneseindrücken, steht die Arbeit im Vordergrund. „Für jedes Fahrgeschäft gibt es eine Liste, auf der vermerkt ist, was geprüft werden muss. Wir benötigen für die ,Loopingbahn’ fast zwei Stunden und für den ,Fluch von Novgorod’ sogar bis zu vier Stunden – und das täglich“, sagt Henrick Kazanczuk. Muss ein Teil ausgetauscht werden, wird das vermerkt – schriftlich und später auch elektronisch. „So lässt sich jeder Arbeitsschritt nachvollziehen. Das ist wichtig. Schließlich geht es um die Sicherheit der Besucher.“

Doch auch für die Sicherheit der Höhenkletterer wird einiges getan. Viele der Fahrgeschäfte sind mit Wartungsstegen ausgestattet, die über Wendeltreppen zu erreichen sind. Robert Landsberger erinnert sich noch daran, wie er früher die Bremsen von der „Crazy Mine“ inspiziert hat. „Da bin ich eine Leiter hochgeklettert, die direkt unter der Fahrstrecke verlief. Oben habe ich mich dann eingehakt und bin auf den Fahrspuren entlang geklettert. Heute kann ich bequem nebenher gehen, das fühlt sich deutlich besser an.“

Quelle: Lübecker Nachrichten
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