Gestern war es endlich mal wieder soweit: Op de straat naar Biddinghuizen.
Der kleine sympatische und oft durchgereichte Park, mitten in der holländischen Pampa, hat mal wieder bewiesen, wie simpel und effektiv das Monstern sein kann.
Nachdem Eddie der Clown nach seinem Nervenzusammenbruch im letzten Jahr durch Prof. Mortis wieder "reaktiviert" wurde, lässt er dieses Jahr in seine Vergangenheit blicken. Trailer im Internet stimmen auf die Geschichte ein, welche man in "Haunted Holidays" erleben darf. Anfangs wirkt es wie ein schneller Ersatz für die eingestampfte "Alice in Horrorland" - entpuppt sich aber sehr schnell als grandioses Meisterwerk mit wirklich erstklassigen Schockmomenten. Silvester, Ostern, Weihnachten, Halloween und natürlich der Valentinstag sind an sich keine blutige Themen, aber Eddie begleitet einen durch seine Kindheitserinnerung und schlechten Erfahrungen, so dass man sich immer "gut" aufgehoben fühlt.
In meinen Augen ist es nach Club Roxy (zumindest die Version aus dem Eröffnungsjahr) ein weiterer Meilenstein in der Halloweengeschichte dieses Parks. Man hat auf Splattermomente verzichtet, viel Eddie implementiert, einen sinnvolle Storyline und, das ist der Hammer, absolut großartige Schockmomente, mit denen man partout nicht rechnen wird. Spoilern werde ich hier aber nicht
In den Scaredocs, rund um Robin Hood, gibt es die letzte Neuheit zu bestaunen "Psychoschock". Das Angstlabor von Prof. Mortis, welcher eher wie ein gealteter Dr.Shock daher kommt, gibt uns einen Einblick in sein Angstlabor. Lieben Gruß nach Bottrop! SO macht man ein Krankenhaus / Santatorium. Atmosphärisch sehr dicht und beklemmend, die Shockmomente waren ganz nett und der Ekelfaktor recht hoch. Spätestens im Zahnarztraum, mit dazu passendem Zahnarzt-Duft rollten sich mir die Fußnägel hoch. Klasse! Dazu kommt noch eine extremst gute Abfertigung.
Ein kleiner Zusatz zu den Scaredocs: 3 kleine, unscheinbare Container erweckten das Interesse. Wer stellt sich schon für einen Container 10min an? Wir! Erwartet nichts und werdet überrascht. Ein einzelner Scare in nur einem Container - BOOM! Eiskalt erwischt.
Weiter geht es zum "Funhouse of Fear", das ehemalige Club Roxy. Beste Entscheidung vom Park, den Club aufzugeben. Der hatte sehr schnell sein Pulver verschossen. Also packen wir ein paar Clowns hinein, viele bunte Farben und ein Remix von "It's a small world" als Verabschiedung. Da ich den Club noch gut in Erinnerung hatte, konnte man einige Stellen schon absehen, aber auch hier haben die Monster mit einer guten Taktik gearbeitet und wurde dennoch einige Male erwischt.
Einziges Problem hier: 2h Wartezeit - teilweise Stillstand. Hier hätte man am Einlass definitiv mehr Gas geben können. Sobald man aber im Gebäude ist, ist das Warten nicht mehr so tragisch. Die Monsterclowns waren absolut unterhaltsam, die Tanzeinlagen und Musikeinspieler ebenso lustig, wie das gemeinsame Gangnam Style tanzen in der Menge.
Zu guter letzt wartete "The Villa" auf dem Standort der ehemaligen Redneck / Alien / Eddie Maze, neben dem Cartoon Theatre. Ich persönlich war von dieser Maze rein scare-technisch gesehen nie angetan, rein optisch ist es jedoch sehr schön anzusehen. In dieser Maze erlebt man viele bekannte Filmszenen am eigenen Leibe, wobei das Augenmerk tatsächlich nur auf der Wiedererkennung liegt. Nett gemacht, meins ist es aber nicht so.
Zu guter letzt der Gesamteindruck:
VOLL! Bis auf das Funhouse waren die Wartezeiten an den Mazes erträglich, bei Goliath waren es aber am frühen Nachmittag schon über 100min gewesen. Die Scarezones waren daher leider sehr überlaufen und bekam von den Monstern nicht viel mit. Jedoch gibt es ordentlich Beschallung und tolle Lichtinszenierungen. Im Club Psyke gibt es am Abend eine Disco und es gibt drei Shows im Park verteilt. Eine kleine "Zirkusrevue" (natürlich auch hier wieder mit Gangnam Style), eine Tanzshow auf der Rockstars Bühne mit Feuerwerk und eine kleine Show im Scaredocs mit Prof.Mortis und, wer sie noch aus Dr.Shock Zeiten kennen sollte, Helga!
Die Entwicklungen in den letzten Jahren sind immens und man schafft es immer wieder einen draufzusetzen. Kompliment aber an das kreative Arbeiten mit der Kulisse und mit Strategien. Hier haben alle Scareactor eine Aufgabe, eine Situation, etwas zu tun... Mir kamen keine Monster mit schiefen Kopf und starren Blick entgegen. Nach langer Zeit habe ich mich endlich mal wieder richtig gegruselt und kann jedem nur empfehlen, noch schnell einen Abstecher in die Niederlande zu wagen.