SEK und GSG9 bei Terror-Übung
1500 Polizisten üben im Hansapark
Die bundesweit größte Übung aller 16 Spezialeinsatzkommandos der Landespolizeien und der GSG 9 der Bundespolizei findet derzeit im Hansapark statt. Mehr als 1500 Beamte proben ein Geiseldrama mit zahlreichen Tätern und Opfern. Es kann zu Verkehrsbehinderungen rund um Sierksdorf kommen.
Kiel/Sierksdorf. Das Training ist über mehrere Tage angesetzt. Geleitet wird der Übungseinsatz aus dem Lageraum des Landeskriminalamtes in Kiel unter der Leitung von Landespolizeidirektor Burkhard Hamm und dem Leitenden Polizeidirektor Joachim Gutt, die beide bisher keine Ahnung haben, welche Aufgabenstellung sie bewältigen müssen. Alle Spezialkräfte sind bereits in Schleswig-Holstein. Wie ein Sprecher des Landespolizeiamtes sagte, seien dennoch genügend Beamte in den Bundesländern präsent, um für die Sicherheit zu sorgen.
Die Spezialkräfte werden mit einem Szenario konfrontiert, das in einem Dokument der Terror-Organisation Al-Kaida beschrieben wird: Darin geht es um eine Geiselnahme. Wie der Polizeisprecher betonte, gebe es aber keinerlei Anhaltspunkte für einen drohenden Anschlag. In den Dokumenten der Terrororganisation sollen keine fertigen Anschlagspläne und keine Termine für bevorstehenden Operationen stehen.
Ein Unterausschuss der Innenministerkonferenz, in dem alle führenden Mitglieder der Landespolizeien vertreten sind, hatte Schleswig-Holstein beauftragt, diese Übung auszurichten. Konzipiert wurde das Szenario von dem schleswig-holsteinischen Leiter der Spezialkräfte. Die Übung beginnt gegen zehn Uhr. Damit die Sondereinheiten schnell zum Hansapark kommen können, kann es im Umkreis zu Verkehrsbehinderungen kommen. Der Vergnügungspark ist weiträumig abgesperrt. Auf dem Parkplatz hat die Bundeswehr ein Zeltlager aufgebaut, in dem die Polizisten über die Tage untergebracht sind.
Geübt werden soll die Zusammenarbeit der Sondereinheiten. Die Anforderungen an die Beamten werden mit der Zeit immer komplexer. Denkbar ist, dass die Situation in dem Theater eskaliert, sich die Geiselnehmer verschanzen und mehrere Tote (Übungsszenario) gemeldet werden. Wann das Training beendet wird, ist unklar. Entweder gelingt es den Spezialkräften, die Geiselnehmer auszuschalten oder die Übung wird nach einer Zeit (Tage) wegen Erfolgslosigkeit abgebrochen. Beobachter begutachten die Taktik und die eingesetzte Technik, um den Großeinsatz später auszuwerten.
Wegen der Übung ist die Kreisstraße für den Durchgangsverkehr zwischen Neustadt und Sierksdorf für drei Tage gesperrt. Dies gilt nicht für Anlieger, den landwirtschaftlichen Verkehr sowie für den öffentliche Personennahverkehr und die Schülerbeförderung.
Für Fragen steht die Pressestelle der Landespolizei Schleswig-Holstein vor Ort und unter der Telefonnummer 0431/ 160 61420 zur Verfügung.