Auf dem Rückweg Richtung Italien lag noch ein letzer Alpine-Coaster auf meiner Tour: Der Pradaschier in Churwalden. Auf dem Parkplatz soll man eigentlich ein Parkticket am Automaten ziehen? Bei drei Autos auf dem Parkplatz will man doch wohl nicht wirklich kontrollieren kommen? Ich habe es ohne Ticket riskiert...
Wie eben beim Floomzer, so geht es auch hier mit einer kuppelbaren Sesselbahn hinauf:
Das Ticket inklusive Auffahrt kostet hier 22 Franken, also umgerechnet mehr als 18 Euro. Doch die sind gut investiert!
Mist, ich darf meine Skier nicht anbehalten
(warum eigentlich, damit ist doch der Vorteil von einem Sessellift futsch?)
Der Sessellift transportiert auch hier die Schlitten. Allerdings hängen die sich nicht wie sonst üblich mit der Stahlseilschlaufe des Schlittens an einen Haken am Sessel sondern der Haken ist im Bob eingebaut und wird hier beim Überfahren des Kunststoffklotzes ausgefahren:
Im Gegensatz zu den meisten anderen Liften muss hier auch die Rückenlehen eingeklappt werden:
Die Bergstation der Pradaschier-Sesselbahn mit vielen wartenden Alpine-Coaster-Schlitten:
Blick hinüber zum Start. Darüber ist auch der Hochseilparkour zu sehen:
Auf zur Abfahrt!
So erschrocken wie hier hat das Personal an einer Rodelbahn noch nie reagiert, als ich meine Kamera auf der Fahrt mitnehmen wollte. Nach ein wenig Erklärungen, dass ich das durchaus schon öfters gemacht habe durfte ich die Kamera dann doch mitnehmen. Ich musste aber versichern, dass das alles auf eigene Gefahr geschieht...
Blick auf den oberen Teil der mehr als 3 Kilometer langen Strecke:
Erste Überraschung direkt beim Einsteigen: Die Bobs haben nur Zweipunktgurte. In der Startkurve und der ersten Geraden baut der Bob ordentlich Geschwindigkeit auf und was dann folgt ist nur noch Wahnsinn. Mit irrem Tempo rasen die Schlitten die Strecke entlang und über zahlreiche Jumps und Wellen. Und die haben es in sich: Die bieten
Airtime wie riesige Achterbahnen. Mehrere Meter hängt man massiv im Gurt. Noch nie hat es ein Alpine Coaster geschafft, meine Brille bis an die Stirn hoch zu katapultieren! Einfach brutal, die
Airtime. Und auch die Fliehkräfte in den Kurven sind gewaltig bei dem Tempo. Das alles hatte zur Folge, dass ich die erste Fahrt mit der Kamera in der Hand teilweise leicht gebremst fahren musste, da ich mich mit dem einen verbleibdenden Arm sonst einfach nicht im Bob halten konnte!
Noch ein paar weitere Bilder des Streckenverlaufs:
Das Finale verläuft parallel zum Sessellift in Schussfahrt mit einer
Airtime-Orgie abwärts:
Hier ist die Fahrt dann leider zu Ende:
Icg glaube, mit so einem fetten Grinsen bin ich noch aus keiner Rodelbahn ausgestiegen. Der Pradaschier hat damit meinen bisherigen Favoriten, den Alpseecoaster, auf Platz zwei verdrängt.
Nach der Fahrt konnte ich, trotz des eigentlich straffen Zeitplans für den Tag, nicht anders, als direkt wieder zur Kasse zu gehen, die Karte zu zücken und erneut 22 Franken zu bezahlen. Diese krasse Fahrt musste noch ein zweites Mal sein!
Also: Wenn man auch nur in der weiteren Umgebung ist: Unbedingt zum Pradaschier fahren!
Und wer dort nicht in der Nähe vorbeikommt, kann hier immerhin virtuell mitfahren:
youtube.com watch
Offenbar gab es vor diesem Sessellift schon eine Vorgängeranlage, deren alte Station noch die Kassen beherbergt und nun als Garage für die Sessel genutzt wird:
Damit war nun alles fahrbare meiner Tour abgehakt, obwohl als nächstes noch ein „Freizeitpark“ auf dem Plan stand. Aber fahren kann man dort nichts...