Cedar Point war, wenn auch coastertechnisch nicht unbedingt das Highlight unserer letztjährigen FKF-Ostküstentour, einer der Parks, an den man sich mit gemischten Gefühlen sicherlich noch viele Jahre erinnern wird. An unseren Besuchstagen die sich auf einen Sonntag und Montag mitten im Juni verteilten, war so gut wie alles dabei:

Angefangen bei einem Rekordcount Abends nach unserer Ankunft um 18 Uhr von stolzen 14 Bahnen in weniger als 4 Stunden (bestätigten Gerüchten zu Folge soll einer unserer Teilnehmer sogar alle 16 fahrbahren in der Zeit geschafft haben), über einen beispiellosen Mega-Monsun wie ich ihn in Europa noch nicht erlebt habe, inklusive der vorraus gegangenen Zwangsevakuierung aller Bahnen und nicht überdachten Flächen mit anschliessenden Aufräumarbeiten bei denen einige Parkbesucher knietief im Wasser stehend die Shops kurzerhand tatkräftig selbst wieder auf Vordermann brachten (wenn einer der FKFler Fotos davon hat, bitte posten), bis hin zu einem Supervisior bei unserem gemeinsamen Essen, der uns aufgrund gewissen unerfreulichen Aspekten kulanterweise eine Getränkeflatrate für den kompletten Park sponsorte. Ja, richtig gelesen. Es gab so einige Aspekte die die Freude trübten. In vielen Punkten kann man von so einem Riesenladen doch ein bisschen mehr erwarten als nur eine Massenabfertigung. Das selbige Spiel bei der hauseigenen Unterkunft, nennen wir es mal den Brecher, welche trotz astronomischer Preise das wohl schlechteste Hotel auf der ganzen Tour war. Ich behaupte sogar, das schlechteste in dem ich jemals auf einer Coastertour genächtigt habe. Zur Enttäuschung auch beitragen wollte die Tatsache, dass es von Parkseite keinerlei nennenswerte Aktionen gab, war man doch die ganze Reise bereits extrem ERT und Giveaways verwöhnt. Warum sich gerade Cedar Point so eine Blöße in Sachen Performance leisten durfte, darüber spekuliert die hiesige Freizeitparkwelt noch heute. In Sachen Fingerspitzengefühl wird man sich wohl bei dem Konzern mit den sechs großen Flaggen noch eine Lehrstunde geben müssen.

Optisch brauchen wir uns ebenfalls nichts vormachen: Das Gesamtbild war -trotz der eigentlich optimalen Lage auf einer Insel- an Hässlichkeit kaum zu überbieten. Bis auf den kleinen Parkteil zwischen Millenium Force und Maverick, der bewaldet und schön angelegt war, könnte die Kulisse auch glatt irgendwo in einem polnischen Gewerbegebiet stehen, ebenso die Mainstreet (ihres Zeichen Guinessbuch-Rekordhalterin in Sachen verbauter Beton pro m²) die mit ihren äusserst fragwürdig bunten Buden dem Wochenmarkt in Köln-Ehrenfeld in nichts nach stand. Dabei hätte man das einmalige Setting auf dem See so schön ausnutzen können. Generell präsentierte sich das allgemeine Unterhaltungsangebot von Cedar Point lediglich als eine grob fahrlässige Ansammlung von Rides, nur um die Menschenmassen halbwegs irgendwo unterzubekommen. Zumindest liefen bis auf Mantis alle Coaster, wenn auch Top Thrill Downtime gefühlt nur für eine Stunde pro Tag. Meine Favoriten waren ganz klar Maverick, Wicked Twister sowie der Raptor. Maverick wird locker noch die nächsten zehn Jahre in sämtlichen Polls ganz oben mitspielen. Wahnsinn, was für ein innovatives Gerät! Leicht enttäuscht war ich von Millenium Force und Magnum-XL, was bei der erstgenannten zum einen zweifelsohne an der zu hohen Erwartungshaltung lag. Zum anderen aber auch daran, dass wir auf der Tour mit Bahnen konfrontiert wurden, die den einstigen Jahrtausendcoaster aus Ohio nachträglich wie einen Kindergeburtstag aussehen ließen. Top Thrill Dragster landete bei mir im oberen Mittelfeld, allerdings weitaus höher als diese schlimme Rappelkiste aus Jackson, auf der ich bereits nach vier Fahrten am Stück keine Lust mehr hatte und freiwillig wieder ausstieg.

Fazit: Mit Cedar Point und dem Waldemar insgesamt 18 Counts an einem Tag gemacht! FunTours rockt!

Windows Media Video (357 MB) oder H.264/MPEG (Full HD 1202 MB) oder online auf Vimeo ansehen

Fein 👍!!!

Gruß
Daniel

An sich gibts schöne Aufnahmen, aber irgendwie gefällt mir das Gesamtpaket nicht so ganz. Die restlichen Videos von dir sind runder, hier ist das ein wenig durcheinander. Liegt vielleicht auch am Park mit den vielen Bahnen, ich kenn sowas ja.
Hier haben mir besonders die Aufnahmen von Maverick richtig gut gefallen!

Ich finds super!

Von dem HD-Video kann man nur 384MB runterladen

Gruß Endy

Bei mir hat er nach 460 mb aufgehört.

Sehr schönes Video. Die leicht unscharfen Zeitlupenszenen gefallen mir dabei am Besten.

Gefällt mir wirklich gut. Tolle Bilder, tolle Perspektiven und guter Schnitt.
Und das bei einem Parkbesuch, der sicher nicht darauf ausgelegt war, als ruhiger Drehtag zu dienen.

ABER!
Und das schreibe ich jetzt hier bei deinem Video Boris, obwohl es viele andere (durchaus gute) Videos der letzten Monate/Jahre ebenso betrifft. Zum Beispiel auch bei den Qualitativ hervorragenden Videos von mülla

Wenn man sich mal die Parkvideos seit dem Beginn von Onride (und das trieb mich letztendlich vor ca 9 Jahren hierher) anschaut, dann hat sich vieles über die Jahre extrem verbessert. Die Bildqualität ist enorm gestiegen. HD ist erschwinglich. Fast jeder Rechner kommt mit HD Material klar. Der Einzug der DSLR Kameras ist auch schon spürbar. Tiefen(un)schärfe ist ein Stichwort. Viele haben Camcorder, die die Schärfe manuell ziehen können. Dazu kommen Schnittprogramme, mit denen viele hier echt verdammt gut umgehen können, ohne es (und das ist das besondere!) zu übertreiben.
Doch die Musik ist seit 9 Jahren die gleiche: Billy Talent und seine Brüder.
Ein independent Rock Song mit schnellem Anfang (gut für Verortung des ganzen, Anfahrtsbilder zum Park, Parkschild), dann ruhig (Zeit für langweilige Fahrgeschäfte oder Lifthills) dann (hui!) ganz plötzlich verdammt schnelle Schnitte. Bamm Bamm Bamm.... Refrain (Drop! Drop! Drop!).

Man kann bei jedem Video fast vorhersagen, was als nächstes für Bilder kommen, wann der nächste Schnitt folgt.

Da kann man mal dran arbeiten.

Wahnsinns Qualität, Boris. An sich fehlt mir bei dem Video auch ein wenig der rote Faden und die Spannung. Die Aufnahmen sind spitze, manche Effekte sehr schön, aber hier und da etwas zu viel. Mir wäre weniger lieber gewesen.

@sodapop: Sehe ich anders. Klar wurde früher (und da spreche ich auch hauptsächlich mich an) sehr viel Punk Rock verwendet. Heute ist die Musikauswahl weitaus anspruchsvoller und breiter gefächert. Amy MacDonald oder Rednex sind nur zwei aus der Reihe tanzende Beispiele. Generell passt aus meiner / unserer Sicht (ich spreche hier mal für mülla) das zusammengefasste Rock Genre mit all seinen Facetten am besten zu actionreichen Parkvideos.
Vom Ablauf her versuche zumindest ich immer wieder Kleinigkeiten zu verändern und Neurungen zu bringen. Von der Dramaturgie her sind die Videos jedoch kaum besser zu strukturieren.

MfG HoPa

@ sodapop: Erstmal vielen dank für das generelle Lob Es ehrt mich sehr, dass du bei "qualitativ hochwertige Videos" an mich denkst!

Ich sehe grad, Timo hat schon geschrieben während ich meinen Beitrag am verfassen war, daher kommt hier das ein oder andere Argument vllt nochmal:
Was die Musik angeht; das macht nunmal so mit am meisten Spaß zu schneiden und ist in der Regel eine gute Dramaturgie. Ich behaupte auch dass ich meist nicht unbedingt den weg des geringsten Widerstandes gehe was die Musikauswahl angeht. Auf der anderen Seite wähle ich in der Regel nur aus den Sachen, die ich eben mag. Aber ich behaupte einfach mal, dass die in der vergangenheit von mir verwendeten Songs von bspw. Amy McDonald, Thrice, The Proclaimers oder auch den hier verwendeten Coheed and Cambria nicht so richtig als Brüder von Billy Talent durchgehen. Timo hat ja sein Rednex-Experiment schon erwähnt Aber am Ende bleibts auch einfach Geschmacksache. Wenn das nicht so deine Richtung ist, ist für mich klar, dass es sich für dich tendentiell sehr ähnlich anhört und auch -fühlt. Dennoch, das ein oder andere Experiment hab ich schon länger im Kopf.. Ich weiss nur noch nicht wann sich mal die Gelegenheit dafür bietet.

Und ontopic:
Cool, dass du dich für Coheed & Cambria entschieden hast. Leider mMn nicht so cool, dass es gerade dieser Song sein musste. Generell finde ich dass No World for Tomorrow und Black Rainbow leider als Alben bis auf wenige Ausnahmen ganz stark gegenüber dem restlichen CoCa-Material abstinken, und dieser Song gehört für mich einfach dazu. Er hat einfach kaum richtige Höhen und Tiefen oder eben Tempowechsel, was leider in meinen Augen auch ein wenig auf dein Video abgefärbt hat. Der Song baut auch nicht so recht Spannung auf und dass er dann kein Finale hat, hilft der Sache auch nicht so recht. So kommt dein Finale leider - obwohl handwerklich sehr gut (bis auf 1-2 Effekte die mir nicht so gefallen haben) - auch nicht so geil rüber wies sein könnte. Geil war allerdings die Bridge mit den Zeitlupen. Ist die Unschärfe am PC entstanden? Und bei der letzten Maverick Passage ist dann doch nochmal richtig Stimmung aufgekommen. Aber wie der ein oder andere schon gesagt hat, ist das Gesamtpaket für mich nicht ganz so stimmig wie sonst.

Naja, wie wird man einem Park mit so vielen Achterbahnen gerecht... Da hätts für mich vielleicht was gebraucht, was gut durchzieht, zwischendurch mal kurz runterkommt, und einem dann wieder 1-2 Minuten alles um die Ohren feuert. Aber ich denke mal du hattest auch besseres zu tun als tonnenweise Material zusammenzutragen

Was trotzdem zweifelsfrei der große Pluspunkt bleibt, sind absolutgeile Aufnahmen, für die alleine es sich auch schon dicke lohnt das Video zu schauen. Ich weiss nicht obs an Vimeo liegt, hatte jetzt keine Gelegenheit das Video zu laden, aber ein bisschen gestört hat mich nur, dass die Halbbilder sichtbar zu sein scheinen (Also "Blend Fields", wenn ich das richtig sehe, oder was mit der Framerate generell), was zB in der Szene, in der der Launch von Wicked Twister ziemlich genau von der Seite gezeigt wird, dazu führt, dass der Zug aussieht als hätte er ca. 78 Reihen. So eine Art Ghosting eben, fiel mir aber nur 2-3 mal richtig auf.

Klingt jetzt vielleicht alles heftiger als es in der Summe ist. Spaß hatte ich in jedem Fall damit und sage danke für erstklassiges Coastermaterial

Vielen Dank!

Tonnenweise Material ist ein gutes Stichwort. Ich hatte leider gerade mal eine gute Stunde Rohmaterial zur Verfügung und das aus so einem Riesenladen. Es war aber auch zu verlockend: Entweder die ganze Zeit mit der Kamera rumlaufen oder mit seinem FastPass stundenlang Maverick und Co. zu fahren. Anderseits waren es auch schon wieder zu viele Coaster für so ein Video; ist mir in Magic Mountain schon aufgefallen. (Dabei fehlen mir mit Disaster Transport und Mantis sogar noch zwei Coaster im Video). Ich bin mal darauf gespannt, was du da inpetto hast Simon, ich plane nämlich auch schon längerer Zeit einfach mal ein sagen wir mal etwas wirsches Video, was bedingt durch die Musik sicherlich schon schräg wird.

@sodapop, habe über die Jahre Gigabyte an Coaster und Parkvideos gesammelt und muss nach eigener Recherche immer wieder feststellen, dass kaum was besseres zu Coastervideos passt als eine Gitarre und zwar in dem von dir liebevoll beschriebenen Genre. Auch wenn ein guter AchtMinutenTranceTrack mit seinem zweiminütigen Break in Sachen Spannungsaufbau sicherlich das Nonplusultra aller Musikgenres ist, passen die Szenen die man filmt nur bedingt zur Musik, ein paar wenige gute Clips von Coasterforce bilden da die Ausnahme. Ein guter Alternative Rock-Titel verkörpert für mich mehr Freiheit als jeder andere Stil.

@Endymion und Zoid, versucht es mal mit einem Downloadmanager wie zb. Downthemall (kostenloses Mozilla Add-On, kann man ohnehin immer gebrauchen).