Die Erkältung, die sich bereits während des Ausfluges nach Lantau Island bei mir abzeichnete, zollte dann am nächsten Tag ihren Tribut, so dass dieser zu einem reinen Erholungstag im Hotel wurde – mit vereinzelten Ausflügen in die angrenzende Mall zur Versorgung mit Essbarem. Hierzu sei erwähnt, dass es in Hong Kong an vielen Stellen „deutsche“ Bäckereien gibt, deren Warenangebot zwar nicht viel mit deutscher Backkunst zu tun hat, aber trotzdem äußerst lecker schmeckt – vor allem die Knoblauchbrötchen.
Tags drauf war dann die Erkältung glücklicherweise wieder weitestgehend abgeklungen, so dass wir unser Programm fortstzen konnten, für das wir heute Hong Kong verlassen würden, um die Nachbarstadt in Festlandchina zu besuchen: Shenzhen – eine gigantische Plan- und Industriestadt, die bis vor ein paar Jahrzehnten noch ein kleines Fischerstädtchen am Perlflussdelta war und sich selbstbewusst als Themeparkcapital of China bezeichnet. Immerhin sitzt hier mit OCT einer der größten – wenn nicht der größte – Freizeitparkbetreiber Chinas, zu denen unter anderem die Happy Valley-Kette gehört. Und genau jenes erste von OCT direkt in der der Nähe des Firmensitzes gebaute Happy Valley sollte an diesem Tag das Ziel des Ausfluges sein.
Die Anreise von Hong Kong aus gestaltet sich äußerst einfach und auch die Einreise nach Festlandchina war (zumindest bei uns) unproblematisch und überraschend unbürokratisch. So fuhren wir morgens mit der East Rail Line der Hongkonger MTR nach Lo Wu (bzw. Luohu), wo sich einer der größten Grenzübergänge befindet. Die Ausreiseformailtäten aus Hong Kong waren schnell erledigt und die Brücke ins „echte“ China überquert. Anschließend konnte man ins Obergeschoss abbiegen, wo sich die Räume des Visumsbüros befinden und Dreitagesvisa für die Sonderhandelszone Shenzhen beantragt werden können, die direkt gegen die Bezahlung von 160 RMB (knapp 20 ¤) ausgestellt werden; Dann noch durch die effizient arbeitende Passkontrolle und den Zoll und schon steht man zwischen Monumentalbauten auf dem Vorplatz des Grenzübergangs und wird als westlich aussehender Tourist direkt von Chinesen in gebrochenem Englisch angelabert, man solle doch in diesem oder jenem Geschäft einkaufen.
Von hier aus erreicht man mit der Shenzhener Metro ohne umzusteigen die Station „Window of the World“ (Die Durchsagen in der Metro sind angenehmerweise mehrsprachig), wo sich außer dem von OCT betriebenen Miniaturpark auch das originale Happy Valley befindet.
Sehr hoch waren meine Erwartungen nicht, allerdings entpuppte sich Happy Valley als ein über weite Strecken wirklich schön gestalteter Park mit interessanten Attraktionen, die teilweise aber auch mindestens ein verwundertes Kopfschütteln auslösen, wie beispielsweise der ultratrashige Weihnachtsmann-Shooting-Darkride oder die Tatsache, dass die Bügelsicherung beim
Spinning Coaster unter anderem daraus besteht, dass eine dicke Metallkette um den Bügel gelegt und fixiert wird. Außer dem
Spinning Coaster aus chinesischer Produktion, der verdächtig an ähnliche Bahnen eines deutschen Herstellers erinnert, bot der Park noch einen Kiddiecoaster auf einem Hausdach und holländische Wertarbeit von
Vekoma in Form eines Standard-Minetrains mit wirklich gutem Theming und einem SLC im gleichen Layout, das man in Europa vom Flamingoland in England her kennt – leider etwas schmerzhaft. Der nigelnagelneue Bullet Coaster von
S&S war wirklich sehr hübsch anzusehen, tat aber leider das, was man von dem Artgenossen hierzulande schon gewohnt ist, nämlich nicht fahren. Sehr schade, auch in Hinblick auf das Angebot des Parks, dem eine große, wirklich gute Achterbahn merklich fehlt. Bleibt zu hoffen, dass die toll aussehende Bahn auch in Shenzhen bald in Betrieb geht und dann auch in Sachen Fahrgefühl ihrer überragenden Optik gerecht wird.
Ansonsten bietet Happy Valley u.a. Flatrides und Wasserattraktionen, darunter ein ultragemeines Rafting und einen schön gestalteten Shoot the Chutes. Es gibt auch einen noch recht jungen, großen Wasserpark, der allerdings während der Wintersaison nicht geöffnet hat.
Insgesamt ist das Happy Valley in Shenzhen ein schön gestalteter Park, der (bislang) nichts überwältigendes zu bieten hat, aber durchaus einen Besuch während einer Hong Kong-Reise wert ist, zum einen aufgrund der wirklich unproblematischen Anreise und zum anderen wegen dem durchaus interessanten Schwesterpark Window of the World in der direkten Nachbarschaft, den ich im nächsten Bericht vorstellen werde.
Der Eingangsbereich namens Spanish Square... Nur was genau ist daran spanisch?
Weihnachten auf Chinesisch
Main Street mit KFC
Mist! Die Holzachterbahn ist nicht echt...
In der Nähe des Eingangs gibt es einige Flatrides aus italienischer Produktion. Der Power Surge war leider außer Betrieb...
Energy Storm... zum zweiten mal einem begegnet - zum zweiten mal nicht gefahren
Die kleinere Free Fall-Variante des Parks
Playa Maya Wasserpark...
... leider trotz mildem Klima zu kühl dafür.
Schönes Theming an vielen Stellen im Park
Splash Battle
Äußerst seltsame Hochbahn im abgelegensten Winkel des Parks
Chinesischer Kiddie Coaster auf dem Dach
Der Name ist Programm: Baby Coaster
Kein Maurer - ein chinesisches goldenes Pferd
...gesichert mit Ketten - da kann ja nix passieren!
Der Rost ist nur Theming
Interssantes Karussell - obere und untere Etage fahren gegenläufig
Der S&S-Space Shot steht am höchsten Punkt im Park.
Fieses Masochisten-Rafting. Die Wasserkanonen am Rand der Strecke sind ultrahart eingestellt.
Auch im Wilden Westen ist Weihnachten
Vekoma Minenzug
Mit schöner Gestaltung - zumindest von vorne. Taucht der Zug hinter die Kulissen hört's schon auf...
Schicker Tophat
Schicker Airtimehügel
Sieht einfach klasse aus
...mit schicker Helix
Eingang leider geschlossen
Leider nur beeindruckende Optik...
...und erstmal keine beeindruckende Fahrt
Schicker Tunnel
Und schöne Thematisierung im neuen Themenbereich White Shangri-La um den Eingang des Bullet Coaster herum
Top Spin mit sehr langem Fahrprogramm und chinesischer Reko .... halb gesungen ... halb gerappt... sehr seltsam...
...kam aber in jedem Fall gut an.
Schöner Shoot the Chutes
Leider kam nur selten ein Boot. Kein Wunder bei den kühlen Temperaturen und den gleichen Wasserkanonen wie beim Rafting...
Immerhin gibt's im hinteren Parkbereich noch eine große Achterbahn, die auch fährt.
Tolles Layout - nur leider eines der unsanften Exemplare.