Am ersten Novemberwochenende hatte ich mal wieder ein Auto zur Verfügung. Und Freitags von Mittags bis früh abends frei. So kam ziemlich spontan die irre Idee, doch „mal schnell“ zum Inselsberg bei Gotha zu fahren (sind doch bloß 260km einfache Strecke)
Dass die Sommerrodelbahn läuft, hatte ich eigentlich gar nicht erwartet. War sie doch auf der Homepage tagesaktuell als geschlossen angegeben. Vor Ort dann die Überraschung: Sie ist doch geöffnet. Man hat das schlechte Wetter wohl für Wartungsarbeiten genutzt und die Bahn danach dann doch in Betrieb genommen. Also schnell fahren, bevor die bereits in Sicht befindliche Dunkle Wolke den Betrieb schon wieder beendet.
Der Einstieg befindet sich an der Bergstation, so dass direkt die Abfahrt beginnt:
Nach der Fahrt zieht der Lifter der ersten Generation (mit den Pöppeln am Seil) die Schlitten wieder nach oben:
Die Fahrt ist zwar recht flott, aber trotzdem ohne besondere Highlights. Wer virtuell mitfahren möchte, kann das auf folgendem Video tun:
youtube.com watch
Eine Fotoanlage gibt es auch:
Aber wegen der Rodelbahn war ich eigentlich nicht hier. Schauen wir uns mal weiter im Funpark um:
Imbiss und Spielscheune hatten geschlossen:
Weitere Kinderattraktionen:
Deswegen bin ich hergefahren:
Im August hatte der Wieflyer nämlich endlich eröffnet. Bereits als man den Hexenbesen auf der Wasserkuppe plante (also etwa 2005) berichtete man mir von der Planung, einen Wieflyer auf der ebenfalls Wiegand-eigenen Anlage am Inselsberg zu bauen. 2010 begann dann tatsächlich der Bau, doch technische Probleme und immer neue Auflagen verzögerten die Inbetriebnahme bis Mitte 2012.
Die Anlage im Überblick:
In dem Rundbau sind Station, Kasse, Warteposition, Werkstatt, Notstromaggregat usw. untergebracht:
Auf dem Weg zum Gate:
Ein Ticket lösen:
Das meinen die wirklich ernst:
Das wollte man auch am Einstieg bei mir durchsetzen. Bis ihm dann auffiel, dass ja gar keiner da ist, der mit mir zusammen fahren könnte
Und als er dann merkte, dass ich von dem Projekt schon ein wenig Insiderwissen hatte, wurde alles ganz einfach... Im Laufe des netten Plauderns öffneten sich dann auch die Werkstatttüren.
Doch zunächst einmal fahren. Die Flugzeuge sind Doppelsitzer und geräumiger, als ich das gedacht hätte:
Die beiden Hebel am hinteren Sitz dienen zum Gasgeben, wie man es auch von den Bobkarts kennt. Mit den beiden vorderen Hebeln lassen sich die beiden Flugzeugflügel einzeln verstellen. Wobei das eher eine Spielerreich für Kinder ist, als dass es wirklich Einfluss auf die Fahrt hat.
Ich bin bereit.
Klappe zu und Abfahrt:
Die Frontscheibe lässt sich bei gutem Wetter übrigens herausnehmen, so dass dort nur das Gitter bleibt und man auch etwas vom Fahrtwind mitbekommt.
Die Fahrt ist ganz nett, in den Kurven schwingen die Flugzeuge ordentlich aus. Allerdings fahren sich dagegen Auf- bzw. Abfahrten sehr ruckelig, ähnlich wie man das von den Suspendecoastern kennt.
Im Landeanflug:
Die Landebahn:
Das Ausstiegsgate:
Die äußeren Kunststoffkufen führen übrigens die Flügel und stellen diese in Neutralposition, die beiden Mittleren führen das Flugzeug, damit es nicht mehr schwingt.
Ich habe es schon erwähnt, dass immer neue Auflagen die Inbetriebnahme verzögert hatten. So hat die Anlage inzwischen ein sehr umfangreiches Sicherheitskonzept. Im vorherigen Foto konnte man schon am Rand den Notstromgenerator sehen, alle Fahrzeuge sind innen mit einer Brandschutzbeschichtung versehen, in jedem Flugzeug fliegen Rauchmelder mit und es gibt auch ein Berge- und Abschleppfahrzeug:
Ein Blick in den Werkstattbereich:
Das blaue vorne ist das Prototypfahrzeug, welches durch deine offene Bauweise wohl mehr Spaß macht. Aber es hat auch nur die halbe Kapazität und ist wohl nicht genehmigungsfähig.
Offenbar experimentiert man auch mit Gitterkonstruktionen statt der Haube, was wohl noch etwas mehr Fahrtwind durch den Flieger ergibt:
Ein Blick von unten in die Schiene. Zu sehen sind die beiden Laufrohre und darüber die Stromschienen:
An dieser Stelle vielen Dank den Mitarbeitern für die netten Gespräche und die kleine Führung. Und ja: ich bin wirklich an dem Tag über 500km gefahren, nur um den Wieflyer zu besichtigen
Noch ein paar weitere Fotos:
Rund um den Flyer gibt es noch weitere Attraktionen. Die Elektroautos sind heute in der Garage geblieben:
Und noch ein Nautic Jet und der Klettergarten:
Ziemlich genau eine halbe Stunde nach meiner Ankunft verließ ich den Funpark wieder. Aber einen kleinen Abstecher auf den Gipfel des Inselsberges habe ich noch gemacht. Dort gibt es unter anderem (normale) Skilifte...
...aber auch etwas kuriose Eigenbau-Skilifte:
Blick zum Gipfel:
Verhungern muss man hier nicht
Der erste Schneemann des Winters:
Blick ins Tal:
Die Brotterroder Schanze gegenüber:
SO langsam musste ich mich aber über die Kopfsteinpflasterstraße wieder auf den Heimweg machen, hatte ich abends doch in Mainz noch einen Termin.