Tagebuch einer Coastertour, UK - Ausgabe 2013
29.03.2013 - Auf nach England!
Sehr ungewöhnlich für einen Start in den Urlaub ist die Tatsache, dass der Blick aus dem Fenster um viertel vor fünf eine verschneite Landschaft enthüllt. Unbeirrt und frohen Mutes ob der frostigen Situation von minus ein Grad in Brüssel Charleroi empfängt uns Manchesters Boden dagegen mit minus fünf Grad Celsius. Das ist Coasterurlaub in nie gekannten Dimensionen, was uns aber nicht weiter stört, da die Sonne scheint.
Wieder silber, wieder Chevy, aber diesmal rechtsgelenkt und deutlich kleiner als letztes Jahr in den USA
Die ersten Kilometer in unserem kleinen, lustigen, silbernen, rechtsgelenkten Chevy Spark führen uns über das englische, winterwunderlandige Hochplateau, welches in uns eher den Eindruck erweckt, im Skiurlaub zu sein. Andererseits haben wir ja auch genau das vor: Wir wollen uns mittels Lift auf verschiedenste Hügel schleppen lassen und anschließend diese Berge auf vergnügliche Art herunterzugleiten.
Pleasure Island
An der Ostküste angekommen ist es nicht mehr eine weiße Landschaft, sondern ein weißer
Boomerang, der uns von weitem ins Auge sticht. Da wir eine lange, lange Coasterabstinenz hinter uns haben, läßt sogar dieser Anblick unsere Herzen höher schlagen. Pleasure Island heißt der Boden, auf dem dieser weiße Vekomastahl verwurzelt ist und hat außer einem Rollerskater und einer hier nicht weiter zu erwähnenden Kinderachterbahn ein eher schrulliges Rideportfolio.
Wer hätte gedacht, dass wir mal freiwillig zwei Runden auf einem Boomerang drehen!?
Der bunte Kiddiedarkride in Rundbooten erinnert uns stark an Bubbleworks und steht mit seinen quietschbunten Neonfarben am farblich entgegengesetzten Ende des farbarmen Gravitron. Die Geisterbahn besticht vor allem durch bestimmt ganz tolle Effekte, die uns aufgrund der immensen Dunkelheit aber leider verborgen bleiben.
Eigentlich eine tolle Attraktion. Hier ist sie leider viel zu hell, dank löcherigem Dach
Obwohl Bruno mit der hakeligen PKW-Schaltung, die er zudem linkshändig bedienen muß, hadert, kommt langsam echte Urlaubsstimmung auf. Während in den USA alles größer, höher, breiter, schneller ist, muß man hier die eher unterdimensionierten Strassenbreiten händeln.
Die große Präsenz an Fasanen entfacht unseren Geflügelappetit. Leider sind die an der Strasse anzutreffenden Exemplare entweder außerhalb unserer Griffweite oder bereits ins Reich des Zweidimensionalen befördert. Bei herrlichem Sonnenschein geht es an der Küste weiter Richtung Süden.
Fantasy Island
Dies soll ein Freizeitpark sein? Sagen wir, es ist eher ein Flohmarkt mit ein bißchen Kirmes drumherum. Das ist für uns kein Ort, der zu längerem Aufenthalt einlädt.
Hier werden Dinge verkauft, die wir gewiß nicht in unsere Wohnung aufnehmen wollen. Aber wenigstens haben sie hier Achterbahnen.
Erstaunlich! Der Milleniumcoaster ist ein Vertreter der selten anzutreffenden Spezies der Sanftfahrvekomas. Schnell noch die beiden anderen Counts mitgenommen -Jubilee Odysee scheint in sonnigeren Gefilden in Urlaub zu sein- und auf zum letzten Park des Tages.
Wenn man mal vom hässlichen Schienenprofil Vekomas, vom fürchterlichen Parkplatz und der unansehnlichen Halle absieht, ist das eigentlich eine hübsche Skyline.
Botton's Pleasure Beach
Der fast komplett leere Park läßt keinerlei Stimmung aufkommen und die sehr mittelmäßigen Achterbahnen können auch nichts rausreißen. Einzig erwähnenswert ist Queen Bee, die zwar nicht gut ist, aber immerhin als inverted Wurm einen gewissen Seltenheitswert hat.
Gibt's das Essen vom Koffer nur,
sind wir wieder auf Coastertour.
30.03.2013 - Altes Holz und alte Bekannte
Tag 2 des Urlaubs bricht an und wieder werden wir weder Klöster noch Kirchen besuchen, denn wir sind nicht auf der Suche nach historischen oder spirituellen, sondern kinematischen Werten.
Great Yarmouth Pleasure Beach
Heute werden wir ganz besonders daran erinnert, in England zu sein. Es warten nicht nur eine alte Scenic Railway und die letzte Virginia Reel auf uns, sondern wir beginnen den Tag ganz anders, als wir es eigentlich gewohnt sind: Gewürzarm und fettinduziert. Das full cooked english breakfast beinhaltet fettige Würstchen, fettigen Speck, frittierte Hash Brownies und Spiegeleier, Toast, Bohnen, Tomate und Black Pudding. Lecker finden wir es trotzdem, denn so schmeckt nunmal der Englandurlaub.
Jubiläumscoaster des Tages ist heute das alte Sahneschnittchen Roller Coaster, in der die Frontrow aber schon von einem anderen Herrn beansprucht ist. Beim Aussteigen stellen wir überrascht fest, dass es sich bei diesem Sichtversperrer um unseren Griffonmitbesteiger aus Manchester handelt, der heute hier ist, um den kleinen neuen Drehcount mit Ecklift seinem eigenen Zählerportfolio hinzuzufügen.
Für ihr alter ganz schön orange. Sehr modisch!
Da fahren wir gerne mit!
Es war eine gute Idee, sich in eine sechsschichtige Oberbekleidung einzupacken, während der Fahrt auf dem Family Star hat das Wetter eine kurze Spontanbeschneiung für uns vorgesehen. Dank einer Eisert-Baumeister-Valt-Beladung verwirbeln wir die auf uns herabfallenden Flocken jedoch ordentlich.
Da denkt man, man kann sein Zählerstand um eins erhöhen und wird dann direkt von der Bahn durch den auflackierten Namen daran erinnert, dass man dieses graue Drehmäuschen schon auf dem Gallimarkt in Leer gefahren ist.
Joyland Amusement Park
Dieser in Fußmarsch entfernte Kleinstpark passt gefühlt locker in unser Wohnzimmer. Sehr gut finden wir das Verhältnis der Anzahl der verbauten Achterbahnen zur Gesamtparkfläche. Gut, die Qualität lädt nicht gerade zum Dauerkartenkauf ein, aber immerhin können wir hier nicht nur die letzte Virginia Reel fahren, sondern uns auch darüber wundern, was manche Coasterfans so alles als Achterbahn bezeichnen. Martin hat uns eindrücklich darauf hingewiesen, Snails zu fahren, da dieses definitiv eine Achterbahn sei. Count hin, Achterbahn her, irgendwie haben wir doch Spaß in diesem Bauchfüßerfahrzeug, das über den welligen Track kriecht.
Snails hat eine gewisse Smiler-Wirkung.
Wohnzimmerpark
Neuer Wagen für den Toverland'schen Spitzencoaster?
Da in meiner Jackentasche noch ein paar Pleasure Beach Token klappern, latschen wir zurück, um festzustellen, dass der Roller Coaster in der Lastrow noch sehr viel mehr Spaß macht.
Vorfreude.
Achterbahnfahren am Strand. Hätten wir 20° mehr, wäre es der perfekte Moment.
Nicht, dass das Schokoriegelkühlen notwendig gewesen wäre, wir haben uns nur so daran gewöhnt.
Pleasurewood Hills
Der dritte Park des Tages empfängt uns mit nachmittäglichem Sonnenschein und leeren Stationen. Die Wartezeiten ergeben sich nur daraus, dass wir auf den richtigen Zugfüllgrad für die Fahrbereitschaft warten müssen. Das Prädikat Beste Bahn des Parks bekommt Enigma, dessen Layout uns nicht nur an einen Schwarzkopf Jet Star erinnert, der sogar aus eben diesem edlen Hause ist, wie unsere spätere Recherche ergibt.
Der höchste Coaster eines Parks ist nicht immer der beste.
31.03.2013 - Mädchen. Schwarm.
Thorpe Park
Bei Sonnenschein und eisigen Temperaturen (wie sonst auch?) zeigt uns der Thorpe Park bereits auf dem Parkplatz, was er zu bieten hat. Wir sehen Stealth über den
Top Hat fahren, die kleinen Eurofighterwägelchen auf Saw herumflitzen und die letztjährige Neuheit The Swarm majestätisch über den Track dahingleiten. So viel feiner Achterbahnstahl auf einem Haufen läßt mich jetzt extrem hektisch werden. Da weiß man ja gar nicht, wo man zuerst hingehen soll!
Begeistert nehmen wir in einer der Frontrows von The Swarm Platz und schauen voller Vorfreude auf unsere heutige erste Fahrt auf die Schlußbremse, denn wir werden die erste Fahrt rückwärts machen. Der Fahrkomfort ist wie von einem
B&M-Coaster nicht anders zu erwarten supersoft, für das dargestellte Thema aber nicht aggressiv genug. Der sich direkt an den Lifthill anschließende Dive
Loop ist unser Highlight im Streckenverlauf.
Der Dive Loop war schon immer eine unserer Lieblingsinversionen.
Nachteilig an der Rückwärtsfahrt ist, dass man die Near Misses als solche natürlich nicht wahrnimmt, aber im Laufe des Tages ergeben sich noch viele Fahrten, auf denen alle Platzkonfigurationen von uns erprobt werden.
Weniger eisig sind die Fahrten auf Stealth, was nicht einer zu geringen Geschwindigkeit, sondern eher einer kurzen Fahrtdauer geschuldet ist. Hier ist die Fahrt vorbei, bevor man zu frieren beginnen kann. Die Rollbackfunktion ist für heute leider ausgeschaltet. Wir werden mit so viel Speed über den
Top Hat geschossen, dass wir erfreut feststellen, dass der Thorpe Park doch eine Achterbahn mit viel
Airtime hat.
Der höchste Coaster eines Parks ist immer der beste!
Wir lieben es, auf einem Coaster in den Himmel katapultiert zu werden!
Vor unserer Erstbesägung gibt man uns ausgiebig Zeit den Wartebereich kennenzulernen. Die Wagen kommen unregelmäßig, mal mit mal ohne Passagiere, Lifthillkette läuft, Lifthillkette steht, Engineeringpersonal kommt, des Wartens überdrüssige Passagiere gehen, aber irgendwann werden wir doch in das Gebäude hineingelassen und können uns den Spielen von Zicksaw hingeben.
Der Innenteil der Bahn ist recht gut umgesetzt, der Fahrtkomfort dagegen dem Thema entsprechend angepasst.
Warten.
Noch mehr warten.
Es tut sich nichts.
Gutes Stiefelwerk erleichtert das Warten auch bei Graden um den Gefrierpunkt.
Unsere Ausdauer wurde belohnt. Wir sind um die Erfahrung reicher, dass sich The Saw fährt wie ein Eurofighter.
Fahren. Und sich danach auf Nemesis freuen.
Das Highlight unter den neuen Attraktionen sind einige Besucherinnen, die sich nicht nur in Hot Pants / Minirock präsentieren, sondern auch in so grellen Farben geschminkt sind, dass uns der Anblick vermutlich genauso weh tut wie ihnen ihre Füsse in den hochhakigen Pumps, mit denen sie durch den Park staksen wie die Störche im Salat. Wenn sie vielleicht auch nicht ganz schmerzbefreit sind, so scheinen sie sich zumindest kälterestistent zu fühlen, anders sind die bauchfreien Oberteile nicht zu erklären. Aber: Sie frieren doch!
Beim Thema Dekoration scheiden sich ja bekanntlich die Geister, aber The Swarm trifft genau unseren Geschmack: Das postapokalyptische Szenario mit passender Geräuschkulisse und vor allem der Welt schönsten Züge. Wir wünschen uns auch mal für Deutschland eine Thematisierung die nicht FSK 6 entspricht.
I like!
01.04.2013 - Zweimal Deja Vu
Thorpe Park
Heute scheint keine Sonne, dafür ist der Wind umso eisiger.
X hat sein No Way Out verloren und uns entsprechend neugierig gemacht, wirbt er doch damit, jetzt eine Fahrt auf der Welle von Licht- und Klangeffekten zu sein. Das Aufstellen einer Scheinwerfersäule und die Beschallung der Halle mit zu unseren Ohren inkompatibler Musik machen das uninspirierte Gebremse des gleich gebliebenen Fahrprogramms nicht besser. Auch, dass die Fahrt jetzt vorwärts absolviert wird, hilft da wenig. Fazit: Das Ergebnis ist das Gleiche.
Legoland
Counts abgeholt.
Immer wieder begeistert uns Mary Lou mit ihren Fremdsprachenkenntnissen. So wird aus Richtung
The North ein weltmännisch gesprochenes
De Nott und
Preston hört sich wie
Dresden mit einem
P vorne an.
Die heutabendliche Suche nach einer Schlafstätte entpuppt sich als zunächst nicht so einfach wie an den Vorabenden. Die erste angefahrene Adresse existiert nicht. An dem als Zweites aufgesuchten B&B will niemand auf unser Klingeln reagieren.
Endlich an der dritten Station empfängt uns sehr freundlich ein netter Herr, der in jeglicher Hinsicht Dirk Bach gleicht. Leider hat auch er kein Bettchen für uns, da er völlig ausgebucht ist. Er kann uns aber eine Unterkunft in der Nähe empfehlen und ruft dort auch gleich an, um uns anzukündigen.
Wären wir nicht angemeldet gewesen, hätten wir diese Unterkunft nicht aufgesucht, da es von außen den Eindruck erweckt, unsere Urlaubskasse mehr zu plündern als wir gewillt sind zu genehmigen. Nun sitzen wir sehr überrascht in einer fürstlichen Suite mit Himmelbett und zahlen weniger als manch anderem Vorabend. Und verbilligte Tickets für Drayton Manor gibt es gegenüber bei der Touristeninfo obendrein.
Willkommen im Peel Aldergate!
02.04.2013 - Britischer Humor und Waltzerlosigkeit
Drayton Manor
An der Einfahrt zum Parkplatzes des heutigen Parks prangt in fetten Lettern der Hinweis, dass Shockwave, Ben 11 und
G-Force heute nicht in Betrieb seien. Das kann uns aber nicht schocken, dann stehen wir den Tag eben mit Apocalypse durch. Außerdem gibt es noch eine zweite Achterbahn, die für uns neu ist. Sie ist zwar nicht hoch, aber dafür kurz.
Wir trinken erst mal einen Kaffee und müssen dann feststellen, dass uns der Park wohl mit britischem Humor begrüßt hat, alle schienengeführten Attraktionen sind in Betrieb. So beschließen wir mal zu testen, inwiefern Schulterbügel- und Inversionsfreiheit die Schlagquote eines Boomerangs herabsetzen können. Und siehe da, es geht doch! Ben 10 erscheint uns durchaus kindertauglich.
Shockwave und
G-Force fahren sich noch genauso wie bei unserem Besuch vor knapp sechs Jahren. Enttäuscht müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Black Revolver, der schwarz-grüne Indoorwaltzer am Ausgang von Shockwave, leider von der Parkoberfläche verschwunden ist. Insgesamt macht der Park auf uns aber einen besseren, weil saubereren, gepflegteren und sichereren Eindruck als damals.
Fährt sich wie 2007. Lediglich die Onrider fehlen.
Fährt sich wie 2007. Lediglich die Queueschubser fehlen.
03.04.2013 - Alter!
Heute ist es sonnig und windstill, was liegt da näher als ein bißchen Seeluft zu schnuppern? Praktisch, dass der für heute geplante Park dieses dem coasteraffinen Reisefreund gratis bieten kann.
Pleasure Beach Blackpool
Die höchste Bahn eines Parks ist nicht immer die beste!
Im Guestservice erhalten wir nach Vorlage des Barcodes unseres Onlinetickets ein Wristband zusammen mit der Information, dass der neue Wallace & Gromit Darkride heute nicht in Betrieb sein wird. Wir gehen daher nach Öffnung der Drehkreuze schnurstraks Richtung Steeplechase auf der die Pferdchen auf allen drei Spuren munter ihre Testrunden galoppieren.
Endlich! Pünktlich um 10:30 Uhr sind die berollten Vierbeiner bereit, ihre Reiter aufzunehmen. Zumindest die auf dem grünen oder roten Parcours. Die gelben Pferdchen haben heute Ruhetag, da nicht genügend Stallburschen zum Besatteln zur Verfügung stehen. Macht nichts, wir wissen, dass wir heute nicht das letzte Mal hier sein werden.
Rot und grün dürfen galoppieren.
Gelb steht im Stall.
Trotzdem stelle ich mir und Bruno folgende hypothetische Frage:
Wenn du jetzt eine der beiden Attraktionen fahren könntest. Würdest du eher die Gelbpferde (für die wir noch kein Counthäkchen setzen konnten) oder die Knetmännchenfahrt bevorzugen? Einstimmig sind wir der Meinung, dass wir Aardmans Protagonisten den Vorzug geben würden. Aber wie gesagt, leider ist die Frage rein hypothetisch.
Eine der Hauptgründe, diesen Park anzufahren ist der nur noch sehr selten aber hier noch anzutreffende Vertreter der Kleinwildhölzer, die Wilde Maus. Und diese befahren wir erstmal ausgiebig.
Wild Mouse
Einfach großartig, die Kleine!
I like!
Eine Fahrt auf dem Turbopferdekarussell gehört ebenso zur Pflicht, wie eine Fahrt auf den anderen Vertretern der aus nachwachsendem Rohstoff gebauten Achterbahnen. Die große Eine verschmähen wir dank Einzugbetrieb, Bummelabfertigung und zu guter Alternativen. Verblüfft sind wir über die Größe bzw. Länge der von außen relativ unscheinbar wirkenden Darkrides, da fragt man sich wo und wie die ganzen Streckenelemente in dem ohnehin schon dicht bebauten Park untergebracht sind?!
Aprospos Verblüffung: Bei einem unserer stündlichen Patroullienrundgänge an Wallace & Gromit vorbei, müssen wir feststellen, dass die Freizeitparkenthusiastensonne heute besonders hell auf uns herabscheint. Der Thrill-O-Matic ist geöffnet und die beiden Knethelden winken uns persönlich in den Eingang.
Schlappenfahrt
Der junge Ride leidet aber wie viele Neuheiten noch an diversen Kinderkrankheiten. So führt eine kleine Steuerungsfehlfunktion an den Wagen letztlich zur Evakuierung der Queue. Gut, dass dies erst beim Anstehen zu unserer
zweiten Fahrt passiert!
Gefangen in der Techno-Hose
Eine Fahrt auf Valhalla ersparen wir uns ob der arktischen Temperaturen auch ausserhalb des Eisraumes dieser Soakfahrt. Wir werden halt älter, wie auch die Pleasure Beach und das ist ausschließlich positiv zu werten!
Schienen?
Züge?
Oder ganze Bahnen? Blackpool macht immer Spaß!
Nach solch einem erfolgreichen Tag versorgen wir uns mit Crackern, Red Leicester und Double Gloucester und huldigen beim abendlichen Dinner for Two Wilden Mäusen, unwiderstehlichen Darkrides und der besten Pleasure Beach, die wir kennen.
04.04.2013 - Eis und Schnee
Gulliver's Warrington
The Antelope
Nach einem kurzen Stop im Familienpark Gulliver's Warrington und einer Fahrt auf der Holzachterbahn The Antilope geht es noch nicht direkt weiter zum nächst besten Coaster, wie der geneigte Leser es von uns erwarten würde.
Im Asda Supermarkt gegenüber von Gulliver's stossen wir im Ben & Jerry's Sortiment auf eine England-Limited-Edition, die vor der Weiterfahrt unbedingt von uns verkostet werden will. Winter Berry Brownie heißt die kalte Köstlichkeit und nach eigener Aussage des Firmenmitbegründers Ben besteht der Trick darin, dass, wenn man durch den Genuss des Eises seine Körperinnentemperatur senkt, sich die Aussentemperatur nicht mehr so kalt anfühlt. Diese Theorie können wir durchaus so bestätigen und machen uns mit optimierter Magenkerntemperatur auf nach Alton Towers, wo der letzte Count des Urlaubs auf uns wartet.
Ist der Becher bald leer,
spürst du kaum die Kälte mehr.
Die Anfahrt zu unserer letzten Station will uns nochmal nachdrücklich darauf hinweisen, dass wir uns tatsächlich im Winterurlaub befinden. Links und rechts am Strassenrand liegen noch gut anderthalb Meter hohe Reste der vor kurzem hier befindlichen Coastertourfeindlichen Schneeverwehungen.
Ein paar Tage vor Abflug hieß es auf der Homepage von Alton Towers: "The park is closed today due to inclement weather."
Das sind also die Reste vom inclement weather.
Alton Towers
Die gute Stunde Restparköffnungszeit nutzen wir, um unser online gekauftes Two Day Eintrittsticket abzuholen und uns direkt zu den Wartenden zu Thirteen hinzuzuzählen. Wer den Park kennt, weiß, dass diese Spanne für einen Fußmarsch in den Dark Forest schon knapp bemessen ist. Da wir uns vorher -wie immer- nur mangelhaft über den Ride informiert haben, sind wir durchaus von der Bahn mit ihrem verzögert einsetzenden Freefall Element begeistert.
Der krönende Abschluss des Tages soll jetzt noch eine Fahrt auf Nemesis werden. Leider stellen sich unserem Streben nach einer Fahrt auf der Referenz aller Kleinspitzeninverter die Größe des Parks und der unerbittlich nahende Parkschluss entgegen. So reicht unsere nicht gerade kleine Marschgeschwindigkeit nur noch für die Ankunft bei Duel und einer Runde auf diesem auch nicht gerade tagesabschlussunwürdigem Shooter.
05.04.2013 - Ein Ende mit Lächeln
Alton Towers
Nachdem wir gestern noch unserer Pflicht nachkommen konnten, steht heute die Kür an: Also gehen wir direkt, unverzögert und zügigen Schrittes in das verbotene Tal. Ohne jegliche Wartezeit betreten wir Nemesis Subterra, wo ich mich erstmal von einem schneidigen Mitarbeiter des hiesigen Militärpersonals ob meiner ungenauen Positionierung leicht rechts neben des mir zugewiesenen Standkreises zurechtstutzen lasse. Umso zackiger geht mir das folgende
Yesss! Ssssir! auf die Frage, ob wir alles verstanden hätten, von den Lippen.
Eierflucht und Notevakuierung sind mal was anderes in der sonst häufig ideenlosen Freizeitparkwelt. Tolle Attraktion.
Die Mutter aller monsterthematisierten Achterbahnen lockt uns jetzt aber am meisten. Wir stellen fest, Nemesis ist nicht nur nach wie vor der beste Kleininverter auf diesem lustigen kleinen Planeten, sie hat nach unserer Auffassung gegenüber 2007 sogar noch an Qualität dazugewonnen, da noch verwitterter und zugewucherter. Einziger Qualitätsverlust: Der Wasserfall ist nicht mehr rot, was aber natürlich am Überangebot von Schmelzwasser liegen kann.
Endlich wieder bei meiner Lieblingsachterbahn
Endlich wieder bei meiner Lieblingsachterbahn
Man könnte ...
... meinen, dass ...
... wir Nemesis ...
... toll finden.
Stimmt!
So gut Nemesis ist, so langweilig ist Air. Also wenden wir uns wieder den düsteren Farben zu. Rita mußte nicht nur genauso wie Beatrix ihren Königinnentitel abgeben, ihre leuchtenden Farben wurden auch zugunsten der Spukwaldthematisierung gedämpft. Und beim Abschuss heißt es jetzt:
You must escape! Go! Go! Die beiden Go!s werden dabei von einer Stimme intoniert, die einem achtzigjähriger Mann zu gehören scheint, der den Zug persönlich anschieben muß.
Da noch mehrere Schienenteile des Smiler auf dem Parkplatz ihrer Verbauung harren, besuchen wir zumindest schon mal das zum Thema gehörige The Sanctuary. Hier werden wir gewahr, dass wir uns in England befinden, denn mit ihrem Sechziger-Jahre-Klapsmühlen-Maze werden vor allem die Nerven der jüngeren Besucher bis zum Zerreissen gespannt (bei einigen gar überspannt).
Schon der erste Kontakt mit dem Institutsarzt, der sein pomadiges Haar modisch geschickt mit der Hornbrille kombiniert und hervorragend einen Naziarzt spielen könnte, läßt uns schon ahnen, dass das Anstaltsleben hier kein Ponyhof ist.
Um es kurz zu machen: Wir kommen mit einem sehr breiten Lächeln aus dieser Attraktion heraus. Ob dies nun an unserer Mazeunerfahrenheit, der hohen Qualität des Mazes oder an dem hohen Wirkungsgrad der Marmalisierung liegt, ist uns egal. Wir sind ab sofort dem Ministry of Joy hörig. We're corrected!
Oblivion scheint mit der Zeit geschrumpft zu sein. Ganz unschuldig sind unsere Erfahrungen auf den großen Brüdern in den beiden Busch Gärten dabei sicherlich nicht.
Letzte Fahrt des Urlaubs ist der wieder neu entdeckte und heißgeliebte, böse Schienenobenträger schweizer Herkunft.
Den Erholungs- und Spaßwert eines derart fantastischen Urlaubs können uns auch Mary Lous temporäre Desorientiertheit während der Fahrt zum Flughafen und die zweieinhalbstündige Flugverspätung nicht nehmen. Ein Coasterurlaub in England ist eben schon was ganz Spezielles!
UK 2013 in Zahlen - die Urlaubsstatistik
Gefahrene Meilen:
Gefühlt 1000 - wir haben vergessen auf den Meilenzähler zu schauen
Souveniers:
- 1 Quetschpenny
- 1 Token
- 1 T-Shirt
- 1 Wallace & Gromit Keksdose
- 1 Geschirrhandtuch
- 1 Onridefoto
- 2 Coasterpins
Verkostete Schokoriegel (als Alternative zu Ben & Jerry's Eis, dass nicht in ausreichender Auswahl vorhanden war):
- Mc Vities Hobnob's Medley
- Nestle Aero Bubbles Mint
- Rown Tree's Randoms
- Nestle Walnut Whip
- Cadbury Double Decker
- Cadbury Wispa Gold
- Cadbury Star Bar
- Sainsbury's Billionaire Shortbread
- Fry's Turkish Delight
Verkostete Ben & Jerry's Eissorten (tolle Sorte):
Verdammt viele Fahrten auf:
-
Einigermaßen viele Fahrten auf:
- Nemesis
- Wild Mouse
- The Swarm
- Stealth
Lachgarantie auf:
Nicht gefahrene Coaster:
- Go Gator @ Pleasure Island Family Theme Park (powered Kinderbohne)
- Jellikins Coaster @ Fantasy Island (nicht gesuchte und nicht gefundene Kinderbohne)
- Jubilee Odyssee @ Fantasy Island (zu)
- Rockin Roller @ Botton's Pleasure Beach (zu windig)
- Steeplechase Yellow (nicht genügend Stallpersonal für die Pferdchen)
- The Smiler (unfertig)
Danksagungen an:
- Dirk Bach für die Vermittlung der besten Unterkunft
- Das englische Wetter (kalt aber sonnig)
- Das sehr freundliche Personal von Gulliver's Warrington
- coaster-count.com
- onride.de
Das war ein Spitzenwinterurlaub! Wenn wir eins gelernt haben, dann, dass wir bis zur nächsten UK-Tour keine 6 Jahre verstreichen lassen werden!
S M I L E!