Ich liebe den Norden. Hamburg, Skandinavien, Arktis - da könnte ich jederzeit und immer wieder hinfahren. Diese Orientierung gen Norden hat aber auch Nachteile. Ein Nachteil beispielsweise ist, dass es im Süden für mich etliche rote Flecken auf der Coaster-Count Landkarte gibt. Was lag also näher, als den diesjährigen Familienurlaub mal im Süden zu verbringen, genauer im Schwarzwald? Aus meiner Sicht nicht viel.
Im Urlaub haben wir daher ein paar Parks besucht, die - bis auf den Europapark - eher in die Kategorie Kleinpark bis Kleinstpark gehören. Im ersten Teil einer losen Berichtesammlung fange ich daher mit dem Park an, der entfernungsmäßig am nächsten bei uns an der Ferienwohnung lag, aber als letztes besucht wurde.
Leider war er - soviel sei vorab gesagt - der Park, den ich im Nachgang als mit Abstand schwächsten (Freizeit-)Park dieses Urlaubs einstufen würde. Warum ist das so? Aus meiner Sicht lebt ein Parkbesuch nicht nur von Attraktionen, sondern auch vom drumherum, dem Wetter, den anwesenden Personen, dem Essen und und und - kurz, von ziemlich vielen Faktoren ab. Und so ist es auch beim Schwarzwaldpark: Es gab ein paar positive Aspekte, die aber durch negative Empfindungen derart überstrahlt werden, die - selbst wenn sich diese später zum Teil in Luft aufgelöst haben - noch immer zu einem eher negativen Bild bei mir drin sind.
Leider ohne Bildmaterial ist der Eingangsbereich, der zur rechten Hand ein kleines Hotel bietet. Der eigentlich Eingang ist ein einzelnes Kassenhäuschen mit einem Drehkreuz, schlicht und funktional.
Nach dem Entrichten des Eintrittspreises, in der Nebensaison 10 Euro für Erwachsene und 4 Euro für die beste Tochter die ich habe, geht es ein wenig bergauf. Nach etwa 150 Metern folgt zur rechten Hand ein Indoorspielbereich, auf den ich später noch etwas genauer eingehen werde, gegenüber sind bereits Wildschweine zu sehen.
Etwas weiter dem Weg folgend, befinden sich - bei unserem Besuch geschlossene - Imbissbuden und ein großer Kinderspielplatz.
Einen wirklich gepflegten Eindruck machte dieser allerdings nicht, auch wenn an mehreren Stellen die Farbe aufgefrischt wurde. Dazu gibt es ein kleines Riesenrad mit Pedalen, aber mit solch einer miesen Getriebeübersetzung, dass man für eine Umrundung etwa 10 Minuten trampeln muss. Nein, danke!
In direkter Umgebung hierzu befindet sich eine Floßfahrt mit Dinosauriern sowie eine Oldtimerfahrt, welche mit je einem Euro extra bezahlt werden müssen. Die Oldtimerfahrt sah nicht sonderlich einladend aus, die Floßfahrt so:
Weiter geht es mit diversen Tieren
Das Gelände der Berberaffen kann - ähnlich wie auf dem Affenberg in Salem- betreten werden. Allerdings nur Mittwochs, Freitags und Samstags.
Hier war auch der erste größere Aufreger des Tages für mich, die nicht offensichtliche Wegführung. Nicht nur, dass trotz Parkplan nicht ersichtlich war, ob man dem Weg weiter folgen kann und er ein Rundlauf ist, sondern auch der Zustand des Weges war für uns ein Ärgernis. Klar - es hat geregnet am Tag zuvor und da können ein paar Pfützen auf Schotterwegen sein, aber das war schon nicht mehr feierlich. An manchen Stellen hätte man eine Fähre gebraucht, wenn diese nicht im Schlamm stecken geblieben wäre. Irgendwann sind wir halt umgedreht und zurück zum Hauptweg gelaufen. Diesem folgend, kommt man zur Rodelbahn sowie zum Wiegand Bobkart.
Einen Blick drauf geworfen und was war - zu und keine Menschenseele zu sehen. Super Sache. Keine Informationen wann die aufmachen oder ob die überhaupt aufmachen. Also erstmal weiterlaufen. Irgendwann kam uns dann ein Auto entgegen, welches zu den Rodelbahnen gefahren ist. Also bin ich noch mal ein beträchtliches Stück zurückgelaufen, um zu fragen, was mit den Anlagen ist. "Bobkart wegen Umbau geschlossen, Rodelbahn öffnet in etwa 30 min". Nein, danke!
Also weiter zur Wildwasserbahn. Die sah dann so aus.
Sprich, geschlossen, kein Wasser in der Fahrbahn. Schön langsam hatte ich die Nase ziemlich voll. Ach ja,den Falkner hatte ich noch vergessen. War aber ebenfalls zu, sprich keine Vogelshow.
Also nochmal schnell in den Kinderbereich, mal was fahren.
Zamperla Hyper Mini Mouse
Und siehe da, hier sah es völlig konträr zum restlichen Park. Freundlich, nett gestaltet und mit geöffneter Gastronomie samt angemessener Bepreisung. Alle halbe Stunde wurde der Coaster für zwei bis drei Runden in Betrieb genommen und wir haben uns dort länger aufgehalten als im ganzen restlichen Park, weil dort ein undefinierter Spaßfaktor aufkam, der im restlichen Park nicht da war.
Also alles eitel Sonnenschein? Nein, mitnichten. Während ich gerade anfing versöhnlicher zu werden, fiel mir auf, dass es rechts neben dem Coaster eine Türe gibt, um in das Infield zu gelangen. So weit, so gut. Aber diese muss nicht zwangsläufig offen stehen, besonders nicht in einem Kinderspielbereich.
Sorry, aber dafür fehlt mir JEGLICHES Verständnis. Das man keine 100% Sicherheit haben kann ist klar, aber dass man das Infield einfach offen lässt, so dass dort jedermann problemlos reinkommen, finde ich unmöglich. Sicher, dass ist keine Rekordachterbahn, aber dennoch können sich Kinder unterhalb des Bahnhofs verstecken, so dass es für den Operator nicht sichtbar ist und sich dort zumindest - unter Umständen - stark verletzen.
Kurz vor verlassen des Parks ist mir noch aufgefallen, dass die Wasserbahn nun in Betrieb war. Am Kassenhäuschen, wo man zwei Euro entrichten musste, standen auch die Betriebszeiten: 14 -17 Uhr. Hätte man auch deutlicher sichtbar schreiben können, ohne vorher bis in den Bahnhofsbereich zu laufen.
Zusammenfassend müsste man aus meiner Sicht an ein paar Kleinigkeiten Hand anlegen (Beschilderung, deutliche Hinweise wann Attraktionen geöffnet sind, idealerweise kurz nach dem Eingang, Wege ausbessern, evt auch ein Multi-Ride Ticket zum teureren Verkaufspreis, Sicherheitsmaßnahmen), um ein deutlich besseres Gefühl beim Besucher zu hinterlassen. Mein subjektives Gefühl blieb jedoch, zumindest für den Outdoorbereich, ziemlich negativ.
Der Indoorspielbereich hingegen ist nicht riesig groß, war aber ansprechend gestaltet und für jüngere Besucher wirklich toll und wetterunabhängig - wobei der Park bei schlechtem Wetter teilweise nicht öffnet. Deshalb, falls mal jemand dort hin will, unbedingt vorher auf die Homepage schauen oder besser noch dort anrufen, ob geöffnet ist.