Hallo liebe Onridegemeinde,
letzte Woche verschlug es uns in die Nähe von Dresden, und was lag da näher, als auf dem Rückweg am Montag einen Abstecher nach Plohn zu machen? Gesagt, getan. Die Anfahrt verlief entgegen der Erwartung recht problemlos und der Parkplatz war ziemlich leer. Also schnell in die lange Schlange an der Kasse eingereiht, die fairen 24¤ pro Nase abgedrückt und ab durchs Westerndorf, im Laufschritt zum sächsischen Stier.
El Toro ist einfach herrlich. Trotz der geringen Höhe eine durchgängig hohe Geschwindigkeit, dazu dieses unbeschreibliche Gefühl, außer Kontrolle zu sein, gepaart mit einer ordentlichen Portion
Airtime. Coasterherz, was willst du mehr? Nach ein paar Wiederholungsfahrten am Morgen ging es dann nochmal nachmittags dorthin. Und siehe da, warmgefahren geht die Bahn so richtig ab. Es rüttelt und rattelt an allen Enden, der Zug hämmert im Affenzahn über die Schiene, immer das Gefühl vermittelnd, man würde einen Presslufthammer reiten. Oder eben einen wildgewordenen Stier. In der Schlusskurve musste ich mich erstmal wieder fassen, um zu verarbeiten, was ich da gerade erlebt hatte.
Fazit: Alleine dafür würde ich die 500km nochmal auf mich nehmen.
Natürlich durfte an diesem Tag auch die Neuheit Fluch des Teutates nicht fehlen. Ein netter Familienride, schön, um mit völlig fremden Leuten gemeinsam ein wenig Spaß zu haben. Hier war Sitzenbleiben angesagt, denn nass wird man kein bisschen und die Miniabfahrten hätte man vielleicht zugunsten einer weiteren Kurve ausgetauscht- die sind nämlich völlig überflüssig. Die Thematisierung ist noch nicht ganz fertig, unter der Bahn scheint wohl ein Gallierdorf zu entstehen. Völlig deplatziert in diesem ansonsten ansehnlichen Bereich wirkt der Drache- nicht weil er ein Drache ist, der würde vielleicht noch zum Thema irgendwie passen, sondern weil der optische Zustand des Fahrgeschäfts beklagenswert ist.
Eine weitere Neuheit der letzten Jahre war das Plohnidorf mit den beiden Attraktionen Plohseidon und Plohnis Tauchfahrt. Kurz ausgedrückt: Man setzt sich in eine als Seepferdchen umgestaltete Minieisenbahn und fährt einmal flott im Kreis durch eine aus Pappmache in liebevoller Art heimgewerkte Unterwasserwelt. Skurril, für einen Darkrideliebhaber auf jeden Fall sehenswert. Die Achterbahn nebenan ist für Erwachsene nicht weiter erwähnenswert, ziemlich kurz und ohne größere Höhepunkte, eine Kinderachterbahn eben. Der Bereich wirkt stimmig und einladend, ist aber noch nicht ganz fertiggestellt. So ragt z.B. an der Umrandung des Wasserbeckens von Plohseidon der Baustahl in die Höhe. Vielleicht hätte man den Bereich fertigstellen sollen, bevor man die nächste Baustelle aufreißt?
Die anderen Attraktionen wurden natürlich auch ausführlich getestet- wer darüber etwas wissen will, kann gerne im Anschluss fragen. Zum Abschluss des Tages wurde noch schnell ein El Toro- Shirt für lächerliche 10¤ abgegriffen und dann ging es weiter nach Fulda ins Bäderpark Hotel -die Sieben Welten standen die nächsten Tage auf dem Programm.
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen aus Plohn:
Standardstierfoto 1:
Standardstierfoto 2 und zugleich beste Stelle der Bahn:
Das optisch sehr gelungene, an De Efteling erinnernde Cafe:
Plohseidon:
Der trotz seines fortgeschrittenen Alters gut zu fahrende Flitzer. Das Interessante daran ist, dass man sehr tief in den Wagen sitzt.
Tolle Idee, das Karussell als Rapunzels Turm zu verkleiden.
Und mit diesem offensichtlich hungrigen Tierchen komme ich zum Abschluss:
Der frühe Vogel fängt den Wurm- aber die zweite Maus bekommt den Käse.