Nachdem wir das Bonbonland irgendwann gegen 16Uhr verlassen hatten erreichten wir knapp 1,5h später den bei Kopenhagen gelegenen Freizeitpark Bakken.
Hier steht der wahrscheinlich einzige Tivoli Small mit Winke- und Fotopause nach der zweiten Runde auf dem Lift. Geniale Idee.
Jaaa, und dann...... Dann folgte etwas das sich später als die wohl größte Überraschung entpuppte. Ich wusste wohl, dass hier der bisher einzige
Spinning Coaster von
Intamin steht, der ein ganz besonderes Feature besitzt. Ich dachte mir nach der Enttäuschung im Bonbonland aber, dass es wohl besser sei die Erwartungen runter zu schrauben. War für die erste Fahrt, die wir zu viert in einem Wagen absolvierten auch eine gute Maßnahme, drehte der Wagen sich doch nur sehr spärlich, auch wenn das Layout in seiner Gänze schon voll und ganz überzeugen konnte.
Nachdem wir die Runde durch den Park beendet hatten und mit den Wiederholungsfahrten begannen, sahen wir, dass einer der Ride OPs die Wagen auf Anfrage auch vor Einfahrt auf den Lift andrehte. Also blitzschnell nochmal angestellt, den Ride OP lieb gefragt und jaaaa, da war es passiert. (wer sich vom Layout überraschen lassen will sollten den Rest des Abschnittes auslassen)
In der kleinen Kurve vor dem Lift hatten wir schon knappe 3 Umdrehungen hinter uns. Das folgende lässt sich mit Worten dann fast nicht mehr beschreiben. Die Kette griff sich den Wagen, beschleunigte noch relativ harmlos auf knappe 15km/h. Kurz vor Erreichen der Kuppe zeigt der Hydraulikantrieb dann, was in ihm steckt. In einem Sekundenbruchteil reißt die Kette den Wagen regelrecht auf die angepeilten 40km/h. Es schließt sich eine viel zu enge, steile und brutale Abwärtslinkskurve an, die einen, wenn man mal wieder nicht dran gedacht hat völlig aus den Socken haut. Der Rest des Layouts besticht durch enge Richtungswechsel und noch engere Auf- und Abwärtshelics. Überhaupt ist die Grundfläche der Bahn bemerkenswert klein.
Aber nun zurück zum eigentlichen Thema, dem vom zuvorkommenden Ride OP angedrehten Wagen. Der Lift kurbelte die Drehung des Wagens mit solch einer Gewalt weiter an, dass man die Fahrt eher mit den Worten "schienengeführter Propeller" beschreiben kann. Eine Mischung aus wildem herumreißen in die Abfahrten hinein und totalem Orientierungsverlust durch die Drehungen.
Da sich nun in Anbetracht der fortgeschrittenen Uhrzeit keine Leute mehr im Anstellbereich befanden tätigten wir sofort eine weitere Fahrt, bei der wir dann sogar mit angedrehter 2:0 Beladung fahren durften. Ich glaube ich brauche nicht näher zu beschreiben wie das dann endete.
Aufgrund eines Staus in der Station blieben Marie und ich mit unserem Wagen in der Schlussbremse stehen. Wer die Bahn kennt weiß, dass die Drehung erst im Block NACH der Bremse gestoppt wird. Dementsprechend wirbelten wir knapp eine Minute lang mit einem Affenzahn im Kreis.
DAS war mit Abstand die beste und intensivste Achterbahnfahrt meines Lebens! Beide Daumen hoch. Schade dass es davon bisher nur eine Bahn gibt. Man hat hier eine gute Alternative zu einer Standartmaus, wenn ein Park etwas intensiveres und anderes sucht.
Minetrain Ulven
Auch hier hatte
Intamin die Finger mit im Spiel. Herausgekommen ist ein schön langer, abwechslungsreicher und für eine Familienbahn sogar recht intensiver Coaster. Erstaunlich auch hier wieder, wie viele Schienenmeter man auf der recht kleinen Grundfläche untergebracht hat.
Das Teil hier hab ich mir gespart. Die anderen 3 sind trotzdem mitgefahren und haben es alle bereut... man sehe sich die Bügel an, kein Wunder.
Mal abgesehen davon, dass das knackende Fahrgeräusch auch nicht gerade vertrauenserweckend wirkte.
Eine Maus... mit Ausnahme des eingehausten Liftes und der Wirbelstrombremsen braucht man da nichts weiter zu zu sagen. Fährt sich genau so bescheiden wie ihre Brüder und Schwestern.
Ein lustiger Zierer Flitzer.
Sogar noch mit Bremser.
Rutschebanen
Das hier war mal eine Scenic Railway... bis
Kumbak kam und mal wieder alles verhunzt hat. Die Züge sind alles andere als bequem, geschweige denn die Bügel die sich während der Fahrt immer weiter zudrückten. Wann lernen die das endlich? Über die Bremsplatten die alle paar Meter an der Schiene angebracht sind kann man ja noch streiten. Sie simulieren zumindest halbwegs authentisch noch das Gefühl in einem Zug mit Bremser zu sitzen. Allerdings bezweifle ich an manchen Stellen, dass da ein Bremsen im Ursprungszustand möglich gewesen wäre.
Gerade?
Gefahren sind wir noch mit dem Monster, dem
S&S Double Shot und der Bimmelbahn. Nach einer Wiederholungsfahrt auf der Rutschebanen, in der Hoffnung hinten sei sie besser als in der Frontrow, und den beiden Fahrten auf Tornado machten wir uns auf den Weg in Richtung Sommerland Sjaelland. Davon wirds von mir aber leider schon keinen Bericht mehr geben, da ich die Kamera aufgrund der mittlerweile schon fast unaushaltbaren Schmerzen im Fuß, resultierend aus einem Mückenstich dann im Auto gelassen hab. Damit ist die Berichtreihe von meiner Seite auch leider schon zuende. Ich machte mich von Kopenhagen aus dann mit dem Zug auf den Rückweg nach Düsseldorf.
Was Bakken angeht werde ich auf jeden Fall wiederkommen. Die beiden
Intamin Bahnen sollten Grund genug sein. Aber nicht zu verachten ist auch die angenehme Atmosphäre die der Park zum Abend hin entfaltet. Viele Einheimische scheinen dort abends gerne noch essen zu gehen. So wirkt der Park nie leer und man hat trotzdem humane bis garkeine Wartezeiten an den Fahrgeschäften. Die Gestaltung der Restaurants und Fahrgeschäfte ist nach außen hin doch teils recht üppig und im Zusammenspiel mit der Beleuchtung ergibt das dann ein wunderbares Erscheinungsbild. Alles in allem ein wirklich schöner Park.