Ich war glaube ich insgesamt nur zwei bis drei Mal im Phantasialand, ich kenne den Park also nicht sehr gut, zumal ich die bisherigen Male jeweils als Betreuer oder Mitglied von Kindergruppen dabei war und somit nicht frei in meinem Bewegungen war.
Es wurde also Zeit für einen erneuten Besuch. Ich habe auch Bilder gemacht, jedoch nicht sehr viele, der größte Teil wird von einer Zusammenfassung inkl. Bewertung eingenommen.
Los ging es am heutigen Freitag um kurz vor 8 Uhr. Ich wohne am linken Niederrhein, direkt an der A61, und die führt ja quasi direkt am Phantasialand vorbei, sodass die Route keine große Herausforderungen parat hielt. Mein Bruder und ich trafen uns dort übrigens mit meinen beiden Cousins, meiner Cousine und der Freundin meines einen Cousins
Schon um 8:55 Uhr konnten wir den Park betreten (war schon offen) und haben als erstes Maus-au-chocolat besucht, da diese schon um 9:30 Uhr auf hatte, um Punkt 10 Uhr waren wir dann an der Black Mamba und kamen auch dort sehr schnell dran. Auf diese Weise haben wir zwei Attraktionen, die normalerweise (wie man so hört) Top-Wartezeiten mit sich bringen, in relativ kurzer Zeit "abgearbeitet". Auch am restlichen Tag musste man im Prinzip nie lange warten, meistens maximal 20-25 Minuten, oft wesentlich weniger. Einzige Ausnahme: Rivers Quest. Die Wartezeit war dort mit 60 Minuten angegeben, doch kurz vor dem Ziel kam dann noch ein technischer Defekt hinzu, der einen Neustart der Anlage erforderlich machte . so warteten wri da so um die 70 Minuten, aber das ist ja einmal am Tag auch kein Beinbruch.
Ich bewerte jetzt erstmal die Attraktionen und ziehe dann ein Gesamtfazit:
ACHTERBAHNEN
Black Mamba: Bin ich schon 2008 gefahren, kannte ich also schon. Man wird ordentlich durchgewirbelt und die enge Szenerie werten die Bahn nochmal ein ganzes Stück auf. Das Ambiente im gesamten Bereich ist natürlich super, aber das wurde ja schon oft geschrieben - trotzdem nochmal: Auf diesem speziellen Gebiet gibt es glaub ich keinen Park in Europa, der das besser hinkriegt
Was will man groß mäkeln? 10/10 Pkt.
Colorado Adventure: Bin ich ebenfalls 2008 gefahren und hat für mich nicht an Qualität verloren. Mir gefällt das Layout, weil es relativ lang ist und dabei nie langweilig wird. Der Zugang zur Attraktion ist im Übrigen etwas seltsam, weil man ja quasi Zickzack laufen muss, um (nicht von China Town!) dahin zu gelangen und auch die eingezogene Warteschlange vor der eigentlichen Warteschlange ist natürlich nicht optimal; zudem könnte das Theming in der Station mal wieder aufgefrischt werden. Aber das ist natürlich nur die B-Note
9/10 Pkt.
Winjas Force & Fear: Kannte ich ebenfalls bereits und wieder gefällt mir das Layout sehr, dieses Mal vor allem wegen der vielen Überraschungsmomente und der Rasanz
Die Halle und die Umgebung wirkt auch harmonisch, die Anstellschlange ist aber i-wie etwas zu eng geraten und dadurch wirds schnell stickig in den beiden Räumen... Aber das Problem kennt man ja sicher schon zur Genüge... 9,5/10 Pkt.
Temple of the Night Hawk: Bin ich noch nie gefahren. Aus Efteling kenne ich mit Vogel Rok ja eine Bahn desselben Typs vom Hersteller
Vekoma. Die Fahrt im Phantasialand ist länger, aber auch langsamer als das zehn Jahre jüngere Modell. Am Anfang geht es noch recht rasant, doch nach dem dritten Lifthill wird es schon recht langsam und erinnert eher an einen etwas ruckelnden Zug. Ich vergleiche das mal etwas mit "Euro-Sat" im Europa-Park, dort ist die Fahrt allerdings noch lahmer (meiner Meinung nach)
Aber gut, was will man der Bahn auch vorwerfen, sie hat ja schon einige Jahre auf dem Buckel. Da das Phantasialand ja ohnehin gut dabei ist, könnte da ja mal eine neue, bessere Dunkelachterbahn hin. Was mir übrigens am Rande noch negativ aufgefallen ist, ist, dass Vogel Rok in Efteling ein Onboard-Soundsystem. Durch das direkte Hören der Musik gewinnt die Bahn dort ziemlich, finde ich, doch im Phantasialand gibts nur Boxen am Rand und man erlebt die Musik nur am Rande... Schade... 4/10 Pkt.
THEMENFAHRTEN / SIMULATOR(EN)
Silber-Mine: Die Idee generell finde ich nicht schlecht: Man startet in der Mine und nach dem Verlassen baut sich langsam diese mexikanische Welt auf. Ein Spannungsbogen ist durchaus gegeben, was ich für sehr wichtig halte bei einer guten Themenfahrt. Nur leider ist i-wie trotzdem nichts draus geworden. Mal ein paar Punkte:
- der Endloszug zerstört die Illusion, das man selbst auf einer "abenteuerlichen" Reise ist
- keine Musik, bzw. nur irgendwo im Hintergrund, eine umfangreiche Geräuschkulisse steht im Vordergrund, die aber nicht wirklich Ambiente schafft
- man sieht bald auftauchende Szenen zu deutlich bereits vorher
- die Animatronics sind zwar okay, aber nicht die besten
Aber es ist auch sehr schwer, einen richtig guten Darkride zu bauen, das schafft längst nicht jedermann. In Deutschland gibt es keinen einzigen guten Darkride. 4/10 Pkt.
Geister-Rikscha: Die Figuren finde ich sehr interessant und gelungen, aber hier fehlt irgendwie ein Bezug, ein Thema, eine Handlung oder ein Spannungsbogen. War aber auch erst einmal drin, kann sein, dass ich etwas übersehen habe. 3/10 Pkt
Ein Schönheitsfehler:
Maus-au-chocolat: Das Theming der Warteschlange ist wirklich perfekt und absolute Weltklasse, das muss man sagen. Das was dann kommt ist gut, und wesentlich besser als zum Beispiel "Abenteuer Atlantis" im Europa-Park. 9/10 Pkt.
Race for Atlantis: Bin jetzt kein Experet in Sachen "Simulator", aber ich fand es nicht schlecht. Der Film war etwas unscharf, aber gut, das ist ja auch nicht soo wichtig. 7 / 10 Pkt.
WASSERBAHN
Rivers Quest: Obwohl der Bau von außen etwas klobig aussieht - und auch nichts mir bekanntes darstellt, ist die Architektur wie auch das Theming der Anlage durchaus ansprechend. Die Fahrt selbst ist ebenfalls nicht schlecht, so viel ich weiß war sie ja bei ihrer Eröffnung vor rund 10 Jahren durchaus innovativ. Die Abfahrten, teilweise sehr steil, haben es auch in sich. Leider sind die Wartezeiten immer sehr hoch, was natürlich den Wert der Anlage bei einem Besuch etwas mindert...
8/10 Pkt.
THRILLATTRAKTIONEN / FLAT RIDES
Talocan: Die Attraktion findet man ja auch oft auf Jahrmärkten und Kirmessen, aber die Anlage ist doch etwas besondert - das Fahrprogramm ist wirklich sehr gut gewählt, mit dem Wasser und dem Feuer werden zudem sehr gute Effekte erzielt. Einzig sind die Stimmen natürlich etwas affig, aber auch sie erzeugen schließlich die nötige Atmosphäre
8,5/10 Pkt.
Mystery Castle: Kein gewöhnlicher Freefalltower, sondern umfangreich thematisiert. Das Programm ist aber i-wie viel zu kurz, obschon das, was gemacht wird, gefällt. 7,5/10 Pkt
Feng Ju Palace: Ein Mad House. Nicht sehr überzeugend finde ich, da ist mir die "heimische" Villa Volta doch um einiges lieber - vor allem in Sachen Storytelling. Da ist irgendwie dieses Liebespaar, das heiraten will, doch ein kleinerer "Krieger" hat etwas dagegen und bekämpft den Mann in vier Episoden. Mag sein, dass das eine Chinesische Geschichte als Vorbild hat, aber naja, da hätte es eine bessere Auswahl geben können. Die Fahrt ist gewöhnlich. 3/10 Pkt.
GENERELLE PUNKTE
- Die Enge des Parks war kein Hindernis. Der entscheidende und hoch anzurechnende Vorteil ist, dass man kaum laufen muss und den ganzen Park ja in geringer Zeit durchaus. Lässt mehr Raum für spontane Pläne, als in Efteling. Wenn man da einmal an einem Platz ist, sollte man auch alles erledigen, sonst latscht man sich tot
- als ich vor ein paar Jahren den EP das erste Mal besucht habe, war es eine überwiegend positive Kritik. Im Vergleich zum Phantasialand muss ich das aber fast revidieren, denn natürlich hat der EP viel mehr Attraktionen, aber das was dort einzeln geboten wird, finde ich im Phantasialand einfach besser
Ach ja und zu den Bildern: Aus Gewichtgründen hatte ich nur ne einfache Digitalkamera dabei, daher hier Fotos ohne besonderen ästhetischen Wert
Zu guter Letzt: Benutze diesen Bericht so auch in anderen Foren