Am 8.10. sollte es für Markus und mich noch einmal per Flieger auf einen Kurztrip gehen. Ziel war England, bzw. eigentlich war der Weg das Ziel. Denn Markus hatte aufgeschnappt, dass British Airways im Oktober ihren A380 zwischen Frankfurt und London einsetzt. Wir fanden dann sogar genau drei Tage, an denen wir beide Zeit hatten und so stimmte ich der Tour zu mit den Worten „ok, dann buch das“.
Relativ kurzfrsitig vor Abreise entschieden wir uns dann, was wir in England unternehmen wollten. Alton Towers und Thorpe Park waren gesetzt, nur für den angefangen Anreise-Tag mussten wir uns noch etwas überlegen. Und auch die Unterkunft musste noch gebucht werden. Irgendwas in der Nähe des Heathrow Airports sollte uns als Basis dienen.
An dem Dienstagmorgen trafen wir uns also am Frankfurter Airport, marschierten zu den Checkin-Automaten und Markus begann seine Daten einzugeben, während ich danebenstand und zusah. Bis er meinte, ich könne doch den Automaten daneben benutzen. Wie? Ich habe doch keine Buchungsnummer, wenn er bucht, muss er doch auch den Checkin für uns beide machen. Doch wie sich dann herausstellte, hatte er gar nicht für uns gebucht, sondern nur für sich! Na toll, dann hatte ich also knapp eine Stunde vor Abflug noch kein Ticket? Also schnell an den Verkaufsschalter. Ja Tickets gibt es noch (klar, hätte mich auch gewundert, wenn die Riesenkiste voll gewesen wäre), der Preis war auch noch der gleiche, es kommt nur noch eine saftige Schalter-Verkausgebühr dazu. Aber immerhin hat das dann doch noch alles geklappt. Unser Fliegerchen steht schon bereit:
Das Boarding lief nur über eine Brücke:
Vorbei an den etwas teureren Plätzen:
Und angekommen im hinteren Bereich des Unterdecks in der Economy:
Der Flieger war in der Tat nicht ausgebucht. Es war generell nur das Unterdeck besetzt und dort auch fast überall nur die jeweils beiden äußeren Plätze.
Da führt im Heck die Treppe nach oben ins andere Deck:
Mit Kindersicherung
Auch Nachfrage durfte man auch mal oben sich umsehen. Ist jetzt aber nicht großartig anders als unten:
Die Maschine fliegt sich übrigens super angenehm und verdammt leise. Nur beim Start hat man mal ein leichtes Brummen der Triebwerke vernommen. Ein wirklich schöner Flieger!
Der Grund für diese Kurzstreckenflüge dürfte wohl das Crewtraining gewesen sein. So war vor Abflug auch jede Menge Personal zum „Besichtigen“ an Bord, die vor Abflug wieder ausstiegen. Und unterwegs merkte man mindestens einmal, dass die Stewardessen noch nicht an diese Maschine gewöhnt waren: Denn eine verhedderte sich total im Vorhang zwischen zwei Kabinenabteilen. Ein Arm links zwischen zwei Befestigungen hindurchgestreckt, den anderen rechts und in der Mitte der Kopf. So hing sie da fest
Pünktlich landeten wir in Heathrow. Der kleine Shuttel brachte uns zügig hinüber zu den Mietwagenfirmen und kurz darauf konnten wir unseren Wagen in Empfang nehmen. Wir hatten uns beide als Fahrer eintragen lassen, da ich nun endlich auch mal den Linksverkehr ausprobieren wollte. Doch zunächst einigten wir uns, dass Markus zum Eingewöhnen mit Fahren beginnt, er hat das ja schon mehrfach(?) gemacht. Und prompt wollten wir beide automatisch an der falschen Seite einsteigen
Die Fahrt verlief dann reibungslos, obwohl wir kein Navi dabei hatten. Denn am Vorabend erst hatte ich gemerkt, dass mein Navi nur Festland-Europa kennt und GB auch nicht nachinstalliert werden kann. Also wurden noch schnell die Straßenkarten von unserer Tour 2006 gesucht und wieder nach Papier-Navi gefahren. Das ist bei der hervorragenden Beschilderung in GB aber auch kein Problem.
Am frühen Nachmittag kamen wir also in Hastings an. Am Ende des Ortes gibt es direkt unten am Meer einen großen Parkplatz, wo auch wir unseren Wagen abstellten. Direkt daneben startet die Hastings Miniature Railway:
Die Bahn durchfährt dann das Gebäude aus dem Hintergrund, das auch als Depot genutzt wird:
Schließlich erreicht das Bähnchen den Freizeitbereich von Hastings:
Andere Endstation der Bahn:
Unterwegs durchquert die Kleinbahn den Fischereibereich von Hastings:
Der scheint zumindest teilweise immer noch in Betrieb zu sein. Einen Hafen gibt es hier übrigens nicht. Die Schiffe fahren einfach auf den Kies und lassen sich bei Ebbe trocken fallen.
Hinter dem Fischerbereich startet auch eine der beiden Standseilbahnen des Ortes:
Das ist übrigens die steilste Standseilbahn Großbritanniens. Ich dachte, die wäre bis 16:00 in Betrieb, was wohl nicht der Fall war. Wir haben die Bahn die ganze Zeit nicht fahren sehen und als wir gegen 16:00 kurz vor unserer Abfahrt aus Hastings an der Talstation waren, war dort alles verschlossen und sah nicht so aus, dass gerade erst Feierabend gemacht wurde.
Aber im Ort gibt es noch eine weitere Standseilbahn. Auf dem Weg dort hin kommt man mal wieder an einer Spielhalle vorbei:
Und noch ein Casino:
Wir waren immer noch auf der Suche nach einem ordentlichen Geldautomaten, hatten wir doch, bis auf ein wenig Kleingeld von unseren letzten Besuchen auf der Insel, kein Britisches Bargeld bei uns. Die kleinen Geldautomaten an den diversen Spielhallen scheinen mit ausländischen Karten nicht zu funktionieren, aber in der Fußgängerzone des Ortes fanden wir dann eine richtige Bank, bei der auch unsere Karte akzeptiert wurde. Mit frischem Bargeld ausgerüstet geht es nun also zur zweiten Standseilbahn, deren Talstation ein wenig versteckt in der Altstadt liegt:
Jetzt wollten wir hier mit unserem frischen Geld bezahlen, aber der Kasse wurde das Wechselgeld knapp. SO bat man uns, doch mit Karte zu zahlen... da hätten wir uns den Weg ja sparen können
Aber wer rechnet damit, dass an so einem kleinen historischen Bähnchen mit Ticketoreisen zwischen 1,50 und 2,50 auch Karte akzeptiert wird?
Kleiner Warteraum hinter der Kasse:
Da ist unser Wagen:
Holzbänke für 16 Personen, stehend darf man nicht fahren:
Kaum haben wir uns hingesetzt, geht es auch schon los. Hier wird offenbar einfach nach Bedarf gefahren.
Ein großer Teil der Strecke verläuft durch einen Tunnel, deshalb ist die Bahn auch vom Strand aus bei weitem nicht so auffällig wie die andere.
Begegnung mit dem Gegenwagen:
Gleich ist die Bergstation erreicht:
Leider ist das die einzige seitliche Aufnahme, die ich von den Wagen habe:
Wenn der Wagen seine Position erreicht hat, werden die Türen vom Personal geöffnet und das Trittblech heruntergeklappt:
In der Bergstation kann man einen Blick auf den Antrieb werfen. Leider war es zu dunkel und spiegelnd für ein Foto...
Barrierefrei geht anders, aber das ist ja eine historische Anlage, die bereits 122 Jahre alt ist!
Die Bergstation ist mit einem Restaurant überbaut:
Blick hinüber zur East Hill Cliff Railway:
Blick hinunter Richtung Strand:
Ein bisschen weiter links sind Flamingo Land Park und der Fischereibereich zu sehen:
Diese Bahn hat mehr der Charakter eines Verkehrsmittels, verbindet sie doch unten die Altstadt mit der Burg, dem Smugglers Adventure in einigen Höhlen im inneren der Klippe und auch zu weiteren Wohngebieten dahinter. Daher sind für die Bahn auch Wochen-, Monats- und Jahreskarten erhältlich.
Wieder unten an der Promenade sahen wir uns nun die Freizeiteinrichtungen an. Dort gibt es den kleinen Flamingo Park, der auch eine Achterbahn haben sollte, und einige weitere Attraktionen, die aber, so glaube ich, anderen Betreibern gehören.
Z.B. diese Trampolins:
Oder die Kartbahn nebenan:
Mini-Kartbahn für Kinder:
Adventure-Golf:
Ein künstlicher Teich mit Tretbooten:
und dann der Flamingo Park.
Der hintere Bereich des Park war leider (den ganzen Winter über?) geschlossen:
Lasst mich raten, dort steht eigentlich die Achterbahn?
Auf Nachfrage hieß es dann, die Achterbahn sei bis März weg...
Eine Kleinigkeit sind wir dann doch gefahren. Die Token dafür gibt es an einem Automaten.
Nämlich die Geisterbahn:
Ist ungefähr so trashig, wie wir sie erwartet haben. Aber der Bediener war cool
Ansonsten gibt es als einiges größeres Fahrgeschäft noch einen Salta Monetes:
Zwei Kinderkarussells:
Und, was in GB natürlich nie fehlen darf, eine Spielhalle:
Gut, damit war die erste Station der Tour schon mal nicht ganz so erfolgreich. Man sollte also „ganzjährig geöffnet“ nicht automatisch auf alle Attraktionen beziehen...
An der Küste entlang führte unsere Fahrt nun weiter westwärts. Dabei kommt man auch noch am Hastings Pier vorbei, von dem seit 2010 aber nicht mehr viel übrig ist...
Aber man will ihn wieder aufbauen, dieses Jahr soll es losgehen und bis 2015 wohl die erste Stufe abgeschlossen sein:
Nächstes Ziel von uns sollte dann ein etwas besser erhaltener Pier als der in Hastings sein...