Über das Wochenende vom 7-8.12. verschlug es Marius, Micha, Tobi und mich auf einen kleinen Trip in den Norden, genauer gesagt nach Kopenhagen in den Tivoli.
Im Sommer schon mit kaputtem Fuß vor dem Eingangstor gestanden, hatte ich nun endlich die Gelegenheit den Park auch mal von innen zu sehen. Aber ich fang mal ganz vorne an.


Um 1Uhr in der Nacht kamen Tobi und Marius zu mir. Auf dem Weg gen Norden sammelten wir noch schnell den Micha in Duisburg ein.


Mit dem kleinen gemieteten Flitzer ging es auf die Autobahn. Hier sind auch die ersten Spätfolgen des Sturmtiefes Xaver zu erkennen.


Ja, es fiel ziemlich schnell einiges an Schnee...


Aber bei so wenig Verkehr war es kein Problem auf der geschlossenen Schneedecke immernoch zügig zu fahren.


Eigentlich wollten wir mit der Fähre von Puttgarden nach Rodby übersetzen. Aber da die Fährgesellschaft beim Sturm am Vortag etwas zu mutig war, wodurch angeblich eines der Schiffe einen Schaden erlitten haben soll, war der Fährverkehr bis auf weiteres eingestellt. So nahmen wir den kleinen Umweg über den Stoerebelt. Die Brücke war allerdings für Busse und LKW noch bis 9Uhr des selben Tages gesperrt. Aber davon waren wir mit unserem Wagen zum Glück nicht betroffen .


Eine 18km lange Brücke verbindet Ost- und Westdänemark.


Die Züge tauchen vor der Hängebrücke in einen Tunnel ab.


Kurz vor der Insel Sprogo, die die Auffahrt zur Hängebrücke einleitet.


Hier war von Sturmtief Xaver nicht mehr viel übrig.


Um 10Uhr, eine ganze Stunde vor Parköffnung erreichten wir das Hotel, welches 5min Fußweg vom Park entfernt lag.


Die weihnachtliche Dekoration erwartet einen schon am Eingang.





Pünktlich um 11 durften wir den Park stürmen. Wobei "stürmen" brachte einem nicht viel. Zum einen öffneten die Fahrgeschäfte erst langsam und zum anderen hatte der Park bis 24Uhr geöffnet. Da ist garantiert genug Zeit alles ausgiebigst zu fahren.


Der Park füllte sich in der ersten Stunde schon beachtlich. Allerdings blieben die Wartezeiten den ganzen Tag über unter 10 Minuten, wenn sie denn überhaupt vorhanden waren.





Der erste Count an dem wir vorbei kamen hatte auch noch geschlossen.


Das nächste Objekt der Begierde begann gerade mit den Testfahrten.


Ich nutze die Zeit für ein paar Fotos.








Nachdem die Testfahrten scheinbar erfolgreich absolviert waren stellten wir uns auch ohne zu zögern an. Der freundliche Mitarbeiter ließ uns auch sofort hinein. Wir ließen uns die erste und auch zweite Fahrt in der Frontrow natürlich nicht nehmen. Auch wenn die Bahn noch über die Schienen schlich war sie dabei doch ganz nett. Nicht umwerfend, aber auf jeden Fall ordentlich. Halt so wie man es von B&M kennt. Einzig und alleine dass die Bahn in den G-starken Tälern ziemlich rappelt hat mich zeitweise doch genervt.


Die Kamera verschwand nun zu Gunsten der Fahrten erstmal im Rucksack. Die weiteren Fotos entstanden so ab 15Uhr.


Rutschebahnen - absoluter Klassiker. Fährt sich noch 1A! Sind wir im Laufe des Tages auch noch 3 weitere Male gefahren.


In der Lastrow gibts sogar steißbeingefährdende Airtime .


Der Darkride unter Rutschebanen kann sich auch sehen lassen. Ich hab dieses nervige rumgeschieße mit den nicht funktionierenden Pistolen direkt bleiben gelassen und mich stattdessen an der liebevollen Gestaltung erfreut. Ich rätsel jetzt noch immer wie man dort so viele Streckenmeter unter der Holzachterbahn verstecken konnte.





Es füllt sich weiter.


Odinexpressen fährt jetzt mittlerweile auch. Hat meiner Meinung nach ein ganz lustiges Layout.


Jetzt kam für mich der Moment der Wahrheit. Ich hab mich mit meiner Höhenangst laaange laange vor den Türmen gedrücket. Aber wenn ich jetzt schonmal die Gelegenheit hab ohne horrenden Fahrpreis mit so einem Teil zu fahren.... dann muss das halt sein...
Die anfänglichen Startschwierigkeiten die der Turm am Boden hatte, während ich komplett hibbelig in meinem Sitz saß und eigentlich nur auf den Moment wartete endlich wieder aussteigen zu können, machten die Aufregung natürlich nicht geringer.


Dass der Turm sich aufgrund des Windes wie auf dem Bild gut zu erkennen nur seehr gemächlich drehte kam mir dann aber doch etwas entgegen. Somit hab ich die Fahrt dann nervlich auch überlebt. Und sooo schlimm wars dann im Nachhinein auch wieder nicht.


Dieses lustig aussehende Teil hab ich mir allerdings gespart. Das hab ich meinem Magen dann doch nicht zugemutet. Aber es sah doch schon interessant aus.





Ein Darkride der sich sehen lassen kann. Auch hier waren wieder Meister am Werk. Sowohl bei der Gestaltung, als auch bei der völlig verrückten und sich gefühlt 20x kreuzenden Streckenführung.


Zeit für eine weitere Runde Fotos.














Tjaaa, hier stand dann direkt der nächste Brocken. Wenn ich vor einem Fahrgeschäft so richtigen Respekt hatte und auch immernoch hab, dann ist es das hier. Das Fahrerlebnis liegt irgendwo zwischen Wahnsinnig und völlig durchgeknallt.


Man hat noch nichteinmal die Station verlassen und sich schon 3x überschlagen.


Vertigo im Sinne der lateinischen Übersetzung trifft es hier doch ganz gut.


Und nachdem man 2 Runden wie Quaks der Bruchpilot überlebt hat zeigt einem der hausgroße Antrieb des Armes auch was in ihm steckt. Mit schätzungsweise irgendwas um die 120km/h Stunde rauscht man durch einen Looping nach dem nächsten. Neben der Geschwindigkeit die einem in dem Moment schon völlig die Sprache verschlägt lassen die fast durchgängig wirkenden 5g es dem ein oder anderem auch leicht schummrig vor den Augen werden.


Ich brauchte nach der Fahrt erstmal 20min um mich wieder zu sammeln und zu begreifen was da gerade passiert war. Neben Tornado im nicht weit entfernten Bakken war das hier das bisher intensivste Fahrgeschäft mit dem ich fahren durfte. Schade dass es von den Teilen nur eine Hand voll gibt. Dass man dieses Exemplar nicht mehr mit dem Joystick steuern kann tut dem Fahrerlebnis meiner Meinung nach aber keinen Abbruch.





Der kleine Zierer musste auch noch schnell abgehakt werden.











Ein Suspendet Flying Carpet. Auch mal ganz lustig zu sehen. Aber da ich die Dinger im normalen Zustand schon nicht mag hab ich es auch hier beim zuschauen belassen.











Der laut Maren vom Gästeservice vergleichbare "Ersatz" für Jule Expressen .


Überall im Park waren Buden aufgebaut an denen es die üblichen Verdächtigen unter den Weihnachtsspezialitäten gab.














Die anderen 3 hatten mich schon eine Stunde vorher verlassen um das Hotelzimmer zu beziehen. Ich drehte währenddessen meine Fotorunde durch den Park. Nach Abschluss dergleichen holte ich mir mein Re-Entry Ticket im Gästeservice und verließ den Park durch den Haupteingang an dem sich eine beachtliche Schlange gebildet hatte. Diese ging noch um die komplette Seite des Parks herum bis zum nächsten Seiteneingang.


Gegen 18Uhr machten wir uns aufgewärmt und ausgeruht wieder auf in den Park.


Vertigo drehte weiter seine Runden. Micha und ich wagten uns nach einigem Zögern auch nochmal dort drauf und äußerten unseren Wunsch einer Rückwärtsfahrt den wir dank eines kleinen kooperativen Kindes, welches seine ahnungslose Mutter auch davon überzeugte dass das rückwärts ja viel besser sei, auch prompt erfüllt bekamen. Was in den darauffolgenden 3 Minuten geschah lässt sich noch schwieriger in Worte fassen als die Vorwärtsfahrt! Daher belasse ich es bei den Worten die Marius und Tobi am Boden auch einen Teil des Vergnügens haben miterleben lassen: "Das Knallt!!!"


Hier weiß man wie man nachts Stimmung in den Park bringt.


Eigentlich wollte ich nur Fotos vom See und der umliegenden Beleuchtung machen. Wenn ich die Durchsage richtig verstanden hatte sollte die Wassershow aufgrund technischer Probleme auch nicht stattfinden. Aus diesem Grund verließen alle Zuschauer die Brücke auch wieder. Nichtsahnend stellte ich mich ans Geländer und fotografierte, als die Show dann plötzlich doch startete. Umso besser für mich, so hatte ich den bestmöglichen Platz zum fotografieren.


Der Tivoli hat hier den eindeutigen Beweis erbracht, dass es nicht immer auf Größe und Höhe ankommt. Hier waren geschätzt vielleicht 20-30 Fontänen verbaut mit denen man die Gäste mit passender Musik 15min lang verzauberte.


Ich war zugegeben doch sehr begeistert was man mit ein paar Lasern, Scheinwerfern, einer Nebelmaschine und den Wasserfontänen doch schönes zaubern kann.











Feuer gabs auch.... auch wenn das m.M.n unnötig war und die Atmosphäre eher zerstört hat. Aber das scheint ja bei allen mir bekannten Wassershows in letzter Zeit ein Muss zu sein.








Im Hintergrund kann man die Shilouette von Daemonen erahnen.


Leider hab ich mein Stativ zuhause liegen lassen. In diesem Moment hab ich mich darüber tierisch geärgert. Das Brückengeländer hat leider keinen höheren Winkel zugelassen um den Fokus auf die Acherbahn zu richten.


Jaja, ich beeil mich ja schon...





Sieht bei Tag und bei Nacht umwerfend aus.


Kinderzentrifuge


Erwachsenenzentrifuge














Im Laufe des Abends fuhren wir dann noch mehrmals mit Rutschebanen, gönnten uns eine weitere Runde Daemonen in der Lastrow(welche die Bahn allerdings nicht in wirklich besseres Licht rücken ließ wie am Morgen) und Micha und ich probierten noch den Space Shot aus. Dieser überraschte mich sogar dahingehen positiv, dass das Fahrprogramm doch um einiges intensiver war, als es von außen den Anschein erweckte.


Irgendwann zwischen 22 und 23Uhr beendeten wir nach mehreren Versuchen uns mit Glühwein aufzuwärmen dann den Besuch zugunsten unseres Schlafkontos. Meines hatte in den vergangenen 37 Stunden doch dank der spontanen Umplanung aufgrund des Fährausfalls ein gehöriges Defizit aufgebaut.

Die Rückfahrt wollten wir dann auf mehrheitlichen Wunsch mit der laut Internet wieder fahrenden Fähre antreten. Gemütlich machten wir uns nach ein wenig Sightseeing dann mit dem Auto auf in Richtung Fährhafen. Durch Regen, dichtesten Nebel, Schneefall und schlussendlich Regen erreichten wir wie geplant Rodby gegen 12.30Uhr. Die Fähren fuhren auch wie erwartet wieder. Mit 30 anderen Autos und einem LKW startete unsere Überfahrt um 12.49Uhr. Ca. 30min später begannen wir uns dann zu fragen weshalb die Fähre nicht mehr in den Wellen schaukelte und so ruhig im Wasser lag. Der Blick nach draußen und eine kurze Diskussion ergaben die von mir scherzhafte Aussage: "Wetten wir haben einen Motorschaden?". Nach 15min gab es eine Durchsage, dass wir aufgrund technischer Probleme vorerst nicht weiterfahren würden. Mit einem dicken grinsen auf dem Gesicht suchten wir das oberste Deck auf um uns einen Überblick zu verschaffen wo genau auf der Ostsee wir uns gerade befinden. Ernüchternd stellten wir fest, dass es bis Puttgarden nurnoch knappe 2km waren und uns gerade die nächste Fähre überholte. Nach zwei weiteren Durchsagen dass es noch dauern könnte bekamen wir immerhin kostenlos Kaffee und Wasser und durften auch zu den Autos. Nach etwa einer Stunde begann das Schiff langsam vor und rückwärts zu fahren. Wirklich schlau wurden wir daraus nicht. Mit der Zeit hatten wir mehrere Theorien was die Ursache für ungeplanten Stopp auf offener See sein könnte. Pünktlich als Micha seinen letzten der 16 KinderBuenos aus dem steuerfrei erworbenen Einkauf auf der Fähre aufgegessen hatte begann das Schiff sich nun mit Schrittgeschwindigkeit in Richtung Hafen zu bewegen. Im Windschatten der dritten Fähre die uns überholt hatte erreichten wir den Anleger und konnten unsere Fahrt nach Hamburg fortsetzen. Dort sollten auf dem Dom noch ein paar Counts für den ein oder anderen von uns warten. Ich hab aufgrund des einsetzenden leichten Regens allerdings keine Bilder mehr gemacht. Wir schlossen den Abend mit einem Geheimtipp von Tobi in der Tower Bar, einer Bar im obersten Stockwerk eines Hochhauses ab, bevor wir dann gemütlich den Heimweg antraten.


Und das war's dann auch mit dem Bericht zu dem kurzen, aber sehr schönen und abenteuerlichen Wochenende in Kopenhagen.

Ich bedanke mich bei denen die bis hierhin durchgehalten haben fürs Lesen und hoffe der Bericht hat gefallen.
Ich bitte die Qualität der Bilder am Anfang zu entschuldigen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt nur meine Handykamera griffbereit. Daher sind diese ein wenig.... naja . Nächstes Mal verstau ich die Spiegelreflex nicht in den Tiefen des Kofferaums.

Hübsche Bilder. Vertigo ist super. Ich mein, ich hab so einige Propellervariationen hinter mir, keines wahr nur annåhernd so flott wie dieser.

Schicke Bilder, die Sache mit der Fähre konnte man damals ja schon live verfolgen

Irgendwann muss ich da auch endlich mal hin...

Ich muss mir die Bilder Zuhause nochmal in groß angucken aber danke schonmal. War wirklich ein toller Trip.

Im Rückblick tut mir die Mutter nach vertigo rückwärts schon leid. Aber das Mädchen wollte nochmal. Die Mutter nicht.

Tower Bar ... Geheimtipp ... naja! Ist nicht in einem Hochhaus, sondern im Hotel Hafen Hamburg. Und steht in so ziemlich jedem Reiseführer. Zurecht!

Danke für die schönen Bilder!

Das war eine tolle Tour, danke dafür!
Gerne wieder.

Klasse Fotos

Das die Tower-Bar in jedem Reiseführer steht wusste ich nicht.
Ich habe mir Hamburg die letzten Jahre selbst zu meiner gemacht und wusste gar nicht das dass so ein Touri-Pukt ist.

Grüße

Macht ja nix! Ist ja ne schöne Bar mit guten Drinks, nur eben absolut kein "Geheimtipp".

Immerhin wart ihr nicht Billo-mäßig im "Clochard" oder so. Oder, voll Touristyle, in der "Olivia Jones Bar".

Passt schon!

The Knowledge

ist nicht in einem Hochhaus, sondern im Hotel Hafen Hamburg.

Als was würdest du das Hotel Gebäude denn beschreiben? Ich würde ja behaupten Art des Gebäudes und Nutzung sind nicht gleich zu setzten.

Hochhäuser sind das, was in Hochheide steht. Da kennst du dich ja aus.

Vielen dank für deine qualifizierte Antwort. Die ist inhaltlich übrigens auch noch falsch.

Vielen Dank für den tollen Bericht einer abenteuerlichen kurzen Reise in einen schönen und durch tolle Fotos anschaulich gemachten Park!