Heute stand uns ein etwas ruhigerer und weniger aufregender Tag bevor. Das Programm:
Rainbow Magicland. Das Problem (mal wieder): Die Verpflegung.
Einen dringend notwendigen Einkauf immer weiter vor sich herzuschieben, kann in Europa nach 20 Uhr ganz schnell ein erzwungenes Fastenwochenende zur Folge haben. Convenience Faktor = 0,005. Nachdem es dann notgedrungen für jeden eine Hälfte unserer letzten Schokobunse plus Müsliriegel zum "Frühstück" gab, ging es nach einem weiteren fehlgeschlagenen Einkaufsversuch (Vor 10 Uhr! Was denken wir Deutschen uns eigentlich?!) los in Richtung Rom. Zwischen Rainbow Magicland und Minas Tirith sahen wir es dann plötzlich. Nein, nicht Sauron. Aber so ähnlich. Ein großes, leuchtendes, gelbes Schild auf blauem Grund, welches mittig von vier großen Buchstaben geziert wird: LIDL. Für einen kurzen Moment hielten wir es für eine Fata Morgana, ausgelöst durch den modrigen Dunst italienischer Peripherielandschaft. Später waren wir überzeugt gestern beim Sprung von der Staumauer gestorben zu sein und nun von unserem Leid erlöst zu werden. Tote können aber nicht riechen, dachten wir uns. Und so musste der Geruch von frischgebackenem Brot bedeuten, dass diese Oase der Deutschländigkeit real ist.
Später im magischen Regenbogenland hat uns der durch den pünktlich einsetzenden Regen ausgelöste
Dorney-Effekt einen relativ leeren Park beschert und so haben wir uns nach dem Wolkenbruch mit einem Grinsen im Gesicht auf den Weg zur Hauptattraktion gemacht:
Shock, The Steam Machine. Eine solide Bahn aus dem Hause Maurer & Söhne, die zwar wie alle anderen X-Car-Coaster auch etwas rappelt aber bei weitem nicht so extrem wie Hollywood Rip Ride Rockit. Letztere ist in meinen Augen auf Grund der Aufmachung und dem Onboard-Sound aber dennoch die bessere Bahn. Das Beste an Shock hingegen ist ganz klar die äußerst
G-lastige Kurve direkt nach dem Non-Inverting
Loop. Vor allem in der Front Row. Nur der Teil vor dem Launch ergibt irgendwie keinen Sinn. Einzige Erklärung für uns: Hier gab es wohl nachträglich noch Budget-Cuts beim Darkride-Part.
Die restlichen paar Achterbahnen bewegen sich alle im Bereich zwischen countologischem Pflichtprogramm und der Frage warum man sich das überhaupt noch antut. Der Drop Tower hingegen ist ganz gut und der beste, weil auch einzige größere Flat- bzw. Thrillride im Park. Wenn man nicht warten muss, kann man schon mal ein paar Runden damit drehen. Leider ist das vorhandene Theming, wie auch im restlichen Park, schon ziemlich mitgenommen, sodass davon wohl in ein paar Jahren nicht mehr viel übrig sein wird. Man sollte es ebenfalls vermeiden an den Schulterbügeln zu riechen wenn man sich nicht gerade mit Malaria infizieren will.
Den interaktiven Darkride
Huntik haben wir leider auch noch mitgenommen. Hier wurde versucht etwas in Richtung The Amazing Curse of Transformers - The Ride zu machen, leider ohne jeglichen Erfolg. Die Projektionen sind unscharf, die Story langweilig und von der Aufmachung entspricht es einem veralteten Computerspiel.
Das Innovativste am Park ist ganz klar der Parkplatz. Man stellt hier sein Auto nämlich unter Photovoltaikmodulen ab. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Sofern man welches hatte, ist auch nach dem Parkbesuch noch Eis in der Kühlbox. Für die PV-Anlage müssen keine zusätzlichen Grünflächen verbaut werden und das Ganze dürfte für den Park einen netten Marketingeffekt haben. Ansonsten fand man hier das gleiche Bild vor wie auf allen anderen italienischen Parkplätzen abseits der von Deutschen besuchten Touristenregionen. Die Rede ist von beschädigten Autos, wo man auch hinschaut, einschließlich der meisten Neuwagen. Man könnte fast meinen, dass in Italien das Auto vor Auslieferung schon einmal gegen die Wand gesetzt wird, als Händlerservice sozusagen.
Zwei Stunden haben uns in diesem völlig enttäuschenden und zurecht gähnend leeren Park gereicht. Nach einem Kurzbesuch des leider nicht mit seinen US-Vorbildern vergleichbaren Outlet-Centers direkt neben dem Magicland, folgten wir der ramponierten Autostrada zu unserem nächsten Hotel, welches sich an einem strategisch günstigen Knotenpunkt in den Industrial Outskirts von Rom befand. Dort haben wir uns direkt auf die Suche nach der besten Pasta der Vorstadt gemacht und wurden, zumindest was Preis/Leistung angeht, im IKEA nebenan fündig. Auch wenn das Hungerleiden und der Convenience-Verzicht noch nicht komplett vorbei waren, so warf zumindest die nicht mehr allzu weit entfernte Zeit am Gardasee ein Ende dieser Schreckensperiode voraus.
Minas Tirith!
Die Lidl isse geoffnet!
Eurobunse mit gewohnten Beilagen.
Hereinspaziert ins magische Regenbogenland.
Die Hauptattraktion...
...besitzt einen voll ausgeleuchteten Darkride-Part.
Weltweit einmalig.
Shock in Action.
Die Dampfmaschine.
Finale Inversion.
Non-Inverting Loop.
Kopfüber.
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Die Kurve in unbearbeiteter Originalgeschwindigkeit.
Der Park hat durchaus ansehnliche Seiten und brauchbare Rides.
Nämlich genau 2.
Der Rest ist Schrott.
Theming von The Amazing Curse of Transformers - The Ride aka Huntik.
Eingang zum Mine Train.
Gibt schlechtere. Aber nicht viele...
Soarin' over Rainbow Magicland.
Shockierende Bahn.
Und sehr fotogen.
Ein Blick auf Minas Tirith.
Ein Blick auf den Hightech-Parkplatz.
Ein Blick auf die Outlets.
Wer will schon sowas? Armer Miro Klose.
Im Hotel angekommen gab es noch unerledigte Rituale.
Official Kühlbox-Beklebing Procedure.
Auch ein nicht funktionierender Fernseher kann nützlich sein.
Deluxe Suite mit Möbelhausblick.
Leider keine 1¤-Hot-Dogs.
Dafür aber Home of the 2¤-Pasta-Deal.