Nachdem ich tags zuvor bereits meine Plopsa FunCard im Holiday Park abgeholt hatte, ging es am Sonntag, dem 13. April, ins Sauerland.
Denn zufällig hatte ich mitbekommen, dass Markus sich für Ostern eine Jahreskarte beim Fort Fun abholen müsste. Da ich selbige auch für meine Juni-Tour eingeplant hatte, schloss ich mich ihm einfach an. Und im Holiday Park entschlossen sich Julian, Jan und Tobias dazu, ihre noch gültigen Jahreskarten vom letzten Jahr ihrer eigentlichen Bestimmung zuzuführen.
Während Jan und Tobias separat etwas später anreisten, ging es für Julian und mich zunächst nach Raunheim, von wo uns Markus ins abgelegene Bestwig chauffierte. Die etwa zweieinhalb Stunden dauernde Fahrt führt in weiten Teilen über Landstraßen und durch diverse große und kleine Ortschaften. Es zog sich also ein wenig, bis die Parkplatzeinweiser uns die 3¤ abknöpfen und uns "zu den markierten Flächen" schicken konnten.
Wir waren recht früh dran und damit so ziemlich die ersten Besucher. Nach dem Top-Wetter im HoPa tags zuvor war ich etwas blauäugig in T-Shirt und Weste losgefahren. Das rächte sich nun, denn es war doch ziemlich kalt in den Bergen. Auch meine Hoffnung auf wärmende Sonnenstrahlen im weiteren Verlauf des Tages sollte nicht erfüllt werden. Dennoch füllte sich der Parkplatz bis zur Parköffnung erstaunlich gut - unter anderem auch mit Christians Auto, der sich uns ebenfalls anschloß.
*sing* Komm mit mir ins Abenteuerland...
Leider war mein Verstand wohl keine 53¤ wert, sodass ich die Jahreskarte dann doch mit Bargeld bezahlen musste. Nachdem wir die Registrierungszettel ausgefüllt hatten, ging es endlich in den Park. Erste Station war der Service-Point, wo die nette Dame unsere Zettel einsammelte, damit wir nicht warten müssten, bis sie die Daten eingegeben hatte.
Wir konnten also direkt los und was fahren. Oder nicht? Der Ride-Op schickte uns weiter.
Die Bahn sei ihm noch etwas zu langsam, er müsse sie noch ein wenig warmfahren.
Also weiter ins Tal zur nächsten Achterbahn. Inzwischen war übrigens auch Marcel zur Gruppe hinzugestoßen.
Auch hier war noch keine Fahrt drin. Der Zug stand einsam und verlassen am Anfang des Lifthills.
Den Anfang musste also die Rocky Mountain Rally machen.
Stilecht mit Ellbogen "aus dem Fenster" drehte ich gemütlich meine Runde durch die Natur.
Auf dem Weg zurück nach oben konnten wir nun auch die frisch renovierte Speed Snake abhaken.
Die neue Farbkombi sieht gut aus. Für alle Stützen war aber offensichtlich nicht mehr genug Zeit.
Die Fahreigenschaften sind auch in Ordnung. Das liegt aber wohl nicht am Re-Tracking, wie ich mir hab sagen lassen.
Wer A sagt, muss auch B sagen, und so kletterten wir den Berg hinauf zum Trapper Slider.
Ein Alpine Coaster der "alten Schule".
Der zweitlängste für mich nach dem Hasenhorn.
Die Wellen und Jumps sind hier nochmal eine Stufe extremer.
Eröffnet wurde die Bahn 2005, sie hat also schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Und das ist auch gut so, denn die neuesten Anlagen sind doch merklich "entschärft", nicht zuletzt durch die Magnetbremsen. Im Fort Fun geht es dagegen noch altmodisch rasant in die Tiefe. Die Fahreigenschaften sind eher ruppig, bei den Wellen wird man ordentlich durchgeschüttelt und die Kurven sind auch ganz nett. Bei unserer ersten Fahrt konnten wir auch tatsächlich von Anfang bis Ende Gas geben - also fast. Als ich die letzten beiden Jumps hinunterbretterte, sah ich plötzlich, dass die vor mir gefahrenen Bobs noch deutlich vor dem Bremsband standen. Aber die Bremsen funktionierten super.
Die einzige Attraktion, die so gar nicht zum Wild-West-Thema passt, nahm ein Teil von uns auch noch mit.
Angesichts der lauten Musik, die aus der Halle dröhnte, wollte ich erst verzichten, aber da ich noch nie einen Round-Up gefahren war, konnte ich mir die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen. Innen war die Musik sogar einigermaßen erträglich, aus der Idee mit den Licht- und Lasereffekten hätte man aber mehr machen können. Die Attraktion an sich ist natürlich auch ganz nett.
Der Weg führte uns zurück zum Eingangsbereich. Den Kettenflieger ließen wir aber aus.
Dafür nahmen wir die Geisterbahn mit. So richtig überzeugen konnte die mich aber nicht.
Oberhalb des Eingangs dreht die Familienachterbahn Devil's Mine ihre Runden.
Mit verdammt langem Wartebereich. Ein ständiges Auf und Ab. Aber nett gemacht.
Ich nahm in einem der vorderen Wagen Platz und schon ging es los. Durch einen kleinen Darkride-Part geht es zum Lifthill. Dabei spuckt auch so ein Cowboy oder Indianer mit Wasser rum, den hab ich aber erst gesehen, als er mich zum zweiten Mal voll erwischt hatte.
Auf den First Drop mit Hangtime für mich folgt eine flache Kurve.
Dann führt eine Aufwärtshelix in einen kleinen Reibradlift.
Bis dahin ist die Fahrt wirklich sehr gemütlich.
In einer Rechtskurve geht es wieder hinab, unter einer Brücke hindurch und wieder hinauf. Beim Übergang in die nächste Kurve gibt es zudem ganz nette
Airtime, mit der ich gar nicht gerechnet hatte. Danach folgen noch eine Rechts- und eine Linkskurve mit dazwischenliegender Gerade, dann ist auch schon die Schlussbremse erreicht. Und dann geht das Ganze wieder von vorne los, denn die Bahn fährt gleich zwei Runden am Stück. An sich eine nette Familienbahn. Eben irgendwie "anders". Aber auch sehr zahm.
Anschließend holten wir unsere Jahreskarten im nahe gelegenen Service Point ab.
Nach einer kleinen Mittagspause folgte eine zweite Runde Trapper Slider. Leider mit Bremser und damit ohne Spaß.
Im zweiten Anlauf klappte es dann auch mit dem Tivoli.
Die Bahn selbst fährt durch dichten Wald, drum herum ist alles kahl.
Viel sagen muss man zu einem Tivoli wohl nicht. Interessant fand ich aber den Headchopper wo man unter der vorletzten Kurve hindurchfährt. Damit man auch ja sieht, dass man sich da ggf. den Kopf anstoßen könnte, hat man da einfach noch ne Platte an die Stütze gepappt und gelb angemalt. Man hat das eh schon knappe
Lichtraumprofil also noch weiter verkleinert. Und das mit einer Metallplatte (so sah es jedenfalls aus).
Und weil wir eh dran vorbei kamen, nahmen einige auch die Speed Snake nochmal mit.
Zu viert ging es anschließend zur Wildwasserbahn.
Als wir uns in das Boot quetschten, winkte der Ride-Op zunächst ab. Etwas verwirrt erblickten wir dann ein Schild: "Maximal 3 Erwachsene pro Boot." Jan war bereits ausgestiegen, da überlegte es sich der Ride-Op doch anders und wir durften mit überladenem Boot fahren. Ob das eine gute Idee war? Immerhin rollten wir größtenteils eher als dass wir schwammen.
Nach einer gemütlichen Fahrt im Grünen folgt der erste Drop in einem Tunnel.
Unterirdisch gibt es einen kleinen Darkride-Part, dann bringt der zweite Lift das Boot wieder in die Höhe. Als wir vom Lift in den Kanal eintauchten, schwappte auch eine ordentliche Welle vorne ins Boot. Wir fürchteten schlimmes für die bevorstehende Abfahrt...
Der dritte Lift und besagte Abfahrt werden von einem luftigen Stahlbogen getragen.
Entsprechend der Beladung war der Nässegrad wie erwartet etwas höher als üblich. Aber letztendlich doch nicht ganz so schlimm wie befürchtet.
Irgendwo zwischendrin haben wir auch den Top Spin Yukan Raft mitgenommen. Nur wann, weiß ich leider nicht mehr. An sich ganz nett gestaltet, und das Fahrprogramm ist auch kein langweiliges Standard-Geschaukel. So richtig überzeugend war es aber auch nicht.
Immerhin kein Standard - in jeglicher Hinsicht.
Ein letztes Mal Bergsteigen.
Schlechtes Wetter, Wartezeit und Extrakosten. Wir verzichteten auf Wild Eagle.
Der Funny Fux Bau war noch nicht fertig, wir mussten uns also mit dem Funny Fux House begnügen.
Und natürlich mit dem Rafting.
Nass zu werden ist hier deutlich schwerer als bei der Wildwasserbahn - außer es schwappt gerade eine Welle auf die direkt neben dem Kanal herführende Warteschlange.
Im Shop am Ausgang des Raftings standen wir dann noch eine ganze Weile rum und unterhielten uns über dies und das, ehe wir am frühen Nachmittag den Heimweg antraten.
Fazit: Das Fort Fun ist definitiv kein Park, für den ich diese Anfahrt mehrmals im Jahr auf mich nehmen würde. Und hätte ich die Jahreskarte nicht für die kostenlosen Eintritte gebraucht, hätte ich den Besuch wohl noch weiter nach hinten geschoben. Aber an sich ist der Park absolut in Ordnung. Mit vier Counts ist man recht gut aufgestellt, der Alpine Coaster ist zudem einer der besseren. Positiv finde ich auch, dass man mehr oder weniger durchgehend das Wild-West-Thema einhält - auch wenn sich über die Qualität sicherlich streiten lässt.
Auch wenn der Titel anderes suggeriert, wir hatten durchaus unseren Spaß.