Der Kemnader See bildet die südliche Grenze zwischen den Ruhrgebietsstädten Bochum, Witten und Hattingen. In den 70ern wurde hier ein künstlicher Stausee als Zentrum eines Naherholungsgebietes geschaffen. Rund um den See führt ein 13 Kilometer langer Rundweg für Fussgänger, Radfahrer und Inlineskater. Zu den Attraktionen gehören Bootsverleihe, kleine Hafenanlagen, Minigolfanlagen, Spielplätze, ein Spaßbad und Ausflugsgastronomie.
Auf der Bochumer Seite findet sein nunmehr dreißig Jahren zu Pfingsten eine große Feuerwerksveranstaltung statt.
Dieses Jahr zum Jubiläum in einer größeren Aufmachung als in all den Jahren zuvor.
Bislang war die Veranstaltung eine Mischung aus Gastronomie, Bummeln, Feuerwerk, Open-Air-Konzert und Riesenrad.
Mein letzter Besuch vor zwei Jahren fiel dementsprechend, was
die Berichterstattung angeht eher knapp aus. Den Haupttag bildet meistens der Pfingstsonntag. Autoschlangen drängen sich dann Richtung Stausee in der Hoffnung einen der begrenzten Parkplätze zu ergattern. Manu, Thomas und ich sassen in einem dieser Autos. In Stiepel entschlossen wir uns kurzfristig um und fuhren zurück auf Wittener Stadtgebiet zum Freizeitbad Heveney, wo wir für vier EUro Parkgebühr auf einem staubigen Acker zum Stehen kamen. Von dort ist es bis zum Festgelände ein Weg von ca. 3 Kilometern, die man gemütlich am Seeufer zurücklegen kann. Alternativ kann man die Strecke auch mit der MS Kemnade oder einem Dotto-Train zurücklegen.
Entlang des Weges passiert man dann das Ausflugslokal "Stranddeck", in dem chillige Housemusik und kühle Getränke die sommerlichen Temperaturen erträglicher werden lassen. Im weiteren Verlauf passieren wir die Hubschrauber-Landezone, wo die Willigen für 35 EUR zu einem Rundflug über See und Umgebung starten.
Nähert man sich dem Festgelände aus Stiepel etdeckt man als Wegweiser die diesjährige Neuheit: Das Wheel of Vision von Oscar Bruch jr. zeigt mit seinen 55 Metern Höhe den Weg zum Festgelände.
Vor der Gastronomie beginnt die Konsummeile mit Schnick und Schnack
Da es sehr warm ist an diesem Tag, kommt Manuelas Vorschlag, nicht nur die Seele sondern auch die Füsse im kalten Wasser baumeln zu lassen - mehr als recht.
Bei unserer Ankunft auf dem Festgelände spielt auf der Bühne die Band "Captain Dance", die einen Mix aus den Dance-Klassikern der 90er präsentiert. Von Macarena, Coco Jambo, Everybody, Freestyler bis zu I Like to Move It ist alles was tanzbar war aus dieser Decade live zu hören und zu sehen. Im weiteren Tagesverlauf spielt dann noch die Band "Artig", bevor ab 21:30 Uhr der Lokalmatador aus Recklinghausen, "Thomas Godoj" die Besucher auf das Feuerwerk um 23 Uhr einstimmt.
Mit seiner Höhe von 55 Metern ist es meines Wissens das höchste Riesenrad, welches je zu Kemnade in Flammen in Bochum Halt gemacht hat. Auch nach dem Pfingstwochenende soll sich das Rad bis Ende Juni wohl noch am See als Stand Alone-Attraktion im Einsatz sein. Ich wünsche dem Betreiber Herrn Bruch jr. damit den gewünschten Erfolg.
Normalerweise ist nach dem Riesenrad der Festplatz zu Ende. Nicht aber in diesem Jahr. Zum 30. Jubiläum befinden sich hinter dem Rad in den Ruhrausen noch zwei Kirmesplätze. Ein historischer Jahrmarkt und im Anschluss daran ein moderner Karussellpark, der passend in die Ruhrauen eingebettet wurde.
Den Beginn des modernen Kirmesteils markiert der 1001 Nacht-Fliegende Teppich der Familie Hartmann. Für moderate 3 Euro kann man sich in luftige Höhen von 26 Metern über Kemnader See liften lassen.
Ohne das Katzenmaul hat der Schausteller Klünder hier seine Katz und Maus aufgebaut. Sicherlich eine logistische Herausforderung hier aufzubauen, die sich die Familie Klünder auch mit 5 EUR pro Fahrt vergüten lassen möchte.
Adventure Shuttle
Kettenflieger von Hartmann
Crystals City von Oberschelp
Ein stramme Leistung von diesem Schausteller, der sich als Clown geschmickt, bei diesen Temperaturen, versucht Gäste für den Besuch des Glasirrgarten zu begeistern.
Zu guter Letzt bildet am Ende der Ruhraue der Break Dancer von Rasch aus dem hohen Norden das Schlusslicht des Festgeländes.
Für 4 EUR erhält man hier eine abwechslungsreiche Runde.
Das Geschäft befand sich vor seiner Reise in Deutschland in einem Park in Saudiarabien. Weiss jemand ob Whitney mit ihrer aufreizenden Pose schon damals im Orient die Besucher erfreute oder wurde diese Bemalung erst in Deutschland umgesetzt?
Gegen 19 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Uns kommen die Massen von Besuchern erst jetzt entgegen und es wird voll werden auf dem Festgelände. Was bleiben wird sind die Reste der mitgebrachten Getränke.
Schließlich sind wir zurück auf dem Acker und treten nach einem schönen Pfingstsonntag die Heimfahrt an.