Nach drei Parks und insgesamt gut 480 Kilometern erreichten wir mitten in der zweiten Halbzeit des WM-Vorrundenspiels Niederlande gegen Chile unser Nachtlager für die 4 Nächte bis freitags. Eins Vorweg: Wir wurden trotzdem zeitig und freundlich begrüßt.
Bei der Wahl der Übernachtungsmöglichkeit war es mir besonders wichtig, dass wir nicht jede Nacht umziehen mussten. Da fast alle für die 5 Tage geplanten Parks relativ nah beieinander lagen, bot sich natürlich eine zentral gelegene Übernachtungsstätte an. Und wenn man zusätzlich zum gesuchten Bett auch noch Zugang zu einem Freizeitpark bekommt, ist die Sache für einen Freizeitparkfan eigentlich schon fast klar.
Die Wahl fiel somit recht schnell auf den Freizeit- und Ferienpark Slagharen. Annehmbare 177,50¤ kostete die bescheidene Hütte für 2 Personen inklusive 5 Tagen Zugang zum Park und einem kleinen Schwimmbad. Dennoch kamen mir kurz vor der Reise leichte Zweifel, ob dies wirklich eine gute Wahl war...
Denn erst Wochen nach der Buchung fand ich - eher zufällig - den Hinweis, dass im Park zwischen 9 und 19 Uhr ein Fahrverbot herrsche. Soweit wäre das nicht tragisch gewesen, da wir morgens eh um diese Zeit rum los wollten, und abends hätten wir uns schon irgendwie die Zeit vertrieben, bis man uns wieder reingelassen hätte. Wie sich dann aber beim Einchecken herausstellte, waren die Bedenken völlig umsonst, denn für die gesamte Aufenthaltsdauer konnten wir nicht nur an unserer Hütte im Park, sondern auch auf dem großen Parkplatz des Freizeitparks umsonst parken.
Zum Einchecken parkten wir ebenfalls "draußen", und nahmen die Brücke zum Eingang bzw. zur Rezeption.
Am Ende der langen Zufahrt befinden sich rechterhand die normalen Kassen des Freizeitparks.
Wir mussten aber nach links zur Rezeption.
In einem Briefumschlag gab es den Schlüssel, die Karten für Parkplatz und Schwimmbad, ein Wristband pro Person, das uns als "Resort-Gäste" kennzeichnen sollte, und ein paar weitere Informationen zu unserem Aufenthalt. Nur den Aufkleber fürs Auto, mit dem wir in den Park fahren durften, hatte die nette Dame entgegen meiner Annahme wohl nicht in den Umschlag gesteckt. Der Mitarbeiter an der Einfahrt war aber so freundlich, diesen eben in der Rezeption abzuholen.
Die Zufahrt zu den Hütten erfolgt übrigens mitten durch den Freizeitpark - daher das Fahrverbot tagsüber.
Gebucht hatten wir eigentlich eine Hütte vom Typ Buffalo. Diese befinden sich direkt links der Zufahrt, quasi am Fuße des Riesenrades. Kurz vor Reisebeginn bekam ich dann aber eine Mail von Slagharen, in der man uns anbot, während unseres Aufenthaltes ein Pony zur Hütte dazuzustellen. Für 50¤ Aufpreis. Alternativ gäbe es eine andere Hütte. Mit einem Pony konnten wir natürlich nichts anfangen, also bekamen wir eine Arizona-Hütte. Diese sind vermutlich baugleich mit den Buffalos, liegen aber am anderen Ende des Parks.
Wir haben uns das übrigens Mal angesehen: An den Buffalo-Hütten gibt es tatsächlich die Möglichkeit, ein Pony anzubinden. Besen und Schaufel für die Ausscheidungen der Tiere stehen ebenfalls an jeder Hütte. Übernachten tun die Ponys aber wohl doch im großen Stall und werden nur tagsüber zu den Hütten gebracht.
Im Vordergrund die großen Nevadas für bis zu 6 Personen. Die Arizonas befinden sich im Wald dahinter.
Unsere Hütte B33 befand sich etwa 10 Gehminuten vom Eingang entfernt...
Dafür rundherum von viel Grün umgeben. Hier der Blick aus dem Schlafzimmer mit zwei Etagenbetten, welches ich leider nicht fotografiert habe.
Das Schlafzimmer verfügt über keinerlei Steckdosen, sodass im Wohnzimmer ein kleiner Akku-Ladeturm errichtet werden musste.
Gegenüber die kleine Küchenzeile mit den wenigen Steckdosen in gewohnter Höhe.
Die WM wurde natürlich auch verfolgt, obwohl wir beide keine Fußballfans sind. Der Fernseher könnte aber etwas größer sein, wenn man auf dem Sofa sitzt.
Das Bad ist auch recht klein, für die paar Tage aber völlig ausreichend.
Alles in allem erfüllte die Hütte die Erwartungen. Für den Preis darf man eben keinen Luxus erwarten, lediglich die fehlenden Steckdosen im Schlafzimmer haben etwas gestört, da unsere Handys - in ihrer Funktion als Wecker - eben im Wohnzimmer klingeln mussten. Auch der Zustand - besonders im Bad - hätte besser sein können, aber da wollen wir mal nicht zu kleinlich sein.
Einen kleinen Supermarkt für Resort-Gäste gibt es auch.
Hier besorgten wir aber nur Frühstücksbrötchen. Alles andere kauften wir im Supermarkt im nahegelegenen Ort Slagharen.
Leider hatte der Aufenthalt im Park aber auch einen Haken: Auch hier stellten die Attraktionen bereits um 17 Uhr den Betrieb ein, sodass wir drei Tage lang an geschlossenen Attraktionen vorbeilaufen mussten. Erst am Abend des vierten Tages konnten wir zumindest die beiden Counts endlich abhaken - doch dazu komme ich in einem separaten Bericht.
Was wir dagegen schon früher testen konnten, war das kleine Schwimmbad für Übernachtungsgäste, denn dieses hatte bis 21 Uhr geöffnet. Und so machten wir uns am Mittwoch, dem 25.06. auf den Weg durch den Park. Nur eine gute Stunde hatten wir zum Plantschen, aber das war letztendlich auch Zeit genug...
Das Bad versteckt sich mitten im Park zwischen Monorail-Station und Music Hall (einem Restaurant)
Hauptteil des Bades ist ein großes Becken mit einer kleinen Rutsche an der Seite.
Deutlich davon abgetrennt gibt es einen Bereich für Kinder und andere Nichtschwimmer.
Um ins große Becken zu gelangen, muss man über diese Absperrung "klettern".
Wie unschwer zu erkennen ist, hat man hier mal auf das beliebte Subtropen-Thema verzichtet.
Stattdessen schmücken Eiszapfen, Pinguine und Eisbären - zum Teil sogar als Animatronic - das "Rocky Mountain Springs".
Die Rutsche ist auch nichts wirklich besonderes.
Aber in der S-Kurve schwingt man mit ein bisschen Schwung schon ordentlich hin und her.
Besucher ohne Zugang zum Bad können sich dieses übrigens auch von außen ansehen.
Über eine Brücke gelangt man von dort auch zum Bademeister - oder auf die Galerie.
Sogar über den Eisbogen kann man rübergehen - das kann man aber wirklich fast als Bergsteigen bezeichnen.
Mehr gibt es in diesem Bad tatsächlich nicht zu sehen. Das Bad ist eben nicht für stundenlange Aufenthalte gedacht, die kleine Abkühlung nach drei anstrengenden Freizeitpark-Tagen tat aber dennoch richtig gut. Darüber hinaus möchte man sicherlich nicht, dass zu viele Übernachtungsgäste gleichzeitig das Bad besuchen, denn dann würde es bestimmt relativ kuschelig zugehen. Wir waren allerdings mit höchstens 10 anderen Personen im Bad, bis man uns dann gegen 21 Uhr nach draußen kehrte.
Beim angrenzenden Campingplatz gibt es wohl noch ein Freibad/ Wasserspielplatz, dort waren wir aber nicht.
Fazit: Die Übernachtungen in Slagharen waren trotz anfänglicher Skepsis die absolut richtige Wahl. Relativ günstig, perfekt gelegen und Schwimmbad inklusive. Sicherlich hätte man ein paar Euro mehr für eine komfortablere Unterkunft ausgeben können, aber für die paar Stunden, die wir dort verbracht haben, reichte auch die Arizona-Hütte.