Mit dem Zug nach Skandinavien - Kopenhagen Tag 1+2
Mit dem Zug nach Skandinavien - Stockholm Tag 3+5
Mit dem Zug nach Skandinavien - Gröna Lund Tag 4
An Tag 4 unserer Zugreise durch Schweden stand dann der erste Freizeitpark auf dem Programm. Vom Bahnhof aus ist der Park prima mit der Straßenbahnlinie Nr.7 zu erreichen. Wer ein kleines Stückchen weiter läuft kann auch die Nostalgielinie 7C benutzen. Alternativ lässt sich natürlich auch die komplette Strecke ohne Probleme zu Fuß in ca. 20min zurücklegen.
Pünktlich um 11Uhr holten wir uns an der Kasse unser Wristband und die Eintrittskarten ab. Für umgerechnet ca. 42¤ war das ganze dann dank günstigem Wechselkurs ein paar Euros biliger als ursprünglich angenommen.
Direkt links vom Eingang befindet sich der Kiddie Coaster Tuff-Tuff Taget.
Den sind wir aber erst im Verlaufe des Nachmittages gefahren, nachdem der Andrang sich etwas zurückgeschraubt hatte.
Wenige Meter weiter findet man auf der rechten Seite die Petterson und Findus Welt. Die haben wir uns natürlich angesehen.
Super süß gestaltet mit vielen interaktiven Elementen in Haus und Garten.
Der zweite Kiddie Coaster
Da meine Begleitung Türme jeglicher Art nicht ausstehen kann, musste ich den leider auslassen.
Hier ist das Kinderland dann auch zuende und es geht über eine Brücke nach rechts in den eigentlichen Hauptpark.
Einmal kurz orientieren.
In dem Übergang befinden sich einige Schaukästen, welche die Geschichte des Parks zeigen. Hier gab es wohl schonmal einen interessanten Gast.
Den Start absolvierten wir mit Vilda Musen, da die Wartezeit hier im Laufe des Tages noch ordentlich ansteigen sollte. Nach wenigen Minuten konnte ich mich dann mit der Fototasche in die für mich immernoch viel zu engen
Gerstlauer Wagen hineinfalten. Nervig, aber es lohnt sich.
Stationsausfahrt
Panoramakurve, oder so Ähnlich
Intensive Schlusshelix
Nicht ganz die richtige Bahn...
Zur Fahrt:
Die Bahn macht ungeheuren Spaß, besticht durch ein gänzlich sonderbares Layout und hat vor allendingen den Vorteil, dass der größte Teil der Strecke in großer Höhe absolviert wird, was den Reiz natürlich nochmal steigert. Die Bahn ist im wahrsten Sinne des Wortes wild.
Leider stieg die Wartezeit sehr rasant. Und in Verbindung mit der Diskussion dass ich wegen meiner langen Beine nur in der Vorderreihe fahren kann und selbst da noch ein wenig falten und probieren muss, blieb es dann bei dieser einen Fahrt.
Unweit von Vilda Musen zieht der Family Suspendet Coaster Kvasten seine Runden. Da auch hier die Wartezeit schnell anstieg war dieser unser zweites Ziel. Mit ca. 20min hatten wir da noch Glück, denn im Laufe des Tages sollten es noch zeitweise über 60min werden.
Die Bahn ist, auch wenn man es nicht direkt erkennt recht ansehnlich thematisiert. Besonders der Soundtrack in der Station kann was.
Deko
Im Hintergrund die Neuheit des letzten Jahres.
Kreuz und quer durchs Gebälk.
"Das Gebälk" mit dem Namen Twister war dann auch das nächste Ziel.
Es ist einfach nur krank, auf was für einer kleinen Fläche hier eine so abwechslungsreiche Achterbahn gebaut wurde.
Die Sitze sind ja sehr bequem, nur der Bügel irgendwie nicht. Bei den Maurer Bügeln ist wenigstens klar, dass sie über den Bauch gehen, Bei
Mack Rides ganz klar über die Oberschenkel. Hier decken sie so eine Mischung aus Bauch und Oberschenkel ab, was je nach Körperform recht unangenehm sein kann. Die am Wagen unten im Fußraum zwischen den Sitzen befestigte Reißverschlusstasche für Handys oder Geldbeutel ist allerdings eines sehr geniale Idee.
First Drop mit brachialer Airtime in der Last Row, besonders je weiter der Tag voranschreitet.
Nicht zu verachten ist auch der wunderbare Blick auf die Stadt von der kleinen Kurve nach dem Lift.
Holzachterbahn wie sie sein muss.
Direkt gegenüber des Ausganges von Twister befindet sich der Eingang zu einem Klassiker. Ich kannte ja schon die Schwesteranlage aus Camelot. Jetzt sollte sich zeigen, ob die Briten wirklich nicht in der Lage waren das Teil richtig aufzubauen, oder ob die Schläge ab Werk ausgeliefert wurden.
Langer First Drop
Und siehe da, die schwedische Version fuhr sich deutlich ruhiger. Einzig und alleine die Reibräder die den Zug kurz anheben und dann auf die Schiene zurückfallen lassen gibt es hier leider auch, aber das sollte sogar bei der Lisebergbanan der Fall sein. Schade, denn ansonsten ist es nach wie vor ein spaßiges Layout. Die Kombination mit Vilda Musen macht die Bahn einzigartig und beschert immer wieder interessante Begegnungen mit den anderen Fahrgästen. Was ich allerdings nicht wirklich verstanden habe, warum ist im Tunnel der Schlusskurve ein Heizgebläse eingebaut, welches einem an einem Tag mit 32°C nochmal zusätzlich warme Luft um die Ohren pustet? Soll das irgendetwas mit dem Thema zutun haben, oder ist das ein Umstand der sich aus Platzgründen nicht anders realisieren ließ?
Wir folgten nun dem Weg wieder etwas in die Gegenrichtung und begaben uns zum Darkride Bla Taget. Ich hatte zuvor einige Stimmen gehört die von der Anlage schwärmten. Im ersten Moment nach dem Einstieg dachte ich auch:"Sieht ja ganz cool aus.", am Ende blieb aber nicht mehr als ein "Geht so" übrig. Ich weiß nicht woran es lag, vielleicht daran dass man in der hinteren Reihe einige Effekte nur dürftig mitbekommt, aber irgendwie kann ich die Euphorie von manch einem leider nicht teilen.
Ganz nett, aber mehr leider auch nicht.
Mittlerweile waren die ersten 2 Stunden unseres Besuches um und manch einer mag sich wohl fragen, warum es noch kein einziges Bild und Wort zu dem wohl verrücktesten Fahrgeschäft im ganzen Park gab.
Ich muss sagen, die Anlage hat mir beim ersten Anblick doch gehörigen Respekt eingeflößt. Die Größe hatte ich von den Bildern die ich kannte wohl ziemlich unterschätzt.
Jetzt gab es dann allerdings keinen Weg mehr daran vorbei. Meine Begleitung hatte mir schon vorher damit gedroht, dass ich das kranke Teil gefälligst alleine fahren kann. Aus dieser Drohung wurde nun Realität. Ich legte entledigte mich sämtlicher loser Gegenstände und machte mich nun alleine auf den Weg.
Gemächlich geht es hinauf.
komplett 2D
Einfach bescheuert
Kopfüber in die Bremse
Schrei, solange du noch kannst...
Ab in den Bügel.
Kopfüber den Sonnenuntergang genießen.
Der Name ist Programm.
Tja, was soll ich sagen? Das war so eine ähnliche Erfahrung wie auf Tornado in Bakken. Man erwartet etwas total krankes, ist auf mehr oder weniger alles gefasst, aber es ist trotzdem noch heftiger. Ich hatte direkt das Glück mit einem anderen Ehepaar ohne Wartezeit einsteigen zu können . Den Umständen bei der Abfahrt zur Folge müssen beide doch deutlich schwerer gewesen sein als ich, denn kaum hakte sich der Wagen in die Liftkette ein, blieb mir in den nächsten 20 Sekunden nur die Möglichkeit den wunderschön blauen Himmel zu begutachten. Sanft klinkt sich der Wagen aus der Kette aus und gleitet die kleine Abfahrt hinunter und sofort wieder 1-2 Meter aufwärts. Durch die Anregung der Gondel drehte sich der Sitzverbund dann auch so, dass ich endlich wieder Landschaft ins Sichtfeld bekam. Das hatte allerdings zur Folge, dass mir die Höhe, in der ich jetzt baumelte erst wirklich bewusst wurde.
Wenn man vorwärts aus der Station startet, heißt das allerdings auch, dass man nicht sehen kann, wann es losgeht. Ein grauenhaftes Gefühl, das mich auch auf jedem Freifallturm regelmäßig die Nerven kostet. Nach einer gefühlten Ewigkeit passiert es dann. Urplötzlich sackt der Sitz unter dem Hintern weg, im nächsten Augenblick packt einen der Bügel und reißt einen endgültig in die Tiefe. Man hat noch nicht begriffen was überhaupt vor sich geht, da hängt man in der folgenden Auffahrt schon kopfüber wieder im Bügel, fährt ein Stückchen runter und rauf und als sei das Ganze noch nicht genug, passiert das Schauspiel noch einmal umgekehrt. Auf dem Kopf stehend sackt der Bügel plötzlich weg und der Sitz reißt einen ca. 10. Meter in die Tiefe. Völlig krank!
Es geht wieder aufwärts und die Gondel wird abgebremst. Durch die ungleiche Gewichtsverteilung bekomme ich wieder für eine Weile den Himmel zu Gesicht. Diesmal mit ein paar weißen Schienen im Blickfeld. Ich hatte schon eine leise Vorahnung, dass das ganze jetzt noch etwas zügiger werden könnte als zuvor. Dieses Mal lag ich auf dem Rücken. Und wieder verabschieden sich Sitz und Rückenlehne, Sekundenbruchteile später reißt einen der Bügel in die Tiefe. Jetzt richtet die Gondel sich in die waagerechte Position und der Wagen donnert mit ordentlicher Geschwindigkeit auf die nächste und größte Abfahrt zu. "Viel zu schnell!!! Viel zu schnell!!!" schrillen die Alarmglocken in meinem Kopf, doch die Achterbahnbauer scheint das nicht interessiert zu haben. Erst gibt es leichte
Airtime die einen aus dem Sitz abheben lässt und dann, so scheint es zumindest im Augenblick der Fahrt, als hätte sich die Schwerkraft für den Wagen plötzlich verdoppelt. Mit einem unglaublichen Zug reißt das Gefährt die Mitfahrer in die Tiefe. Kaum am Boden angekommen erklimmt der Wagen wieder an Höhe. Während der Auffahrt dreht sich die Gondel auf den Kopf. Oben angekommen vollzieht der Wagen eine enge Kehrtwende, die Mitfahrer werden von der Beschleunigung noch in die Sitze gefeuert, um im nächsten Moment wieder in den weichen Soft Strap Bügeln aufgefangen zu werden. Der Wagen wird langsamer, und auf dem Kopf hängend und langsam wieder in die Normale Position drehend gleiten wir langsam in die Station.
Was bitte war das??? Ich brauchte erstmal eine ganze Weile um meine Gedanken wieder zu ordnen. Ja, die Fahrt sieht auch von außen schon heftig aus, aber so etwas intensives habe ich bisher wirklich erst sehr selten erlebt. Wie schon oben erwähnt, Tornado wäre vielleicht vom Erlebnis her vergleichbar. Nur dass das Ganze sich hier in einer zweidimensionalen Ebene abspielt. Nach der Fahrt war mir auch klar weshalb die Wartezeit gegen 0 tendierte und man direkt in die Station durchgehen konnte. Das öfters hintereinander zu fahren bedarf mit Sicherheit einen gut trainierten Kreislauf. Den Beobachtungen zufolge gab es sogar regelmäßig Fahrten in denen sich die Gondeln bis zu 5x während der Fahrt vollständig überschlugen.
Einfach nur völlig verrückt. Schade dass es bisher so wenige Auslieferungen gibt, denn gerade die geringe Grundläche sollte doch eigentlich reizvoll für den ein oder anderen Park sein.
Nach einer größeren Pause machten wir uns auf den Weg in das Restaurant Kaskad an der Wasserfront neben Kvasten um uns zu erstaunlich fairen Preisen ein ordentliches Essen zu gönnen.
Anschließend wurden dann noch die beiden Kiddies im Kinderland gefahren und wir tätigten unzählige Wiederholungsfahrten auf Twister und Jetline, sowie ich auf Insane.
Zwischendurch drehte ich dann mehrmals eine Runde zum Fotos schießen.
Hoch...
Höher...
Am höchsten!
Hauptbühne im Zentrum des Parks.
Die folgenden Bilder entstanden mit den letzten beiden Ausnahmen am Folgetag von der Fähre aus.
Airtime
Sonnenuntergang
Ursprünglich hatte ich eigentlich vor bis Parkschluss zu bleiben. Da wir aber aus irgendeinem Grund schon früher ziemlich müde waren entschlossen wir uns den Park frühzeitig zu verlassen. Alles was wir fahren wollten konnten wir ja ausgiebig testen. Im Park herrschte eine ungewöhnliche Verteilung der Massen. Während die Warteschlange bei Kvasten und Vilda Musen und der von uns nicht gefahrenen Wasserbahn mit Minimum 45min aus allen Nähten platze war bei Insane Walk On, bei Jetline 5min und bei Twister 10min warten angesagt.
Tschüss Gröna Lund!
Es ist schon beachtlich wenn man bedenkt was dieser Park auf der geringen Fläche alles beheimatet. Mir hat der Park sehr gut gefallen, und wenn sich die Gelegenheit bietet, dann werde ich auf jeden Fall wieder dort vorbei schauen.
An dieser Stelle wieder an alle die bis hierhin durchgehalten haben ein Dankeschön. Ich hoffe der Bericht gefällt und freue mich über eure Kommentare.