Mit dem Zug nach Skandinavien - Kopenhagen Tag 1+2
Mit dem Zug nach Skandinavien - Stockholm Tag 3+5
Mit dem Zug nach Skandinavien - Gröna Lund Tag 4
Mit dem Zug nach Skandinavien - Göteborg Tag 6+8
Mit dem Zug nach Skandinavien - Liseberg Tag 7
Nachdem es mir schon schwer genug viel den halben ersten Tag der Station in Göteborg am Park vorbeizugehen, war es dann heute endlich so weit. Ich weiß nicht wie lange ich diesem Tag entgegengefiebert habe. Um Punkt 11 standen wir mit gefühlten 5000 weiteren Gästen in der Schlange an den Kassen. Hier hat man zum Glück der Kunden aber ausreichend Kapazitäten um diese Menschenmassen zügig abzufertigen, und so standen wir wenige Minuten später schon vor dem großen Berg. Da
Helix meine 250 werden sollte hieß es aber erstmal weitergehen. Abgesehen davon war sich meine Begleitung immer noch nicht so ganz schlüssig, ob sie da überhaupt mit drauf gehen will...
Den Einstieg in den Tag tätigten wir mit der nicht weit entfernten Lisebergbanan. Nach knapp 15min Wartezeit konnten wir im gemütlichen Zug platznehmen. Zuvor stellte das Personal noch vermutlich einen Weltrekord auf. In gerade mal knapp 60 Sekunden wurde der vierte Zug auf den Track geholt. DARAN sollten sich so einige Parks mal etwas abgucken. Ehe wir uns versehen hatten ging es auch schon den Berg hinauf.
Muss leider noch warten.
Erstmal geht es hier hoch.
Neben einem grandiosen Ausblick bietet die Bahn ein unerwartet temporeiches Fahrvergnügen. Der Fahrtwind hat dann endgültig die letzte Müdigkeit aus dem Gesicht gepustet und somit konnten wir dann voll in den Tag durchstarten. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Über die Rolltreppe ging es erneut den Berg hinauf. Auf der Zwischenstation musste ich dann meiner Begleitung nach Begutachtung des grünen Stahlmonsters erstmal eine Weile gut zureden und erklären, dass das hier wahrscheinlich eine der großartigsten Anlagen ist, die es in unseren Breiten gibt, und man da doch nicht einfach dran vorbeigehen kann. Außerdem könne sie sich ja zumindest noch mit anstellen und in der Station entscheiden, ob sie sich das wirklich entgehen lassen will.
Gesagt - getan. Da das Highlight des Parks natürlich von den Gästen zu Anfang des Tages immer überrant wird, bewegte sich die Wartezeit auch in entsprechenden Höhen... Angeschlagen waren 1h15min, was jetzt noch nicht die Welt wäre. Da die Schlange aber deutlich aus dem regulären Anstellbereich heraus ging stellte ich mich innerlich schonmal auf einiges mehr ein. Entgegen meiner Erwartungen ging es aber durchgängig zügig voran und trotz zusätzlich aufgestelltem Warteschlangenprovisorium neben der Station waren wir nach 1 1/2 Stunden in der Station.
Nachdem wir dann auch geklärt hatten, dass meine Begleitung erst meckern darf wenn sie das Teil auch gefahren ist, legten wir die Taschen ab und nahmen in der letzten Reihe platz. Schnell nochmal tief Luft geholt und dann rollte der Zug auch schon los.
Wer sich überraschen lassen will sollte hier am besten aufhören zu lesen und die restlichen Bilder ebenfalls meiden.
Über einen Drop mit leichter
Airtime in der letzten Reihe geht es aus der Station hinaus. Schwungvoll durchfährt der Zug den
Korkenzieher und nimmt bergab noch etwas an Fahrt auf. Nur knapp an einigen Bäumen vorbei geht es wieder hinauf auf den ersten Launchtrack. Der Zug beschleunigt und erhebt sich in die Höhe. Wenige Zentimeter am Dach des Gebäudekomplexes von Atmosfear vorbei gleitet der Zug durch eine Zero-
G-Roll. Es folgt ein von
Airtime nur so strotzender Umschwung und der Zug stürzt hinab an den Fuße des Berges, um dort durch die etwas familienfreundlichere Fassung eines norwegian Loops zu fahren. Mit voller Fahrt geht es wieder über einen Airtimehügel, der einen glauben lässt er wolle einen über den Park hinweg mitten in die Stadt hinein befördern. Wieder geht es in eine Rolle gefolgt von einem unerwartet sehr intensiven Umschwung zur Seite in das namensgebende Element der Bahn. Noch ein Umschwung und wieder sieht man eine lange gen Himmel gerichtete Gerade vor sich. Etwas kräftiger als beim ersten Mal wird das Gefährt beschleunigt, bevor der inside
Top Hat in 52m Höhe erklommen wird. Ohne dem Mitfahrer eine Verschnaufpause zu gönnen geht es auf einen weiteren Airtimehügel zu, welcher einen mit atemberaubender
Airtime wieder in Richtung Stadt feuert. Insbesondere im dunklen ein unbeschreibliches Erlebnis. Wieder auf Erdnivau folgt eine Kurve den Berghang hinauf, gefolgt von einigen S-Schlenkern, bevor es über eine Kurve in die finale Heartline-Roll geht.
WOW, was für eine Fahrt! Selbst nachdem sich mein Körper erstmal wieder beruhigt hatte, fiel es mir schwer Worte für das gerade Geschehene zu finden. Ich glaube man kann diese Bahn auch kaum mit Worten beschreiben. Da hilft wirklich nur -> selbst fahren!
Selbst meine Begleitung war nach der Fahrt überzeugt, dass das doch alles andere als schlimm war und sehr wahrscheinlich eine der besten Bahnen auf diesem Planeten sein wird. Eine ausgewogene Mischung aus intensiven, aber nicht zu harten Fahrelementen, eine unglaubliche Laufruhe und eine lange Strecke. Liseberg hat alles mehr als richtig gemacht. Da kann man dem Park und allen Beteiligten nur gratulieren und danken, dass heutzutage noch jemand den Mut besitzt eine solche Investition zu tätigen. Hut ab! Alles richtig gemacht.
Auf gehts!
Nach einer kleinen Fotorunde über den Berg und einer Fahrt auf der großen Schaukel machten wir uns auf den Weg in den hinteren Parkbereich. Dort sollte schließlich noch ein weiterer Launchcoaster stehen.
Jaja, ich weiß dass die Linse mal wieder dreckig war .
Ich war ja sehr gespannt, was Kanonen so zu bieten hatte. Erst im Wartebereich offenbart sich die Charakteristik der Bahn und man merkt auf was für einer geringen Grundfläche der Coaster steht. Dann kommt da noch dieser viel zu klein scheinende Airtimehügel mit dem Knick vor dem
Loop hinzu und der Umschwung mit einem scheinbar auch viel zu engen Radius für den Zug. Ob sich sowas weich fahren lässt?
Um diese Frage direkt zu beantworten, JA, das geht. Sogar nichtmals diese teils unangenehmen Vibrationen wie sie einige andere ältere Exemplare aus dem Hause
Intamin aufweisen ließen sich aufspüren. Dazu kommt dann der knackige Launch und das doch recht intensive Layout. Wobei meine Meinung da sehr stark von der meiner Begleitung abweicht. Das einzig interessante an der Bahn war ihrer Meinung nach lediglich der Launch. So unterschiedlich kann man Bahnen wahrnehmen.
Ohne uns groß weiter mit dem Thema zu beschäftigen ging es direkt zum benachbarten Coaster. Auch hier hieß es ähnlich wie bei Kanonen ca. 45min warten.
Einige zuvor vernommene Stimmen hatten mir mit Balder den besten Woody Europas versprochen. Mir fällt es schwer da zu einem eindeutigen Ergebnis zu kommen. Die Bahn ist ohne Frage verdammt gut. Aber sie hat vom Fahrverhalten her halt nur bedingt etwas von einer Holzachterbahn. Im Gegensatz zu Colossus fährt sie aber dafür noch butterweich, was ihr zumindest bei dem Vergleichspartner in der Heide einen deutlichen Vorsprung gibt.
Alle großen Bahnen waren wir jetzt einmal gefahren. Zeit sich an den Kleinkram zu machen.
Hier gabs mit 45min die gefühlt längste und unnötigste Wartezeit im Park.
Kinderachterbahn mit motivierter Reko
Zeit für eine zweite Runde Helix
Hairraiser würde bei der Bahn auch ganz gut passen.
Geschafft!
Jetzt ist mal Zeit für eine Runde Riesenrad.
Leider nicht so lustig wie bei Blue Fire.
Diese Soft Strap Bügel sind ja mal richtig mies. Fürs Sicherheitsgefühl wären mir die von früher bekannten Schulterbügel lieber.
Der Tag neigte sich dem Ende entgegen, und nachdem wir noch eine weitere Runde mit der Lisebergbanan und Balder gedreht hatten steuerten wir dem Highlight des Tages entgegen. Ich wollte auf jeden Fall noch eine Fahrt auf
Helix im dunklen machen. Und am besten auch in der ersten Reihe. Nach ausgiebiger Diskussion darüber, dass die erste Reihe nicht schlimmer ist als der Rest sein kann konnten wir uns dann das letzte Mal für diesen Tag in eine Warteschlange stellen.
Trotz der vorangeschrittenen Zeit war die Schlange noch gut gefüllt und wir warteten immernoch ca. eine Stunde. In der Station ereignete sich dann auch ein Vorfall, den ich so leicht nicht mehr aus dem Kopf bekommen werde, der sich allerdings dann auch nur mit den Worten "Natürliche Selektion" beschreiben lässt. Einige Meter vor uns befand sich ein Fahrgast mit einer Beinprothese. Überzeugt davon, dass alle Warnhinweise für seine Prothese ja nicht zutreffen würden begann eine längere Diskussion mit dem Personal. Zahlreiche Vorgesetzte erschienen und der Mann wollte der Gefahr wohl nicht so recht glauben schenken... Ich kenne mich mit Beinprothesen nicht aus, würde mich nach dem Fall mit dem Kriegsveteran aus den USA aber nicht trauen als Mitarbeiter des Parks für so etwas die Verantwortung zu übernehmen. Er durfte nach 20min Diskussion dann doch fahren.
Unter Begleitung der Musik von der Hauptbühne verließ der Zug ein weiteres Mal die Station. Die Scheinwerfer erleuchteten einen kleinen Teil der Schienen vor dem Zug. Das machte die Fahrt irgendwie um einiges interessanter. Deutlich bemerkbar machte sich auch, dass die Bahn nun seit fast ca. 11 Stunden in Betrieb war. Die Umschwünge waren noch schneller, die
Airtime noch intensiver und der Blick auf die Stadt, die einem auf den Hügeln viel zu schnell näher zu kommen scheint war einfach großartig.
Und mit diesem Bild endet ein großartiger Tag in einem der bisher besten Parks, die ich bisher besucht habe.
Ich bedanke mich bei allen, die bis hierher mitgelesen haben und hoffe, dass euch der Bericht gefällt. Wie immer freue ich mich auch über den ein oder andere Kommentar
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