Brunftrufe ertönen aus dem Wildparadies Tripsdrill
Die Tage werden kürzer, die Nächte kühler - es wird insgesamt feucht und neblig. Mit dem Ende des Sommers wird zugleich ein Naturschauspiel der besonderen Art eingeläutet: die Hirschbrunft. Die charakteristischen Brunftrufe und spannenden Rituale des männlichen Dam- und Rotwilds können nun bei einem Rundgang durch das Wildparadies Tripsdrill vernommen und beobachtet werden.
Die Hirschbrunft
Langgezogene Rufe dröhnen durch den Wald. Plötzlich ertönt ein lautes Krachen und zwei Rothirsche springen auseinander. Die Brunftzeit hat begonnen, ein einzigartiges Naturschauspiel, bei dem es um Kräftemessen, Gegner einschüchtern und - letztendlich - die Fortpflanzung geht. Denn sobald der Testosteronspiegel der Rothirsche im Herbst steigt, werden aus friedlichen, in Rudeln umherstreifenden Hirschen erbitterte Konkurrenten. Die größten Landsäugetiere Deutschlands begeben sich nun auf die Suche nach dem Kahlwild, den weiblichen Tieren, um sich dort zum Platzhirsch zu krönen und die Nachkommen zu sichern. Doch aufgepasst! Überall lauern Kontrahenten, die ebenso um die Gunst der Damen buhlen.
Das Röhren der Hirsche ist charakteristisch für die Brunftzeit und ertönt als Paarungsruf, zum Zusammenhalten des weiblichen Rudels oder beim Anblick eines Rivalen. Auch das mittlerweile ausgewachsene, stattliche Geweih dient neben der Markierung des Brunftplatzes zur Einschüchterung der Konkurrenz. Bleibt der Mitstreiter unbeeindruckt, folgt der Imponiermarsch zur Demonstration der gegenseitigen Stärke, bei dem die Hirsche langsam aufeinander zu- und dann Seite an Seite einherschreiten. Bewirkt auch dieses Imponiergehabe nicht den Rückzug des Konkurrenten, kommt es zum spektakulären Brunftkampf, bei dem die Geweihe der Rivalen lautstark ineinander krachen und sich verhaken. Es wird solange geschoben und gestemmt, bis der Unterlegene die Flucht ergreift. Maßgeblich für den Sieg ist nicht nur die Stärke des Geweihs, sondern auch die Erfahrung, Körpergröße und das Gewicht des Tieres. Der siegreiche „Platzhirsch“ kann sich nun wieder um seinen Harem kümmern und treibt ihn mit kurzen Sprengrufen für die Paarung zusammen. Die Brunftzeit bedeutet Stress pur für den „König der Wälder“. Platzhirsche verlieren während dieser Zeit bis zu 20 % ihres Körpergewichts, da sie die Rotwildkühe immer wieder auf ihre Paarungsbereitschaft prüfen und ihre gesamte Kraft in die Verteidigung des Rudels stecken müssen.
Tierische Bewohner im Wildparadies
Das Wildparadies Tripsdrill beheimatet rund 40 verschiedene Tierarten. Neben Dam- und Sikawild, die in Freigehegen gefüttert und gestreichelt werden können, lassen sich hier auch die Verhaltensweisen zahlreicher anderer Tierarten beobachten. Beispielsweise bei der Fütterungsrunde von Bär, Wolf & Co täglich um 14.30 Uhr (außer freitags). In der Flugvorführung auf der Falknertribüne zeigen um 11.30 Uhr und 15.30 Uhr die majestätischen Greifvögel ihre Flugkünste. Neben umfassenden Wissen über die heimische Tierwelt bietet der Wildpark auch reichlich Spaß für die kleineren unter den Besuchern: Abenteuerspielplatz sowie Walderlebnispfad lassen keine Wünsche offen. Und wer die Natur mit allen Sinnen genießen will, dreht eine Runde auf dem Barfuß-Pfad. Zur Stärkung empfiehlt sich eine Rast in der Wildsau-Schenke, eine urige Holzhütte mitten im Wald. Das Wildparadies hat noch bis 2. November täglich ab 9.00 Uhr geöffnet, danach an allen Wochenenden, Ferien- und Feiertagen von 9.00 bis 17.00 Uhr.
Naturnahe Übernachtung
Das Angebot in Tripsdrill mit Erlebnispark und Wildparadies lässt sich prima mit einer Übernachtung im Natur-Resort verbinden. In den 20 komfortablen Schäferwagen können bis zu 5 Schlafmützen übernachten. Für Sparfüchse gibt es zum 85. Jubiläum in diesem Jahr ein exklusives Angebot: Übernachten 2 Erwachsene im Schäferwagen, ist die Übernachtung für bis zu 3 Kinder gratis! Dieses Angebot ist bis zum 01. November 2014 gültig. Kindheitsträume werden wahr bei einer Nacht in einem der fünf hochwertig ausgestatteten Baumhäuser, die Platz für bis zu 6 Personen bieten. Übrigens: Aktuell werden 15 neue gebaut, die teilweise noch in dieser Saison fertiggestellt werden.
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