Ich hatte am 01.07. das "Vergnügen", die Attraktion besuchen zu können. Wir wurden zwar vom Personal mit der veranschlagten Wartezeit von 2 1/2 Stunden abgeschreckt, haben aber letztendlich doch nur 30 Minuten warten müssen.
Setting, Stimmungsaufbau und Atmosphäre sind schon ziemlich gut; in der Queue gibt es bspw einen Virencheck (das Onridefoto).
Die Preshow ist hübsch und beinhaltet ein paar nette Effekte, aber inhaltlich ist sie überflüssig. Darren Brown erklärt, warum wir uns so gerne gruseln. Dabei hat subtiles Gruseln wenig damit zu tun, was zumindest bei der "Fahrt", die ich mitgemacht habe, passierte.
Beworben wird die Attraktion damit, dass es sich um "die Geisterbahn des 21. Jahrhunderts" handeln soll - dem stimme ich sowohl technisch als auch inhaltlich zu. Ich verrate wohl nicht zuviel damit, dass man sich bei der "Fahrt" eigentlich kaum bewegt.
Mich hat die Attraktion so weit bekommen, dass ich kurz davor war, auszusteigen. Wir hatten ein Kind von etwa 14 Jahren im Zug, das bereits nach dem ersten Drittel weinend abgebrochen hat, und ansonsten auch noch zwei weitere weinende Leute nach der Fahrt. Ich bin nun auch, zugegeben, leicht zu erschrecken, aber die generelle Atmosphäre und ein total simpler Trick haben mich schon vor Beginn des Horrortrips ziemlich verstört, so dass nicht mehr viel fehlte
Ich befürchte allerdings, dass die Attraktion relativ schnell "kastriert" werden wird, da die Akteure sehr engagiert sein müssen, damit alles funktioniert, und der Personalaufwand auch recht groß ist. Wiederholungsbesucher werden die Ablaufgeschwindigkeit des Erlebnisses hinauszögern. Darüber hinaus werden im letzten Drittel die technischen Grenzen deutlich sichtbar.
Brown bittet in der Preshow darum, niemandem das Erlebnis zu vermiesen und daher nicht zu spoilern. Ich mach das jetzt trotzdem mal ansatzweise, will aber nicht alles erzählen:
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Ich habe mich vorher gar nicht über den Ride informiert und hatte zwischendurch Sorge, dass es sich doch nur um einen immersive tunnel handelt, die mich bisher in keiner Ausführung begeistern konnten.
Nach der Preshow wird man zu einem Zugwaggon geführt, der inmitten einer Lagerhalle an Ketten aufgehängt ist - ein echt imposantes Bild. Man hört zwar Motorengeräusche, aber sieht immer noch nicht, was passiert.
Den zweiten WTF-Moment hatte ich nach Betreten des Zuges: VR-Equipment mit eingebauten Kopfhörern (schicke HTC Vives).
Gedanke: Ok, ich sitze jetzt ein paar Minuten, guck mir einen Film an, vielleicht kippt der Zug ein bisschen hin und her, nuja. Hab ja nicht lange angestanden, und schick sieht's schon aus. Falsch gedacht.
Ich würde schätzen, der Zug fasst etwa 60 Personen; auf Grund des Soft-Openings und nicht eingespielter Abläufe waren wir nur ca. 40 Fahrgäste. Wir setzen die Vives auf und sehen - niemanden. Ganz böses Kopfkino. Wir bekommen im Film das Setting von zusteigenden Fahrgästen eindrücklich erklärt, zahlreiche Schockeffekte (inklusive physischem Einwirken durch Zug und Zugbegleiter) finden statt, und es gibt eine eindrückliche Liveshow. Der Zug selbst bewegt sich übrigens tatsächlich auch aus der Einstiegshalle heraus und simuliert nicht nur die Bewegung.
Glücklicherweise gab es einen kleinen Moment zum Durchschnaufen vor dem Finish, so dass ich das zumindest noch mitbekommen habe, sonst hätte ich wohl 20 Sekunden vor Schluss abgebrochen.
Ich habe an anderer Stelle gelesen, es sollte/soll bis zu 12 verschiedene Fahrtverläufe mit zwei verschiedenen Enden geben. Davon war im Park und in der Attraktion nicht die Rede, kann aber natürlich trotzdem gut sein, dass das so ist. Eine zweite Fahrt haben wir zeitlich nicht mehr hinbekommen. Alex und ich haben aber bspw in der Einstiegs-Erklärungssequenz vermeintlich in Kleinigkeiten abweichende Filme gesehen (bspw kam bei mir im Film definitiv ein Hund vor, Alex ist sich aber sicher, keinen gesehen zu haben).
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