Jeder kennt sie: diese Fernsehserien von denen jeder im Bekanntenkreis schwärmt, bei denen man sich aber – wenn man sie denn selbst schaut – mehr schlecht als recht durch die ersten drei Folgen quält, immer von der Hoffnung getrieben, dass es besser würde. Wird’s aber nicht. Enttäuscht man dann den empfehlenden Serien-Aficionado mit einem maximal freundlich verpackten „Was für ein Scheiß!“ heißt es dann meist, dass es ab der vierten Folge besser würde. Wird’s aber nicht. Für mich fällt das AMC-Untoten-Drama „The Walking Dead“ in diese Kategorie, insofern war ich – obgleich genereller Fan der Universal Halloween Horror Nights – nicht der glühendste Fan der letztjährigen HHN23, hätte man diese doch treffender „Walking Dead Nights“ nennen können. Neues Jahr, neues Glück und – Gott sei Dank – weniger Zombies!
Weniger Untote heißt leider nicht auch weniger Lebende – im Gegenteil. Obwohl das Event sich im Vergleich zum Vorjahr zeitlich nochmals weiter ausgebreitet hat – sowohl, was die Dauer, als auch, was die Event-Wochentage angeht – ist der Ansturm weiterhin ungebrochen. So kommt auch der Entscheidung, welches Komfortniveau man gerne hätte, eine immer entscheidendere Bedeutung zu:
Variante A: „Für die Harten“ – Hierbei kauft man einfach ein Eintages- oder Mehrtages-Ticket für das Event und stellt sich in die normale Queue für die Mazes. Im Laufe eines Abends können die dortigen Wartezeiten aber schnell auf drei Stunden und länger anschwellen, daher muss man ein wenig taktisch vorgehen:
Das Event früh in der Season besuchen, denn dann sind die Schlangen noch etwas kürzer. Dafür kann das unstete September-Wetter unter Umständen dafür sorgen, dass der Besuch „ins Wasser fällt“.
Früh da sein. Am besten – wenn man auch ein normales Park-Ticket hat – im Park bleiben und bei Parkschluss eine der „Holding Areas“ aufsuchen. Dort muss man etwa ein Stündchen warten, bis der Park im „Halloween-Modus“ wieder öffnet und ist vor allen anderen an den Mazes. Die ersten sollte man noch mit erträglichen Wartezeiten absolvieren können, danach verlegt man sich auf die Scare-Zones und die Shows.
An mehreren Abenden hingehen. Da man mit der obigen Strategien kaum alle Mazes an einem Abend abgehakt bekommt.
Variante B: „Express“ – Hierbei kauft man zusätzlich zum Eintrittsticket einen „HHN Express“-Drängelpass, der dem Inhaber je einen beschleunigten Zugang pro Maze und reservierte Plätze in den Shows garantiert. Wobei man an den beliebtesten Mazes immer noch bis zu 30 Minuten oder länger ansteht, im Durchschnitt liegt die beschleunigte Wartezeit bei ca. 15 Minuten.
Variante C: „RIP Tours“ – die RIP Tours gewähren den Teilnehmern direkten Front-of-Line-Zugang zu den Mazes, man wartet also faktisch gar nicht. Außerdem ist man mit einem Tour-Guide unterwegs, der einem die Geschichte der Mazes im Vorfeld näher bringt, was das Gesamterlebnis durchaus zu steigern vermag: die Hintergrund-Story bleibt manchem in der Conga-Line durch die Mazes getriebenen Besucher sonst weitestgehend verschlossen. Warum der Mann zum Beispiel so lange Eckzähne hat und der Frau in den Hals beißt. Touren gibt es in zwei Varianten: „öffentliche“, bei denen man mit anderen Teilnehmern zusammen auf Gruseltour geht und „private“, bei denen die eigene Grusel-Party ihren persönlichen Tourleiter hat.
Dieses Jahr gab es acht Mazes: „AMC’s The Walking Dead“ (weil es so „schön“ war), „Alien vs. Predator“ (mein Favorit), „Dracula Untold“, „From Dusk Till Dawn“ (basierend auf einer Fernsehserie, nicht auf dem Film), „Giggles & Gore Inc.“ (Clow-Maze), „Roanoke“ (Kannibalen-Kolonie-Setting), „Dollhouse of the Damned“ (Puppen-Maze) und „Halloween“ (basierend auf dem John Carpenter Film) und vier Scare Zones: “The Purge - Anarchy“, „Maskerade Unstitched“, „Face Off“ und „Bayou of Blood“. Darüber hinaus gab es noch die alljährliche “Bill & Ted” Show, eine insgesamt semi-unterhaltsame Komik/Musical-Nummer, die sich selbst nicht sonderlich ernst nimmt, und zum Beispiel das „Magic Tracking Device (it won’t kill you!)“ thematisiert (gemeint ist natürlich Disney’s Magic Band) oder „Tris“ aus „Divergent“, die darunter leidet, stets mit „Katniss Everdeen“ aus den Hungerspielen verwechselt zu werden. Kann man sich anschauen. Wer’s verpasst hat aber nicht viel verpasst.
Alternativ kann man sich auch die Rocky Horror Tribute Show ansehen.
Genug geschrieben. Hier sind die Bilder vom Event:
Maskerade unstitched - die Scarezone am Eingang
Schön gestaltete Kostüme
Die im Dunkeln besonders zur Geltung kommen.
Und im Gegenlicht
Face/Off
Nicht schlecht
Hier in einer leicht verruchten Variante
Wer der wohl die Fingernägel macht?
Uhhhh...
Dead men tell no ... ach ne, falscher Park
Beauty and the Beast live on ... ach ne, falscher Park
Das Kornmonster will Dich holen.
Der Klassiker "Mel's Die In"
Bayou of Blood
Hier werden Menschenopfer abgehalten
Nette Thematisierung
Welcome to the purge
Sehr schlecht eingeparkt.
Die Scare-Zone stellt Szenen aus dem Film nach.
Der Schulbus ist jedes Jahr wieder mit dabei.
Keine Scarezone ohne die ubiquitären Kettensägen-Jungs und -Mädels
Aus dem Dollhouse-Maze
Was wäre Halloween ohne fiese Clowns?
Ebenfalls aus dem Dollhouse-Maze
Und noch mehr aus dem Dollhouse-Maze
Das ist - gruselig.
Das ist - auch gruselig.
Neulich im Kannibalen-Maze: Der Rabe fraß des Auges Apfel
Blutiger Schädel - Check!
Noch mehr blutige Schädel - Check!
Oh. Das ist doch der *****-Twister-Club aus "From Dusk Till Dawn"
Skelette - Check!
Indigene Wandgestaltung
Welcome to Weyland Yutani Corp - Welcome to Alien vs. Predator
Building better Worlds
Toter Predator
Facehugger, iieeeeeh!
Und das Alien
Quadratische Bilder aus Freizeitparks: instagram.com/multimueller
Tolle Fotos wie immer von dir!
Aber Universal übertreibt es inzwischen maßlos was die zusätzlichen Verkäufe des HHN-Drängelpass betrifft! Universal verkauft m.E. vom Drängelpass viel zu Viele pro Abend, so dass auch auch bei normalen Andrang die Wartezeiten bei der Halloween- oder Walking Dead-Mazes mal eben 2 Stunden oder mehr waren! Dann kommt noch zu den langen Wartezeiten der Verkauf von Alkohol in der Q-Line und die Mischung ist verdammt explosiv! Wir haben es an einem Abend mehrmals erlebt wie der eigentlich ruhige Amerikaner 90 Minuten später recht ungehalten wird! Das muss ich nicht noch einmal haben!
Vermutlich wird aber Universal daran nichts ändern, solange die Nachfrage dafür weiter steigt...
Wir haben es an einem Abend mehrmals erlebt wie der eigentlich ruhige Amerikaner 90 Minuten später recht ungehalten wird!
Dass der Amerikaner "eigentlich ruhig" ist, halte ich für ein Gerücht. Sicher, wenn man in Walt Disney World oder den Nationalparks im Western unterwegs ist, greift der Gutmenschen-Filter und man hat überwiegend oder ausschließlich mit sehr höflichen und freundlichen Menschen zu tun. Aber gerade bei Halloween-Veranstaltungen ist das Publikum eher grenzwertig. Und die Gewaltschwelle liegt in den USA niedriger als z.B. in Deutschland. Es gibt schon einen Grund für die enorme Polizei-Präsenz auf solchen Events.
Quadratische Bilder aus Freizeitparks: instagram.com/multimueller
Schade das dir Walking Dead nicht so sehr zusagt (ich hoffe es liegt nicht fataler Weise an der deutschen Syncro, die ist nämlich wirklich Schrott!). Ich hätte nämlich sehr gerne ein paar qualitativ hochwertige Bilder aus dem Bereich gesehen.
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