Freitag, 13.02.2015
Obwohl wir uns einig waren, dass sich die Magic Hours im Disneyland Park kein zweites Mal lohnen würden, begann auch der dritte Tag wieder sehr früh (ich muss gestehen, ich war doch recht platt). Denn wir mussten ja wieder um 7 Uhr zum Frühstück...
Danach ging es allerdings nochmal zurück ins Zimmer, um sich noch ein wenig auszuruhen und die letzten Sachen zu packen.
Den Plan für diesen, unseren letzten Tag haben wir ziemlich spontan vor dem Zubettgehen am Vorabend aufgestellt. Denn nachdem wir in den bisherigen zwei Tagen eigentlich alles gesehen und erlebt hatten, wollten wir am dritten Tag nur ein paar wenige Wiederholungsfahrten am Vormittag absolvieren. Den Nachmittag wollten wir dagegen in Paris selbst verbringen.
Gegen kurz vor zehn machten wir uns also auf den Weg zum Hauptgebäude unseres Hotel, wo wir auscheckten und unser Gepäck deponieren ließen. Die Schlangen an der Taschenkontrolle und der Rezeption ließen darauf schließen, dass an diesem Tag doch ein klein wenig mehr los sein würde als an den beiden vorigen. Klar, es war ja auch Freitag - und noch dazu der dreizehnte
. Dennoch waren wir relativ schnell fertig und konnten Richtung Parks aufbrechen.
Dass ich dann allerdings mit meinem Rucksack an der Taschenkontrolle vor dem Disney Village bestimmt 15 Minuten anstehen musste, statt wie bisher einfach durchzugehen, hatte ich natürlich nicht erwartet.
Schließlich war ich dann aber doch drin und wir konnten endlich den Studios Park betreten.
Nach einem Blick auf die Wartezeiten entschieden wir uns wieder für den Rock 'n' Rollercoaster als Einstieg in den Tag.
Nach wiederum nur 5-10 Minuten konnten wir hier bereits einsteigen. Der Zug rollte langsam um die Kurve, stoppte für den Launch und wir warteten. Und warteten. Und warteten. Dann startete endlich der Countdown und wir (oder zumindest ich) hoben die Arme. Doch bei 0 startete zwar der Soundtrack, doch der Zug bewegte sich keinen Millimeter. Nach einigen Sekunden verstummte dann auch der Soundtrack und wir warteten wieder. Eine gefühlte Ewigkeit. Dann kam ein Ride-Op und ging zur First Row. Offenbar hatte dort jemand die Fahrt filmen oder sich selbst fotografieren wollen und wurde nun aufgefordert, die Kamera wegzustecken.
Das Gute daran: Wir wurden nach einer weiteren kurzen Wartezeit dann völlig ohne Vorwarnung abgeschossen. Hat auch was.
Das Schlechte: Musik gab es dann natürlich keine. In der Halle war es mucksmäuschen still - abgesehen von einigen Mitfahrern und dem Fahrtgeräusch.
Nach dieser unerwartet langen "Fahrt" begaben wir uns natürlich auch nochmal zu Ratatouille.
Auch dort war die Wartezeit - zumindest als Sinlge Rider - ähnlich wie am Vortag. Und so drehten wir wie immer gleich zwei Runden nacheinander, ehe wir uns allmählich schon wieder zum Ausgang wagten.
Denn über eine halbe Stunde für den Tower of Terror waren uns angesichts der drei Fahrten vom Vortag dann doch zu viel.
Also verabschiedeten wir uns nach knapp anderthalb Stunden endgültig von den beiden Parks und holten unser Gepäck im Hotel ab.
Am Bahnhof traf uns dann allerdings der Schock, denn die Schlange an den Ticketautomaten war gewaltig. Dass wir nicht am Vortag dran gedacht haben, uns Tickets zu besorgen...
Nunja, ändern konnten wir es nicht, also warteten wir mal wieder. Und als wir dann endlich unsere Tickets hatten, stand kaum noch jemand hinter uns. Hätten wir den Tower of Terror doch noch mitgenommen, hätten wir insgesamt wohl kaum länger warten müssen...
Deutlich später als zunächst gedacht, ging es nun also mit der RER zurück nach Paris. Da ich noch nie dort war (soweit ich mich erinnere, hatte ich die Stadt bis dahin nur aus großer Höhe im Landeanflug auf Luxemburg gesehen), wollten mir die beiden anderen zumindest die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mal zeigen. Doch nach kurzer Internetrecherche am Abend zuvor wurden sogar noch ein paar weitere Counts eingeplant.
Den Untergrund verlassen haben wir dann auch direkt am Triumphbogen.
Gleich neben der Schamps-Eliese.
Mit dem Auto würde ich da jedenfalls nicht unbedingt drumrum fahren wollen.
Von dort sparten wir uns das Metroticket und gingen mitsamt Koffer bzw. Taschen zu Fuß zu unserem nächsten Ziel. Waren ja nur gut 2 Kilometer in westlicher Richtung.
Etwa auf halber Strecke kamen wir an diesem Kriegerdenkmal vorbei.
Sind wir schon da?
Leider nein. Dieses Gebäude gehört zwar zu einer Mini-Eisenbahn, die die Besucher direkt in den von uns angestrebten Park bringt, doch wir waren uns nicht sicher, ob diese zu dieser Jahreszeit überhaupt fahren würde. Also gingen wir weiter zu Fuß, durch einen schattigen Park, immer mit Blick auf die Gleise. Von Großstadt merkte man hier schon so gut wie nichts mehr, auch wenn ich jetzt nicht unbedingt einen Schönheitspreis ausloben würde.
Nach knapp 30 Minuten Fußmarsch hatten wir dann auch endlich unser Ziel erreicht. Den Jardin d'Acclimatation.
Mitten im 845 Hektar großen Landschaftspark "Bois de Boulogne" liegt dieser weitläufig angelegte ehemalige Zoo. Der Eintritt selbst kostet 3¤, für die Attraktionen braucht man dann einzelne Tickets zu je 2,90¤. Doch zunächst mussten wir auch hier durch eine Taschenkontrolle. Aber eine "manuelle" ohne Scanner. Der Typ muss sich ziemlich gewundert haben, als er Taschen und Koffer voller Klamotten durchchecken musste.
Frisch geprüft ging es dann an die Kasse.
So sah es hier vor über 150 Jahren aus, als der Park (bzw. Zoo) eröffnet wurde.
Auch heute gibt es noch sehr viel Grün.
Auch schon über 100 Jahre alt, dieses Bild.
Heute sieht die Eisenbahn dann so aus.
Schon 14:20 Uhr. Zeit sich Tickets zu besorgen und endlich wieder was zu counten.
Am Rand des Parks findet sich ein größerer Platz, auf dem es von Kinderkarussells nur so wimmelt.
Auf diesem Platz findet sich auch die Kasse für die Fahrgeschäfts-Tickets. Wenn denn der Computer mitspielt.
Nach kurzer Wartezeit konnten wir uns dann aber doch eindecken und die Runde durch den Park starten.
Angeblich ein Count. Wir verzichteten aber aus Unverständnis, denn jede Kinderschleife sieht mehr nach Achterbahn aus als das...
Das sieht doch schon deutlich besser aus.
Ein Powered Coaster aus dem Hause Soquet - und damit mein erster Coaster dieses Herstellers.
Der Name "Tacot Express" hat übrigens nichts mit mexikanischem Essen zu tun. Tacot bezeichnet einfach einen Oldtimer.
Bergauf quält er sich ein bisschen, das Layout ist aber trotzdem ganz gut.
Highlight ist aber ganz klar der Sturz in den Tunnel. Da hebt man in der letzten Reihe durchaus mal vom Sitz ab.
Schöner Zug für einen schönen Coaster.
Attraktionen, die sich nicht an diesem großen Platz tummeln, muss man dagegen fast schon suchen.
Nicht so leicht zu übersehen sind aber die Vogelvolieren.
Aber wie üblich drehen sich natürlich fast alle Tiere instinktiv weg, wenn ich gerade ein Foto mache.
Wenigstens der Goldhamster zeigt, was er hat.
Die Kids können sich auch auf diversen Spielplätzen austoben.
Etwas weiter hinten im Park befindet sich mit Dragon ein zweiter Soquet-Coaster.
Baujahr 1987, und damit der älteste Count des Parks. Die Natur hat sich jedenfalls schon perfekt angepasst.
Allerdings war die Bahn gerade geschlossen und der Mitarbeiter ging mit einem Stock unter der Bahn lang und stocherte gelangweilt an den Reibrädern rum.
Wir warteten zunächst ein bisschen in der Nähe, wobei Tobias auch mal ein Selfie versuchte.
Derweil stolzierte ein etwas zerrupft wirkender Vogel vorbei.
Schließlich gingen wir dann doch schonmal weiter und schauten uns die nahegelegenen Tiergehege an.
Wolle soweit das Auge reicht.
Gefuttert wird sogar auf zwei Etagen.
Auch Kühe gibt es in Frankreich.
An einem Imbiss machten wir dann wieder ein bisschen Pause und die beiden anderen gönnten sich eine Kleinigkeit. Kurz darauf konnten wir dann durch die Bäume hindurch sehen, dass die Achterbahn endlich den Betrieb aufgenommen hatte und auch schon die ersten Kinder ihre Runden drehten. Also setzten wir unsere Runde mit dem Ziel Achterbahn fort.
Vorbei noch an Eseln.
Und auch an Lamas.
Das Layout besteht im wesentlichen aus drei Lifthills und ein paar Kurven.
Also Kurve, Lifthill, Kurve, Drop, Lifthill,
Kurve über den um die Stütze gewickelten Baum, Lifthill,
und schließlich der große, finale Drop mit anschließender Kurve zurück in die Station.
In der ersten Reihe sitzend wussten wir dann auch recht bald, wozu diese seitlichen Abstützungen gut sein sollten.
Interessant auch das Einparken. Der Zug fährt ein paar Zentimeter zu weit und wird dann mittels Reibrad wieder zurück in Position gebracht.
Weiter führte die Runde durch den auch zu dieser Jahreszeit sehr schönen Park.
In diesem kunstvollen Gehege müssten diverse Wildarten zuhause sein. Ich war aber nicht näher ran, um das zu überprüfen.
Noch mehr Kunst bietet die Fondation Louis Vuitton. Ein Privatmuseum, das die Sammlung des Vorstandvorsitzenden zeigt.
Ein durchaus interessantes Gebäude vom Stararchitekten Frank Gehry (hat übrigens auch das Disney Village entworfen). Wirkt dort allerdings eher wie ein Fremdkörper für mich...
Dieser Turm passt definitiv besser zur Atmosphäre. Und war garantiert einige Millionen billiger.
Ein letzter Count fehlte uns jetzt noch. Papillons d'Alice, oder die Schmetterlinge von Alice.
Der einzige Junior Spinning Coaster von Reverchon. Mit gewöhnungsbedürftigem Layout.
Aber durchaus ganz nett, auch wenn wir nur wenige volle Umdrehungen geschafft haben.
Das war dann auch die einzige Attraktion bei der Julian als Widerholungsbesucher ebenfalls eine Runde drehte. Ansonsten mussten Tobias und ich alleine fahren.
Ein Ticket hatten wir beide jetzt noch über, das nutzten wir für eine Zeitreise. Denn die "Themenbootsfahrt" Rivière Enchantée stammt aus dem Jahre 1926. Gut, außer den Metallbooten und der Betonrinne gab es während der Fahrt jetzt nicht so wahnsinnig viel zu sehen, aber im Sommer, wenn die ganzen Pflanzen (insbesondere der komplett bewachsene Tunnel) blühen, sieht das wahrscheinlich doch etwas besser aus. Ein Bild habe ich davon leider nicht gemacht, aber da können Tobias oder Julian in ihren Berichten sicherlich aushelfen.
Um inzwischen kurz nach vier machten wir uns dann auch wieder auf den Weg zurück ins Zentrum von Paris. Zunächst wieder ein gutes Stück zu Fuß, ehe wir mit der RER zum letzten Tagesziel fahren wollten. Die Suche nach der entsprechenden Station dauerte leider einige Minuten und auch Meter. Da hätten wir fast auch ganz zu Fuß gehen können.
Schließlich klappte es dann aber doch und wir fuhren gemeinsam zum Marsfeld. Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht ganz so gut mit, wie an den beiden vorigen. Zwar war es anfangs ähnlich sonnig und warm, doch nach und nach zog sich der Himmel zu. Und kurz vor unserem letzten Tagesziel setzte dann auch der befürchtete Regen ein. Zwar nur leicht, aber es reichte, um die erforderlichen Blicke gen Himmel etwas einzuschränken - insbesondere für die Brillenträger.
Ein schnelles Foto des Eiffelturms hat der Eifeljunge aber dennoch hinbekommen.
Gegenüber scheint eine Art Mini-Kirmes stattgefunden zu haben.
Nach oben wollten wir bei dem Wind und dem Regen aber nicht.
Anders als viele andere Besucher.
Der Aufstieg war nämlich nur an einem Pfeiler möglich und die Schlange entsprechend lang.
Uns genügte der Blick von unten, ziemlich genau aus der Mitte blieb man dabei auch trocken.
Und dann traten wir ganz allmählich schon die Heimreise an.
Gemeinsam fuhren wir zum Gare de l'Est und schon kurz darauf verabschiedete sich Tobias auch schon von uns, denn er musste ja noch weiter zum Flughafen. Julian und ich warteten dagegen gespannt darauf, dass die Anzeigen endlich das Abfahrtsgleis unseres ICE bekanntgeben würden. Und als es dann endlich soweit war, suchten wir unsere Plätze. Diesmal waren unsere Reservierungen deutlich weiter auseinander als bei der Hinfahrt. Julian saß in Wagen 27, ich im Wagen 23. Und der Zug war offenbar bis auf den letzten Platz ausgebucht, sodass ein zusammensetzen ausgeschlossen war. Kurz vor der deutschen Grenz in Forbach stiegen aber schon überraschend viele Menschen aus und ich ging für die letzten Meter bis Saarbrücken nochmal kurz zu Julian, um mich auch zu verabschieden. Einen weiteren Umstieg in Trier später traf ich schließlich gegen 23:15 Uhr zuhause ein.
Fazit: Trotz des abschließenden Regenschauers war der dritte Tag ein super Abschluss für unseren kurzen Ausflug. Das eigentlich angedachte Sightseeing kam dank des spontanen Besuchs im Jardin d'Acclimatation zwar etwas kurz, aber es war ja auch ein Ausflug von Coasternerds. Und es hat sich auch gelohnt. Der Park ist wirklich sehr schön angelegt, im Sommer sicherlich noch mehr als im Winter. Besonders für Familien aus der Umgebung dürfte das ein perfektes Ausflugsziel sein. Aber sogar Achterbahnfans können auf den drei Counts durchaus noch Spaß haben.