Gestern machten sich drei verrückte Gestalten auf den Weg nach Frankreich.
Nahezu zeitgleich trudelten die Züge, von Jan aus Darmstadt und meiner aus Mainz, in Mannheim-Friedrichsfeld ein, wo Julian uns bereits erwartete. Von dort kutschierte er uns rund 450km westwärts zu kutschieren. Etwa 4,5 Stunden, eine Besichtungsrunde durch Saarbrücken, sehnsüchtigen Blicken auf das Monster und 3 Mautstationen später erreichten wir Troyes.
Dort war unser Ziel die Foire de Mars, eine Kirmes, welche jährlich im März auf den Parkplätzen des Messezentrums von Troyes veranstaltet wird. Die Messe liegt dort mitten in der Stadt und die Messeparkplätze sind von Fahrgeschäften und Buden belegt. So schoben wir zunächst einen kulturellen Programmpunkt ein: Besichtung der Altstadt von Troyes (man könnte auch sagen, dass wir bei der Parkplatzsuche in die Gassen geraten sind…). Schließlich konnten wir gar nicht weit der Kirmes einen Parkplatz am Straßenrand ergattern. Schnell noch der Parkscheinautomaten füttern und schon konnte es hinein ins Vergnügen gehen.
Der Hauptgrund für die ganze Tour sollte die Turmachterbahn Toboggan sein, von der Troyes immer der zu Deutschland nächstgelegene Platz ist. Doch was steht da auf dem Festplatz unter dem Namen Toboggan?
Keine Panik, der Coaster steht natürlich auch dort! Davon hatten wir uns vor der Tour auf Fotos und Video in französischen Foren vergewissert. Da ist das Prachtstück:
Im Inneren des Turms geht es senkrecht per Kettenlift nach oben, um dann um dieses Rohr herumkreiselnd wieder hinunter zu fahren:
Das Typenschild ist wohl schon öfters überlackiert worden, da kann man nicht mehr viel erkennen:
Nochmal der Turm aus der andern Richtung und eines der vergitterten Fahrzeuge:
Bevor noch irgendwas dazwischen kommt, stürmten wir gleich zur Kasse, um unsere Chips zu erwerben. Regulärer Preis war 3,50:
Jan ist schon eingesperrt:
Das Gitter ist verriegelt und gesichert:
Etwas außergewöhnlich ist die Sitzposition: Man sitz nämlich mit ausgestreckten Beinen quasi auf dem Boden, bekommt dann den Käfig zugeklappt und dadurch eine Schaumstoffrolle auf die Beine gedrückt.
Nachdem der Lift den Wagen freigegeben hat, rollt dieser zunächst etwas eine Umdrehung frei:
Dann beginnt in der Mitte der Schiene ein Reibbelag, auf dem ein am Wagen montiertes Reibrad greift und die Geschwindigkeit reguliert (bzw. bremst). Davon merkt man als Fahrgast aber eigentlich nichts.
Nach 6 Runden endet der Bremsbereich und es folgt ein Drop parallel zur Front:
Nach der 180-Grad-Wende wartet noch ein etwas kleinerer doppelter Drop:
Nach einer weiteren 180-Grad-Kurve endet die Fahrt schließlich 1:10 nach der Abfahrt wieder in der Station.
Auf der Kirmes gab es für uns noch 2-3 weitere Counts zu holen. Die „Standard-Geschäfte“ lassen wir also links liegen:
Zugegeben: Ein Big Apple ist eigentlich auch Standard. Aber Count ist Count. Zumindest für Jan. Ich habe ihn trotz bereits gesetztem Haken begleitet und ein ganz aufregendes Onride-Video gemacht.
Im Hintergrund war schon die nächste Achterbahn zu sehen, welche wieder eine Nummer größer ist:
(Man beachte die hochwertige Lackierung an der Dachkante der Kasse samt der nicht abgezogenen Klebestreifen…)
Auch hier kostet der einzelne Chip 3,50.
So ein Galaxy ist ja immer ganz nett zu fahren. Der Zustand dieser Anlage war aber doch etwas „gebraucht“. Zerbrochen Lichter an den Gondeln, sehr rustikale Lackierkünste usw. Wenn ich es richtig gesehen habe, waren auch die meisten Bremsen nicht angeschlossen. Es wurde aber auch immer nur ein Fahrzeug auf die Abfahrt geschickt.
Weiterer Rundgang über den Platz, der teilweise etwas seltsam und unübersichtlich, in weiteren Bereichn auch sehr eng aufgebaut war:
Mal ein ganz anderes Kinderfahrgeschäft:
Schade, dass es so etwas nicht in Deutschland gibt (und wohl auch niemals zugelassen würde): Bei Pouss Pouss muss man versuchen möglichst weit auszuschwingen, sich also z.B. gegenseitig abzustoßen, um den vom Galgen hängenden Schwanz zu erreichen und abzureißen. Wer das schafft, hat einen Preis gewonnen:
Noch ein Count? Darüber lässt sich sicher streiten. Da Jan aber mindestens genauso verrückt ist und der Besitzer uns es ausdrücklich erlaubte, fuhren wir mal mit einem Baby Pomme:
Coaster-Schienen! Mit der Reibradfläche in der Mitte und den Stromschienen daneben:
Zwei Fun-Häuser zu einem Mega-Funhouse kombiniert:
Damit ist der etwa zweistündige Rundgang über die Foire de Mars schon wieder fast beendet. Doch vor der Heimfahrt wollten wir uns noch schnell ein wenig stärken: Americain oder Kebap?
Und dann wieder ab ins Auto und zurück nach Deutschland.
Danke Julian fürs Fahren, Danke Jan für die Begleitung (auch auf dem Baby Pomme). Ich bin bei der nächsten solchen Tour gerne wieder dabei