Für den Heimweg aus Kalkar am Sonntag, dem 26. April, hatte ich mir noch ein paar rote Punkte im südöstlichsten Zipfel der Niederlande rausgesucht, die nur einen relativ kleinen Umweg für mich bedeuteten. Leider war ich nach der Absage von Alex an diesem Tag gänzlich alleine unterwegs, aber das ist ja kein Grund, auf drei Counts zu verzichten.
Und so führte mich der Weg recht bald über die Grenze, um auf der dortigen Autobahn gen Süden zu cruisen. Ohne Alex konnte ich den Alpine-Coaster in Landgraaf schon im Vorhinein aus meiner Planung streichen, dafür hatte ich den Yumble-Park als Option aufgenommen. Die Abfahrt Roermond erreichte ich allerdings erst nach 11 Uhr. Gemäß meiner Planung hätte ich mich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg zum zweiten Tagesziel befinden sollen. Ich überlegte zwar, trotzdem kurz abzufahren, fasste letztendlich aber doch den Entschluss, dass der Stress nicht lohnen würde.
Dummerweise merkte ich zu spät, dass ich genau diese Autobahn schon im letzten Jahr während meiner Tour genutzt hatte. Und ehe ich mich versah, war ich genau wie damals wieder dem Navi gefolgt und fand mich plötzlich auf einer dort nicht verzeichneten Autobahn Richtung Deutschland wieder. Nunja, immerhin kannte ich den Weg zurück noch.
Leider war auch das Wetter nicht viel besser als im letzten Jahr. Der Regen war zwar nicht ganz so heftig und Petrus verzichtete immerhin auf Blitz und Donner, aber nass ist nass und das ist nicht gut für die geplanten Tivolis...
Wie am Vortag gab es aber immer wieder Lichtblicke. So auch bei meiner Ankunft in Valkenburg, als sich gerade ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke zwängen wollten. Etwas am Rande des Stadtzentrums befindet sich der kleine Familienpark De Valkenier, der nun also mein erstes Tagesziel sein sollte. Es empfiehlt sich übrigens im Voraus zu planen, wie lange man etwa bleiben möchte. Denn die beiden Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Parkeingang sind öffentliche Parkplätze, bei denen man Parkscheine für eine bestimmte Parkdauer ziehen muss. Mit 1,50¤ hatte ich also etwa 50 Minuten zur Verfügung, um den Park zu erkunden. Der zum Park gehörende Parkplatz befindet sich fast auf der anderen Seite und kostet 5,50¤ für den Tag.
Gegen 12:10 Uhr und damit fast wieder im Zeitplan konnte ich relativ trocken Richtung Eingang gehen.
Ein Schild an selbigem wies darauf hin, welche Attraktionen bei Regen geschlossen seien - darunter wie erwartet die Achterbahn.
Nun ist die Definition von Regen ja von Park zu Park unterschiedlich und ich wollte nicht unbedingt die 11,95¤ ausgeben, um dann vor einer geschlossenen Bahn zu stehen. Also fragte ich kurz bei der Kassiererin nach, ob die Achterbahn fahren würde. Sie fragte wiederum ihren Kollegen, der die Wiederaufnahme des Betriebs in spätestens 15 Minuten versprach, sollte es nicht erneut regnen. Ein kurzer Blick in den Himmel. Das sollte doch hoffentlich passen. Also zahlte ich brav und ging hinein.
Gleich hinter dem Eingang hat man die Möglichkeit, mit Hubschraubern über die Dino World zu fliegen.
Ich bevorzugte aber den Fußweg, um in Ruhe Fotos machen zu können.
Zu jedem der ausgestellten Dinos gibt es eine kleine Infotafel.
Trotz mehrerer deutscher Besucher leider nur in niederländischer Sprache.
Der kommt wohl auch aus Kalkar, so blau wie der ist.
Bei Jurassic Park sahen die Raptoren aber irgendwie ein wenig kleiner aus, oder täusche ich mich?
Nunja, dafür wirkt der Apatosaurus relativ klein geraten.
Ebenso wie Rexie.
I am a Stegosaurus... (wer's nicht kennt, asdf movie gucken).
Ein Flugsaurier darf natürlich auch nicht fehlen.
Der ganze Weg führt einmal um den Twister herum, der zuvor in Bellewaerde anstelle des Topple Towers stand.
Gleich neben der Dino World befindet sich das Kabouter Speelland.
Ein Spielparadies für Kinder samt Sitzmöglichkeiten für die Eltern.
Der Park bietet sogar eine eigene Stadtrundfahrt für einen kleinen Aufpreis an.
In der Zwischenzeit hörte ich dann auch, dass die Achterbahn sogar früher als angekündigt den Betrieb aufgenommen hatte. Zum Glück muss ich sagen, denn ich war kurz davor, die Runde linksherum zu gehen, sodass ich die Achterbahn ganz zum Schluss erreicht hätte. So zog ich es dann aber doch vor, direkt zur Achterbahn zu gehen, um den Count zu sichern.
Das Riesenrad ließ ich dabei ebenso links liegen, ...
... wie die Pferdereitbahn.
Das Karussell mit Regencape ist eine von zwei Neuheiten in diesem Jahr, konnte mich aber auch nicht lange aufhalten.
Zeit für einen Blick über den See musste aber sein. Dort hinten findet sich übrigens auch der offizielle Parkplatz.
Die "Achtbaan" gehört zu den großen Vertretern der Tivoli-Reihe von Zierer.
Da die hinteren Wagen schon allesamt belegt waren, setzte ich mich zur Abwechslung mal nach vorne.
Das bedeutet bei den langen Zügen ordentlich Hangtime in den Abfahrten.
Dafür geht es mit umso mehr Schub wieder nach oben und die Kuppe bietet sogar ganz nette Airtime.
Ich hatte schon ganz vergessen, wie viel Spaß die großen Tivolis vorne machen können.
Etwas verwundert war ich dann allerdings, als der Zug schon nach einer Runde stoppte und die Fahrgäste in die Freiheit entließ.
Dass das bei einem
Zierer überhaupt möglich ist, die fahren doch eigentlich IMMER zwei Runden.
Nunja, die nebenstehende Safari-Bahn habe ich irgendwie vergessen zu fotografieren. Stattdessen setzte ich die Runde um den See fort.
Wenn ich schon den vollen Eintrittspreis gezahlt habe, nehme ich auch mal die Geisterbahn mit.
Die bestand aber vorwiegend aus schwarzen Wänden mit ein paar Szenen in den Ecken. Also nicht wirklich sehenswert.
Der weitere Weg auf die andere Seite des Sees besteht dann aus Spielgeräten, die wohl auch für Behinderte nutzbar sein sollen.
Bis man dann schließlich auf die Cobra-Rutsche trifft, die nach wie vor geschlossen war.
Am Förderband war zudem ein Mitarbeiter am werkeln. Möglicherweise lag die Pause also nicht (nur) am Regen.
Die zweite Neuheit in diesem Jahr ist ein Feria Swing namens Surfing, der zuvor auf Reisen war.
Gegenüber könnte man zu einer Rundfahrt auf dem See aufbrechen.
Auf dem war sogar noch relativ viel los, obwohl gerade wieder die ersten leichten Tropfen fielen.
Beim Jumping Star war dagegen nicht sonderlich viel Andrang.
Aufmerksamkeit meinerseits erregte dann diese seltsame Blechdose.
Hierbei handelt es sich um die Mondrakete, einen Simulator.
Der Regen wurde wieder etwas stärker, also gönnte ich mir eine Fahrt. Ganz alleine. Nur der Ride-Op war noch dabei.
Allerdings ist das kein Simulator, wie ich ihn erwartet hatte. Zunächst gibt es eine kurze Sicherheitseinweisung von Piloten und Stewardessen, die zwar im Flugzeug üblich ist, mit der Rakete aber nicht das geringste zu tun hat. Anschließend folgt ein Film, bei dem man zwischen diversen Raumschiffen aus Star Wars herumfliegt, die sich gerade bekämpfen. Wirklich eingebunden wird man dabei allerdings nicht, man ist einfach nur Beobachter aus nächster Nähe. Tja, und Bewegung gibt es auch so gut wie keine, denn die Rakete stellt sich einfach nur auf und fährt am Ende wieder runter. Letztendlich also mehr ein spezielles Kino als ein Simulator...
Hier sieht man, wie weit sich die Rakete aufstellt. Mehr passiert tatsächlich nicht.
Wie man unschwer erkennen kann, regnete es nun wieder in Strömen. Ich stellte mich daher schnell in der Nähe unter.
Mit den Tretbooten traute sich nun verständlicherweise auch niemand mehr hinaus.
Dummerweise hatte ich jetzt nur noch 10 Minuten, bis mein Parkticket verfallen würde. Und die weiteren Ziele mussten ja auch noch angefahren werden. Also steckte ich die Kamera in die Jacke und machte mich schnell auf den Weg zum nächsten Unterschlupf.
Der gehörte zu einem Selbstbedienungs-Restaurant und beherbergt neben den Sitzmöglichkeiten ein weiteres Spielparadies.
Und natürlich einen schönen Blick zurück. Von dort kam ich und es hatte schon gereicht um nass zu werden.
Von hier aus musste ich dann bis zum Auto ohne Dach auskommen. Entsprechend durchnässt kam ich dann pünktlich zum Ende meiner Parkdauer dort an. Also schnell die Klimaanlage zum Trocknen eingeschaltet und das Navi programmiert. Mein nächstes Ziel sollte zum Glück etwas wetterunabhängiger sein...
Fazit: Der Freizeitpark De Valkenier ist ein netter kleiner Familienpark nahe an der deutschen Grenze. Es überrascht daher nicht, dass ich an diesem Tag trotz des schlechten Wetters mehrere deutsche Familien hören konnte. Die Achterbahn ist Standard aber auch die einzige Attraktion, die mich wirklich überzeugen konnte. Geisterbahn und "Simulator" waren dagegen schon fast eine Enttäuschung. Aber für einen Familienpark reicht es geradeso.