Januar 2015. Martin verbreitet die Schreckensmeldung, dass die legendäre Schienenrodelbahn "Toboroule" den Betrieb eingestellt hat und zum Verkauf steht. Jene, die die Bahn schon gefahren waren, schwärmten von der Heftigkeit dieses Unikats, und so ärgerten sich natürlich alle, denen eine Fahrt bislang verwehrt geblieben war - mich eingeschlossen.
Doch im Mai folgte dann die unglaubliche Ergänzung, dass die Bahn tatsächlich von einem Verein aufgekauft wurde, um das 750-jährige Bestehen des kleinen schweizer Dorfes zu feiern. Ende des Jahres soll aber auch dort wieder alles vorbei sein, und die Bahn wiederum verkauft werden, sodass direkt einige mit den Planungen für einen Besuch starteten.
Gleich zu Pfingsten wollte Martin eine kleine Tour anbieten, die ließ sich aber nicht mit meinem Dienstplan vereinen. Also schaute ich selbst einmal, was man unterwegs sonst noch so anfahren könnte. Nachdem ich mit diversen Alpine-Coastern, Cigoland, Fraispertuis City, und sogar dem Parc du Petit Prince herumjongliert hatte, konzentrierte ich mich letztendlich doch auf die paar Alpine-Coaster. Und da ich ja nie weiß, wann ich mal wieder ein passendes Wochenende frei habe, entschied ich mich für den nächstbesten freien Sonntag, also den 17. Mai. Und mit Caruso hatte ich sogar eine passende Begleitung gefunden.
Der Weg führte zunächst nach Frankreich, sodass der Wecker nicht allzu früh klingeln musste. Gegen 7:25 Uhr (und damit doch etwas später als geplant
) machte ich mich also auf den Weg Richtung Holiday Park, um Caruso in der Nähe aufzusammeln. Zu diesem Zeitpunkt zeigte sich das Wetter noch etwas unbeständig, immer wieder regnete es kurz, während die Sonne nur selten durch die Wolken stieß. Doch je näher wie dem ersten Tagesziel kamen, desto besser wurde es.
Überpünktlich erreichten wir um zehn vor zehn den Parkplatz des ersten Alpine-Coasters am Schiffshebewerk "Plan Incliné de Saint-Louis - Arzviller".
Offensichtlich waren wir heute die allerersten Besucher hier.
Kein Wunder, sollte die Bahn doch erst in 2 Stunden öffnen...
Im Vorfeld hatte ich leider weder Öffnungszeiten, noch Preise finden können. Dass der Betrieb hier erst ab Mittag losgeht, hatte ich daher nicht erwartet. Nachdem ich jetzt nochmal auf der Homepage geschaut habe, habe ich die gesuchten Infos dann doch gefunden - unter dem Punkt "Nous contacter", wo ich aber neben dem üblichen Kontaktformular maximal noch eine Anfahrtsbeschreibung vermutet hatte. Peinlich...
So standen wir also vor verschlossenen Toren und mussten uns mit einem Blick auf die Bahn begnügen.
Neben der Station gibt es hier unten auch noch einen Imbiss/ Restaurant.
Wo wir aber schonmal da waren, gingen wir auch noch die paar Meter den Berg hinauf, wo es noch eine Art Besucherzentrum für das Schiffshebewerk gibt, von wo aus auch Führungen starten.
Noch kurz bevor man oben ankommt, trifft man auf das Ende des Lifts.
Damit legten wir zu Fuß mehr Höhenmeter zurück, als wir es mit dem nur 410 Meter langen Coaster getan hätten.
Die meisten dieser Höhenmeter werden auf der Abfahrt wohl im Kreisel abgebaut.
Ansonsten lässt der Anblick dieser Mini-Version eines Alpine Coasters den Verzicht auf eine Fahrt fast schon als Glück erscheinen...
Am Besucherzentrum herrschte ebenfalls noch Totenstille. Geöffnet sollte erst um 10:30 Uhr werden.
Die Führung schließt normalerweise neben dem Maschinenraum auch eine Vorführung des Hebewerks ein.
Bis Mitte Juli ist die Anlage aber wegen einer Störung außer Betrieb. Somit haben wir in den knapp 20 Minuten unseres Aufenthaltes außer verschlossenen Toren (abgesehen von einem offenen am Liftende
) nichts Interessantes sehen können. Schade nur, dass ich wegen dem blöden Count irgendwann nochmal hier anhalten muss, sollte ich nochmal dran vorbei kommen (einen größeren Umweg werde ich dafür jedenfalls nicht unbedingt einplanen).
Aus Plan Incliné wurde für uns also Plan annulé.
Immerhin waren wir damit nun deutlich vor dem ohnehin schon sehr großzügigen Zeitplan, sodass wir die ursprünglich geplante Reihenfolge definitiv einhalten konnten, ohne uns Gedanken über die Mittagspause an unserem zweiten Ziel machen zu müssen...
Fazit: Zur Fahrt kann ich ja leider nicht viel sagen, aber von Außen zu urteilen, wäre es wohl meine bisher langweiligste gewesen. Und auch sonst lohnt der Abstecher hierher nur bedingt. Von einem größeren Umweg für den Besuch sollte man daher eher absehen.