stern.de

Der US-Freizeitpark SeaWorld will eine umstrittene Show mit Orcas (oder Schwertwalen) einstellen. Wie Unternehmenschef Joel Manby am Montag mitteilte, werde die "One Ocean"-Vorführung im kalifornischen San Diego nur noch bis Ende 2016 zu sehen sein. Eine neue Attraktion ab 2017 werde mehr auf das "natürliche Verhalten" der Tiere abgestimmt. Die Zuschauer sollten dann auch mehr über den Schutz der Killerwale lernen.

Quelle: stern.de

Da wurde der öffentliche Druck durch die Medien wohl zuviel. Aber die "One Ocean" Show ist meiner Meinung nach eh nichts gescheites. Dann kann man es besser gleich ganz lassen.

Anscheinend stellt man nun nicht nur die Show sondern das komplette Orca Programm ein:

sueddeutsche.de

Der amerikanische Freitzeitpark-Betreiber Seaworld hat bekannt gegeben, künftig keine Großen Schwertwale, Orcas, mehr züchten oder Tiere aus der Wildnis in Gefangenschaft nehmen zu wollen. Die derzeit im Park in Florida lebenden Tiere sollten einer Mitteilung auf der Seaworld-Homepage zufolge die letzte Generation von Orcas sein. Die noch in dem Vergnügungspark lebenden Tiere sollen nicht in den Ozean ausgesetzt werden, da sie dort nicht überleben würden.

Quelle: sueddeutsche.de

Ich finde es gut, dass man das aufhört. Meiner Meinung nach ist die Zeit für solche Shows einfach vorbei. In Orlando geht man mit einer weiteren großen Achterbahn auch den richtigen Weg und versucht eine andere Zielgruppe anzusprechen als Disney. Unterhaltung kann man heutzutage auch anders bekommen. Sea World heißt für mich nicht zwangsläufig Tiere in Gefangenschaft. Es könnte auch einfach Attraktionen zum Thema Tierwelt geben, die schön gestaltet sind und eine Vorstellung davon geben, wie die Tiere in der Natur leben.

Ich denke (und hoffe) dass man sich nicht komplett den echten Tieren abwendet, schliesslich ist das ja die Essenz der Sea World Parks. Aber es ist wahrlich an der Zeit die Unterhaltungsshows von so großen Seesäugetieren zu stoppen, da eine wirklich artgerechte Haltung einfach nicht möglich ist. Es gibt aber noch mehr als genug Tiere bei welchen eine entsprechende Haltung durchaus möglich ist mit entsprechendem Aufwand. Und wenn es ein Marinepark gibt welcher die finanziellen Möglichkeiten hat eine entsprechende Haltung zu erlauben, dann Sea World.
Auch würde ich mir bei den Shows weniger Unterhaltung, und mehr Bildung wünschen.

Political Correctness... ich mochte die Show in Orlando sehr und konnte die Tiere wenigstens mal erleben.

Sea World Cares "Statement"

Ich will auch gar nicht anzweifeln, dass die Tierpfleger sich wirklich gut um die Tiere gekümmert haben. Als ich diese riesigen Tiere aber live in Sea World gesehen habe, kam es mir einfach nicht richtig vor, die in einem riesigen Stadion zu beglotzen. Auch bei Tierparks und Zoos bin ich grundsätzlich sehr kritisch, weil auch da teilweise mit den Besuchern nicht zu 100% ehrlich geredet wird. "Wenn sie sich nicht wohlfühlen würden, würden sie keinen Nachwuchs kriegen" sind da so Äußerungen, wo ich einfach kritisch hinterfragen muss, ob man da den einfachsten Weg geht, um die große Masse schnell abzufertigen. Und das Argument der Arterhaltung ist ja speziell bei den Orcas auch großer Quatsch. Nehmen wir mal an, dass es außer den Orcas in Gefangenschaft keine mehr gibt. Was bringt es dann, wenn die restlichen paar Tiere in Zoos gehalten werden? Außer für den Menschen, der sie dann weiter anschauen kann, nichts.

Letztendlich ist es doch so, dass wir gar nicht so richtig wissen, wie die Tiere in den Zoos sich fühlen. Zwar legen viele Zoos Wert darauf, die Gehege immer "artgerechter" zu bauen, aber das werden nun einmal immer nur Nachbildungen bleiben. "Der Gorilla kennt das gar nicht anders, der ist hier geboren" könnte man da dann entgegnen. Wissen wir wirklich, ob der Gorilla nicht vielleicht eine Ahnung hat, dass es auch mehr gibt, als seinen Glaskäfig mit schöner Deko?

Ich bin auf dem Gebiet kein Experte, bin aber der Meinung, dass man gerade bei Tieren viele Dinge schön redet, nur damit man einfach aus egoistischen Gründen die Tiere weiterhin in Gefangenschaft beobachten kann. Ich war auch mal der Ansicht, dass man Tiere erleben sollte, um sie schützenswert zu finden. Die Realität ist aber leider ganz anders. Keiner ändert für die süßen Tierchen im Käfig seine Gewohnheiten. Da wird weiter fleißig Palmöl gekauft, mit dem Auto durch die Gegend gefahren, Fleisch gegessen bis zum geht nicht mehr, usw.

Sorry, wenn das Offtopic war, aber ich wollte nochmal meine Position dazu klarer machen.
Und die Aussage, dass solch eine Denkweise political correctness ist, ist ja wohl totaler Quatsch. Für manche Menschen sind Tiere eben sehr wichtig und für die ist es eine Herzenssache! Und selbst wenn. Was ist daran falsch, ethisch/politisch korrekt handeln zu wollen? Gäbe es mehr Menschen, die generell ihr Handeln hinterfragen und auch mal unbequeme Wege gehen, bei denen man in manchen Bereichen Verzicht übt, würde einiges anders laufen. Und man kann eben nur sein eigenes Verhalten ändern.

Genau. Policital correctness. Weil man die Tiere ja sonst auch nicht in ihren natürlichen Lebensräumen erleben könnte. Aber das ist ja weniger "fancy". Da fehlt der Glitter. Die Effekte. Und die schööööne Musik...

Zugegeben: ich fand die Show beeindruckend. Sowohl in Orlando, als auch in San Diego.
Ich fand die Umstände, in denen die Tiere gehalten wurden, aber alles andere als überzeugend. Das ist nicht Ok. Eine Abschaffung als Political Correctness auszulegen ist blanker Hohn und zeigt mal wieder, wie ignorant und arrogant manche Menschen denken.

Hab auch selten so einen Schwachsinn gehört ... aber gut, durch solche Leute wurden solche Shows ja Jahrzehnte lang legitimiert. Von nix kommt nix.

Aber gut, dass Seaworld künftig damit jetzt aufhört. Ist definitiv die richtige Entscheidung und vor allem das richtige Signal.
Wenn man Tiere unbedingt live erleben will, gibts da sowas - hab ich gehört - das nennt sich Natur! Da kann man hingehen, so richtig mit Füßen und sich umgucken, mit den Augen und so. Soll toll da sein, und wenn man sich um sie kümmert, sieht man auch was.
Und wenn man unbedingt Orcas Live sehen will, muss man halt mit nem Boot auf den Ozean, oder sich mit ner Doku zufriedengeben.

@colorado-fan: Schade, dass ich deinen Post nur ein mal liken kann!

Quelle: memecrunch.com image.jpg

Wie beim Thema Seaworld und Orcas wieder alle Tierretter und Hilfssheriffs aus ihren Löchern kommen...

Ich könnt wetten, ihr habt alle schon dutzende an Zoos gesehen, die bzgl. der Tierhaltung allesamt schlimmer aussahen als Seaworld. Und bei Zoo schließ ich jetzt jeden Furzpark ein, der in der letzten Ecke einen Butterfly stehen hat und vorne drei Minigehege mit Tieren.

Das eine schließt das andere nicht aus -nur weil es schlimmeres gibt heißt das nicht, dass etwas vermeintlich weniger schlimmes legitimiert ist.

Mir war vorher klar das man meinen Beitrag nicht mögen wird. Aber der Spruch mitm Boot raus und anschauen... oh je.

Ich persönlich find das sehr schade und wer den Beitrag von Sea World Cares gelesen hat, weiß in welchem Zusammenhang die Politische Korrektheit steht.


Im übrigen bin ich sehr froh das wir hier keine Doppelmoral pflegen.

Springuin

...
Ich könnt wetten, ihr habt alle schon dutzende an Zoos gesehen, die bzgl. der Tierhaltung allesamt schlimmer aussahen als Seaworld. Und bei Zoo schließ ich jetzt jeden Furzpark ein, der in der letzten Ecke einen Butterfly stehen hat und vorne drei Minigehege mit Tieren.

Genau das!
Ich finde es etwas schade welche negative Aufmerksamkeit SeaWorld allein bei der ganzen Sache kriegt, dabei sind sie was Marine Parks angeht wohl das "beste" Beispiel weltweit. Wenn ich schon an die ganzen kleinen Delfinarien denke welche auch noch in Europa durchaus üblich sind (und mehr an einen Zirkus erinnern), dann sehe ich die schon deutlich kritischer. In dem Vergleich erscheint SeaWorld wie Luxus für die Tiere ...

Das stimmt wohl, was ihr sagt. Besagte Furzparks mit Minitiergehegen oder Delphinarien sind mir auch schon begegnet und haben in mir ein mehr als ungutes Gefühl hinterlassen. Von einem Zirkus mal ganz zu schweigen. Bei mir hat das über die Jahre bewirkt sowas zu meiden. Und wenn ich mal doch auf einer Tour sowas begegnet bin, habe ich an diesen Feedbackkästen nett drauf hingewiesen, dass der Park auch sehr wohl ohne diese 3 Käfige am Eingang und das Mikrobärengehege einen sehr schönen Tag geboten hätte. Verändert nicht die Welt, aber ist mal wenigstens ne Rückmeldung.
Prinzipiell wäre ich aber dafür, dass man sowas zu Schauzwecken einfach lassen sollte.

Seaworld geht doch da volle Kanne den richtigen Weg jetzt! Es wird aufgehört zu züchten oder Wildfang zu betreiben, die Showspektakel mit dämlichen Kunststückchen werden eingestellt, die Gehege vergrößert und den Besuchern ein naturnäheres und pädagogisch interessanteres Erlebnis zu bieten als "Guck mal, der kann ne Frau auf ner Leiter küssen!".
Finds gut, dass sie sich so um ihre Tiere kümmern unds eingesehen haben.


Und ich finds auch gut, dass hier im Forum gleich mal ne Diskussion über Tierschutz entstanden ist

Falsche Vorgehensweisen über noch schlimmere Vorgehensweisen zu legitimieren ist gängige Praxis bei Leuten, die ihr Verhalten irgendwie rechtfertigen müssen. Nur weil irgendwelche Minizoos noch nichts von artgerechter Haltung gehört haben und anstatt die Tiere in kleinen Käfigen zu halten entweder richtig investieren oder sich einen anderen Job suchen, heißt das nicht, dass man Sea World nicht kritisieren darf.

Nach dieser Logik dürfte hier sowieso niemand diskutieren, der Fleisch isst, weil es einem Schwein, welches im Aldi landet, wohl kaum besser geht, als den Orcas.

Ich finde es gut, dass sich Sea World Gedanken gemacht hat, wie man da vorbildlich handelt. Gerade die großen Zoos und Parks müssen doch schließlich vormachen, wie es geht. Vielleicht war die alte Praxis eben vor Jahren und Jahrzehnten mal die gängige Art, wie man mit Orcas umgeht. Das hat sich jetzt nun einmal geändert und das ist gut so.

Und ich garantiere, dass es auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten keinen Stillstand geben wird. Es wird so weiter gehen, weil immer mehr Menschen sich informieren und ein anderes Verhältnis zu Tieren wollen.

Ich sage ja nicht dass man SeaWorld nicht kritisieren darf. Das sollte man! Ich finde nur es ist etwas zu stark auf SeaWorld alleine fixiert.

Colorado-Fan

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Ich finde es gut, dass sich Sea World Gedanken gemacht hat, wie man da vorbildlich handelt. Gerade die großen Zoos und Parks müssen doch schließlich vormachen, wie es geht. Vielleicht war die alte Praxis eben vor Jahren und Jahrzehnten mal die gängige Art, wie man mit Orcas umgeht. Das hat sich jetzt nun einmal geändert und das ist gut so.
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Genau das!

Machen wir uns mal nichts vor, hier gehts um Business und nicht darum das man bei SeaWorld plötzlich mit PETA und Co sympathisiert. Man muss dem Bullshitstorm der seit Blackfish anhält eben entgegenwirken. Solange dies nicht bedeutet das man die Orcas in Sea Pens abgibt kann ich mich damit abfinden und bin froh sowohl Believe als auch One Ocean gesehen zu haben.