Part X: New York
Part 1: Luna Park & Scream Zone
Part 2: Six Flags Great Adventure
Part 3: Dorney Park
Part 4: Hershey Park
Part 5: Knoebels Amusement Park
Part 6: Six Flags America
Part 7: Washington, D.C.
Part 8: Busch Gardens Williamsburg
Part 9: Kings Dominion
Part 10: Kennywood
Part 11: Kings Island
Part 12: Dollywood
Part 13: Holiday World & Splashin' Safari
Part 14: Silver Dollar City
Part 15: Six Flags St. Louis
Part 16: St. Louis
Part 17: Chicago
Part 18: Six Flags Great America
Part 19: Indiana Beach
Part 20: Cedar Point
Part 21: Waldameer
Part 22: Niagara Falls
Part: 23 Six Flags New England
Part 24: Lake Compounce
Part X: New York
Part 1: Luna Park & Scream Zone
25.08.2014
Hallo zusammen,
es ist fast schon eineinhalb Jahre her und doch fühlt es sich an, als wäre es eine Ewigkeit, als wäre es erst gestern gewesen oder als hätte all das, wovon wir Euch in diesem und vielen weiteren Berichten erzählen wollen, gar nicht erst stattgefunden - einfach unwirklich. Doch genau diese Unwirklichkeit markiert meinen bzw. unseren bisher sicherlich bedeutendsten Bericht, der parktechnisch den ersten Tag unserer überaus erlebnisreichen und verdammt geilen USA Tour 2014
„New York – New York | in 175 Roller Coasters“ widerspiegelt.
Leider war es unserer vierköpfigen und seit einigen Jahren bestehenden Truppe nicht möglich, die für 2014 geplante Reise – die ursprünglich noch nach Orlando gehen sollte – gemeinsam anzutreten. So haben Simon (mülla) und ich uns nach einer kurzen Phase der Enttäuschung und trotz kleinerer Gewissensbisse, die aber von unseren beiden Lieblingsmitstreitern verständnisvoll abgefedert wurden, schlußendlich doch unserem über lange Jahre angestauten Verlangen hingegeben. Der Reisezeitraum wurde mit der neuen Flexibilität nochmal überdacht und so wurde aus dem Frühling in Orlando ein Spätsommer an der Ostküste. Nach einem guten Jahr der Recherchen, Erkundigungen, Planungen, Buchungen, der Vorfreude und des Hoffentlich-klappt-das-alles-einigermaßen-Denkens war es am 24. Juli dann tatsächlich an der Zeit, alleine endlich über den großen Teich zu fliegen und uns somit einen riesigen Traum zu erfüllen.
Nachdem wir „tagsüber“ von Frankfurt über Toronto nach New York geflogen waren und abends noch den Time Square unsicher gemacht hatten, starteten wir am nächsten Morgen mit einem ausgiebigen Sightseeing-Programm. Dazu aber mehr in unserem noch folgenden Bericht und Video über New York. Da
Coney Island bzw. der
Luna Park mit seiner
Scream Zone bis Mitternacht geöffnet hatten, steuerten wir erst am Nachmittag die attraktive Halbinsel an und hatten bestes Wetter im Gepäck. Noch ohne Mietwagen war es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kein Problem, unser Ziel zu erreichen. Schon aus der Ferne kann man erahnen, welches Flair und welchen Zauber Coney Island zu verspüren vermag und so schoss die Vorfreude auf den sehnlichst herbeigewünschten Achterbahn-Auftakt unseres Mammut-Projekts ins Unermessliche. Es ist diese Mischung aus einer außergewöhnlichen und dem Alltag entfliehenden Lage, dem Spagat aus exotischer Kirmes und traditionellem Park mit Oldtimer-Charakter und dem losgelösten Lachen, das uns selbst beim Schreiben dieses Berichtes wieder ins Gesicht steht. Das Bezahlsystem gestaltet sich auf den ersten Blick etwas kompliziert, passt jedoch irgendwie perfekt zum Park und macht fast schon ein bisschen Spaß. So gab es zumindest bei unserem Besuch keinerlei Wristband oder Flatrate, die alle Coaster enthalten hätten, sondern wir kauften uns einfach einen vorher haarklein von uns errechneten Batzen Punkte zum doch relativ hohen Preis, mit dem wir hofften, unseren Durst nach Spaß stillen zu können.
Unsere erste Fahrt – wie könnte es anders sein – musste auf der legendären, 1927 eröffneten Holzachterbahn,
Cyclone stattfinden. Mit viel Kult und einer gehörigen Portion Nostalgie starteten wir also unseren Achterbahn-Marathon und wurden nicht enttäuscht. Cyclone ist ein optisches Prachtstück, das nicht nur symbolisch für den Park steht, sondern auch noch richtig viel Spaß macht. Die angenehmen Züge erlauben einem, das für uns Europäer eigentlich unglaubliche Alter der Bahn spürbar zu erleben, ohne sich dabei blaue Flecken einzuholen. Die Fahrt ist ziemlich lang und abwechslungsreich, ordentliche positive
G-Kräfte halten sich mit sanfter
Airtime die Waage und auch Lateral gibt’s was zu spüren. Wir haben zwei Fahrten auf Cyclone absolviert und besonders bei Nacht hat uns die alte Dame wirklich gut gefallen. Holzachterbahnen von diesem Schlag sucht man ja in Europa fast vergeblich, auf unserer Tour standen uns jedoch noch einige Dutzend bevor, worauf dieses Erlebnis definitiv Lust machte.
Als nächstes statteten wir dem Zamperla Spinner
Tickler, der in der Nähe des Parkeingangs steht, einen Besuch ab. Hier wussten wir schon ganz gut, was uns erwartet. Bis zu vier Personen nehmen in den Chaisen Platz und da eine sehr nette, aber doch etwas korpulentere Dame zu uns stieg, bestand die Chance auf eine drehfreudige Fahrt. Nicht ganz so heftig, aber doch ganz ordentlich kam es dann auch und wir spinnten hin und wieder gut im Kreis. Der Komfort ist bekanntermaßen nicht der beste, aber auf keinen Fall unter dem Standard und nicht wirklich der Rede wert.
Zur Abwechslung stand dann mit
Air Race ein Flatride auf dem Programm, auf den wir uns schon seit der Planung unserer Tour gefreut hatten. Und dieses Ding ist schlicht und ergreifend eine riesen Gaudi. Man kann sagen, dass diese Attraktion mit ihrem frischen, verrückten Fahrterlebnis fast schon sinnbildlich für unseren Tag und die damit verbundenen Erinnerungen steht: Für Action, positive Überraschungen und einfach perfekten Spaß. Die letzte Achterbahn in diesem Bereich, wenn man so will ein etwas größerer Kiddie Coaster der Besitzermarke Zamperla, heißt Circus Coaster und hat unsere Erwartungen erfüllt - nicht mehr und nicht weniger. Wir hatten trotzdem Spaß darauf und haben die zwei Runden bestmöglich ausgekostet.
Wir bewegten uns Richtung Strand und genossen die tolle Stimmung und das geniale Setting des Parks, das sich langsam aber sicher in eine sommerabendliche Sonnenuntergangs-Stimmung verwandelte. Wir zogen weiter und näherten uns der
Scream Zone, wo zwei weitere Achterbahnen namens
Soarin‘ Eagle und
Steeplechase auf uns warteten. Laut Berichten und Erzählungen nicht die spektakulärsten und angenehmsten Vertreter, doch unser Urteil fällt überraschend harmlos aus. Sicherlich punktet Soarin‘ Eagle nicht mit seinem starren und sperrigen Bügelsystem. Die Fahrt auf dem meist unter den unbeliebtesten Modellen des Planeten rangierenden Schienenstapel hingegen hat uns ob der teils nicht erwarteten Laufruhe etwas überrascht und konnte uns doch noch den ein oder anderen freudigen Jauchzer entlocken. Hier könnte man mit mehr Komfort eine Menge erreichen, in jedem Fall lautet unser Urteil aber „unterbewertet“, denn das Konzept hat uns durchaus gefallen. Auch Steeplechase lieferte solide Kost und überzeugte beim vergleichsweise druckvollen Abschuss; wir bevorzugen jedoch eher die aus unserer Sicht ergonomisch besseren Züge von
Vekoma.
Auf unserem weiteren Weg wartete am Rande des Parks mit
Thunderbolt die Neuheit im Achterbahn-Sektor auf uns. Hier hat Zamperla sich erstmals an eine größere Loopingachterbahn gewagt und dem von 1925 bis 1982 an ebendieser Stelle befindlichen hölzernen Thunderbold ein Denkmal gesetzt, das rein von Optik und Layout viel verspricht. Dementsprechend hoch waren unsere Vorfreude und Erwartungen, auch wenn wir im Vorfeld noch keine Lobeshymnen über die Bahn gehört hatten - eher im Gegenteil. Coney Island oder vielmehr Zamperla hat es scheinbar mit unbequemen Zügen und harten, schmerzenden Bügelsystemen. Die unergonomischen Plastik-Schalensitze hier sind da keine Ausnahme und wirken auch alles andere als hochwertig. Man muss ehrlich zugeben, dass die fast 90-jährige Holzachterbahn gegenüber deutlich angenehmer zu fahren ist als Thunderbolt. Nichtsdestotrotz hat uns die knackige Fahrt ziemlich gut gefallen. Zwar gibt es einige Schläge, aber die Bahn bietet coole Inversionen, extreme
Airtime und ein in sich stimmiges Layout mit einem schönen, senkrechten
First Drop. Uns hat es auf jeden Fall besser gefallen als gedacht und wir fuhren gerne noch ein zweites Mal.
Nun war es Zeit, einer weiteren Legende auf den Zahn zu fühlen: den sagenumwobenen Hot Dogs von
Nathan’s Famous zu probieren. Wie Viele wissen, gab es hier 1916 die erste Filiale dieser in den USA berühmten Kette. Was sollen wir sagen? Auf unserer Tour haben wir keine besseren Hot Dogs gegessen und auch zuhause muss ich sagen: hier dürfte gerne eine Filiale aufmachen. Dass dieser Tag, der eigentlich schon mehr als denkwürdig war bevor wir nach Coney Island aufbrachen, immer noch denkwürdiger wurde, erfüllte uns zu diesem Zeitpunkt schon längst mit purer Freude, Zufriedenheit und Dankbarkeit.
Es war schon dunkel als wir unsere letzte Achterbahn abhaken wollten – für diesen ersten Tag, versteht sich. Generell wollten wir auf unserer Tour aber gar nichts nur „abhaken“; sondern alles wertschätzen und versuchen, auf jeder noch so kleinen, vermeintlich langweiligen oder unkomfortablen Bahn unseren Spaß zu haben und jeden Moment aufzusaugen. So, wie wir eben drauf sind, aber in Anbetracht unserer ersten großen USA-Tour nochmal potenziert
. Genauso wollten wir auch den letzten Kiddie
Sea Serpent, der streng genommen zum
Deno's Wonder Wheel Amusement Park gehört, bestmöglich feiern und machten uns auf drei holprige Runden gefasst. Erstaunlicherweise war Sea Serpent alles andere als rau und bot eine nahezu butterweiche Fahrt. Kein Wunder, dass die Kinder es lieben. Das namensgebende und ikonische Wonder Wheel, welches ja auch gerade prominent in der Serie „Mr. Robot“ zu sehen war, ließen wir aus Zeitgründen mal links liegen, nett anzuschauen war es jedoch allemal.
Der Tag war in unseren Augen schon perfekt gelaufen und hätte eigentlich gar nicht besser werden können. Als ich als leidenschaftlicher Pyrotechniker aber erfuhr, dass es jeden Freitag und Samstag ein Feuerwerk vom Strand geben würde, war ich von den Socken. Zwar war das Feuerwerk eher mäßig und schon gar kein Musikfeuerwerk (darauf bin ich normalerweise spezialisiert), aber das war mir in dem Moment total egal und ich habe einfach nur das Leben genossen und mich auf das gefreut, was da noch so alles kommen sollte.
Luna Park samt
Scream Zone sowie das irgendwo dazwischengequetschte Areal von Deno's sind zusammen ein bemerkenswertes parkähnliches Gebilde, das man mindestens einmal besucht haben muss. Im Grunde genommen ist es auf den ersten Blick gar nicht mal so schön. Es besteht aus jeder Menge unterschiedlicher Attraktionen und Buden, Theming ist so gut wie nicht vorhanden und auch nach einer wirklichen Struktur sucht man vergeblich. Und dennoch betritt man das Gelände und fühlt sich sofort wohl, fühlt sich verzaubert und möchte einfach nicht mehr wieder weg. Besonders nachts wird das Flair nochmals intensiviert und überträgt sich auf alle Besucher, die gut gelaunt und voller Fröhlichkeit über die Plätze und die Strandpromenade spazieren.
Warum hat es so lange gedauert, bis endlich das erste
Video unserer Tour erscheint? Simon und ich haben simultan während der gesamten Tour gefilmt. Wir wollten von vorneherein unser Material irgendwie zusammenlegen und gemeinsam schneiden. Zeitlich ist das eigentlich gar nicht möglich und an eine etwaige Kontinuität ist aufgrund der Entfernung schon einmal gar nicht zu denken. Dazu kamen auf beiden Seiten verschiedene Verzögerungen durch größere Projekte und Umstände, berufliches, privates, studienbedingtes... Somit haben wir uns letztlich dazu entschieden, die Parks untereinander möglichst fair aufzuteilen. So haben wir weiterhin das doppelte Filmmaterial, doch die Videos werden mehr oder weniger abwechselnd von uns beiden bearbeitet und veröffentlicht. Die ganz besonderen Parks / Städte werden wir dann eventuell zusammen editieren.
Zu meinem Video möchte ich gar keine großen Worte verlieren. Es liegt mir bzw. uns sehr am Herzen und ich habe versucht, die sagenhafte Stimmung und den tollen Tag, den wir definitiv hatten, bestmöglich rüberzubringen. Ich hoffe, davon kommt zumindest etwas bei Euch an und es gefällt:
Zum Video
Im kommenden Jahr 2016 wird es also definitiv noch einige Videos samt Berichten von uns beiden geben und wir werden uns große Mühe geben, diese Fülle an Material und Eindrücken mit Euch baldmöglichst hier zu teilen.
Bis zum nächsten Part,
Euer Timo & Simon