Langsam muss ich gestehen, dass die Bezeichnung "Rundfahrt" nur bedingt zutrifft, immerhin lagen die Ziele fast perfekt auf einer Linie. So ging es auch vom Erlebnispark Schloss Thurn wieder weiter in Richtung Osten. So ungefähr 40 Kilometer. Wenn man ein gutes Navi hat. Das "Rodelmekka" Pottenstein hatte ich in der Planung zunächst völlig unterschlagen. Der Fehler fiel aber rechtzeitig auf, sodass ich den Fahrplan zwei Tage vorher noch anpassen konnte. Eine exakte Adresse gibt es aber leider nicht, und die Rodelbahn als solches kannte mein Navi nicht. Also wählte ich eine Kreuzung als Ziel, womit wir auf jeden Fall an der Bahn vorbeikommen würden. Dachte ich jedenfalls. Nachdem wir über kleine Bergstraßen kutschiert waren, erreichten wir schließlich die B470, an der die Rodelbahn liegt. Nur leider mittendrin. Und ein Hinweisschild für die Rodelbahn konnte ich auch nicht sehen. Natürlich entschieden wir uns zunächst für die falsche Richtung, nach einer flotten Kehrtwende fanden wir schließlich aber doch noch den Parkplatz mit angeschlossener Rodelanlage.
Und die scheint einiges bieten zu können. Wir waren gespannt.
Vor dem Rodeln stand aber der obligatorische Gang zur Kasse. Und die Frage, wie viele Fahrten wir machen sollten. Neben dem Frankenbob aus dem Jahr 2003 gibt es nämlich noch den etwas älteren Frankenrodel von 1997. Ein Blick auf die Lifter und der allgemein recht große Trubel führte uns aber zu dem Schluss, dass der Count an diesem Tag ausreichen musste.
Nein, diese Taktung verhieß nichts Gutes (die große Lücke rechts war eine riesen Ausnahme).
Ihr könnt euch sicher denken, dass eins zum anderen kam und ich natürlich direkt hinter einer Bremserin auf die Strecke gehen musste. Und wenn ich Bremserin sage, dann meine ich auch Bremserin. Beim 50m-Schild, also schon in der ersten richtigen Kurve hing ich ihr bereits direkt im Nacken. Markus folgte wenig später. Auf der Homepage wird die Abfahrtsdauer mit 2-5 Minuten angegeben. Tatsächlich dürften wir die angegeben 5 Minuten für die 1000 Meter lange Fahrt über 70 Höhenmeter gebraucht haben. Gefühlt waren es aber mindestens 20 Minuten in Schleichfahrt...
Zugegeben, die Optik ist wirklich klasse.
Und wir hatten ja mehr als genug Zeit, die Aussicht zu genießen.
Die Rodelbahn kreuzt die Lifter gleich mehrfach. Der Alpine Coaster nur ein einziges Mal.
Und zwar mit ein paar Wellen, für die ich mal ganz kurz (so gut wie) stehen blieb.
Mit einem finalen Kreisel nähert sich die Fahrt schließlich ihrem Ende.
Als wir endlich das Bremsband erreichten, zogen wir einen Stau hinter uns her, der fast den gesamten
Kreisel füllte (ich hab es leider versäumt, davon ein Foto zu machen). Also statt diese angeblichen Sportanlagen mit Fliehkraft- und Wirbelstrombremsen immer weiter kaputt zu sichern, würde ich mir eher mal eine Mindestgeschwindigkeit wünschen. An Spaß war so jedenfalls nicht zu denken...
Fazit: Schön ist die Sommerrodelbahn Pottenstein definitiv, davon konnten wir uns ja lange genug überzeugen. Ob es aber wirklich die schönste der Welt ist, vermag ich nicht zu beurteilen, dafür fehlen mir noch zu viele. Dass trotz der Lage irgendwo im Nirgendwo so viel los war, wirkte sich allerdings ganz klar negativ auf die Atmosphäre aus. Reine Massenabfertigung, bei der der Spaß leider auf der Strecke blieb. Vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal außerhalb der Ferien...