Auf der Suche nach dem meistunterschätzten Freizeitpark Europas lohnt sich ein Blick nach Süden. Weit nach Süden. So bis nach Sizilien. Richtig, es geht um das
Wir waren am 24.10.2015 im Park, das war der vorletzte Saisontag, und es war mehr Personal da als Gäste. Das ist prinzipiell für die Stimmung nicht so gut, aber dennoch hatten wir einen phantastischen Tag, der trotz nicht vorhandener Wartezeiten gerne etwas länger hätte sein dürfen. Aber machen wir erst einmal einen kleinen Rundgang.
The School ist ein interaktiver Darkride, bei dem Wissensfragen beantwortet werden müssen. Problematischer als die begrenzte Allgemeinbildung war hier die Sprachbarriere, da es außer Italienisch keine andere Sprache gibt. Schade, denn die Technik ist beeindruckend.
Ach ja, zum Thema Sprache. Mit Fremdsprachen haben es die Italiener ungefähr so wie die Franzosen, man trifft also gelegentlich auf rudimentäre Englischkenntnisse. Das war aber kein Problem, da wirklich alle Mitarbeiter durch die Bank weg sehr freundlich und hilfsbereit waren. Und unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen hat die Verständigung doch irgendwie ganz gut geklappt.
In der Parkmitte trifft man auf den Minetrain El Dorado. Der ist optisch spektakulär, von der Fahrt eher weniger. Am prägnantesten in Erinnerung geblieben ist mir die magnetische Schlussbremse, durch die sich der Zug elend langsam in Richtung Bahnhof quält. Das klingt jetzt leider negativer, als es tatsächlich ist. Aber es ist halt kein Ulven.
Kommen wir zum Highlight: The Storm, eine Stahlachterbahn aus den guten neuen Zeiten bei
Mack Rides. Ganztägig Walk On, ach was, Single Rider, diesmal in der Bedeutung "einziger Mitfahrer im Zug". Also per se Front Row, auf nette Nachfrage auch mal ganz hinten. Und egal wo, die Bahn fährt sich super. Aufgrund des geringen Andrangs leider viel Track without Trains.
Wandern wir etwas weiter zu den Wasserattraktionen. Man findet ein Rafting, eine Wildwasserbahn und einen Spillwater auf einem Haufen, nämlich im Übergangsbereich zum Wasserpark. Der hat nur im Hochsommer tagsüber geöffnet, der Trockenpark dann allerdings zu. Nur besagte drei Wasserfahrgeschäfte sind dann dem Wasserpark zugeschlagen. Clever.
Die Gestaltung bei allen drei ist top. Beim Spillwater war der Weg von der Station zum Lift stockfinster. Und staubtrocken, aber ich hatte das Gefühl, dass das im Sommer möglicherweise ganz anders aussieht.
Kein Park ohne Kinderland, und das hier kann sich durchaus sehen lassen.
Dann jetzt noch ein paar Fotos, die sonst bislang nirgendwo reingepasst haben.
Zum Schluss komme ich zur Seilbahn, die fast den gesamten Park umrundet. Sie bietet Stehgondeln für maximal zwei Personen und braucht trotz flotten Tempos gut 20 Minuten für eine Runde. Die Gondeln werden in der Station weder angehalten noch ausgeklinkt, sie kippen nur nach hinten, wenn man einsteigt. Aber von der motorischen Herausforderung kann man sich ja lange genug erholen.
Es geht zunächst über den Parkplatz und über die Dinoecke, dann folgen viele Ausblicke auf den Wasserpark, den Betiebshof und The Storm. Der Wasserpark sieht auch hochgradig einladend aus. Wenn es da unten im Sommer nur nicht so heiß wäre.
Fazit:
Grande Überraschung! Ich hatte nicht viel erwartet, da ich vorher kaum Bilder aus dem Park gesehen hatte. Und die Zufahrtsstraße verhieß auch nichts Gutes. Aber mit dem ersten Schritt in den Park war ich extrem verblüfft. Viel Grün, alle Wege gepflastert und nicht betoniert, tolles Theming, schöner Mix an Attraktionen. Also ein Top-Park, der durchaus in der Champions League mitspielt. Mir ist schleierhaft, warum man so wenig vom Etnaland hört und liest. Für den Park könnte ich glatt die hochsommerlichen Temperaturen in Kauf nehmen, um den Wasserpark zu testen und die abendliche Stimmung zu genießen.
So long,
Jochen