Als ich das letzte Mal in eine Achterbahn einsteigen konnte war es gerade mittem im Dezember und ich habe zuvor auf gut Glück ein kleines Zimmer in einer WG im Stuttgarter Norden finden können. Nun darf ich jeden Tag 30 km von Stammheim nach Sindelfingen fahren und erlebe eine wunderbare Stausituation nach der anderen und was noch viel wichtiger ist ordentlich Feinstaubalarm, mittlerweile ein Dauerzustand und kein touristisches Erlebnis par excellence mehr. Es war also durchaus mal wieder Zeit was zu fahrn und die Fastenzeit endlich zu beenden.
Grundsätzlich gibt es in der Gegend deutlich mehr Freizeitparks in einem Umkreis von 200 km als ich es in der Heimat gewohnt bin, aber ein Count durfte sich nicht dazugesellen; der Grund dafür klärt sich dann später im Monat. Es blieb die Qual der Wahl also bei den mir bereits bekannten Freizeitparks und da der Europa Park mit 40% Rabatt in der Plopsa Funcard berücksichtigt wurde wurde selbstverständlich der Holiday Park besucht
.
Auf den ersten Blick wirkt alles mittlerweile vertraut,
doch das Holiday Park Museum ist gewandert. Ebenso der Eingang zum Freefalltower, doch das kann schon länger her sein.
In diesem Jahr zeigt sich Holly auch mal wieder der Öffentlichkeit
und hat einige nett in die Kamera winkende Akteure dabei
und schnittige Cabrios.
Dabei sind die nett winkenden Darsteller keineswegs nett, denn Monsieur Crèmebrûlée und sein Companion sind die Bösewichte der diesjährigen Wasserskishow. In ihr möchte der böse, böse Disney Park aus Paris die ach so tolle Wasserskishow des Holiday Parks ruinieren und später sogar das altehrwürdige Maskottchen Holly kidnappen, der hier eigentlich nur seinen 45. Geburtstag feiern möchte. Mit der Hilfe der Supermacht von Roland
Mack und der darausresultierenden Unterstützung des Europa Parks schafft man es die Bösewichte in die Flucht zu schlagen.
Eiskaltes Wasser und geübte Wasserskifahrer dominieren die Show,
welche durch schwarzhumorige Slapstick Einlagen untermalt wird.
Die Bösewichte sind diesmal aus Paris
und sind furchtbar neidisch soetwas nicht zu zeigen.
Die Sportler sehen es gelassen
und neigen zu Tanzeinlagen zu Aquas Barbie Girl
oder dem Missuse von Hochdruckreinigern.
Auch das Geburtstagskind wählt den Wasserweg
und wird nach einer unsanfteren Landung durch ein Geburtstagsständchen begrüßt.
Leider seilt sich hier nicht die Zombieübersetzerin klangvoll herab.
Nach der gescheiterteten Aktion folgen einige Wasserstunts
mit und ohne Board.
Doch Crèmebrûlée gibt nicht auf,
so dass nur der Europa Park helfen konnte.
Gut die Story ist banal, aber die Show braucht das. Wirklich! Und unsere Parklandschaft braucht eine solch unterhaltsame Show umso mehr. Nach dem Verlust von Movie Magic einige Jahre zuvor ist der Rest ja eh nur noch zum Einschlafen bringende Grütze. Allem Voran leider besagter bester Park der Welt, der hier herrlichst veräppelt wird und auch der Park aus Paris muss einiges einstecken. Toll!
Den Schaulustigen zieht es nachwievor in die Burg Falkenstein,
die auch andere Details preisgibt
und sogar einen Drachen vorweist.
Für die GeForce war es am letzten Samstag eindeutig zu kalt und auch der Donnerfluss öffnete erst später.
Durch seine wahnsinnigen Wellenmaschinen war er auch deutlich nässer als die effektlose Wildwasserbahn.
Ebenso wenig effektreich zeigte sich Tabalugas Abenteuer.
Die Figuren funktionierten wie gewollt, aber im Drumherum fehlte einiges.
Dabei ist die Fahrt durch Grünland und das Eisland eigentlich ganz nett
um wenigstens beachtet zu werden.
Immerhin bekommt man eine konsequent erzählte Geschichte geboten.
Nicht ganz so konsequent beschleunigt und bremst dann die Schiffschaukel.
Es ist schon sehr interessant, dass man eine Achterbahn, die man bereits von ihrem Eröffnungstag an kennt, immer wieder neu erleben kann. Nachdem man bereits in der Saison 2014 das Äußere der Anlage poliert hatte konnte ich mich nun endlich von den inneren Werten überzeugen. Dabei waren im letzten Jahr, also dem Eröffnungsjahr der fertigen Warteschlange, bizarrste Horrorgeschichten und Weltanschauungen über eben jene vorgetragen wurden, so dass meine Erwartungshaltung doch sehr hoch war. Zugegebenermaßen ist die Szene mit den herausschnellenden Augen der alten Hexe aus Tim Burtons Filmklassiker Sleepy Hollow dann doch tausend mal gruseliger als die geplatzte Schädel-Szene im Eingangsbereich der Attraktion, aber man kann es ja auch übertreiben. Insgesamt ist die Warteschlange sehr stimmig umgesetzt und leitet die Fahrt auf der Anlage hervorragend ein, zumal der Wartebereich gespenstisch leer war.
Schaurig schön zeigt sich die Warteschlange
mit ihren technischen Raffinessen.
Die Deko zeigt nur alle paar Minuten ihre volle Wirkung,
also ganz ähnlich wie Alton Towers Th13teen, nur ohne dem nervigen Countdown.
Die Station jedoch könnte etwas heller sein,
denn ohne Brille sehe in ihr nicht mehr so viel.
Etwas erstaunt darüber, dass mir die sehr unangenehmen Bügel kaum in Erinnerung blieben
zog es mich Runde für Runde erneut in die Anlage.
Anfangs war es leider noch etwas lasch,
doch das änderte sich glücklicher Weise gegen Ende des Tages.
Selbst kurzweilige Störungen und mannheimer Gören können den Spaß nicht verderben.
Mit dem Air Show'71 Themenbereich bietet der Park eine Neuheit, die sich bisweilen nur aus dem bereits im Vorjahr vorgestellten Skyfly und dem umgestalteten Baloon Race zusammensetzt. Es wirkt bisweilen ganz nett, aber bei weitem nicht so schön wie damals der Bounty Tower Platz. Klar, der Condor hatte damals an einem Tag wahrscheinlich genauso viele Fahrgäste wie der Skyfly in einer Stunde hat, aber er füllte den Platz besser aus. Als großer Skyfly-Fan freut mich natürlich jedes neue Fahrgeschäft dieses Typs, aber das hiesige Exemplar hat neben der kurzen Fahrzeit ein riesigen Manko, welches einem leider von der einen oder anderen Überschlagsorgie ausschließt. Wer zum Teufel kam bitte auf die Idee das Gepäckregal nicht unmittelbar an den Eingang zu stellen? Es dauert doch viel länger zur Mitte und anschließend wieder nach außen zu Rennen, anstelle direkt die Plätze 3 und 8 anvisieren zu können. Von der Gestaltung ist die Anlage just okay; die Bedienungsanleitung zum Überschlag, an die sich jedoch keiner hällt, ist vorbildlich.
Über den Wolken, kann die Freizeit so grenzenlos sein.
Der Air Show '71 Bereich wird jedoch vom Skyfly nebenan dominiert.
Viele Besucher versuchen dann waghalsig wie sie sind den Überschlag,
scheitern aber an Missachtung der Betriebsanweisung.
P.S. den Preis für das unnötigste Herumstehen in einer großen Menschenmenge sollte man im Übrigen den Coasterfriends nun endgültig übergeben und Heidi als 3D Maskottchen ist noch gruseliger als die Neuauflage im Kinderfernsehen und Helene Fischers Intro zu den Abenteuern der Biene Maja.
Die Tanzeinlage ist sehr unterhaltsam, aber Heidi übersteigt den Gruselfaktor der Sky Scream Warteschlange um Welten.