Nachdem wir tags zuvor also das Gardaland unsicher gemacht hatten, sollte der Ostersamstag unter anderem dem nur 3km entfernten Movieland Park gewidmet sein. Dessen Ursprung ist eigentlich der Caneva Aquapark, inzwischen einer der größten Wasserparks in Italien. Mit den Stukas als höchste Bodyslides Europas (über 30 Meter) war man auch schon bei Galileo zu sehen. Und nach wie vor ist eben jener Wasserpark die eigentliche "Hauptattraktion" des Canevaworld Resorts. Beinahe hätte ich sogar in Betracht gezogen, wegen ihm auf die Tour zu verzichten. Denn die Saison des Aquaparks beginnt erst im Mai, ich hätte ihn aber doch gerne mitgenommen, wenn ich schon dort bin. Andererseits kann man aber auch ein andermal wiederkommen, und das werde ich nach den Erfahrungen dieses Tages mit Sicherheit tun. Ebenfalls zur Canevaworld gehören die Medieval Times (ein Restaurant, bei dem man von einem spektakulärem Ritterturnier unterhalten wird), das Rock Star Restaurant (wie der Name schon sagt ein Restaurant im Stile der 50er Jahre), sowie das Night Festival (im Grunde eine Disco, die aber nur im Juli und August geöffnet ist). Und eben der für uns interessante Movieland Park.
Zur Erinnerung: Das war unser Hotel.
Und schräg gegenüber wartete die ganze Nacht besagter Park auf uns.
Von der Dachterrasse hatten wir einen tollen Blick, auch wenn man vom Park nicht so viel sehen konnte.
Vom prominent an der Straße platzierten Invertigo wird immerhin der Name angestrahlt.
Lediglich der Hollywood Tower ist wirklich gut zu erkennen.
Nach dem Frühstück das Ganze nochmal mit Tageslicht.
Hinter der Cobra Roll ragen übrigens die angesprochenen Stukas empor.
Der Freizeitpark selbst ist tatsächlich noch gar nicht so alt. Eröffnet wurde er im Jahr 2003, er hat also noch keine 15 Jahre auf dem Buckel. Die Bezeichnung "The Hollywood Park" verrät zudem schon, worum es hier hauptsächlich geht. Nämlich um Film und Fernsehen und deren Stars und Sternchen. Unsere Eintrittskarten kauften wir bequem an der Hotelrezeption zum (leicht) reduzierten Preis von 25¤. So sparten wir uns unbewusst auch einige Meter Fußmarsch, denn zu den Kassen hätten wir zunächst am Eingang und am Invertigo vorbeilaufen müssen.
Nein, einen Bus brauchten wir an diesem Tag ganz gewiss nicht.
Leider musste für den Invertigo der Eingangsbereich des Parks etwas umgebaut werden. So gehört der ehemalige Vorplatz nun bereits zum Park und bietet neben dem alten Eingangsportal noch separate Zugänge in Richtung des Top Spins und natürlich zur letztjährigen Neuheit. Der neue Eingang befindet sich nun etwas weiter vorne zwischen zwei dieser Busse. Die Fläche davor, wo sich die Besucher vor Parköffnung sammeln können, ist nun aber recht klein. Da könnte es bei viel Andrang durchaus etwas enger zugehen. Andererseits ist ein großer Vorplatz ja auch Verschwendung, wirklich gebraucht wird der schließlich nur morgens, bevor man die Tore öffnet...
Das ehemalige Eingangsportal.
Links und rechts davon sind ein paar bekannte Filmautos ausgestellt.
Wir gingen links am DeLorean vorbei direkt zu Lara Croft.
Die Tomb Raider Machine sollte unsere erste Attraktion an diesem Tag sein - und außer uns saß dabei niemand in der Gondel.
Einem Top Spin nicht unähnlich, allerdings kann hier einer der Arme abknicken, sodass die Gondel auch schräg gestellt werden kann. Die eigentliche Besonderheit ist jedoch die Inszenierung der Fahrt. Hat man die recht einfache aber doch ansprechende Dschungel-Warteschlange hinter sich gebracht und seinen Platz gefunden, werden die Bügel geschlossen und nochmal extra (mechanisch) verriegelt. Dann geht der Ride-Op zu einer großen "Stein"-Scheibe, die er im Stile eines Glücksrads dreht. Damit wählt er eine von fünf möglichen "Missionen" - also Fahrprogrammen - aus, die sich hinsichtlich Dauer, Intensität und Effekten unterscheiden sollen. Soweit ich das jedoch beobachten konnte, stellte der Ride-Op die Scheibe letztlich immer auf Mission 3 ein.
Welches Schweinderl hätten S' denn gern?
Sich verschiebende Schwerter und eine Feuerfontäne läuten den Beginn der Mission ein.
Dann setzt sich die Tomb Raider Machine in Bewegung.
Einen Überschlag schafft sie in Mission 3 allerdings nicht.
Da half auch das Querstellen der Gondel nichts.
Auch die Wassereffekte hielten sich vornehm zurück.
Eigentlich hatte ich gehört, dass man hier durchaus ordentlich durchnässt werden kann. Für uns war es dagegen eine der wenigen Attraktionen, bei denen wir nicht ein Tröpfchen Wasser abbekamen. Ich fürchte, da lief man trotz schon morgens recht angenehmer Temperaturen auf Wintereinstellung. Schade. Auch sonst konnte mich die Anlage nur bedingt überzeugen. Idee und Inszenierung sind an sich super, machen aber wenig Sinn, wenn am Ende eh immer das gleiche Fahrprogramm ausgewählt wird. Und das war noch dazu mehr als lahm. Ein bisschen Rumgeschaukel, zweimal hängt man kurz kopfüber und wird dann freigelassen, schafft aber jeweils keinen kompletten Überschlag. Das konnte selbst das ungewohnte Querstellen der Gondel nicht aufwerten. Ich hatte mehr erwartet, jeder Top Spin, den ich bisher gefahren bin, bot eine bessere Fahrt.
Wieder auf dem großen Platz hinter dem Eingang angekommen, planten wir das weitere Vorgehen. Plötzlich kamen zwei Verkleidete Damen auf uns zu und packten ein Maßband aus. Kurz darauf wurde die Länge von Tobias Socken unter der kurzen Hose als in Ordnung abgenickt. Überhaupt war das Street Entertainment super. Immer wieder liefen uns berühmte Filmhelden über den Weg, Regisseure und Kameramänner fingen die Atmosphäre ein und die umherlaufenden Besucher wurden natürlich bei jeder passenden Gelegenheit eingebunden. Einfach klasse.
Gleich im Anschluss wagten wir uns in das Horror House auf der Ecke der Mainstreet.
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine Maze, die bereits seit Eröffnung des Parks existiert. Im Vorraum heißt es zunächst noch ein wenig warten, dann geht es per Aufzug (ja, auch hier ist er echt) in den Keller. Ich hatte mich zunächst etwas über die Aussage des Mitarbeiters am Eingang gewundert, nach der wir einer roten Linie folgen sollten. Denn so dunkel wie es dort war, konnte ich keine Linie - welcher Farbe auch immer - erkennen. So tasteten wir uns zunächst durch die Finsternis, bis uns klar wurde, dass er nicht "Line", sondern "Light" gesagt hatte... Am Ende jedes Ganges hängt unter der Decke ein kleines, rotes Lämpchen, dass die Richtung vorgibt. Hat man die Wand erreicht, schaut man sich um, wo das nächste ist. Teilweise hat es aber doch ein bisschen gedauert, bis wir erkannten, wo wir lang mussten. Ansonsten besticht das Horror House vorwiegend mit Dunkelheit. Zwischen den kahlen Gängen stößt man aber hin und wieder auch auf einige größere Szenen, die an verschiedene Horrorfilme angelehnt sind. Einige Live-Erschrecker dürfen natürlich auch nicht fehlen, wobei es aus meiner Sicht ruhig ein paar mehr hätten sein können. Andererseits machten die vorhandenen ihre Sache wirklich gut und in der Nebensaison muss man ja auch nicht das ganz große Programm fahren. Unterwegs stießen wir noch auf die vor uns gehende Gruppe, mit der wir dann auch bis zum Ende zusammenblieben. So recht traute sich aber wohl keiner am Kettensägenmann direkt vor dem Ausgang vorbei. Bis wir ebenfalls etwas zaghaft den Anfang machten.
Restlos überzeugen konnte mich auch diese Maze nicht, dafür hat man mit den schlichten, schwarzen Wänden zwischendrin zu viel Potential verschenkt. Die Erschrecker waren dafür wirklich gut und die Länge übertrifft alles, was ich bisher an Mazes erleben durfte. Ich dachte schon, wir würden da niemals rauskommen. Über 10 Minuten brauchten wir von Anfang bis Ende - nicht gehetzt, aber getrödelt haben wir auch nicht gerade. Insgesamt also eine doch recht ordentliche Maze.
Der Ausgang mündet direkt in einen Shop mitten in der Mainstreet.
Deren rechte Seite ist nagelneu. Sie wurde erst über den vergangenen Winter hochgezogen. Bis zum letzten Jahr versperrten dort lediglich einige Palmen den Blick auf eine der Hauptattraktionen des Parks.
Nämlich den Hollywood Tower, den wir als nächstes ansteuerten.
Einer der seltenen 1st Generation Freefall von Intamin (und zwar der einzige in Europa).
Für Tobias war dies eine Premiere, ich hatte ja schon im Dorney Park das Vergnügen. Und genau wie der dortige Demon Drop hat auch der Hollywood Tower schon einen Umzug hinter sich. Ursprünglich stand er nämlich in der West Edmonton Mall in den USA, wo er 2002 jedoch abgebaut wurde. Seit der Saison 2006 hat er nun am Gardasee seine neue Heimat gefunden. Allerdings hat man sich eine aufwändige Thematisierung hier gespart. Der Turm ist schließlich auch so schon imposant genug. Immerhin hat man einen großen Schriftzug an der Spitze installiert, bei dem kurz vor dem Fall der Gondel ein paar Buchstaben absacken. Ein kleines aber feines Detail. Die Fahrt ist genau wie im Dorney Park etwas rappelig aber schön intensiv. Und vor allem eben selten skurril.
Auf unserem weiteren Weg ließen wir zunächst einige Shops, Imbisse aber auch Attraktionen aus.
Bis wir schließlich auf diesen auffällig unauffällig lackierten Truck stießen.
Und der beinhaltet die Warteschlange zu einer weiteren nicht alltäglichen Attraktion.
Nicht nur Kindern der 80er dürfte der Truck durchaus bekannt vorkommen. Denn auch wenn es ein völlig anderes Modell ist und die Inneneinrichtung im Vergleich doch etwas dürftig daherkommt, so hat man dank der Lackierung dennoch sofort den Eindruck, vor dem mobilen Hauptquartier der Foundation für Recht und Verfassung zu stehen. Denn bei der Neuheit des Jahres 2013 dreht sich alles um die beliebte TV-Serie Knight Rider mit David Hasselhoff. Produziert wurde sie noch vor meiner Zeit in den Jahren 1982-1986, ausgestrahlt wird sie (zumindest in Deutschland) aber nach wie vor immer wieder. Und ich selbst bin nach wie vor ein Fan der Originalserie. Leider waren sämtliche Versuche, der Serie zu neuem Leben zu verhelfen, wenig überzeugend. Dennoch kam es schon etwas überraschend, dass man gute 30 Jahre nach der Erstausstrahlung eine Freizeitparkattraktion zur Originalserie thematisierte. Andererseits dürfte man die Lizenz (sofern überhaupt vorhanden/ benötigt) ziemlich günstig bekommen haben. Doch was verbirgt sich nun in diesem Lastkraftwagen und dahinter?
Nun, da wäre eine Zeichnung des originalen SEMI (ˈsɛmaɪ) der Foundation For Law And Government.
Oder des Vorgängers von Apple Watch und Co. - und der Akku war NIE leer!
Und obwohl die Rampe definitiv nicht zum Reinfahren gemacht ist, parkt ganz hinten K.I.T.T. persönlich.
Der Knight Industries Two Thousand ist der eigentliche Star der Serie. Ausgestattet mit allen Raffinessen, die man sich zur damaligen Zeit ausdenken konnte. Ein schlagfertiger Pontiac Firebird Trans Am mit künstlicher Intelligenz, einer kugelsicheren Molekularversiegelung, Höchstgeschwindigkeiten von über 480 km/h (300 Meilen pro Stunde) und vielem mehr. Eben alles, was man so zur Verbrechensbekämpfung gerade braucht. Leider sind die Fenster im Movieland Park so dunkel, dass man nicht hineinsehen kann. Das bunt blinkende Cockpit bleibt dem Besucher also verborgen (wobei ich davon ausgehe, dass das hier ausgestellte Fahrzeug dieses gar nicht besitzt).
Wenigstens gibt es eine Zeichnung des Armaturenbretts mit all seinen Knöpfchen und Anzeigen.
Und das wichtigste ist eh die rote Scannerleiste an der Front.
Perfekt wäre die Szene natürlich mit dem entsprechenden Sound aus der Serie (also dieses whoosh, whoosh). Und das Sahnehäubchen wäre dann eine Spracherkennungssoftware, damit man sich auch wirklich mit K.I.T.T. unterhalten könnte. Aber auch so ist es schon irgendwie cool, direkt neben einem seiner Kindheitshelden stehen zu können...
Vergesst Knight Rider, jetzt kommt der Knight Runner! Ok, das mit dem Posen muss ich noch üben...
Die Haupt-Nebendarsteller werden ebenfalls per Fotos gewürdigt.
Aber was ist das? Ich kann mich nicht daran erinnern, sowas in der Serie gesehen zu haben?
Und das hat auch einen guten Grund, denn was man dort sieht ist keine Zeichnung aus der Serie, sondern zeigt die eigentliche Attraktion, für die man hier gerade "ansteht" (also wenn es eine Schlange gegeben hätte). In der kleinen, halboffenen Halle nebenan parken zwei dieser Speedboote mit jeweils satten 600 Pferdchen unter der schnittigen Haube. Jedes bietet Platz für 14 Personen plus Fahrer. Einfach einsteigen geht aber natürlich nicht. Zunächst muss eine Schwimmweste übergezogen werden, dann werden die Fahrgäste für die nächste Fahrt auf Stühlen platziert, die der späteren Sitzordnung im Boot entsprechen.
Wir sicherten uns natürlich die beiden Plätze ganz vorne, direkt neben dem Fahrer.
Als dann nach ein paar Minuten des Wartens genügend Mitfahrer beisammen waren, startete der kurze Einweisungsfilm auf einem Monitor. Devon hatte wohl gerade keine Zeit, also war es Michael Knight höchstselbst, der uns mit Details versorgte. Allerdings auf italienisch, sodass ich die Story nur grob erahnen konnte. Offenbar jagen wir mit dem Superjet (analog zum italienischen Serientitel Supercar) mal wieder ein paar Verbrecher, wobei wir jedoch selbst ins Visier eines schießwütigen Helikopters geraten.
Aber von vorn. Sobald das Kommando zum Einsteigen kommt, setzen sich die Fahrgäste in Bewegung, legen ihre Tasche in die dafür vorgesehene Zone neben dem Anleger und klettern in das Boot. Wenn alle Platz genommen haben, öffnet sich das Tor und das Boot wird langsam herabgelassen bis es schwimmt. Langsam ausparken, und dann wird man auch schon von der gewaltigen Power der beiden Hydrojet-Antriebe in den Sitz gepresst. Das Ding beschleunigt gefühlt besser als so mancher Launchcoaster. Das enge Becken, über welches man jagt, gehört eigentlich zur John Rambo Stunt Show. Durch Kitt Superjet wird es nun auch außerhalb der Showzeiten sinnvoll genutzt. Die Enge trägt dabei maßgeblich zur Adrenalinausschüttung bei. Insbesondere wenn man im Slalom direkt auf die nächste Wand zurast, kurz vorher doch noch abdreht und durch eines der beiden schmalen Tore fegt. Highlight sind für mich aber die 360°-Drehungen. Im ersten Moment dachte ich noch "Oh, da wird man ja doch nicht sonderlich nass". Aber dann regnete auch schon der eben aufgewirbelte Wassernebel über das Boot herein.
Zwischendurch verschwindet man mal in einem Schuppen auf der Rückseite des Showbeckens, wo ein kleiner Show-Part folgt. Man hört den Helikopter, ein Maschinengewehr schießt los und an den Wänden zeigen sich Einschusslöcher. Es beginnt zu qualmen, ein Stahlträger sackt ab und die "Schüsse ins Wasser" sorgen mit Mini-Fontänen für einige Spritzer, die auch die Mitfahrer nicht verschonen. Also lieber schnell wieder weg. Auf der nächsten Runde durch die Arena werden auch dort einige Wassereffekte ausgelöst, ehe KITT Superjet wieder den sicheren Hafen ansteuert. Theoretisch könnte das zweite Boot nach Rückkehr des ersten sofort starten, aber an diesem Tag reichte der Betrieb eines Bootes vollkommen aus.
Tobias auf dem Außenplatz wurde zusätzlich noch von einer hereinschwappenden Welle erwischt.
Nachdem wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten, brauchten wir zunächst einige Minuten, um das gerade Erlebte zu verarbeiten. KITT Superjet fetzt einfach nur. Anders kann man diese Attraktion nicht beschreiben. Man hat Tempo, man hat Action, man hat Show, man ist dem Geschick des Fahrers ausgeliefert, und man wird nass - mal mehr, mal weniger. Eben alles, was man für einen einzigartigen Thrillride wie diesen braucht. Dazu die recht einfache aber doch gelungene Einbindung einer beliebten Fernsehserie aus den 80ern. Wobei ich auch nichts gegen die Verwendung des "Turbo Boost" gehabt hätte, der in der Serie ja fast in jeder Folge eingesetzt wurde. Genug Rampen wären im Becken definitiv vorhanden, aber ich fürchte, dass das selbst für die italienischen Behörden zu gefährlich wäre (ganz davon abgesehen, dass die Boote das wahrscheinlich auch nicht lange mitmachen würden).
Ich finde, hier hat man mit relativ geringem Aufwand eine richtig geile Attraktion geschaffen, die ihresgleichen sucht. Der Abschnitt zu KITT Superjet ist jetzt auch entsprechend etwas länger geworden, ich bitte dies zu entschuldigen. Zu schade, dass wir uns im weiteren Verlauf des Tages von eigentlich nicht nennenswerten Warteschlangen haben abhalten lassen und es somit bei dieser einen Fahrt blieb. Da ärgere ich mich jetzt im Nachhinein noch mehr als vor Ort schon...
Gleich daneben versteckt sich seit 2006 eine weitere berüchtigte Attraktion in einer großen Halle.
Wobei, so ganz stimmt das ja eigentlich nicht. Aber dazu später mehr. Der Name U-571 verrät bereits, dass es hier nach der rasanten Jagd über die Wasseroberfläche nun per U-Boot eine Etage tiefer weitergeht. Aber dafür kommt natürlich nicht irgendein U-Boot zum Einsatz. Für eine Attraktion dieser Art kommt nur ein deutsches U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg in Frage - erst recht in einem Filmpark, denn U-571 ist auch ein Film aus dem Jahre 2000, in dem besagtes Unterwasserfahrzeug die Hauptrolle spielt. Also neben Stars wie Matthew McConaughey, Bill Paxton oder auch Jon Bon Jovi.
Die Requisiten am Eingang sind also schon ein bisschen veraltet - ganz im Gegensatz zu den Soldaten, die sahen noch relativ frisch aus.
In einem kargen Betontunnel mussten wir nun ein wenig warten. Immerhin konnten wir auf den U-Boot-Plänen an der Wand endlich mal was lesen, die waren nämlich authentisch auf Deutsch. Den übrigen Rekruten schien die Wartezeit wohl schon zu lang, sie wollten bereits wieder gehen. Letztlich kamen sie dann aber doch wieder zurück und wurden wenig später endlich mit uns zusammen eingelassen. Auf den ersten Blick gibt es im Inneren der recht großen Halle gar nicht so viel zu sehen, zumal es dort relativ dunkel ist. Die Ausmaße der Halle sind aber dennoch erkennbar und wirklich beeindruckend - vor allem, wenn man weiß, dass dies tatsächlich nichts weiter ist, als der Pre-Show-Raum! Abgesehen von einem umlaufenden Steg ist die Halle zudem mit Wasser gefüllt und in der Mitte "schwimmt" eine 1:1-Nachbildung des im Film verwendeten U-Bootes. Viel mehr braucht es tatsächlich nicht, um ein Staunen auf die Gesichter der Besucher zu zaubern. Ein Offizier bringt uns auf dem Steg zum vorderen Ende der Halle, sodass wir nun direkt vor dem Bug (oder Heck?) der U-571 stehen. Hier sollen wir warten, bis die Schiffsglocke ertönt. Auf dem U-Boot hat sich derweil ein torkelnder Matrose samt Flasche mit offensichtlich alkoholhaltigem Inhalt in Stellung gebracht. Die beiden ziehen nun eine witzig, spritzige Show ab, bei der auch die Besucher auf dem Steg eingebunden werden. Doch dann geht der Alarm los. Die Alliierten haben das U-Boot entdeckt und starten einen Luftangriff auf den Hafen. Im Wasser explodieren Bomben, die natürlich ordentliche Fontänen auslösen. Auch hier bleibt man als Besucher definitiv nicht trocken. Einzige Rettung: Abtauchen! Also unter Glockengeläut schnell zum Einstieg und nichts wie rein in das U-Boot. Auch die Innenausstattung entspricht der eines echten U-Bootes. Die Schlafkojen dürfen wir allerdings nicht testen, für uns geht es ganz nach hinten durch. Denn dort befindet sich der kaum zu erkennende Übergang in die eigentliche Attraktion...
Nach der Pre-Show finden wir uns nun also im eigentlichen Simulator wieder. Von Innen eigentlich nur eine schmale Röhre mit seltsam anmutenden Sitzbänken zu beiden Seiten. Wir erwischen wiederum die vordersten Plätze, direkt vor der mit Ventilen und Anzeigen dekorierten Wand. Der betrunkene Matrose torkelt alsbald vorbei und leitet den Tauchgang ein. Nach wie vor stehen wir allerdings unter Beschuss. Die Röhre bewegt sich entsprechend und auch die Sitzbänke sind nicht starr mit dieser verbunden. Dazu setzt der Matrose seine Show weiter fort. Er dreht an den Ventilen, läuft aufgeregt herum und versucht das Boot zu retten. Tobias direkt an der Wand muss sogar mit Hand anlegen und die Ventile drehen. Da ändert auch ein heftiger Wassereinbruch nichts, der ihn diesmal auf der linken Seite von oben bis unten durchnässt (ich habe natürlich auch was davon abbekommen, aber bei Weitem nicht so viel wie er). Letztlich können wir dem Angriff aber entgehen (glaube ich jedenfalls) und das U-Boot wohlbehalten verlassen. Logisch, denn dat muss en deutsches U-Boot abkönnen... Äh, hoppla, falscher Film...
Als Fazit kann ich nur sagen, dass die Attraktion an sich mich eher weniger überzeugen konnte. Die Bewegungen sind durchaus in Ordnung, allerdings fehlt die Verbindung zur Wahrnehmung der Augen. Typisch U-Boot sieht man halt nix von draußen. Aber die Inszenierung ist (wenn die Schauspieler derart überzeugen wie bei uns) einfach Weltklasse. Ich meine, wo sonst ist die Halle für die Pre-Show größer als die Attraktion selbst? Auch im Simulator selbst legt sich die Mannschaft ordentlich ins Zeug und die Spezialeffekte (also vorwiegend eine Menge Wasser) können sich sehen lassen. Im Hochsommer möglicherweise sogar noch mehr als bei unserem Besuch. Allerdings werden die hinten Sitzenden davon nicht sonderlich viel mitbekommen, wenn der Simulator wirklich mal voll sein sollte. Also in der Schlange am besten möglichst weit vorne stehen, wenn ihr mal dort sein solltet! Und die Wasserscheu lasst ihr besser auch draußen, die wäre bei dieser Attraktion mehr als Fehl am Platze.
Halbseitig durchnässt ging es nun weiter in den Steinzeit-Bereich.
In Richtung See fällt das Gelände des Parks leicht ab, der Themenbereich Stone Age liegt damit am tiefsten (die Fahrstrecke von Magma ausgenommen, doch dazu kommen wir später). Der Bereich an sich existiert bereits seit der Eröffnung des Parks, damals wirkte er als X-City (beurteilt anhand von Bildern) allerdings doch relativ nackt. In der Zwischenzeit wurden ein paar der Attraktionen ausgetauscht und im Jahr 2009 erfolgte die Umgestaltung zu Stone Age. Dass man sich optisch dabei stark an der Familie Feuerstein orientiert hat, lässt sich kaum übersehen. Eine Lizenz nutzt man aber wohl nicht.
Im aktuellen Gewand macht der Bereich eine wirklich gute Figur.
Eines der Highlights hier ist die Wildwasserbahn. Die war allerdings noch nicht einsatzbereit.
Mit dieser Methode dauert das Befüllen des Beckens halt ein wenig...
Wir gingen also zunächst weiter zur Schiffschaukel.
Die war einmal ein
Looping Starship von
Intamin, ehe irgendwer auf die Idee kam, das Gegengewicht abzuschneiden und damit aus der Überkopf-Schiffschaukel eine ganz gewöhnliche Schiffschaukel zu machen. Gemäß meiner Recherche könnte diese Anlage daher aus Liseberg stammen. Die ließen ihr
Looping Starship "Aerovarvet" von 1989 für die Saison 2002 entsprechend umbauen. Die seither als "Kulingen" bekannte Schiffschaukel verließ den Park schließlich nach der Saison 2008, was gut zur Eröffnung der BC10-Airlines im Movieland zur Saison 2010 passt. Die Gestaltung ist relativ einfach gehalten, die Fahrt leider auch. Ähnlich wie bei der Tomb Raider Machine gibt es hier drei unterschiedliche Programme. Bei unserer ersten Fahrt stellte der Mitarbeiter Medium ein. Viel
Airtime gab es an den Umkehrpunkten dabei jedoch nicht. Ich hatte sogar das Gefühl, dass die Anlage zwischendurch immer wieder abbremste. Natürlich immer dann, wenn es gerade hätte gut werden können. Da de Warteschlange nach der Fahrt leer blieb, bot der Ride-Op uns und den übrigen Mitfahrern die Möglichkeit, eine weitere Runde in der Einstellung Hard zu probieren. Einen wirklichen Unterschied konnte ich allerdings nicht feststellen...
Den Schwarzkopf'schen City Jet hoben wir uns als mutmaßlich beste Achterbahn für später auf.
Stattdessen sollte der Bront'O'Ring unser erster Count im Movieland werden.
Ein Mini-Powered-Coaster für die kleinsten Besucher. Von denen war aber niemand in der Nähe, sodass wir zu zweit eine kleine ERT hatten. Eröffnet wurde der Bront'ORing im Jahr 2007 als Ersatz für einen größeren Powered Coaster. Gebaut wurde das hügelige Runddreieck vom türkischen Hersteller DAL Amusement Rides Company. Der Strom für den Antrieb kommt dabei aus der Mitte, von wo ein sich mitdrehendes Kabel zum Zug führt. Ansonsten ist die Anlage für unseresgleichen allerdings wenig beeindruckend. Wobei es an Fahrzeit definitiv nicht mangelte.
Ich hatte schon Angst, der Ride-Op würde uns so lange fahren lassen, bis wir endlich Spaß gehabt hätten.
Und schließlich wäre da noch der Polyp mit fellbespannten Gondeln, den wir ebenfalls mitnahmen.
Auf dem Weg zurück in den vorderen Parkteil schauten wir auch beim Terminator vorbei.
Hier bekommt man nach kurzer Wartezeit eine 3D-Brille in die Hand gedrückt, schaut sich eine kurze Pre-Show an und wird dann in den eigentlichen "Kinosaal" geführt. Dort stellen sich die Besucher in zwei Reihen nebeneinander auf und werden mit Pistolen ausgestattet, es handelt sich nämlich um ein interaktives 5D-Game. Zunächst erheben sich große Terminatoren-Animatronics, deren blinkende Zielpunkte man abzuschießen versuchen muss. Später setzt sich das Geballere auf der Leinwand fort, wobei ich dort ehrlich gesagt nicht viel erkennen konnte, auf das man hätte schießen können. Damit es nicht ganz so langweilig ist, gibt es auch ein paar nette Feuereffekte und nassgespritzt wird man glaube ich auch mal kurz. Außerdem sackt die Plattform, auf der man steht, einmal ein Stück ab. Restlos überzeugen konnte mich T5D - Cyber Attack allerdings nicht. Die Inszenierung ist auch hier völlig in Ordnung, aber die Schießerei fand ich doch eher suboptimal. Besonders, wenn man ganz außen steht, ist es nahezu unmöglich, alle Ziele treffen zu können. Da haben die in der Mitte deutlich bessere Chancen. Einfach auslassen sollte man diese Attraktion meiner Meinung nach aber trotzdem nicht.
Gleich in der Nähe lief gerade die Zaubershow. Die fand ich aber nicht weiter erwähnenswert.
Es folgte eine Wiederholungsfahrt auf dem Hollywood Tower, bevor wir zum nächsten Highlight kamen.
Magma 2.1, eine rasante Expedition in umgebauten LKWs.
Wir ergatterten Plätze in der letzten Reihe und wurden von Beginn an überrascht. Der Fahrer trat das Gaspedal direkt weit durch, relativ flott unterquerten wir das Ende der Bremsstrecke vom Hollywood Tower und wurden in der folgenden Wendekurve ordentlich zur Seite gedrückt. Anschließend geht es mit Vollgas eine schmale Schotterpiste den Berg hinab. Inklusive diverser Unebenheiten, die uns regelrecht vom Sitz schleudern wollten. Ejector
Airtime pur. Einfach nur geil, zumal völlig unerwartet. Im Tal folgt dann ein Hindernisparcours mit diversen Spezialeffekten. Eine Wippe, eine einstürzende Brücke, eine Erdbebensimulation... und mal wieder eine Menge Wasser. Wobei wir nur einige Tropfen abbekommen haben. In der Hochsaison dürfte da aber auch ein bisschen mehr gehen. Zusammen mit KITT Superjet gehört Magma 2.1 für mich zu den besten Attraktionen, die es in einem Freizeitpark geben kann. Wir waren jedenfalls völlig geflasht.
Dann begaben wir uns zurück zum Eingang, um den Invertigo zu testen.
Der ist thematisiert nach einer italienischen Comic-Serie.
Diabolik ist allerdings keiner der typischen Superhelden, sondern ein "Gentleman-Gangster".
Zusammen mit seiner Komplizin Eva Kant raubt er jene reichen Schnösel aus, die oft selbst vor krimineller Energie strotzen. Die Beute wird aber nicht an die Armen und Bedürftigen verteilt, sondern schön selbst behalten. So erzählt die großzügig angelegte Warteschlange auch von einem großen Diamantenraub mit anschließender Verfolgungsjagd. Diabolik und Eva können sich aber in die Achterbahn retten, wo sie schließlich ihre Sitzreihe ausklinken. Flügel werden ausgespannt und die beiden fliegen mal wieder davon. Im Shop gibt es sogar eine Ausgabe des Comics mit eben dieser Story.
In der Realität bleiben aber natürlich alle Sitze dran.
Eine Besonderheit ist dafür der Standort, die Bahn steht nämlich quasi schon im Wasserpark.
Die Station befindet sich direkt unter dem Turm der berühmten Stukas.
Einsteigen konnten wir auch direkt, es dauerte allerdings eine gefühlte Ewigkeit, bis die Fahrt endlich startete.
Rasant durch die Cobra Roll.
Mit Schmackes durch den Looping und hinauf auf den zweiten Lift.
Und dann das Ganze noch einmal rückwärts. Eben ein Boomerang. Inverted. Also Invertigo.
Ein Blickfang ist die Bahn direkt am Eingang neben der Straße definitiv. Und das kann ja nicht schaden. Ansonsten werde ich wohl einfach kein Freund des
Boomerang-Konzepts. Jedenfalls nicht, wenn sie nicht absolut butterweich fahren. Was dieses Modell leider nicht tut. Dabei handelt es sich sogar um den jüngsten der vier gebauten Invertigos, der 1999 im Six Flags America eröffnet wurde. Nach einer Saison SBNO wurde sie dort 2008 abgebaut und eingelagert. Bis sie dann endlich vom Movieland gekauft und nach Italien gebracht wurde. Dort eröffnete sie dann im letzten Jahr frisch renoviert als neuer Besuchermagnet. Einen großen Kopf darf man übrigens nicht haben, die Bügel sind dort arg dick gepolstert und der Raum dazwischen entsprechend schmal. Das ist auch ein Grund, weshalb die Unebenheiten der Strecke schnell in Ohrfeigen ausarten. Wobei es natürlich deutlich schlimmere Bahnen aus dem Hause
Vekoma gibt. Tobias fand die Bahn komischerweise sogar sehr angenehm, weshalb wir auch direkt noch eine zweite Runde drehten. Das war mir dann aber auch genug.
Immerhin habe ich nun 50% aller Invertigos gefahren und schon 3 von 4 live gesehen.
Unter der Rutsche Twin Peaks kann man zudem vom Freizeit- in den Wasserpark (oder umgekehrt) wechseln.
Aber nur, wenn der Wasserpark auch geöffnet ist. Was er zu dieser Jahreszeit leider noch nicht war.
Twin Peaks heißt die Rutsche übrigens, weil sie noch einen großen Hügel bietet. Ohne Booster oder ähnliches.
Zwischen Diabolik und Straße schienen Bauarbeiten im Gange zu sein. Kann aber auch Einbildung gewesen sein.
Doch zurück zum Freizeitpark.
An sich hatten wir nun soweit alles gesehen, ein paar Attraktionen fehlten uns aber noch. So auch die "zweite" Maze des Parks, die schon für Kinder ab 8 Jahren freigegeben ist (während man beim Horror House mindestens 14 Jahre auf dem Buckel haben muss).
Der Eingang zum Addams House befindet sich quasi auf der Rückseite des Horror House.
Und als wir die Treppe herunterkamen, war ich zunächst doch etwas verwirrt. Das war doch exakt die gleiche Maze wie am Morgen, nur mit anderem Eingang! Das erklärte auch, weshalb das Horror House während der zweistündigen Betriebszeit des Addams House geschlossen blieb. So ganz stimmt das aber natürlich nicht. Zunächst einmal ist es deutlich heller und damit schon etwas weniger gruselig. Auch die Erschrecker sind etwas familienfreundlicher und durch einen Notausgang geht es zudem etwas früher wieder raus. Für Kinder fand ich es trotzdem noch recht gruselig. Und irgendwie müssen die mitbekommen haben, dass wir Deutsche waren. Denn hinter der Familie vor uns sprang plötzlich so ein Charlie Chaplin Verschnitt aus dem Dunkel, stellte sich stramm vor uns hin und streckte den rechten Arm in die Höhe. Nach dem kurzen Überraschungs-Zucken konnten wir echt nicht mehr vor Lachen und schlussfolgerten, dass sich italienische Kinder wohl vor Hitler fürchten.
In der Ecke zwischen Tomb Raider Machine, Addams House und Straße befindet sich noch Overdrive.
Ein sogenanntes Live Set, bei dem täglich in mehreren Takes ein Actionfilm gedreht wird. Und die Besucher können sogar als Statisten mitspielen. Abends werden die fertigen Kurzfilme dann auf Youtube veröffentlicht. Leider fanden an unserem Besuchstag wohl nur zwei Aufnahmen statt. Natürlich immer dann, wenn wir nicht in der Nähe waren...
Wieder im hinteren Parkteil wagten wir nun einen Ritt "Back to the Backstage".
Eine Monorail mit Wartezeiten outatime. Fast 20 Minuten und damit die längste des Tages.
Kein Wunder, denn es fahren immer nur zwei Wagen pro Zug für je maximal vier Personen. Oftmals sind es aber auch nur zwei, was die Kapazität weiter senkt. Hat man aber endlich einen Platz ergattert, geht es einmal um den Stone Age Bereich herum. Dabei ergeben sich kurze Einblicke auf den eigentlichen Simulator von U-571, das Becken mit KITT Superjet und auch die Fahrstrecke von Magma. Zwischendurch hält man an einzelnen Stationen an, wo Doc Brown ein bisschen was über die entsprechende Attraktion erzählt. Für Ausländer wie uns gibt es auf den Bildschirmen auch Untertitel, wenn die nicht gerade kaputt sind.
Doc Brown sah aber auch schonmal älter aus...
Gestartet sind wir am Ostersamstag, dem 26. März.
Erste Station ist U-571. Die Halle mit der Pre-Show ist hier gut zu erkennen.
Der eigentliche Simulator ist im Vergleich geradezu winzig.
Direkt daneben befindet sich das Becken der John Rambo Stunt Show.
Über das gelegentlich eben auch KITT Superjet jagt.
Durch dieses Rohr werden große Mengen Wasser in den darunter stehenden Tanklaster gepumpt.
Der rollt zurück und kippt das Wasser aus, wenn ein Magma-LKW dort unten vorbeifährt.
Die Strecke von Magma führt weiter über eine Rampe.
Und dann durch eine komische Waschanlage zur Erdbebensimulation.
Zurück geht es dann vorbei am Brontojet.
Auch der parkeigene Schrottplatz mit Seeblick ist von hier gut zu sehen...
Außerdem hat man einen schönen Überblick über den Steinzeitbereich.
Natürlich auch auf die Wildwasserbahn.
Ganz schön lang die Fahrt...
Inzwischen war auch die Wildwasserbahn Troncosaurus in Betrieb.
Hier gab es keinerlei Wartezeit und wir konnten sofort ein Boot zu zweit entern. Nach einer weiten Kurve erklimmt dieses auch schon den ersten Lifthill. Dort geht es einmal komplett rum zum ersten Drop. Dabei tropft es ständig von der direkt darüber verlaufenden oberen Ebene herunter, sodass man schon langsam auf die folgende Abkühlung vorbereitet wird. Hat man die hinter sich gebracht, folgt Lift Nummer zwei und man schippert in luftiger Höhe ein wenig herum. Bis es dann erneut abwärts geht und man ein zweites Mal ordentlich abgekühlt wird. Interessant fand ich ja den Kanal, der vom oberen Ende des zweiten Drops zum oberen Ende des ersten Lifts führt. Das Wasser wird also nur einmal hochgepumpt und läuft dann durch beide Ebenen nach unten. Da waren die Jungs von L&T Systems echt clever.
Und was wäre zum Trocknen besser geeignet als die dritte und letzte Achterbahn des Parks?
Ein City Jet/ Jet 400 aus dem Hause Schwarzkopf. Für mich eine Premiere.
Die hiesige Anlage wurde ursprünglich 1996 in Lightwater Valley eröffnet und wechselte nach der Saison 2001 nach Loudon Castle. Nur zweieinhalb Jahre später wurde sie aber auch dort schon wieder abgebaut und eingelagert. Bis der Movieland Park die Bahn schließlich aus ihrem Dornröschenschlaf erweckte und als Neuheit des Jahres 2010 nach Italien holte. Auch hier mussten wir nicht lange warten, bis wir die hintersten Plätze des zweiten Wagens belegen konnten. Zwei Personen können jeweils voreinander Platz nehmen und werden von einem Bügel gesichert. Wobei ich in dem Fall schon Probleme hatte, meine Beine bequem unterzubringen.
Alleine sitzend hat man da deutlich mehr Platz.
Den Spirallift erklimmt der Zug aus zwei Wagen quasi als Powered Coaster.
Die schwungvollen Abfahrten übernimmt dann die Schwerkraft.
Der Brontojet war doch intensiver, als ich erwartet hatte. In den Steilkurven wird man schon ganz gut in den Sitz gedrückt. Dafür muss man allerdings auf
Airtime weitestgehend verzichten. Die Fahreigenschaft sind dabei für eine Bahn, die bereits mehrfach umgezogen ist und jahrelang ohne Pflege eingelagert war, noch absolut top. Wenn man mal von der Einfahrt in die Schlussbremse absieht. Keine Ahnung, was man da angestellt hat, aber aus der Linkskurve kommend wird man beim Übergang in die Gerade heftigst nach rechts geschleudert, sodass man gegen die Seitenwand des Wagens knallt. Da wir überhaupt nicht darauf vorbereitet waren, tat das schon richtig weh. Aber auch bei der sofort angehängten Wiederholungsfahrt war es nicht besser. Im Gegenteil, ich hatte versucht, mich entsprechend nach links zu halten. Das war natürlich ganz verkehrt, denn so wurde ich noch heftiger nach rechts geschleudert und tat mir noch mehr weh. Besser ist es, sich direkt gegen die rechte Wand zu lehnen, wie ich es bei einer späteren Fahrt noch ausprobierte.
Von der Wild West Show bekamen wir gerade noch das Ende mit.
Und nach längerer Suche fanden wir dann auch den Police Academy Simulator in der Mainstreet.
Die einzelnen Gondeln sind natürlich als Polizeiwagen gestaltet. Unter Aufsicht der Charaktere aus den bekannten Police Academy Filmen wird dann quasi eine Verfolgungsjagd trainiert. Wobei ich die "Simulation" jetzt nicht sonderlich gut fand. Zwischendurch übernehmen dann die Chaoten um Mahoney und lassen die Simulatoren zum Ententanz tanzen. Und ein kleiner Wasserspritzer darf in diesem Park natürlich auch nicht fehlen.
Also letztlich ganz witzig, aber für mich die schwächste Attraktion im Park.
Ursprünglich sah unser Plan vor, baldmöglichst in Richtung Treviso aufzubrechen. Denn dort befindet sich die Osteria Ai Pioppi, deren Besitzer Bruno gerne bastelt. Im Wald hinter seiner Osteria hat er sich über die Jahre einen recht ordentlichen Freizeitpark gebaut. Mit bereits jetzt vier Counts. Der fünfte, eine Bahn mit blattfedergedämpftem Fallgewichtslaunch ist nach wie vor im Bau. Dennoch wollte ich schon länger mal dorthin. Wir hatten die Route sogar extra angepasst, da man dort nur am Wochenende geöffnet hat. Über Facebook hatte man mir in der Planungsphase den 26.03. als ersten Öffnungstag genannt. Zufälligerweise hatte ich nun aber einen Post gesehen, wonach der Sonntag der erste Öffnungstag sein sollte. Damit war unser Plan im Eimer. Sicherheitshalber fragte ich nochmal nach, aber es war so gut wie sicher, dass wir zu "Plan B" übergehen mussten...
Somit blieb noch etwas Zeit für die Oldtimerfahrt - selbstverständlich ebenfalls mit Wasserspritzer.
Nachdem wir noch ein wenig auf die Antwort von Ai Pioppi gewartet hatten, verließen wir um kurz nach 16 Uhr den Park und begaben uns zum Auto. Wir fuhren die paar hundert Meter runter zum Gardasee. Schließlich wollten wir ja auch ein bisschen was anderes sehen als nur Freizeitparks. Badesachen hatten wir zwar dabei, aber da sonst niemand im Wasser und die Zeit auch relativ knapp war, schlug ich vor, einfach die Hosen etwas hochzukrempeln und nur kurz die Füße in den See zu strecken.
Eine gute Idee, das Wasser war nämlich ar***kalt...
Irgendwo da rechts müsste der Movieland Park sein.
Nach etwa einer Viertelstunde führte uns der Weg zurück aber dank Einbahnstraßen zunächst in die andere Richtung, wobei wir nochmal einen Blick auf das Gardaland erhaschen konnten. Dann stellten wir das Auto wieder beim Hotel ab und gingen zurück in den Movieland Park. Denn Ai Pioppi hatte inzwischen bestätigt, dass an diesem Tag noch geschlossen sei. Somit konnten wir uns auch noch die John Rambo Stunt Show ansehen, die nur einmal um 17 Uhr lief.
So viele Menschen auf einem Haufen hatte ich den ganzen Tag noch nicht gesehen.
Unter Aufsicht der Terroristen geht es hinein in die Arena.
In dem Wellblech-Verschlag verbirgt sich die Station von KITT Superjet.
Die Ruhe vor dem Sturm.
Bisher hatte ich nur Gutes von dieser Show gehört und war entsprechend gespannt. Mit ausführlicher Storykenntnis kann ich an dieser Stelle zwar nicht dienen, es geht aber grob darum, dass die Terroristen Geiseln aus dem Publikum nehmen. Und der gute alte Rambo muss sie befreien. Insgesamt hatte ich aber doch etwas mehr Action erwartet. Teilweise zog sich die Show doch etwas in die Länge. Damit man wach bleibt, bläst zwischendurch mal so ein propellergetriebenes Boot etwas Wasser über die Zuschauerränge und zum Finale gibt es auch ein schönes Feuerchen. Alles nicht schlecht, aber ein wenig mehr hätte es wie gesagt gerne sein dürfen - zumal die diversen Rampen im Wasser nicht einmal genutzt wurden. Möglicherweise handelte es sich also auch nur um eine Light-Variante für die Nebensaison?
Die Stuntcrew ist für einen Park dieser Größe aber durchaus beachtlich.
Die Geiseln aus dem Publikum werden nach der Show mit Getränken entschädigt.
Sylvester Stallone hatte leider keine Zeit. Sein Double war aber auch nicht schlecht.
Die Hoffnung, dass KITT Superjet nach der Show nochmal öffnen würde, wurde leider nicht erfüllt. Also gingen wir zum Abschluss nochmal zum Schwarzkopf-Klassiker. Denn den hatte Tobias als seine offizielle 400 auserkoren und nun auch sein Jubiläumsschild dabei. Ich lichtete ihn also mit dem Schild in der First Row ab, dann fuhr ich selbst noch eine Runde ganz vorne. Komischerweise hatte man jetzt kurz vor Schluss noch einen zweiten Zug im Einsatz, der aber ziemliche Probleme bereitete. An der Ausstiegsposition gingen die Bügel im vorderen Wagen einfach nicht auf. Der Zug musste immer noch von Hand ein winziges Stückchen vorgeschoben werden. Aber wie gesagt, der Park schloss sowieso bald seine Tore.
Es war also an der Zeit, sich von Hollywood zu verabschieden.
Beim Verlassen des Parks säumten sämtliche Straßenkünstler den roten Teppich und verabschieden die Besucher mit Applaus. Da fehlte eigentlich nur noch die Stretchlimo, die einen abholt, dann würde man sich wirklich wie ein großer Filmstar fühlen. Ein toller Tag in einem erstklassigen Park ging zu Ende. Obwohl wir am nächsten Tag weiter in den Süden wollten, hatten wir wegen Ai Pioppi ein Hotel in Padua gebucht, mussten nun also erstmal nach Norden. Wo wir aber schon in der Nähe waren, wollten wir uns dann wenigstens noch Venedig ansehen. Aber dazu in der
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Fazit: Wer sich beschwert, dass wir in Europa keinen Universal Studios Park haben, der war noch nicht im Movieland Park. Sicher, die Attraktionen sind nicht ganz so bombastisch und das Budget ist sicherlich um einiges kleiner. Aber gerade mit letzterem im Hinterkopf wirkt der Park noch beeindruckender. Man holt aus dem kleinen Budget wirklich das bestmögliche heraus und zeigt dabei richtig viel Herzblut. Die Inszenierung der Attraktionen sucht meiner Meinung nach weltweit ihresgleichen, da kann selbst Universal nur bedingt mithalten. Wobei dieser Eindruck auch stark von den schauspielerischen Leistungen der Mitarbeiter abhängig sind - oder im Falle von Magma und KITT Superjet von den Fahrern. Auch das Street Entertainment in Italien ist klasse. Teilweise sah man mehr Entertainer als Besucher auf den Straßen. Für mich ist der Movieland Park nicht nur der beste Park in Italien, sondern auch einer besten Filmparks, die ich kenne (was allerdings noch nicht sehr viele sind). Ich werde in jedem Fall wiederkommen. Dann aber auch mit Wasserpark.