Wie ich eben feststelle, bildet dieser Bericht den Auftakt zur zweiten Hälfte der Reihe. Denn nachdem wir mit dem Mirabilandia den fünften Park innerhalb von vier Tagen abgehakt hatten, sollten in den verbleibenden drei Tagen noch fünf weitere Parks folgen. Dementsprechend mussten wir natürlich wieder mehrere Parks auf einen Tag legen. Dank der Routenänderung und -zusammenstreichung war dies aber nicht mehr so krass wie im ersten Entwurf, wo ganze 5 Parks auf einen Tag fielen. Außerdem passte die neue Route nach dem Wegfall des Umweges über Bari und Neapel super zur Halbzeit der Tour. Denn nachdem wir bisher eher im Nordosten des Landes an der Adria unterwegs waren, zog es uns nun auf die andere Seite des Stiefels, wobei wir am fünften Tourtag tatsächlich vorwiegend in südlicher Richtung unterwegs waren (und am Ende wahrscheinlich sogar noch ein kleines Stück weiter östlich waren...). Mit etwa viereinhalb Stunden zog sich die Fahrt ziemlich in die Länge. Dass wir den größten Teil der Strecke mit mehr oder weniger konstanten 90 km/h zurücklegen mussten (eine direkte Autobahn gibt es nicht, wir mussten mit einer einfachen Schnellstraße auskommen), ließ die Zeit auch nicht gerade schneller vergehen. Wobei es an der Landschaft unterwegs definitiv nichts auszusetzen gab. Doch schließlich näherten wir uns endlich der Hauptstadt Rom, die wir auf der Autobahn schnell umrundeten. Auf Sightseeing dort konnte ich persönlich sehr gut verzichten, schließlich habe ich nach vier Besuchen mit Messdienern und Schule (zuletzt 2013) genug Bilder aus der ewigen Stadt. Was mir jedoch bei all den Besuchen verwehrt geblieben war, waren Abstecher zu den verschiedenen Parks in und um Rom. Besonders ärgerlich war das immer bei unseren Ausflügen an den Strand, wo ich unterwegs mehrfach Werbeplakate für Zoomarine erblickte. Doch an diesem Ostermontag war es nun endlich so weit. Wir passierten die Zufahrt zu besagtem Strand ohne größere Beachtung. Und erreichten knappe 4km später (und deutlich nach Parköffnung) bereits den angesprochenen Freizeitpark...
Bei der Zieleingabe sollte man übrigens aufpassen, nicht dass man sich fast 24 Stunden später in Portugal wiederfindet. Denn an der dortigen Algarve wurde im Jahre 1989 der erste Zoomarine nach dem Vorbild der großen Sea World Parks eröffnet. Der italienische Ableger bei Rom folgte erst Ende 2005. Das Hauptaugenmerk der beiden Parks liegt auf den (Meeres)Tieren, die Delphin- und Seelöwenshows sind daher das eigentliche Aushängeschild. In Sachen Freizeitparkattraktionen beschränkt man sich eher auf Karussells und Spielgeräte für die kleineren Besucher. Während man in Portugal mit einem kleinen Powered Coaster von Zamperla auskommen muss, bietet man hier in Italien neben einem Big Apple auch ein kleines Sahnehäubchen für uns Achterbahnfans. Und nein, es ist nicht der
Vekoma-
Looping von den Werbeplakaten. Den vermisst man in beiden Zoomarines (mehr oder weniger
)...
Leider gibt es von mir nicht sonderlich viele Bilder aus dem Park.
Auch hier hatten wir wieder ein Pauschalpaket aus Eintritt und Hotel gebucht, sodass wir den menschenleeren Wartebereich am großen Eingangszelt zügig durchqueren konnten. Die Besucher werden hier übrigens gleich durch den Shop gejagt, bevor sie in den eigentlichen Park gelangen. Hat man dann den großen Platz hinter sich gelassen, stößt man zur Linken auch direkt auf den ersten Count des Parks. Der angesprochene Big Apple mit Namen Squalotto (zu Deutsch Hai), der im Jahr 2011 installiert wurde. Leider beschränkt sich die Thematisierung auf den Zug und das regnerische Wetter ließ die Anlage auch nicht wirklich besser aussehen.
Ansonsten ist es halt ein Big Apple, wie wir ihn kennen und lieben.
Weiter ging es vorbei an einem Splash Battle, einer großen Arena und an den Flamingos.
Denn am Parkrand thront die Hauptattraktion für uns. Ein Looping Star aus Good Old Germany.
Und zwar einer, der schon viel von Europa gesehen hat. Sein Debüt feierte dieses Modell im Jahre 1979 im Freizeitpark Kirchhorst in Isernhagen (Niedersachsen). Als dieser fünf Jahre später seine Tore schloss, zog die Anlage nach England um. Doch auch im Southport Pleasureland konnte der
Looping Star nur zwei Jahre lang die Besucher erfreuen, ehe er wieder aufs europäische Festland, in den Park OK Corral (Frankreich) übersetzte. Anschließend ging es weiter nach Spanien in den Parque de Attracctiones de Madrid, wo er von 1992 bis 1998 gastierte. Die nächste Spur findet sich in den Jahren 2000 und 2001 im Plutón Park, ebenfalls Spanien. In den Jahren 2002 bis 2007 war die Anlage dann schon einmal in Rom zuhause. Damals allerdings noch im Luneur Park. Doch von dort aus einfach nur in den 30km entfernten Zoomarine umzuziehen, wäre natürlich viel zu einfach gewesen. Stattdessen machte der
Looping Star noch einen kleinen Abstecher nach Irland, wo er noch wenige Jahre auf Reise war. Seit 2010 hat er nun als Vertigo (hoffentlich) eine feste Bleibe an der italienischen Mittelmeerküste gefunden. Jedenfalls scheint man hier doch relativ stolz zu sein, diesen Klassiker sein Eigen nennen zu können. So wirkt die Anlage nicht zuletzt dank einer relativ frischen Lackierung (zur Saison 2014?) angemessen gepflegt. Ihr Alter und die unzähligen Umzüge sieht man der alten Dame überhaupt nicht an.
Auch die dichte Bepflanzung vermittelt den Eindruck, als habe die Bahn schon immer hier gestanden.
Wobei man bei obigem Bild leider feststellen muss, dass man hier gleich komplett auf das Abstellgleis und damit auch den zweiten Zug verzichtet hat. Aber solange wenigstens ein Zug über die Strecke flitzen kann, ist doch alles gut. Das bringt mich aber noch auf einen anderen Gedanken. In Madrid scheint die Anlage nämlich noch die Standard-Züge gehabt zu haben. Seit dem Aufenthalt im Luneur Park ist dagegen ein Minenzug, identisch zum Modell in Slagharen, im Einsatz. Besitzer war zu diesem Zeitpunkt die Familie Bemboom (Luneur hatte den
Looping Star nur geleased), damals auch Eigentümer von Slagharen. Handelt es sich hier also möglicherweise um den zweiten Zug aus Slagharen? Dann wäre der Zug selbst auch schon ziemlich rumgekommen, immerhin wäre dies dann schon der dritte von ihm befahrene
Looping Star. Außerdem würde das ja bedeuten, dass sich die beiden letzten
Looping Stars in Europa quasi die Züge teilen müssen.
Bin ich nun also nach zwei Jahren endlich den zweiten Zug aus Slagharen gefahren? Auf jeden Fall bin ich den zweiten verbliebenen Looping Star gefahren.
Und der fährt sich auch im inzwischen siebten Park (plus zwischenzeitlicher Kirmeseinsätze) noch wie neu!
Ich glaube sogar noch ein ganz winziges Bisschen besser als das Modell in Slagharen, das noch nie umgezogen ist...
Schwarzkopf steht eben auch über 30 Jahre nach dem Konkurs noch für beste Coaster-Qualität.
Eigentlich ging es mir an diesem Tag alles andere als gut. Bisher hatten wir immer nur ein leichtes Frühstück und dann tagsüber komplett auf feste Nahrung verzichtet. Abgesehen von der Pizza am zweiten Abend gab es aber auch zum Abschluss des Tages nur Fast Food, und am Venedig-Tag ja bekanntlich gar nichts richtiges. Dies (und vermutlich auch etwas Schlafmangel) rächte sich nun, und konnte auch durch eine labberige Pizza nicht behoben werden. Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, wirklich genießen konnte ich den Park nicht. Auf Fotos hatte ich auch nicht so wirklich Lust, deshalb ist der Bericht doch etwas textlastiger als die anderen. Interessanterweise kam die Übelkeit aber nur beim Laufen, auf den Achterbahnen war alles gut. So fuhren wir dann auch gleich drei Runden hintereinander mit der Schwarzkopf-Perle. Auch wenn wir bei einer Fahrt dank erneut einsetzendem Regen ganz alleine im Zug saßen.
Von der Spitze des Lifthills hat man übrigens einen schönen Blick auf den benachbarten (leider etwas öden) Militärflughafen Mario de Bernardi und natürlich auch auf das nahe Meer.
Vorbei am Delfinarium kamen wir zum angehörigen Wasserpark - natürlich noch geschlossen.
Auch die Sonnenliegen waren bei dem Schietwetter verwaist.
Eine Bootsrutsche haben sie hier auch.
Ebenso wie eine relativ große Wildwasserbahn von L&T Systems. Gefahren sind wir davon aber nichts.
Dafür haben wir noch ein bisschen Tiere geguckt, so wie diese Pinguine.
Oder auch die Seelöwen.
Im Eingangsbereich gibt es außerdem noch einen Darkride mit Dinosauriern.
Aber auch hier haben wir verzichtet, denn es wurde langsam Zeit aufzubrechen...
Fazit: Der Tag wurde leider ein wenig von meinem Zustand überschattet. So kam es auch, dass wir außer den beiden Counts nichts gefahren sind. Hinzu kam der immer wieder einsetzende Nieselregen. Trotzdem ließen wir uns den Park nicht verderben. Denn auch wenn er sicherlich nicht mit den ganz großen Sea World Parks mithalten kann, so bietet er ein paar nette Tiere und mit dem Schwarzkopf
Looping Star ein echtes Highlight für Achterbahnfans. Ein paar Leute mehr wären allerdings nicht schlecht gewesen, teilweise glich die Atmosphäre doch eher einem verlassenen Geisterpark.